Hallo evelinchen,
Zitat:ich habe alle meine Probleme in der Therapie angesprochen, leider ist meine Therapeutin nicht wirklich darauf
eingegangen oder hat mir einen Weg aufgezeigt.
Dies kenne ich. Auch ich finde, leider werden von Therapeuten zu wenige Wege aufgezeigt. Gerade deshalb schreibe
ich das, was Du hier immer wieder von mir lesen kannst. Nur Wunder darfst Du von meinen Texten nicht erwarten.
Ich kann gut zeigen, wo etwas sitzt. Ändern musst Du dann allein.
Zitat:Natürlich war die Kindheit der Auslöser und das wurde auch immer wieder erwähnt.
In einem haben die Therapeuten Recht. Da Du die Vergangenheit nicht nachträglich verändern kannst, sollte man
nicht zu viel über die Kindheit reden. Nur ab und zu kann man mal schauen, warum bestimmte Denkweisen
entstanden sind. Ansonsten solltest du nach Vorn schauen.
Zwei Sachen scheinst Du bereits herausgefunden zu haben.
Einmal kommen Deine Symptome bestimmt nicht von einer Krankheit.
Und zum anderen ist es Dir gestern gelungen, durch das Gefühl Hoffnung, dass sich etwas zum Guten ändern wird,
gelungen sofort etwas mehr innere Ruhe einzustellen.
Nur, da Du ja noch nichts Wesentliches im Denken verändert hast, werden Dich Deine Ängste wohl noch einige Zeit ärgern.
Zitat:Schwieriger wird es, mit Jemandem über meine Situation zu reden.
Das ist so.
Zitat:Wenn aber die sog. besten Freunde dich im Stich lassen, nicht nachfragen oder Hilfe anbieten , dann ist die
Folge davon , dass ich nicht mehr darüber rede.
Ja, das kannst Du so sehen, aber es geht in Gesprächen auch anders.
Zitat:Wenn es mir einmal nicht so gut geht , versuche ich trotzdem rauszugehen. Zweimal am Tag ist sowieso Pflicht ,
da fordert mein Hund sein Recht. Das kostet mich dann auch schon viel Kraft und Überwindung , aber ich
mache es.
Oft muss ich mich auch zum Laufen überwinden. Behalte das bei. Ein Spaziergang ist genauso wichtig,
wie Medizin die keine Nebenwirkung kennt.
Allein fühle ich mich manchmal schon , ich weiß aber nicht , ob das unbedingt mit dem fehlenden Partner zu
tun hat. Einfach eine Freundin oder Freund , mit denen man reden kann und sich blind versteht , würde mir schon reichen.
Verstehe ich total. Hier könnte Dir helfen, wenn Du wieder den Mut findest, auf andere Menschen zuzugehen.
Zitat:Leider kann ich das nicht vorweisen und so mache ich eben sehr viel mit mir selber aus.
Eine Zeit lang kann das funktionieren, nur dann solltest Du wieder Kontakt zu Menschen
aufnehmen, die nicht zur Familie gehören. Hast Du Hobbies und Interessen?
Zitat:Bekannte habe ich natürlich ohne Ende, mit denen ich mal einen Kaffee trinke oder in's Kino gehe usw.
Aber eben sehr oberflächlich und da ist auch niemand dabei, mit dem ich tiefschürfende Gespräche führen könnte.
Und genau das glaube ich wieder nicht. Freu Dich, dass Du viele Bekannte hast.
Bestimmt wird da der eine oder die andere darunter sein, mit denen Du tiefschürfende Gespräche führen kannst.
Dies muss sich allerdings entwickeln. Und eventuell hast du unbewusst auch Angst, Dich ihnen gegenüber zu öffnen.
Wie so etwas geht könnten wir hier eventuell mal besprechen.
Zitat:ist ja ein halber Roman geworden.
Ja, ist doch schön. Noch nie hatte ich hier gelesen, dass Du einiges persönliches zu sagen hast. Ich dachte immer
Du bist nicht in der Lage offen zu reden. Vielleicht denken das Deine Bekannten genauso von Dir.
Viele Grüße
Bernhard