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Dienstag auf Mittwoch habe ich ein Langzeit-EKG bekommen und heute habe ich dort angerufen, weil der Arzt sagte, telefonische Anfrage würde reichen. Ich rufe an, nenne Namen und frage: Ich sollte wegen dem Langzeit-EKG fragen. Oder bin ich damit noch zu früh dran.
Antwort: Damit sind sie noch zu früh dran. Kommen Sie in die Sprechstunde. Ich: Aber der Arzt hat doch gesagt, ich solle nur anrufen. Sie: Ja, ob die Auswertung fertig ist. Morgen Nachmittag haben wir Sprechstunde. Kommen Sie dann her, wenn der Doktor noch Fragen hat. Wenn Sie Tabletten bekommen oder so. Ich: Aber ich bekomme doch gar keine Tabletten. Sie: Ja da müssen sie in die Sprechstunde kommen. Ich: Ich habe nun einen Schreck bekommen. Ist denn da was Schlimmes bei raus gekommen? Sie: Sie müssen halt mit dem Doktor darüber sprechen.

Ich sterbe vor lauter Angst. Diese dumme Kuh. Warum sagt die mir nix und sagt, ich solle vorbei kommen, wenn der Arzt sagt, ich solle nur anrufen. Und warum bitteschön weiß sie das sofort ohne dass sie in meine AKte hätte gucken können? Sie sagte das ja direkt wie aus der Pistole geschossen. Wie soll ich nun bis morgen aushalten? Ich werde verrückt. Hat der Arzt ihr nun gesagt, dass was gefunden wurde? Hat sie das selbst gesehen? Wurde darüber geredet?

Ich bin keine 30, Vor 10 JAhren war das EKG ok, Ruhe EKG vor ein paar Wochen war auch ok. Ich drehe durch. Was soll ich denn nun tun? Wie kann man am Telefon so die Leute in Angst und Schrecken versetzen?

Hätte ich doch bloß nicht angerufen. Erst recht nicht an einem Tag, wo keine Sprechstunde mehr ist.

11.06.2012 10:33 • 16.06.2012 #1


141 Antworten ↓


Kein Grund zur Sorge!
Die Arzthelferin DARF nichts sagen, selbst wenn du das tollste und beste und harmloseste Ergebnis aller Zeiten hast
Nur der Arzt selbst darf dir die Auswertung verkünden, und manche rufen lieber zurück udn manche sagen: kommen sie vorbei. Das hängt schlicht und ergreifend mit der jeweiligenPraxisorganisation zusammen.
Und da das für alle Patienten so gilt, musste sie auch nicht in deine Akte gucken....

A


Langzeit-EKG letzte Woche. Nun soll ich zum Arzt kommen!

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ABER Ich habe den Arzt doch gefragt, als er mir das Ding anlegte. Ich fragte: Muss ich noch mal vorbei kommen? Und er sagte: Anruf genügt und eilte davon. Außerdem habe ich selbst gesehen, dass er ans Telefon an der Anmeldung kommt und Ergebnisse durchsagt und als mein Mann dort mal wegen einer Darmsache war, gab die Arzthelferin auch an den Arzt weiter und der sagte ihm das Ergebnis am Telefon.

Und wieso redet die von Fragen und Tabletten?? Dann steht doch da was im Raum oder nicht. Was will er mich denn fragen?

Können Panikattacken das Ergebnis verfälschen? Hinterher gelte ich als herzkrank. Obwohl ich in Wahrheit nix habe und dann schlucke ich Tabletten, was ich nicht vor habe mit gerade mal 29 Jahren. Ich bin doch keine Oma, die was am Herz hat! Woher soll ich was am Herz haben einfach so? Und warum wurde das dann nicht beim Ruhe EKG gefunden?

Also kann es an den Panikattacken liegen? Der deutet das dann doch anders! Toll. Wenn DAS von den Panikattacken ist, dann habe ich es zu weit getrieben mit dem schei. und meiner ANgst vor Krankheiten.

Oder es ist andersrum. Und ich habe gar keine Panikattacken, sondern wirklich was am Herz. Aber wieso sollte ich das dann nur haben, oder stärker, wenn ich alleine zu Hause bin oder wenn ich zu Fuß unterwegs oder beim Einkaufen bin? Und Herzkranke bilden sich doch sicher nicht ständig ein, dass sie umfallen, wenn sie mit den Kindern alleine sind. In meiner Familie gab es keine Herzkrankheiten. Und Ruhe EKG und Ultraschall waren doch auch ok.
Aber wenn doch was ganz schlimmes wäre, hätte man mich doch sofort ins Krankenhaus gesteckt oder? Ich weiß nicht, wie ich bis morgen überleben soll.

Ich bin doch keine Oma, die was am Herz hat! Woher soll ich was am Herz haben einfach so?



entschuldige bitte,wozu dann das ekg,wenn du dir sicher bist nix zu haben?

Ich dachte doch, dass das von den Attacken kommt und dass der Arzt mir deshalb sagen wird, dass ich nix habe. Nun soll ich dorthin kommen und weiß überhaupt nicht mehr, wonach mir der Kopf steht. Wenn ich doch was am Herz hätte, wäre ich doch längst umgefallen, oder? Oder ich wäre leicht außer Puste? Oder hätte blaue Lippen? Ich habe nie geraucht oder Alk. getrunken. Bin schlank und jung. Ich werde irre, wenn ich jetzt was am Herz habe. Andererseits denke ich mir, dass die Attacken das EKG vielleicht verfälscht haben.

Wie kann man sich eigentlich selber so reinsteigern und verrücktmachen?

Andere Menschen beruhigen sich in so einer Situation einfach selber und sagen sich:Das ist halt der Ablauf in einer Praxis! und gut is!!

Selbst, wenn da was sein sollte, wird Dir nix übrig bleiben, als es dann zu händeln. Der wahrscheinlichste Fall ist, dass da mit 29 (?!!) GAR NIX ist!!

Und im schlimmsten Fall wäre es ganz schlimm, aber dann wärst Du vermutlich auf der Intensivstaion, in einem Krankenwagen oder schon tot...

Also solltest Du doch mal versuchen, Dich runterzuregeln, statt immer weiter drüber nachzudenken, was Du haben könntest oder nicht haben könntest, oder?

Sich verrückt machen und den sterbenden Schwan geben ist ja nun auch nix sonderlich Vergnügliches. An dem, was das Leben schickt, kann man nichts ändern, aber an der Art, wie man damit umgeht, schon. Es wäre gut, zu lernen, wie man sich gefühlsmäßig kontrollieren kann, und Gelassenheit zu üben.

In einem Forum kann Dir keiner sagen, was bei Deinem EKG nun rausgekommen ist, da wirst Du halt doch warten müssen, bis der Arzt mit Dir reden kann.

Nun muss man aber auch mal sagen, dieses sich verrückt machen ist aber dann oft einfach auch Teil der Erkrankung/Störung. Nicht falsch verstehen, aber (fast) jeder der sich hier anmeldet oder auch schon länger hier ist, ist krank. Das muss man vielleicht mal so deutlich sagen.

Da geb' ich Dir gerne recht, crazy, und das alles ist nicht angenehm. Aber wenn man nicht krank bleiben will, dann muss man was ändern, damit sich das Kranksein in ein Gesundsein ändern kann. Ängste sind nun mal Symptome, die das Gehirn selber produziert. Jeder Mensch könnte was am Herzen haben oder einen noch unerkannten Krebs etca.pp.. Trotzdem machen sich die meisten Menschen keine Gedanken über sowas, leben den Alltag und hängen solchen Vorstellungen und Phantasien nicht nach, sondern blenden aus.

An unserer körperlichen Verletzlichkeit, an Krankheiten, am Tod irgendwann kann keiner was ändern. Aber man kann ändern, sich ständig mit solchen Gedanken und Vorstellungen zu belasten. Und wenn man das nicht macht, dann landet man hier und sitzt zäneklappernd mit Panik in den Augen vorm PC und mal sich in düsteren Farben sein baldiges Ableben nach vielen Schmerzen aus.

Wenn man das nicht will, sollte man sich langsam aus seiner Erkrankung raussteigern und eine realistische Wahrnehmung entwickeln.

So bitter es ist: Angsterkrankungen hält der Patient - wenn auch unwissenderweise und unabsichtlich - selber aufrecht. Es geht nicht von einem Tag auf den anderen, aber so, wie man Angsthaben trainiert hat, kann man es sich auch wieder abtrainieren, sozusagen verlernen. Es schadet nix, wenn man sich dabei ab und zu dann selber albern vorkommt, das ist ein Zeichen dafür, dass man Gefahren wieder realistischer einstufen kann in echte Gefahr und Pseudo-Gefahr.

Psychisch kranke Menschen erwarten immer Sensibilität. Aber es hilft leider meistens nichts, wenn man sich mit der Erkrankung anderer auch noch verstrickt.

Zitat von derhimmelmusswarten:
Dienstag auf Mittwoch habe ich ein Langzeit-EKG bekommen und heute habe ich dort angerufen, weil der Arzt sagte, telefonische Anfrage würde reichen. Ich rufe an, nenne Namen und frage: Ich sollte wegen dem Langzeit-EKG fragen. Oder bin ich damit noch zu früh dran.
Antwort: Damit sind sie noch zu früh dran. Kommen Sie in die Sprechstunde. Ich: Aber der Arzt hat doch gesagt, ich solle nur anrufen. Sie: Ja, ob die Auswertung fertig ist. Morgen Nachmittag haben wir Sprechstunde. Kommen Sie dann her, wenn der Doktor noch Fragen hat. Wenn Sie Tabletten bekommen oder so. Ich: Aber ich bekomme doch gar keine Tabletten. Sie: Ja da müssen sie in die Sprechstunde kommen. Ich: Ich habe nun einen Schreck bekommen. Ist denn da was Schlimmes bei raus gekommen? Sie: Sie müssen halt mit dem Doktor darüber sprechen.

Ich sterbe vor lauter Angst. Diese dumme Kuh. Warum sagt die mir nix und sagt, ich solle vorbei kommen, wenn der Arzt sagt, ich solle nur anrufen. Und warum bitteschön weiß sie das sofort ohne dass sie in meine AKte hätte gucken können? Sie sagte das ja direkt wie aus der Pistole geschossen. Wie soll ich nun bis morgen aushalten? Ich werde verrückt. Hat der Arzt ihr nun gesagt, dass was gefunden wurde? Hat sie das selbst gesehen? Wurde darüber geredet?

Ich bin keine 30, Vor 10 JAhren war das EKG ok, Ruhe EKG vor ein paar Wochen war auch ok. Ich drehe durch. Was soll ich denn nun tun? Wie kann man am Telefon so die Leute in Angst und Schrecken versetzen?

Hätte ich doch bloß nicht angerufen. Erst recht nicht an einem Tag, wo keine Sprechstunde mehr ist.



Hallo!
Meiner Meinung nach liegt da jetzt nicht verdächtiges an dem Gespräch. Bei meiner Schwiegermutter war das auch, sie bekam einen Anruf sie soll zum Arzt schauen, der Befund ist fertig, meine Frau meinte auch sofort, dass kann nur negativ sein,amsonsten würde keine Sprechsstundenhilfe anrufen.

Auch wenn das EKG ohne Befund ist, wir der Arzt das dennoch genau besprechen wollen und das nicht mittels Sprechsstundenhilfe mitteilen lassen, da ist eh nichts, der Arzt sagt, sie brauchen nicht mehr vorbeischauen, das würde mich auch unseriös klingen.

Eher klingt das jetzt so, dass sie in der Tat nichts weiss, sie sagte ja nur schauen sie einfach in die Sprechsstunde, falls es noch Nachfragen gibt, vielleicht hat sich die Sprechsstundenhilfe bedrängt gefühlt, weil du energisch nachgefragt hast und dann kam eben die poppige Antwort, dass müssen sie mit dem Arzt besprechen....
Alles Gute, es wird sicher alles gut ausgehen.
Mark47

Wenn man das Ergebnis noh nicht kennt, macht es einen immer unruhig. Ich kann verstehen, dass du verunsichert bist. Aber wenn der Arzt etwas negatives gesehen hätte, hätte er sicher angerufen oder anrufen lassen. Wenn man dich in die Praxis ruft, hat das natürlich auch finanzielle Gründe. Da kriegt der Arzt doch viel mehr für.

Mach dir keinen Kopf. Das bringt sowieso nichts! Durch verrückt machen erfährst du auch nichts näheres und wahrscheinlich ist das Ergebnis sowieso gut - weil, sonst hätte er angerufen!

Manche Sprechstundenhilfen sollten echt mal im Umgang mit Patienten besser geschult werden. Die denken gar nicht darüber nach, was sie für einen Eindruck hinterlassen. Ich hatte auch mal so eine Dame und ich bin dann auch so, dass ich gleich nach ihren Namen frage und möglichst schon am Telefon sage, wie mir ihre Art gefällt! - Immer direkt, freundlich, aber bestimmt. Ich habe mich auch schon mal bei einem Arzt über seine Sprechstundenhilfe beschwert!

Also keinen Kopf machen! Und wenn du beim Arzt bist, sage ihm ruhig, welcher Eindruck bei dir enstanden ist durch dieses Telefonat. - Und weise ihn auch darauf hin, dass er erst gesagt hat, dass du nicht kommen bräuchtest.

Ja, man kann sich natürlich mit Arzthelferinnen anlegen (Die haben auch sonst in einer nicht-psychiatrischen Hausarztpraxis nix zu tun, als sich auf Angstkranke besonders sensibel einzulassen...), sich beim Arzt direkt auch noch beklagen und beschweren....

Und man kann sich in alle möglichen und unmöglichen Ängste reinkatapultieren, weil man sich wüste Horrorszenarien ausmalt...

Und sicher kann man sich vor allem fürchten, weil wir tausend und mehr Faktoren in unserer Umgebung nicht kontrollieren und beherrschen können (Übrigens Fukushima strahlt immer noch, bloß nicht vergessen!! Und immer fleißig dran denken, wieviele Atomkraftwerke es weltweit gibt, die hochgehen können...)...

Und wenn man so eine Haltung pflegt und so einen Umgang mit sich selber, dann wird schon irgendwann was im EKG sein, was wirklich ernst ist. Wenn man seinen Körper mit solchen Denkmustern unter Dauerstress setzt, dann wird man sich schon irgendwann wirklich beim Kardiologen wiederfinden. Das ist nicht unwahrscheinlich. Aber vermutlich wird man dann eher 59 sein und hat 30 Jahre lang damit gerechnet, dass man bald an x oder y oder z sterben wird. Das ist ja eine tolle Lebensqualität!

Das Zauberwort heißt Psychohygiene: Man sollte sich nicht alles Mögliche ausdenken, sich einreden, sondern das Meiste einfach gar nicht erst wirklich an sich ranlassen.

Ich hab' vor zwei einen Unfall gehabt, die Hand ist total kaputt, alles genäht, Stunden war ich unterwegs vom Hausarzt zum Krankenhaus, weil ich nicht mit der Hand Autofahren konnte und wegen Gleisreperatur die Bahn nicht fuhr usw...Das war alles blöde, wusste man aber vorher nicht. Mit den klaffenden Wunden war ich endlos bei Affenhitze in Brust unterwegs und wusste nicht, ob das alles wieder wird oder nicht und vielleicht nur noch Grundfunktionen an der Hand erhalten werden können. Es ist immer noch nicht zu, die Fäden sind noch drin. Ja, schön, demnächst werden dann 30 Stiche Faden gezogen, wird auch lustig.

Das ist das Leben und man kann es nicht aufhalten. Was kommt, kommt! Und was nicht kommt, kommt nicht! Und wenn man noch soviel Angst hat und vorausdenkt, damit kann man nichts verhindern. Aber eine bescheidene Lebensqualität ist einem damit sicher!

Kann ich nicht so ganz nachvollziehen, dass man sich auf solche Ängste dann immer wieder einlässt, wo man doch sieht, sie sind abwegig, wiederholen sich und es ist dann doch in aller Regel einfach nichts dran?!

Das sind im Prinzip auch die Worte meines Therapeuten!

Viele Grüße

Darf ich fragen was raus gekommen ist?

Zitat von Schlaflose:
Das sind im Prinzip auch die Worte meines Therapeuten!

Viele Grüße




Ja, vielleicht sind wir beim gleichen Thera?

Meiner hat aber noch viel fiesere Kommentare drauf als das da oben.

Wenn ich mit sowas angekommen wäre, hätte er gesagt: Und? Haben Sie sich schon um einen Sarg gekümmert?

oder Was haben Sie denn geplant, wie lange wollen Sie denn noch vor ... Angst haben? 1 Jahr? Oder 2 Jahre? Oder 10 oder 20? Wieviel Lebenszeit wollen Sie noch damit verschwenden, vor Angst zu zittern, um dann festzustellen, dass es alles für die Katz' war? .

Ist ganz hilfreich, wenn man mal damit konfrontiert wird, wie dusselig man sich im Umgang mit dem Leben anstellt und was man sich auch alles kaputt damit macht. Irgendwann langt's einem dann doch und man tut endlich, was man schon lange hätte tun sollen: LOSLASSEN und die Dinge auf sich zukommen lassen!

Zitat von Grille:
Kann ich nicht so ganz nachvollziehen, dass man sich auf solche Ängste dann immer wieder einlässt, wo man doch sieht, sie sind abwegig, wiederholen sich und es ist dann doch in aller Regel einfach nichts dran?!
Das ist der Witz bei einer Angststörung... Der Umgang mit Ängsten und Befürchtungen ist eben nicht normal oder angemessen und das lässt sich oft nicht einfach mit Psychohygiene beheben, sondern erfordert eine ebenso professionelle Therapie wie andere Störungen. Das runterzubrechen auf gesunden Menschenverstand ist etwa so sinnvoll, wie einem PTBS-Betroffenen zu sagen, er möge sich gefälligst einkriegen, denn das traumatische Ereignis sei doch längst vorbei.

Zitat von Grille:
Meiner hat aber noch viel fiesere Kommentare drauf als das da oben.
Innerhalb einer tragfähigen therapeutischen Beziehung und abhängig von den beteiligten Persönlichkeiten mag das okay oder hilfreich sein. Außerhalb einer therapeutischen Beziehung ist es meist nur fies.

BTT: Wenn man der Arzthelferin nicht gleich am Telefon energisch erklärt, dass man mit dem Arzt besprochen hatte, sich das Ergebnis telefonisch mitteilen zu lassen, bestellen die einen immer in die Praxis - für den bezahlten Händedruck... Ich hätte darauf bestanden, mit dem Arzt persönlich zu sprechen, bzw. um Rückruf gebeten. Dann kann er es als telefonische Beratung abrechnen und alle sind zufrieden. So doll Bedrohliches kann beim Dauer-EKG auch gar nicht rauskommen. Es deckt Herzrhythmusstörungen auf und ggf. einen zu hohen Puls. Herzkrankheiten zeigen sich im Sono und evtl. noch im Belastungs-EKG.

Liebe Grüße
Christina

Zitat von Christina:
Zitat von Grille:
Kann ich nicht so ganz nachvollziehen, dass man sich auf solche Ängste dann immer wieder einlässt, wo man doch sieht, sie sind abwegig, wiederholen sich und es ist dann doch in aller Regel einfach nichts dran?!
Das ist der Witz bei einer Angststörung... Der Umgang mit Ängsten und Befürchtungen ist eben nicht normal oder angemessen und das lässt sich oft nicht einfach mit Psychohygiene beheben, sondern erfordert eine ebenso professionelle Therapie wie andere Störungen. Das runterzubrechen auf gesunden Menschenverstand ist etwa so sinnvoll, wie einem PTBS-Betroffenen zu sagen, er möge sich gefälligst einkriegen, denn das traumatische Ereignis sei doch längst vorbei.

Zitat von Grille:
Meiner hat aber noch viel fiesere Kommentare drauf als das da oben.
Innerhalb einer tragfähigen therapeutischen Beziehung und abhängig von den beteiligten Persönlichkeiten mag das okay oder hilfreich sein. Außerhalb einer therapeutischen Beziehung ist es meist nur fies.



Das kommt drauf an, wer es liest. Ich gehe davon aus, dass Menschen, die eine psychische Erkrankung haben, diese auch loswerden wollen. Natürlich sind sie krank und können es nicht einfach ändern, konnte ich auch nicht. Daher braucht's ja Profis. Aber es ist auch nicht so, dass man mit einer psychischen Erkrankung nun geistig umnachtet wäre und ich gehe davon aus, dass gewisse Lerneffekte auch trotz psychisch krank drin sind, sofern jemand lernen will. Einfach nur seinen Gefühlen und Ängsten nachzudackeln, ohne zu versuchen, da kognitiv dran zu gehen, wird nie was werden. Ich sehe in Foren sehr viele, die sich beklagen über eine mieserable Lebensqualität und es stimmt, solche Erkrankungen sind die Hölle. Aber die Erwartung, dass die Angst weggeht, ist eine Sackgasse. Sie geht nie weg, das Einzige, was die ganze Problematik löst, ist damit aufzuhören, Angst zu haben, und dem geht voran, dass man aufhört, sich Angst zu machen. Man kann die Gefühle nicht einfach laufen lassen, sondern der Versand muss dazu geschaltet werden und das muss trainiert werden, dann kriegt man wieder Kontrolle. Das gilt so auch für Traumapatienten. Um die miese Eigenarbeit kommt kein Mensch rum, der was ändern möchte.

Die meisten Menschen finden Konfrontation und Provokation hart. Ich finde hart, wenn jemand in seiner Erkrankung stecken bleibt, weil er keine Ansätze findet, sie loszuwerden. Viele gehen davon aus, dass die Angst ein schlimmes Monster ist, dass sie überfällt. Tatsächlich ist es doch so, dass sie alles herziehen, was ängstigt und versuchen, diese Dinge dann unter Kontrolle zu kriegen. Aber Kontrolle ist eine Illussion. Viele suchen den sicheren Boden und kapieren nicht, dass der Boden überall schwankt und sie lernen müssen, auch auf schwankendem Boden das Gleichgewicht zu halten.

Ja, das ist harte Arbeit an sich selbst, die das verlangt und viel geistige Disziplin erfordert das, viel aushalten. Aber Kranksein ist nicht leichter.

Der Vorführeffekt ist oft auch ein guter Lerneffekt, wenn man sich 10 Mal den Kopf an die Wand geschlagen hat, braucht man doch auch kein 11. Mal, um zu wissen, dass man das bleiben lassen kann, weil's nix bringt, aber weh tut und schadet. Mit Ängsten ist es genau das gleiche Spiel. Bleiben lassen! Dann hört's auf, vorher nicht.

Ich weiß, es ist hart, aber lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

Das Problem mit der Angst ist ja, dass Menschen ein Bedürfnis nach Sicherheit und damit auch Kontrolle haben.

Aber man kann weder alles kontrollieren, noch gibt's 100 % Sicherheit. Man kann sich gegen das Meiste schützen, aber nicht gegen alles. Was dann noch kommt, wenn man sich geschützt hat, ist Schicksal.

Die Welt ist überall unsicher, die Menschen sind unsicher, das Leben ist unsicher, überall.

Wir können keine vollständige Sicherheit für uns herstellen. Wir sind nicht und nie sicher, erst recht nicht gegen Krankheit und Tod.

Das, womit man die Angst kleinkriegt, ist, zu lernen, sich sicher ZU FÜHLEN, obwohl es NICHT SICHER IST.

Das ist der Trick und der ist allgemeingültig für jede Phobie und für jede Angst. Wer den nicht lernt, der wird Angst haben.

Diese ständigen Versuche, sich zu beruhigen oder beruhigen zu lassen, helfen nur kurzfristig, aber es geht wieder los, wenn der Betroffene selber die Angst immer wieder mit dem eigenen Gehirn produziert.
Sponsor-Mitgliedschaft

@Grille. Du bist gut. Wegen unserer Ängste sind wir doch alle hier. Hätte ich die Ängste nicht, würde ich kein Langzeit-EKG machen lassen. Ich habe heute Nachmittag probeweise in der Praxis angerufen, weil ich hoffte, der Arzt würde dann persönlich ran gehen. Ging er auch. Aber er meinte, ich solle die Arzthelferin anrufen, sonst müsste er ja jetzt die Akte suchen Die Arzthelferin hätte ja sagen können: Nach einem Langzeit-EKG muss man grundsätzlich kommen etc. Und nicht was von mit dem Arzt sprechen und Tabletten faseln.

Tja, die Frage ist aber, ob Du Deine Ängste ablegen willst, oder?

Es gibt x Leute, denen das nicht soviel ausgemacht hätte wie Dir, die hätten cooler reagiert.

Und Du musst Dich auch nicht verrückt machen, bis Du mit dem Arzt reden kannst. Du kannst Dir auch sagen, dass Du halt ein ängstlicher Mensch bist und das jetzt wieder eine Überreaktion ist und Dich ablenken, rausgehen, spazierenlaufen und an was Anderes denken. Du hast die Wahl, auch wenn's Dir so nicht vorkommt.

Und ja, diese Praxis, klingt nervig, aber ziemlich alltäglich und durchschnittlich... Ist die Frage, ob man sich deswegen aufregen möchte oder es sich lieber sparen will?

Ich find's kritisch, die perfekte Welt und perfekte Behandlung im Umgang mit anderen Menschen zu erwarten; die wird meistens doch enttäuscht und das kann man vorab vermeiden, indem man mit einer realistischen Einschätzung in solche Kontakte geht.

Kannst Du Dir vorstellen, dass Du für die nur irgendeine unwichtige Patientin bist und für die das Ganze nicht die Priorität hat, wie das EKG für Dich mit Deiner Angsterkrankung hat?

Du erwartest da einfach zuviel und dann kriegste die Krise, wenn es nicht läuft, wie Du Dir vorgestellt hast. Die haben gut zu tun und manchmal sagt halt jemand was und verhält sich dann anders als vorher abgesprochen. Das ist eine ganz normale Panne, die jeden Tag überall mal vorkommt.

Zitat von Grille:
Die meisten Menschen finden Konfrontation und Provokation hart. Ich finde hart, wenn jemand in seiner Erkrankung stecken bleibt, weil er keine Ansätze findet, sie loszuwerden.
Das ist es nicht, worum es mir hier geht. Es geht mir um Ratschläge und quasitherapeutische Interventionen, nach denen nicht gefragt wurde. Das finde ich ebenso übergriffig wie halbgare psychoanalytische Deutungsexzesse in Psychoforen.

Zitat von Grille:
Diese ständigen Versuche, sich zu beruhigen oder beruhigen zu lassen, helfen nur kurzfristig, aber es geht wieder los, wenn der Betroffene selber die Angst immer wieder mit dem eigenen Gehirn produziert.
Dennoch ist es die Entscheidung des Einzelnen, ob er um Beruhigung bittet oder nach Strategien fragt, die Störung als solche zu beheben.

Liebe Grüße
Christina

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Prof. Dr. Heuser-Collier
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