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Hallo Zusammen,

ich lese hier seit Längerem mit. Ich versuche mich mal wieder an einem Rauchstop, und bin dabei - als generell angstgestörter und hypochondrisch veranlager Mensch - in folgende Falle geraten:

Da ich es wieder und wieder nicht schaffte, mein Rauchkonsum zu beenden, habe ich mir ganz bewusst machen wollen, was mein Suchtverhalten am Ende bedeuten würde. U.A. habe ich dann in diversen Foren von Lungenkrebserkrankten gelesen, die ihr früheres Rauchverhalten sich selbst zum Vorwurf machten. Dieser Schuss ging nach hinten los: Da ich 47 bin und seit meinem 23. Lebensjahr ca. eine 3/4 Packung rauche, erklärt mir mein Hirn jetzt, dass es ohnehin zu spät sei und die Diagnose schon vorprogrammiert ist. Leider ist das Internet ja auch voll mit drohenden Zeigefingern, die erklären, erst nach 15 Jahren sei die Lunge nach einem Rauchstop wieder das, was sie mal war. Durch die dadurch in mir ausgelöste Krankheits-Panik, und den damit verbundenen Selbstvorwurf, rauche ich jetzt seit zwei Wochen 1,5 statt einer dreiviertel Packung.

Ich werde jetzt den Druck da rausnehmen. Ich werde nicht deshalb zum Nichtraucher, um ein langes krebsfreies Leben zu haben, sondern einfach um im Hier und Jetzt unabhängig von dieser wirklich widerwärtigen Sucht zu sein. Ich mag mich einfach nicht, wenn ich rauche. An was ich dann sterbe, sehen wir später.

Ich musste das nur mal loswerden. Wer sich angesprochen fühlt und Ähnliches kennt, und dabei vielleicht sogar Ratschläge zum erfolgreichen Rauchstop parat hat, über dessen Beitrag freue ich mich sehr. Ich denke übrigens auch, wenn man erst einmal nicht mehr raucht, ist auch die Lungenkrebs-Panik nicht mehr naheliegend. Ich denke nämlich bei jeder einzelnen Zig. an den Krebstod. Furchtbar.

LG
Alex

23.07.2023 14:17 • 04.11.2023 x 2 #1


60 Antworten ↓


@alex_MA Ich habe vor 6 Jahren mit dem Rauchen aufgehört und bin sehr froh darüber, hatte es allerdings auch leichter, weil ich nicht viel geraucht habe. Ich habe es erst niemandem erzählt, um den Druck rauszunehmen und habe mir jeden Tag gesagt, ich möchte nicht mehr rauchen. Nicht dass ich es muss und heute bin ich befreit von dem Druck, mir zu überlegen, ob ich noch Zig. habe oder noch welche holen muss. Das ist herrlich. Deine Gesundheit verbesserst du immer und in jedem Fall, wenn du aufhörst. Dabei geht es um Lungenkrebs, aber auch um Gefäßkrankheiten und COPD, was fast nur vom Rauchen kommt. Man kann viele Krankheiten vom Rauchen kriegen, du verbesserst deinen Gesundheitsstatus immer, wenn du es schaffst mit dem Aufhören. Und denk mal an das Geld, welches du sparst und was du dir alles Schönes dafür gönnen kannst. Versuche es nochmal, aber verzeihe dir auch, wenn du es nicht schaffst! Ist dann auch okay!

A


Lungenkrebs Rauchstop

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Ja ich werde es wohl auch niemandem verraten, mein Projekt. Mit Druck geht es nicht. Nur für heute. Anfangen kann ich immer noch. Jeder Tag ohne Zig. ist ein geschenkter Tag. Danke für Deinen Beitrag.

@alex_MA Ich glaube, du schaffst das, weil du ja schon von deinem eigenen Rauchen genervt bist. Du könntest es auch mit Akupunktur versuchen. Das setzt Energiebahnen wieder frei, von denen du vorher gar nichts mehr gespürt hast.

@Quitzil : Und ob ich genervt bin! Und letztlich brocke ich mir die Todesängste dadurch auch ein. Selbst wenn ich wider Erwarten überhaupt gar nicht sterben sollte.

Hallo Alex,
Ich stecke genau wie du in dieser Falle. Ich habe leider früh (mit 16 j.)angefangen zu rauchen und für die Schwangerschaft und meinen schlimmsten Angstzustände, mit längeren Unterbrechungen mal nicht geraucht. Meine Angst ist eher der Herzinfarkt und natürlich auch der Lungenkrebs, was bisher dazu geführt hat, dass ich nur noch 5-7 Zig. am rauche. Aber die rauche ich eigentlich gern und nur noch in meiner Freizeit. Ich habe mir vor Jahren abgewöhnt während der Arbeit rauchen zu gehen, weil ich es richtig doof fand im Winter in der Kälte zu stehen oder ganz hektisch wie gehetzt zu rauchen. Für mich ist mittlerweile eine Belohnung nach der Arbeit ganz in Ruhe zu rauchen und nicht mehr die ganze Zeit jeden Moment anzupassen, wann man den endlich rauchen darf. Es ist einfach die Gewohnheit und diese kann man sich auch wieder abgewöhnen. Vielleicht ist das ein Idee, dass du den Kreislauf unterbrichst und jede Stunde nur noch eine oder dir einfach für unterwegs keine mehr mit nimmst und zu Belohnung dann erst zu Hause rauchst.
Ich weiß das jetzt viele nicht verstehen, dass wir Panicker überhaupt rauchen...aber es ist eine Sucht genau wie viele andere Dinge die nicht guttun.
Ich drücke dir die Daumen und denke daran...es ist nur der Kopf!
Liebe Grüße Theresa

Hab auch schon etliche E Zig. mal gekauft und zumindest von den ganzen extra Stoffen wegzukommen. Der Nikotin würde bleiben. Aber ging nach hinten los.

Leider denkt mein Kopf, wenn die Seele erst frei ist, dass man es schafft. In stressigen Situationen hängt man eher mehr am Glimmstengel.

Gab's aber schon etliche Leute die total gesund gelebt haben und trotzdem Lungenkrebs bekommen haben. Oder Raucher die eh schon vorerkrankungen hatten und trotzdem weitere Jahre geraucht haben.

Verstehe aber deine Angst.

Ich habe meine Mutter an Lungenkrebs sterben sehen.
Konnte dann trotzdem nicht direkt aufhören- bis ich richtig schlimmen Reizhusten bekam. Sa hats dann im Kopf klick gemacht und ich hab jetzt seit 4,5 Jahren keine Zig. mehr angefasst und hab auch schon lange kein Verlangen mehr danach.

@Hummelchen70 Theresa, Du hast recht, dass ist auch eine Möglichkeit der Entdramatisierung, zum Genussraucher zu werden. Und ich bin auch überzeugt, dass diese Methode - letztlich eine Reduzierung der Rauchmenge - zum Erfolg führen kann. Es hängt aber vom Typus ab. Ich bin leider sehr suchtanfällig und eher einem schweren Alk., der kein einziges Glas anrühren kann, oder nicht sofort wieder den Kasten leer zu machen bis zum terminalen Vollrausch. Leider. Ich versuche es, mir es jedenfalls nur für einen Tag vorzunehmen. Nicht theatralisch für immer und ewig. Ich entscheide mich für einen Tag. Und dann am nächsten Morgen wieder neu für den nächsten. Alles ist möglich, also. LG Alex

@Pushpa Ja, schrecklich. Mit diesem Bild im Kopfe hat man sicher eine starke Motivation. Oder verfällt endgültig in den Angstkreislauf wie ich letztens und raucht dann wie verrückt. Und doch haben wir alle die Wahl....

Abruptes absetzen ist aber schon ziemlich heftig. Jeder kennt das man ist unterwegs und hat mehrere Stunden keine geraucht. Man wird gereizt, schwindel etc. Würde mich interessieren ob es 1 Tag später immer noch da ist

@Chesterboi Ja kenne ich auch. Ich war lange Zeit bester Kunde bei Produzenten von Nikotinkaugummis, Nikotinpflastern und Nikotinsprays. Ich habe mich dann aber nur geärgert, dass die Zig. nicht mehr richtig schmeckt, wenn man das Zeug verwendet, und es dann weggelassen. Verrückt.

@Chesterboi Ja das ist brutal. Man muss sich ein Plan machen, was man macht, wenn der Suchtdruck extrem wird. Und schon einmal vorab einschätzen, wann es besonders heftig werden wird. Bei mir immer abends, wenn alles ruhig ist und ich noch paar Sachen am Schreibtisch gemacht habe. So als Belohner des Tages. Oder wenn ich eben gegen Abend mir beginne über irgendetwas Sorgen zu machen und mich reinsteigere. Dann ist es wie eine Angst-Medikation. Ansonsten muss ich eigentlich nicht rauchen. Den ganzen Tag nicht. Ich haue meine Komplettdosis immer am Abend innerhalb von zwei Stunden weg.

Ich bin momentan bei 20 kippen am Tag. Wobei ich morgens eher immer mehr rauche zum Kaffee.

@Chesterboi Bei mir ist die Süchtigkeit nach jedem gescheiterten Rauchstop eskaliert. Also zuletzt mindestens eine ganze Schachtel. Heute habe ich, nur für heute, beschlossen, keine zu rauchen. Die wahre Herausforderung kommt am Abend. Der Tag war bis auf gelegentliche Gelüste völlig unproblematisch. Ist es bei mir aber immer in der ersten Woche. Die großen Probleme und der härteste Suchtdruck kam bei mir immer frühestens in Woche 2 oder 3. Aber darum soll es ja nicht gehen hier. Es soll darum gehen, von der Lungenkrebs-Angst, die wirklich furchtbar ist, wegzukommen, indem man nicht ständig an einer Kippe ziehend sich mit ihr beschäftigen muss..... Mal schauen!

@alex_MA abend,

Bin kein Therapeut, aber du sagst es ja selber, dass die Angst nur vergeht, wenn die kippe weg ist.

Muss gestehen, seitdem ich deinen Beitrag hier gelesen habe hab ich mir gestern wieder die e Zig. zusammen gebaut. Hab tatsächlich heute kaum die Schachtel angefasst.

Zitat von alex_MA:
Hallo Zusammen, ich lese hier seit Längerem mit. Ich versuche mich mal wieder an einem Rauchstop, und bin dabei - als generell angstgestörter und ...


Mein Vater hat mit Mitte 60, nach fast 50jähriger Raucherei (2 Päckchen pro Tag) von heute auf morgen aufgehört. Grund: eine Routine OP vor der ihm beste Gesundheit bescheinigt wurde. Er wollte, dass das so bleibt. Er ist jetzt 90.

Mindestens so schlimm wie Lungenkrebs finde ich übrigens COPD. Das hat meine Mutter getötet. Sie hat ebenfalls über 40 Jahre geraucht. 6 Jahre vor ihrem Tod hatte sie es aufgehört, da sie damals schon fast gestorben wäre. Sie konnte die COPD Grad 4 nicht mehr heilen, COPD heilt nicht, aber sie hatte immerhin noch 6 Jahre.
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Ich habe vor ca. 7 Monaten mit dem Rauchen aufgehört. Ich bin 65 und war eine sehr starke Raucherin, ca. 50 bis 60 Zig. pro Tag. Geholfen hat mir das Ausstiegsprogramm der Bundeszentrale für gesellschaftliche Aufklärung:
https://rauchfrei-info.de/informieren/r...sprogramm/
Inzwischen gibt es auch Selbsthilfegruppen, die sich nach dem Vorbild der Anonymen Alk. organisieren. Die Anonymen Nikotiniker treffen sich zurzeit online in Zoomgruppen, die einzige Voraussetzung für die Teilnahme ist der Wunsch, mit dem Rauchen aufzuhören.

Animiert durch diesen Thread, hab ich beschlossen, heute aufzuhören. Hatte ich eh schon lange vor. Ich rauche seit über 35 Jahren, zuletzt ca. 40 Stück am Tag. Lungenkrebs macht mir auch Gedanken, mein Stiefvater ist vor drei Jahren dran gestorben. Habe COPD im ersten Stadium.

Bis späten Nachmittag hab ich es ausgehalten. Dann wurde meine Stimmung zu schlecht und meine Anspannung zu hoch.

Versuch 1/2023: FAIL.

Ich habe vor 12 Jahren mit dem Rauchen aus ähnlichen Gründen aufgehört. Ich hatte sooo eine panische Angst vor Lungenkrebs oder Herzinfarkt. (ich war damals 41 und hab teilwese 30-40 Fluppen am Tag geraucht)

Es war eigentlich ganz einfach. Ich habe niemandem davon erzählt und nach einer leeren Schachtel Zig. keine neue mehr gekauft. Dann hab ich mir kleine Meilensteine gesetzt: nach 24 h war ich mir sicher - wenn Du die rauchfrei schaffst dann sind auch die nächsten 24 h kein Problem. Und dann waren es 48 Stunden... Und so weiter und so fort... Du stirbst nicht am Entzug und es tut auch kein bißchen weh! Nach 2 Wochen hab ich schon viel besser geschmeckt und mein Blutdruck hat sich leicht nach unten korrigiert. Das waren pure Erfolgserlebnisse die mich immer weiter machen ließen... Schließlich ist es ja so, keiner zwingt Dich die nächste Fluppe anzuzünden, Dein Hirn gaukelt Dir da nur was vor. Du brauchst das nicht! Das hippelige vergeht wenn Du Dich mit schönen Dingen beschäftigst...

Lenk Dich ab und freu Dich auf Dein nikotinfreies Leben. Ich habe mit Sport begonnen und bin heute fitter denn je. Auch mit ein paar kg mehr auf den Rippen, denn am Anfang hab ich bissel viel genascht ;o)

Es war die beste Entscheidung meines Lebens! Ich wünsche Dir viel Erfolg

A


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