ich möchte einfach mal die letzten, knapp 6 Monate zusammenfassen. Ich befürchte nämlich langsam, aber sicher, durchzudrehen. Ich brauche Zuspruch, ein paar Worte. können gern auch harscher ausfallen, aber allein krieg ich gerade nicht die Kurve.
Wird vielleicht etwas länger, versuch mich aber kurz zu fassen.
Ich habe, bis vor wenige Monaten, immer nur Symptome gehabt, ohne organische Auffälligkeiten. Wurscht, ob Rückenschmerzen, Schwindel, Schweißausbrüche usw. Auch haben bei körperlichen Erkrankungen, z.B. Blasenentzündung oder Erkältung, die Antibiotika bzw. mein Immunsystem das Ganze schnell und effektiv behoben.
So, jetzt ist es anders. Und das macht viel mit mir.
Angefangen hat es Anfang März diesen Jahres. Scheidenentzündung. Hatte ich noch nie, aber gut, zum Gyn und dann ein Antibiotika erhalten zur örtlichen Anwendung. Entzündung war weg. Alles wie immer.
Mitte März, wachte ich mit Rückenschmerzen bzw. einem Gefühl, dass etwas blockiert wäre in der oberen BWS, auf. Dachte, ok, vermutlich verlegt. Also zum Orthopäden. Der renkte mich ein. aber diesmal blieb der Schmerz. Wieder hin, einrenken. Er meinte, manchmal sind solche Blockaden hartnäckiger. Ich fing an walken zu gehen. Das erste Mal kribbelte eine Stelle an meiner Hand leicht. Noch blieb ich ruhig. Daraufhin ging ich zu einem anderen Orthopäden, er drückte und guckte, nix schlimmes, ich solle mich normal bewegen. Tat ich.
Ich ging wieder zu Orthopäde 1, ein paar Tage später. Er meinte, ich solle mir keine Sorgen machen, TENS versuchen und wenn ich Symptome im Arm bekomme, leiert er mehr Diagnostik an. Ich bekam einen Termin, 2 Wochen später, zur Verlaufskontrolle. Zu Hause wollte ich meine Muskeln trainieren und stellt mit Entsetzen fest, dass ich keinen Liegestütz mehr konnte, mit dem entsprechenden Arm, auch kribbelte er zunehmend und die Fingerspitzen wurden leicht taub. Ich war ab dem Zeitpunkt in Angststarre. Konnte kaum essen oder sonst was vernünftiges tun. Ich verbrachte den ganzen Tag damit, meine Kraft zu messen und mir OP`s an der HWS mit den schlimmsten NW vorzustellen. Ich sah mich gelähmt im Rollstuhl bzw. tot durch die Narkose. Die 2 Wochen bis zur Kontrolle, konnte ich nicht durchhalten.
Ich ging terminlos zum Orthopäden und die Dame am Empfang meinte, wenn ich neurologische Ausfälle habe, empfiehlt sie die Notaufnahme, der Arzt habe keine Zeit. Panik. Ich mit meinem Mann gleich hin und dort war eine nette Neurologin. Sie meinte mein Schultermuskel könnte etwas schwach sein. Sie bat mich, noch am selben Tag, in ihre ambulante Praxis. Dort versuchte sie mich zu beruhigen, ich sei nicht gelähmt und das kriegen wir wieder hin. MRT HWS und diese neurologischen Muskel- und Nerventests sollten laufen. Wieder warten. Wieder Panik. Wieder durchdrehen.
Knapp 2 Wochen später waren dann die Befunde da. 3 Protusionen der unteren 3 Bandscheiben. Die eine bedrängte dezent, mit Hilfe von alterstypischen Veränderungen, den Nerv. Ich war am Boden zerstört, sie weniger. Das wird wieder, neige evtl. zu Verspannungen an der Stelle. 10 mal KG sollten es verbessern. Ich also Termine gemacht bei einem Physiotherapeuten und jeden Tag Übungen. Ich fragte ihn, ob das Kribbeln, Taubheitsgefühl und Schwäche wieder verschwinden. er meinte, Ziel ist es, dass es keine Bandscheibenvorfälle werden. Nix zum Verschwinden. Panik. Angst. Depression folgten. Aber ich machte meine Übungen, ging zu einem Osteopathen, der schon wesentlich zuversichtlicher war, hinsichtlich einer Genesung. Orthopäde 1, meinte übrigens zu den Befunden: Sehen sie, sie haben nichts. Das gehört in die Hände eines psychosomatischen Arztes. Nichts!?
Wohl denn, mit Krankengymnast 1, wurde es nicht besser. Eine Bekannte schwärmte von einem anderen, ich dort mein 2tes Rezept eingelöst und er sah das Ganze, zum Glück, auch weniger dramatisch. Schon nach 2 manuellen Anwendungen waren die Symptome, bis auf verspannte Muskeln weg. Hoffnung stieg auf. Er und/oder der Osteopath hatten es irgendwie hingekriegt.
Jeden Tag ging ich lange mit dem Hund spazieren, lief aufrecht und erdete mich langsam. Dann kam Anfang Juli. gleich im Anschluss quasi.
Ich hatte nach 3 Monaten schon wieder eine Scheidenentzündung. Bekam Antibiotika, ein anderes und Milchsäurebakterien zur Nachbehandlung. Der Stress war schuld?
2 Wochen später, merkte ich, dass mein Urin stank. nach 3 Tagen saß ich nachts auf dem Klo. Es brannte, drückte, ich pinkelte Blut. Am nächsten Tag bin ich zum Vertretungsarzt meiner HÄ und bekam ein Antibiotika. Das nahm ich und diesmal blieb die Entzündung. Scheidenentzündung. Blasenentzündung. Was war nur los mit mir? Angst, Panik. Muss ich sterben? Ich bekam dann einen kurzfristigen Termin bei einem Urologen. dem zeigte ich mein Antibiotika, welches ich bis zum Morgen des selbigen Tages eingenommen hatte und er untersuchte den Urin und veranlasste eine Blutbild und eine Urinkultur. Dann schallte er noch die Harnorgane. Ich lag auf der Liege und hört nur: Oh,oh,oh,was ist das? PANIK!
Er sah eine 7cm große, flüssigkeitsgefüllte Blase mit festen Bestandteilen. War sich nicht sicher, wo genau sie lag und wollte ein MRT. Ich war total geschockt. Erinnert mich aber, dass auch in meinen Brüsten kleine Zysten sind und ging den nächsten Tag zur Gynäkologin. Sie machte einen Schall mit dem Befund: Eierstockzyste mit Binnenecho. Auch sie wollte ein MRT, um zu schauen ob Tumorzellen in dem Gewebe sind. PANIK! ANGST! Ich bin schier auf dem Zahnfleisch gekrochen. Ich bat sie dann noch um einen Abstrich, da ich das Gefühl hatte, meine Scheide wäre wieder entzündet. Kann nicht sein. Ist von dem Antibiotikum. Eine Art Disbalanca Sie machte keinen.
Ich musste 10 Tage auf den MRT-Termin vom Becken warten. 10 Tage Krebsangst. 10 Tage Todesangst. 10 Tage Daueranspannung. In der Zwischenzeit machte der Urologe noch einen Abstrich von der Harnröhre. Hier zeigten sich später Gardnerellen vaginalis. Der Keim aus der Scheide hatte meine Harnröhre entzündet. Das Antibiogram dazu, meinte Doxy würde helfen. Dazu etwas später. Der MRT-Termin offenbarte dann, dass ich keinen Krebs, aber eben eine 4,6cm Zyste re. und mehrere kleine links habe. Ich war so happy. Wir konnten in den Urlaub.
Am Urlaubsmorgen hatte ich wieder brennen beim Pinkel, trotz fast 4 Tagen Doxy. Der Urintest zeigte einen leichten Leukozytenbefall. Wie kam das? Ich nahm doch schon AB! Wieder zur Hausärztin. Sie meinte, die saubere Urinkultur vom Urologen war eventuell verfälscht und darum zeigte sie nichts an. Meinen Urlaub bin ich nicht angetreten.
Die letzten 3 Tage habe ich kein Doxy genommen, heute gebe ich nochmal Morgenurin ab. Als wenn das nicht schon reicht, hatte ich gestern das Gefühl nicht genug zu pinkeln. Unglücklicherweise, habe ich mir durch das lange Sitzen und Anspannen meinen unteren Rücken verzerrt. Das, zusammen mit dem wenigen pinkeln, ließ in mir die Angst hoch steigen, dass meine Nieren jetzt versagen. Panik.
Mein Blutbild beim Urologen war im Übrigen o.B.
Jetzt steck ich in einer Dauerangstschleife! Verstehe nicht, warum diese Entzündungen nicht verschwinden. Habe Angst vor irgendeiner unentdeckten Krebsgeschichte oder Autoimmunsache. Hab Angst vor jedem Kratzen im Hals, dass ich kein Immunsystem mehr besitze. Hab Angst vor einer Sepsis und/oder Multiorganversagen. Hab Angst, dass noch schlimmeres kommt und das nicht verschwindet. Hab Angst, dass ich ein AB oder gar mehrere nehmen muss, die sich nicht mit Citalopram vertragen. Hab Angst, dass die Ärzte das nicht hinkriegen. Ich habe null vertrauen in meinen Körper, in Medikamente und Ärzte.
Ich weiß, dass Stress viel machen kann, Hormone durcheinander bringen und das Immunsystem schwächen, aber es ist so schwer, nicht in diesem Katastrophendenken zu enden.
Danke fürs lesen
22.08.2019 07:05 • • 29.08.2019 x 2 #1