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Hallöchen, da bin ich wieder.

Zurzeit geht es mir sehr sehr schlecht und ich merke, wie ich immer mehr in Depressionen reinrutsche.
Ich leide ja an einer Sinustachykardie und habe jeden Tag Todesangst, dass es aus ist.
Ich bleibe lieber im Bett, anstatt rauszugehen und irgendwas zu machen, dennoch höre ich jeden Tag das Herz schneller und stärker schlagen.
Normalerweise würde ich SO gerne spazieren gehen; mal rausgehen oder mal einfach mal einkaufen fahren, aber ich schaffe es keine paar Meter von der Wohnung, weil ich das Gefühl habe; dass das Herz das nicht aushält und ich es belaste. Gleichzeitig sieht die Welt so komisch aus, so verschwommen und ich kriege Atemnot…
Fühle mich so hilflos

30.11.2021 11:58 • 30.11.2021 #1


4 Antworten ↓


Hallo,

also erst einmal ist eine Sinustachykardie keine Krankheit. Das heißt nur, dass dein Herz = 100 Schläge pro Minute macht. Nicht mehr, nicht weniger.

Zitat von clara5711:
Ich bleibe lieber im Bett, anstatt rauszugehen und irgendwas zu machen, dennoch höre ich jeden Tag das Herz schneller und stärker schlagen.
Normalerweise würde ich SO gerne spazieren gehen; mal rausgehen oder mal einfach mal einkaufen fahren, aber ich schaffe es keine paar Meter von der Wohnung, weil ich das Gefühl habe; dass das Herz das nicht aushält und ich es belaste.

Das ist genau das falscheste was du in deiner Situation tun kannst. Du schonst dich vor Belastung die absolut essenziell ist für dein Herz. Wer nichts tut der baut ab, der Körper passt sich der Situation an. Das führt dazu, dass sich dein Herz-Kreislaufsystem dahingehend anpasst, dass es immer weiter auf Sparflamme gehalten wird. Wenn du dann etwas Belastung drauf gibst, dreht es sofort voll auf, weil es nichts mehr gewohnt ist. Das siehst du dann als Zeichen herzkrank zu sein, obwohl du es nicht bist.

Dein Herz kann das wunderbar standhalten. Wer lange keinen Sport gemacht hat und erst wieder anfängt zu trainieren kommt auch nicht weit, weil der Körper sich erst wieder daran gewöhnen muss.

Also runter vom Sofa und bewege dich. Du wirst sehen, dass du das überlebst. Das ist immens wichtig, damit du auch erfährst dass du belastbarer bist als du glaubst.

A


Mache nichts mehr wegen Herzrasen

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Zitat von Vendetta1981:
Hallo, also erst einmal ist eine Sinustachykardie keine Krankheit. Das heißt nur, dass dein Herz = 100 Schläge pro Minute macht. Nicht mehr, ...

Ich weiß nicht, wie ich mich bewegen soll, wenn ich bereits im Stehen einen Puls von 130 habe. Dann habe ich beim leichten Gehen schon einen 150er Puls und das macht NUR Angst. Wenn dann noch Schwindel und Benommenheit dazu kommen, ist das einfach nur schrecklich.
Meine Gedanken drehen sich nur noch ums Herz, ich werde noch verrückt

Zitat von clara5711:
Ich leide ja an einer Sinustachykardie

Du leidest unter einer Angststörung.
Die Tachykardie ist nur ein Symptom.
Zuallererst wäre es gut, wenn du akzeptierst dass es so ist. Das ist so leicht gesagt, ich weiss aber wovon ich schreibe.
Aber an den Symptomen stirbst du nicht!

Zitat von clara5711:
dass das Herz das nicht aushält und ich es belaste.


Das Herz ist ein Muskel und will trainiert sein.
Durch deine (unbewussten) Gedanken belastest du es höchstens.
Und hör auf ständig in dich hineinzuhorchen.
Vermeidung erhöht sich die Angst nur noch.
Besten Gruss,

Robinson....

Zitat von clara5711:
Hallöchen, da bin ich wieder. Zurzeit geht es mir sehr sehr schlecht und ich merke, wie ich immer mehr in Depressionen reinrutsche. Ich leide ja an ...


Der optimale Trainingspuls wird oft mit 180 - Lebensalter angegeben. Wenn 23 dein Alter ist, läge dein optimaler Trainingspuls bei 157. Wenn du beim gehen bei 150 bist, bist du also nahezu am optimalen Puls. Ich würde jeden Tag gehen, erst 15 Minuten, dann 30, dann 60. Dein Puls wird über die Zeit mit zunehmender Trainiertheit abnehmen, wahrscheinlich auch im Zuge der immer größeren Entspanntheit, die du beim täglichen Gehen empfindest, da du es jedesmal überlebst.

Wenn Herzprobleme tatsächlich ausgeschlossen wurden und auch keine andere Störung in Frage kommt (z.B. Schilddrüsenüberfunktion), führt dein Weg aus Angst und Depression genau da durch: gehen, Körper belasten.





Dr. Matthias Nagel
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