Ich muss kurz ein wenig ausholen. Eigentlich bin ich noch nie gerne zum Arzt gegangen, hatte es auch bis vor kurzem nicht sonderlich nötig da ich bis auf das übliche (Grippe oder ähnliches) nie krank war.
Das änderte sich letztes Jahr. Ich bekam (eigentlich) besorgniserregende Symptome und wurde immer schwächer. Als es dann gar nicht mehr zu vermeiden war ging ich zum Arzt bzw kam wenig später ins Krankenhaus. Nach etlichen Fehldiagnosen und nicht erst geklommen werden bekam ich dann die Diagnose einer chronischen Erkrankungen.
Diese Diagnose, das nicht ernstgenommen werden der Ärzte, die falschen Diagnosen und natürlichen meinem (zu dem Zeitpunkt) schlechten (körperlichen) Allgemeinzustand führten bei mir zu einer stark ausgeprägten Krankheitsangst.
Obwohl diese nun schon viel besser geworden ist, vor allem weil es mir körperlich um einiges besser geht und ich auch den Gedanken das ich (trotz meines jungen Alters) chronisch krank bin verdaut habe, habe ich immer noch bei kleinsten Symptomen ganz tief in mir drin die Befürchtung schwer krank zu sein.
Jetzt habe ich vor ca 3 Monaten einen vergrößerten Lymphknoten am Hals entdeckt. Er ist optisch sichtbar, also man muss nicht Tasten oder so, sondern ich hab einen richtigen knubbel am Hals der auch schon meinem Mann aufgefallen ist ohne das ich ihn darauf hingewiesen habe. Erst hab ich mir nichts dabei gedacht und das Ganze ignoriert da ich ungefähr um die Zeit rum auch eine Mandelentzündung hatte.
Als er aber nach acht Wochen immer noch nicht kleiner geworden ist wurde ich langsam nervös…und begann zu googeln. Ihr wisst natürlich was dabei raus kam. Seitdem kann ich den Gedanken nicht aus meinem Kopf verbannen das es vielleicht doch etwas "schlimmeres" sein könnte. Bleibt aber meine Abneigung gegenüber Arztbesuchen.
Ich konnte mich dazu überwinden einen Termin beim HNO zu machen (war ich noch nie) und der ist morgen. Am liebsten würde ich ihn absagen. Das ist völlig irrational. Denn entweder der Arzt geht morgen Entwarnung und ich kann diese Bedenken endlich ablegen, oder er findet irgendwas und man beginnt eine Behandlung. Was ja dann im weitesten Sinne auch etwas positives wäre. Nur Angst zu haben und nichts zu tun bringt mich ja auch nicht weiter, im Gegenteil.
Nun zu meiner Frage: Sind hier auch Krankheitsängstler oder gar Hypochonder unter euch die auch nicht gerne zum Arzt gehen bzw. Arztbesuche gar gänzlich vermeiden? Und wie geht ihr damit um? Vor allem wenn wenn um Symptome geht die einfach mal abgeklärt gehören?
Verzeiht mir den langen Text, weiß momentan nicht so recht wo mir der Kopf steht und erkenne mich aktuell vor allem was diese Ängste angeht gar nicht wieder.
25.09.2022 11:29 • • 17.10.2022 x 1 #1