ich (m, 32 jahre) bin neu hier und schreibe mal etwas, da ich im Moment einfach nicht mehr weiter weiß
Mich plagen im Moment verschiedene Symptome, die ich einfach nicht richtig einsortiert bekomme. Seit November 2017 leide ich an Leistenschmerzen rechts in unregelmäßiger Stärke. An manchen Tagen spüre ich fast gar nichts, an anderen wiederum ist es die Hölle
Im November war ich deswegen bei Hausarzt, welcher mich sofort ins KH wegen Verdacht auf Blinddarm schickte. Ich war zwar erschrocken, fuhr aber direkt los. Die Untersuchungen ergaben, dass im Bauchraum alles OK ist und der Blinddarm nix hat. Auch ein Leistenbruch wurde ausgeschlossen. Ich müsste mir wohl eine üble Zerrung der Adduktoren zugezogen haben. Wunderte mich etwas, da ich nicht gerade Leistungssport betreibe, sondern nur ab und zu mal ein bisschen was für die Fitness mache. Habe dann eine Spritze mit Kortison-Cocktail bekommen und durfte nach Hause. Bei Bedarf sollte ich Ibuprofen nehmen.
In mir wuchs zeitgleich die Angst, dass ich etwas ernstes habe, und es übersehen wurde.
Tage und Wochen vergingen, die Leistenschmerzen besserten sich aber nur leicht. Besonders wenn ich lange auf den Beinen war, hatte ich abends ordentlich Schmerzen. Also ging ich Anfang Januar wieder zum HA, welcher sich dann nicht sicher war, ob es nicht doch ein Leistenbruch sein könnte (obwohl das im November im KH ja ausgeschlossen wurde). Er schickte mich dann zum MRT, um das abzuklären. Ergebnis MRT der Leistenregion = ohne richtungsweisenden Befund
Ungefähr in der gleichen Zeit bekam ich mit Schwindelanfällen / Übelkeit zu tun, ebenfalls in unregelmäßigen Abständen, meistens auf der Arbeit. Manchmal war das so stark, dass ich meinen Arbeitstag abbrechen musste und mich zu Hause hinlegte. Ich begann dann, ständig meinen Blutdruck und meine Körpertemperatur zu messen, eben aus der Angst, etwas schlimmes zu haben.
Ich ging wieder zum HA, dort wurde ich mal während einem akuten Schwindelanfall ans EKG gehängt. Ergebnis waren Herzrhythmusstörungen und unregelmäßiger Puls. Alles aber nicht lebensbedrohlich. Eine Langzeit-Blutdruckmessung habe ich auch gemacht, mein Blutdruck ist tagsüber leicht zu hoch. Sicherheitshalber sollte ich noch einen Termin beim Kardiologen machen - ist passiert, muss aber bis Mai warten
Wegen den Leistenschmerzen sollte ich einen Orthopäden aufsuchen. Dies habe ich Mitte Februar dann auch gemacht, das Ergebnis auch hier: die Schmerzen müssen von gereizten Muskeln / Sehnen / Nerven im Adduktorenbereich kommen. Auch hier bekam ich eine Spritze und wurde wieder nach Hause geschickt. Folgetermin ist Anfang April. Auf die Frage, ob das auch von meinem schlechten Rücken kommen könnte (habe seit 2014 einen Bandscheibenvorfall L5/S1, der aber seit ca. 1 Jahr relativ wenig Probleme macht), bekam ich nur die kurze Antwort: eher unwahrscheinlich
Es vergingen 2 unauffällige Wochen, bis ich Anfang März wieder Schwindelanfälle bekam. Mit dabei waren regelrechte Panikattacken, sobald ich wieder in der Leiste mehr Schmerzen verspürte. Während diesen war mein Blutdruck gut oben und ich bekam nix zu essen runter. Immer das gleiche Spiel. Danach immer der Check, ob ich Fieber habe oder ob meine Lymphknoten spürbar sinddas Kopfkino wieder voll am laufen, die Lebensqualität im Eimer.
Freunde rieten mir dazu, mir keinen Kopf zu machen und endlich das Blutdruckmessgerät und das Fieberthermometer wegzupacken. Ablenkung tut gut. Ja ist auch richtig, hatte ich auch versucht. Trotzdem holt mich alles immer wieder ein, sobald ich Schmerzen verspüre oder mich komisch fühle.
Anfangs schob ich die Schwindelanfälle auf die Schmerzmittel (Ibuprofen), doch auf Nachfrage bei meinem HA erklärte der mir, dass das wohl doch psychosomatisch bedingt sein muss
Ich wurde wegen Schwindel auch mehrere Tage krankgeschrieben, geholfen hat es aber nicht wirklich. Bekam die Empfehlung, mich mit autogenem Training zu beschäftigen.
Ende letzter Woche bekam ich auf der Arbeit nach längerem Sitzen (bin Schreibtisch-Täter) wieder ziemliche Schmerzen in der rechten Leistengegend, sodass mir auch wieder unwohl wurde. Die Angst kam wieder, dass es etwas schlimmes istich hatte zum Glück dann Feierabend und konnte mich zu Hause etwas hinlegen. Dies besserte die Schmerzen, aber komisch fühle ich mich immer noch. Ich rätsele jeden Tag, was das alles nun noch sein kann, da man Schmerzen im MRT ja leider nicht sehen kann. Dr. Google ist natürlich auch keine Hilfe, eher das Gegenteil
Die Schmerzen ordne ich meinem Gefühl nach als Nervenschmerzen ein, kenne mich da aufgrund früheren Erfahrungen mit meiner Wirbelsäule etc. ein bisschen aus. Nur, wo diese letztendlich herkommen, ist die große Frage
Das Problem ist, dass ich quasi regelrecht Angst vor den Schmerzen habe. Früher konnten mich Aussagen und Diagnosen der Ärzte sofort beruhigen, doch heute irgendwie nicht mehr. Ich würde sehr gerne cool bleiben, doch auch nach mehreren Untersuchungen ohne Befund gelingt mir das nicht
Heute habe ich mich extra wenig bewegt, viel ausgeruht und die Schmerzen sind deutlich besser. Habe aber jetzt schon keinen Bock auf morgen, da ich wieder arbeiten muss und genau weiß, dass der Spuk mit den Schmerzen wieder losgehen wird.
Einen (weiteren) Termin beim Arzt habe ich mir auch schonmal geholt, obwohl ich mir mittlerweile schon ziemlich blöd vorkomme, da wieder auf der Matte zu stehenich hätte ja nichts ernstes
Sorry für den langen Text, aber das musste jetzt mal rausvielleicht gibt es ja jemanden mit ähnlichen Erfahrungen.
18.03.2018 20:53 • • 30.09.2018 #1