Zitat von Luka_:Hallo zusammen, seit längerer Zeit (ca 1-2 Jahre oder länger) habe ich geschwollene Lymphknoten am Hals und Hinterkopf. Sie treten alle beidseitig ...
Hallo Luka,
tagtäglich stellen sich in den medizinischen Praxen Patienten vor mit vergrößerten Lymphknoten. In den meisten Fällen sind die Lymphknoten aufgrund einer vorausgegangen Entzündung vergrößert. Nicht jeder vergrößerte Lymphknoten entwickelt sich nach einer Entzündung zurück auf die ursprüngliche Größe, sondern bleibt vergrößert bestehen. Diese Lymphknoten sind sozusagen beleidigt und bleiben es auch gerne aber, diese Lymphknoten können bei einer neuen Entzündung sich nochmals vergrößern.
Ich gehe stark davon aus, das du große Angst davor ein Lymphom zu haben. Hierzu möchte ich dir sagen, es gibt zwei Arten von Lymphomen die schnell wachsenden (die innerhalb weniger Wochen sehr, sehr groß werden, und auch ohne Ultraschall mit dem bloßen Auge erkenntlich sind) und die indolenten, also die langsam wachsenden.
Ausschlaggebend, ist nicht nur die Größe (es wird immer angenommen durch die Patienten, das die Größe die Auffälligkeiten darstellen), sondern auch die Strukturen, das Echo, der Perfusion, die Formen z.B. oval, länglich, rund, Schmetterling förmig, verbacken, verschmolzen, die Konsistenz ob hart, weich, gummiartig. Lässt sich der Lymphknoten verschieben, lässt sich der Lymphknoten gegen das Gewebe schieben, der Kordex und der Index, also es gibt ganz viele Kriterien die ausschlaggebend sind.
Was sehr ausschlaggebend ist, ob im zeitlichen Verlauf eine Größenzunahme ersichtlich ist. Wie schon erwähnt, ein schnell wachsendes Lymphom, wächst innerhalb kürzester Zeit sehr stark. Ein indolentes wächst auch, aber langsam, aber es wächst.
Insbesondere im Bereich vom Hals und Nacken sind bei vielen Patienten die Lymphknoten oftmals vergrößert, das liegt daran das man immer wieder kleine Infekte hat, also Entzündungen welche zu einer Vergrößerung führen können, auch die erwähnten Stellen auf deiner Kopfhaut können dazu führen, und die Rasur.
Es ist gut das du in ärztlicher Behandlung bist, und deine Lymphknoten deinem Arzt gezeigt hast. Er kann abwägen, und beurteilen, ob eine weitere Diagnostik notwendig wäre z.B. ein Blutbild, ein MRT, oder eine Entnahme. Nur eine Biopsie, sprich die Entnahme würde eine 100% Gewissheit erbringen, ob gut oder bösartig.
Jetzt kommt aber das aber ! Jede Lymphknoten Entnahme stellt auch ein Risiko da, wir brauchen unsere Lymphknoten, für den Abfluss und auch den Abtransport. Durch die Entnahme kann es zu einer Behinderung vom Abfluss kommen, und im schlimmsten Fall dazu führen das der Patient dauerhaft ein Ödem bildet. Daher, wird ganz genau abgewägt ob eine Biopsie vorgenommen wird oder nicht !
Ich kenne deine Situation nicht nur aus beruflicher Sicht sondern auch als Patient, da ich selbst seit mehr als 4 Jahren vergrößerte Lymphknoten habe. Und diese anfangs sehr engmaschig kontrollieren lassen habe, einfach weil mein größter Lymphknoten bei 3,0cm lag. Das bedeutet, ich kann deine Ängste und deine Sorgen wirklich, wirklich gut nachvollziehen!
Aber lass dir gesagt sein, auch wenn's einfacher klingt als umgesetzt, mach nicht den Fehler wie ich, und steigere dich hinein. Du verlierst wertvolle Lebensenergie.
Du warst beim Arzt und hast es kontrollieren lassen, das war gut so! Und jetzt beobachte es einfach weiter. Hör aber auf ständig den Lymphknoten zu ärgern, in dem du ihn drückst, schiebst, oder oder... Das mögen die Lymphknoten nämlich überhaupt nicht und kennen durch diese Manipulation noch mehr als größe zunehmen.
Alles liebe an dich
PS. Ich würde mal abklären lassen was du an deiner Kopfhaut hast, evtl. liegt hier der Hase begraben.
04.02.2025 05:52 • x 1 #22