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Servus zusammen,

ich leide seit circa einem halben Jahr an akuter Krankheitsangst und will euch so kurz wie möglich meine Geschichte erzählen.

Es fing alles an mit einem schlechten Blutwert. Gegoogelt und gelesen, dass dieser Wert auch bei Leukämie zu niedrig sein KANN. Bei mir war der Wert aber offensichtlich durch mehrere Blutspenden zu erklären, die mein Körper nicht so gut vertragen hat. Blutbild gemacht - alles gut.

Doch das war nur der Startschuss für ganz schlimme Wochen. Ich hatte den Sommer über bereits Darmkrebs, weißen und schwarzen Hautkrebs, Hodenkrebs, Bauchfellkrebs, Thrombosen, Gelbsucht und somit einen Leberschaden, Lungen- und Hautmetastasen sowie kurz auch einen Hirntumor.

Ich habe 24/7 gegoogelt. Sobald ich das Handy mal weggelegt habe, fing ich an meinen Körper an wirklich jeder Stelle abzutasten und zu untersuchen. Ich habe mir bei meiner Freundin ständig Rückversicherung holen wollen und war in 4 Monaten so oft beim Arzt wie in meinen 29 Lebensjahren zuvor. Ständige Gedanken an Tod und schwere Krankheiten machen das Leben teilweise echt zur Hölle. Und jedes Mal der Gedanke, aber dieses Mal ist es wirklich was ernstes - nicht auszuhalten. Kann keinen Beitrag über Krebs in TV oder im Internet lesen ohne zu glauben ich habe auch diesen Krebs und werde auch früh sterben.

Im Moment ist es wieder mal die Angst vor Hautkrebs. Innerhalb von 2 Wochen habe ich mehrere Leberflecken entdeckt, von denen ich denke, dass diese bereits Hautkrebs im Endstadium sind, obwohl ich jährlich zur Kontrolle gehe und somit auf der recht sicheren Seite bin.

Das ich diese Krankheitsängste entwickelt habe, kam zwar unvorhergesehen, aber nicht überraschend. Auch mein Vater ist so veranlagt. Außerdem habe ich mehrere andere Zwänge oder Ängste wie starken Perfektionismus, Angst vor dem Tod oder bestimmte Verlustängste, die den Ausbruch sicher begünstigen.

Trotz alledem habe ich bis vor einem halben Jahr ein glückliches Leben geführt. Tolle Familie, viele gute Freunde, keine Existenzängste und (körperlich) kerngesund. Doch die Krankheitsängste haben das Leben in den letzten Monaten teilweise nicht mehr lebenswert gemacht.

Wenn ich mit Freunden/Familie unterwegs bin oder Sport treibe vergesse ich die Ängste manchmal für eine bestimmte Zeit. Bei viel Stress in der Arbeit oder Langeweile zuhause kommen die Ängste und die ständige Körperkontrolle wieder voll zurück. Wenigstens habe ich das Googeln mal seit längerer Zeit sein lassen, jedoch habe ich mir in den letzten Monaten zu viel Wissen angeeignet.

Jemand hier der noch Tipps hat, wie man den Ängsten in akuten Zuständen begegnen kann oder der/die einfach nur darüber reden will, das hilft mir oft schon eine Menge. Eine Therapie hilft mir sicher, einen Termin zu finden ist bereits in Arbeit.

Danke fürs Lesen.
Max

26.10.2022 17:12 • 26.10.2022 #1


Hallo, habe leider keine Tipps, ausser eine Therapie zu machen.
Das mit den Ängsten und Krankheiten kenne ich, ich hab ständig wechselnde Symptome und ja ich Google wie Du, komme bis heute nicht wirklich davon weg.
Meine Letze Blutproben Ergebnisse hab ich am Montag bekommen und meine Leberwerte sind weiter erhöht , damit komme ich aber langsam klar.
Letztes Jahr wo es das erste mal war, hab ich gleich gegoogelt und totale Panik geschoben.
Nun ist auch noch mein kalzium zu hoch und es ging wieder los....sehr viel gegoogelt und ständig kommt Krebs.
Du bist nicht alleine mit diesem Problem.
Meine Therapie hat mir aber schon geholfen nicht mehr komplett in Panik auszubrechen.
Es gibt Ammoniak kapseln zum zerbrechen, riecht nicht gut, aber das ist der Sinn. Riecht man an den, geht die Panik zurück. Hat mein Psychiater mir empfohlen und es hat geklappt.
Ob es Dir auch hilft, kann ich leider nicht sagen.
Oh das war ja nun doch ein kleiner Tipp

Hallo Max, ich kann das alles nur zu gut nachvollziehen.
Bei mir war ein Arztbesuch vor mehr als 3 Jahren der Ausloeser. Ich war ueberzeugt, ich habe Brustkrebs.
Dann war ca. 3 Jahre Ruhe und jetzt bin ich wieder mittendrin. Mach mir riesige Sorgen ueber Magen und Darmkrebs. Denke an nichts anderes mehr und kann mich nicht wirklich ablenken.
Ich werde wohl auch eine Therapie anfangen.




Dr. Matthias Nagel
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