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Kennt jemand ein gutes Medikament gegen körperliche Symptome ohne organischen Befund, Schmerzen etc.?
Vielleicht eins was nicht so müde macht?
Mein Arzt ist so ein bisschen auf Opipramol eingeschossen, was mir teils half, aber mit starken Nebenwirkungen einherging.

13.09.2014 18:09 • 27.01.2023 #1


28 Antworten ↓


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Medikament gegen Somatisierungsstörung

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Schwer zu sagen, hängt von vielen Faktoren und vor allem von Dir selbst und Deinen Beschwerden ab.

Ich persönlich habe mit Diazepam gute Erfahrungen macht. Hat praktisch keine Nebenwirkung, und ist altbewährt, seit 50 Jahren am Markt. Nachteil ist aber ein gewisses Abhängigkeitspotential, da muss man aufpassen.

Mein Psychiater verschreibt es grundsätzlich wegen der zuverlässigen Wirkung und den geringen Nebenwirkungen gerne. Anders als viele AD belastet es auch die Leber oder andere innere Organe nicht. Ein sicheres Medikament - aber abhängig machen kann es schon.

Aber mir hilft es gut, und das schon seit Jahren - und das ist die Hauptsache.

hilft das denn auch gegen die schmerzen?

Jein. Es ist kein Schmerzmittel, sondern wirkt vor allem angstlösend und beruhigend. Manchmal wird es Schmerzpatienten aber zusätzlich gegeben, weil sich die entspannende und angstlösende Wirkung für den Patienten positiv auf die Schmerzwahrnehmung auswirkt.

Werd ich auf jeden Fall beim Arzt ansprechen. Bei mir geht es darum, dass es mir sehr schwerfällt, zu akzeptieren, dass die Beschwerden psychisch sind. Gerade die Schmerzen sind dafür viel zu real.
Ich möchte einfach schauen, ob es nicht möglich ist, nach Einnahme eines Medikamentes gegen solche psychische Beschwerden, zu sehen, was noch übrig ist von den Symptomen?
Vielleicht stell ich es mir aber auch zu einfach vor.

Ansprechen kannst Du es, klar. Aber die Einstellung der Ärzte zu den Benzodiazepinen wie Diazepam ist sehr unterschiedlich.

Mein Psychiater sieht es pragmatisch. Es hilft mir, die Wirkung lässt nicht nach, Dosis seit Jahren stabil, also verschreibt er mir es. Aber wie gesagt, bei manchen kommt es anders...die Suchtgefahr ist schon da. Wird aber oft maßlos übertrieben.

Mein Arzt hatte mir vor Jahren Alprazolam verschrieben, hat super gewirkt gegen die Ängste und teils gegen körperliche Beschwerden. Leider ließ die Wirkung ziemlich schnell nach und als ich die Dosis erhöhte, war ich nur noch müde und unruhig.
Nun habe ich Rudotel bekommen, ebenfalls ein Benzo, wirkte auch zum Teil, aber die Nebenwirkungen waren verheerend, bekam regelrechte Wutausbrüche und hab nur noch herumgezickt. Sobald die Wirkung nachließ, bekam ich ein Engegefühl in der Brust, keine Ahnung, woher das kam.

Aber vielleicht hilft mir ja das Diazepam, wo mir grad einfällt, dass ich es sogar da habe, hat mir mal ein Vertretungsarzt gegeben.

warum willst du unbedingt benzos nehmen? heut zu tage gibt es viel modernere mittel,die nicht abhängig machen wie die benzos

Zitat von mandyvs:
Bei mir geht es darum, dass es mir sehr schwerfällt, zu akzeptieren, dass die Beschwerden psychisch sind. Gerade die Schmerzen sind dafür viel zu real.


Mich wundert immer wieder, dass Menschen denken, wenn man sagt: es kommt von der Psyche, dass man dann glaubt, man bilde es sich ein. Nein, die Beschwerden sind da. Werden nur anders erzeugt. Meist durch Stressreaktionen des Körpers (Nerven, Muskeln, Ausschüttung von Hormonen).

Ich denke der Versuch mit Benzos wäre eine gute Möglichkeit für dich, dem Arzt zu glauben, dass du körperlich gesund bist. Nimmt die Nerven-, Muskelanspannung, Stressreaktionen, Angstreaktionen ab, weil man ein Benzo gibt, und dann sind die Beschwerden weg, dann hättest du Gewissheit.

Ja ich muss ganz erhlich zugeben, dass ich den Zusammenhang bis heute nicht verstanden habe.
Mir tut etwas weh und da ist nichts, was weh tun kann. Bei mir ganz schlimm im Unterleib.

@Krausix : Klingt plausibel, sehe ich ähnlich.

@Mandyvs : Alprazolam ist neben Tavor der beste Angstlöser. Leider lässt bei täglicher Einnahme die Wirkung schnell nach.

Zitat von Jens79:
warum willst du unbedingt benzos nehmen? heut zu tage gibt es viel modernere mittel,die nicht abhängig machen wie die benzos


Du sprichst bestimmt von SSRIs. Was daran ist modern? Man gibt ins blaue eine Sorte und kuckt dann 8 Wochen später, wie der Patient es verträgt. Nebenwirkungen sind meist sehr belastend und das Warten auf Besserung zermürbend. Dann muss man die Entscheidung treffen, hilft es mir oder nicht. Man weiß nie, ob die Beschwerden Nebenwirkungen sind oder die eigentlichen Probleme. Für Ängste und psychosomatische Krankheitsbilder gibt es keine modernen Medikamente. Das plapperst du der Pharmaindustrie nur nach. Bei AD bzw. SSRIs passt gut das Sprichwort: Mit Kanonen auf Spatzen schießen. Nicht, dass unsere Beschwerden klein wie Spatzen sind, sondern, dass man völlig ziellos wo rein schießt und hofft zu treffen. Und wenn es hilft, weiß kein Arzt warum eigentlich dieses AD genau jetzt besser hilft als das vorher verwendete.

Warum werden die auch so bösen Benzos verteufelt ? Weil sie wirksam, gut verträglich und vor allem billig sind. Die Pharmaindustrie will die teuren SSRI verkaufen, die bringen echte Gewinne. Ganz geschickt werden Ärzte und Patienten manipuliert.

Diazepam ist alles andere als modern, sondern wie gesagt seit 50 Jahren am Markt - immer noch ! Warum ? Weil es grundsätzlich ein sehr gutes Medikament ist.

Ich finde auch, dass die Benzos besser sind, da man relativ schnell merkt ob sie was bringen oder nicht, hab jetzt über 2 wochen opipramol genommen, bis mir dauerübel war und ich meinen alltag gar nich mehr auf die reihe bekam.
Mit Benzos muss man eben verantwortungsvoll umgehen, wie mein Arzt sagt. Leider hab ich DAS medikament noch nicht gefunden, wobei mir die beiden Benzos die ich probiert habe kurzfristig ungemein geholfen haben, bestimmte Ängste zu überwinden.

Dein Arzt ist gut. Benzos sind und bleiben für Angstler erstklassige Medikamente. Aber der verantworungsbewußte Umgang von Patient und Arzt ist enorm wichtig.

Benzos sind wirksam und das zuverlässig. Aber leider ist eben nicht gewiss, wie man auf lange Sicht auf diese reagiert. Es gibt Menschen, bei denen lässt die Wirkung nicht nach und somit könnte man theoretisch den Rest seines Lebens nehmen und zufrieden sein...Aber das weiß man vorher nicht und daher hat man von Anfang an ein schlechtes Gewissen diese zu nehmen (wenn man so tickt wie ich). Und wenn man sich entscheidet sie zu nehmen und man gehört zu den Menschen, bei denen die Wirkung nach lässt und somit aufdosiert werden muss, dann rutscht man sowas in die Sackgasse und hat ein noch größeres Problem wie vorher.
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Krausix, ich nehme Diazepam seit Jahren, Dosis und Wirkung unverändert. Vorher wurden an mir etliche AD ausprobiert, nur Nebenwirkungen, keine wirkliche Hilfe.

Habe das Zeug dann runterdosiert und abgesetzt. Den Arzt gewechselt...ein Glück. Er meint, ich kann das Diazepam solange nehmen, wie ich es brauche. Die Wahrscheinlichkeit von organischen Schäden geht gegen Null.

Es hilft, mir geht es mit diesem medi viel besser, und der Facharzt ist mit der Medikation völlig einverstanden. Basta, ich werde es weiter nehmen.

Schlechtes Gewissen.... klar, Diazepam ist eine übele Dro., AD und vor allem SSRI sind das einzig Wahre. Die Leberschäden, Herzrythmusstörungen, Nierenfunktionsstörungen...Kleinigkeiten.

Ja das ist sehr gut für dich. Das meine ich ernst. (Keine Ironie )

Habe ich auch so verstanden. Aber ich bin kein Benzo-Guru! Das Abhängigkeitspotential ist Tatsache.

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Dr. Matthias Nagel
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