Angst vor Lymphknotenkrebs
Liebe Community,
dies ist mein erster Beitrag, da ich mir nicht mehr wirklich zu helfen weiß.
Am Montag entdeckte ich einen geschwollenen Lymphknoten hinter dem Ohr, ich ging noch am Vormittag zum HNO-Arzt. Er konnte keine akute Entzündung feststellen, war aber sehr nett, sagte nur, dass meine Mandeln leicht angegriffen aussehen und versuchte mich zu beruhigen.
Klappte aber mal so gar nicht. Also ging ich am Dienstag zu meiner Hausärztin, die auch nochmal abtastete - es waren mittlerweile 2 Lymphknoten hinter dem Ohr und einer am Hals. Sie machte daraufhin ein großes Blutbild, das vollkommen in Ordnung ist. Ich sagte ihr, dass ich Angst davor habe, dass es etwas Schlimmes sein könnte und sie sagte: Das glaube ich bei Ihnen ÜBERHAUPT nicht. Das fühlt sich ganz anders an. Auch EBV konnte sie am nächsten Tag ausschließen, ich habe es wohl mal gehabt, aber nicht akut.
Dann fing das Googeln an. im Grunde habe ich den Tag gestern mit nichts anderem verbracht. Ich kann es nicht genau beschreiben, aber immer wieder fallen mir neue Sachen ein, die ich nachgucken könnte. Ich lese Seiten immer und immer wieder.
Da ich mich nicht beruhigen konnte bei der Ärztin gab sie mir nochmal eine Überweisung für einen anderen HNO Arzt. Vorher besuchte ich noch einen befreundeten Hausarzt etwas weiter von meinem aktuellen Wohnort entfernt. Alle geben die gleiche Diagnose: Blutbild super, keine Panik, machen Sie sich keine Gedanken, ich sehe keinen Anlass für Sorgen, ich bin bei Ihnen total entspannt. Auch der zweite HNO Arzt riet mir jetzt nochmal 2 Wochen abzuwarten, nicht daran rumzudrücken und sonst nochmal das Blut untersuchen zu lassen. Auch ihm sagte ich, dass ich Angst vor etwas Bösartigem habe und er sagte nur: Das habe ich ihnen ja gerade erklärt, ihr Blutbild ist so unauffällig, dass ich total entspannt bin. Machen sie sich keine Gedanken.
Doch all das möchte mich nicht beruhigen. Immer wieder gerate ich tagsüber in Situationen, in denen ich nur noch weinen kann. Ich frage mich, was das Leben von mir möchte. Im April letzten Jahres hatte ich eine Zyste im Unterleib, sie wurde operiert, war eine Dermoidzyste absolut harmlos. Doch ich war sicherlich einen Monat vollkommen außer Gefecht gesetzt. Leider hatte ich zu dem Zeitpunkt keine Therapeutin, erst danach wieder, als die Sache vorbei war. Heute habe ich mir einen Termin geben lassen bei meiner Therapeutin für morgen, weil ich sonst nicht weiter weiß.
Ich will, dass diese Angst endlich aufhört. Ich mache meinen Partner damit total traurig und er macht sich dann auch Sorgen um mich. Das möchte ich nicht. Immer wieder frage ich mich dann, warum das jetzt schon wieder passieren muss. Und schäme mich gleichzeitig, weil es Menschen gibt, denen es so viel schlechter geht als mir. Ich habe Angst die Kontrolle über mein Leben zu verlieren mit einer solchen Krankheit. Ich möchte nur glücklich sein, doch diese Dinge ziehen mich immer wieder in den Abgrund. Ich esse nicht, gehe nicht zur Arbeit und denke an nichts anderes. Mir gelingt gar nichts im Moment.
Ich spinne mir die abstrusesten Sachen in meinem Kopf zusammen dass alle vier Ärzte einen Verdacht haben, aber wegen meines jungen Alters nicht an Krebs glauben wollen. Dass sie mir, wenn die Sache sich in 2 Wochen nicht erledigt hat, beichten, dass es da schon ungewöhnlich war und ich nun eine Biopsie machen lassen muss. Ich kann einfach nicht mehr.