Behandlung bei Verspannungen im Hals:
Bei der Behandlung von Atemnot und Engegefühl besteht die Aufgabe keineswegs darin, dem Betroffenen das damit verbundene Angstgefühl auszureden oder ihm die „psychische Verursachung“ seines Leidens bewusst zu machen. Vielmehr muss das Engegefühl selbst angegangen werden, das da entsteht, wo auch die Luftnot empfunden wird, nämlich am Hals vorn. Die Stelle kann vom Patienten gewöhnlich genau gezeigt werden, sie kann sich weiter unten, in der Mitte oder weiter oben am Hals vorn befinden. Genau an dieser, vom Patienten gezeigten Stelle findet man als Behandler eine feste Stelle im Unterhautbindegewebe. Das heißt, an dieser Stelle am Hals außen ist eine Schicht zu eng, was auch dazu führt, dass die darunter liegende Halsmuskulatur sich beim Atmen durch den Hals nicht richtig bewegen kann. Das ist die Ursache von Luftnot und Engegefühl, die innen im Hals empfunden werden.
Die Beseitigung dieser Missempfindungen geschieht durch die Behandlung des zu engen Unterhaut-Bindegewebes genau an der Stelle, die der Patient gezeigt hat. Durch diese Behandlung des Bindegewebes außen verschwinden gewöhnlich Luftnot und Engegefühl innen ziemlich rasch und damit geben sich auch die damit verbundenen Angstgefühle. Die Behandlung verhilft zusätzlich meist zu einer wesentlich besseren Atmung des ganzen Körpers, was vom Patienten als allgemein wohltuend empfunden wird. Ist außer dem Unterhaut-Bindegewebe auch die Halsmuskulatur selbst verspannt, was zur Luftnot und zu den Engegefühlen beitragen kann, müssen auch diese Muskeln mittels Pandiculations und Myogelosen- oder Triggerpunktbehandlung bearbeitet werden.
Möglicherweise sind Luftnot und Engegefühl auch dadurch bedingt oder mitbedingt, dass der Betroffene oder die Betroffene – ohne das selbst zu merken – mittels der oberen Zungenbeinmuskulatur, die sich am Mundboden befindet, den Kehlkopf ständig hochgezogen und oft auch die Zunge ständig hinten an den Gaumen gepresst hält. Beides gehört eigentlich zu einem Mechanismus, mit dem wir normalerweise beim Schlucken die Luftröhre verschließen. In solchen Fällen werden auch Muskulatur und Bindegewebe des Mundbodens mitbehandelt. Mittels Körperbewusstseinstrainings wird der Patient außerdem dazu gebracht, sich seiner „dummen Angewohnheit“, nämlich sich selbst mit der Zunge und den oberen Zungenbeinmuskeln die Luft abzudrücken, bewusst zu werden. Anschließend soll er diesen Vorgang absichtlich durchführen und dann langsam und bewusst die Spannung aus Zunge und oberen Zungenbeinmuskeln wieder herausnehmen, um so die bewusste Steuerung über diese Muskulatur wieder zu erlangen.
Bindegewebs- und Muskelverspannungen am Hals vorn entstehen häufig durch chirurgische Eingriffe, zum Beispiel durch eine Schilddrüsenoperation. Aber auch gewohnheitsmäßige Fehlhaltungen des Kopfs und des Körpers können für diese Halsverspannungen verantwortlich sein. Mittels des Körperbewusstseintrainings und bestimmter Übungen erlernen die Patienten sich dieser Fehlhaltung zuerst bewusst zu werden um sie dann korrigieren zu können. So wird ein Wiederauftreten der Beschwerden verhindert.
02.12.2008 11:57 •
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