@maedchennr1
Auch ich finde den Austausch mit Dir sehr interessant und konstruktiv.
Ich finde, Du hast bereits sehr viel bei Deinen Ängsten erreicht.
Zitat:Das ist ja das, was ich sage - ganz oft funktioniert das, aber eben nicht bei der Krankheitsangst.
Ich bin mir sicher, das funktioniert deswegen nicht, weiß die Krankheitsangst nicht für eine bestimmte
Annahme (Schemata) steht. Die Krankheitsangst ist der Ausdruck des Körpers von einer Vielzahl von Annahmen, die
gleichzeitig in Dir erreichen, dass Du Dich unwohl fühlst. Deswegen wirst Du da kein Schemata finden.
Die größte Zahl Deiner Annahmen machen aber Dein Selbstbild, also Dein Selbstbewusstsein aus.
Und das ist noch nicht stark genug!
Vermutlich aber nicht, weil Du das geeignete Schemata noch nicht entdeckt hast, sondern
wie ich bereits gesagt habe, Du die ständige Wechselwirkung zwischen Unterbewusstsein und Deinem Bewusstsein
noch nicht gut genug kennst.
Und auch, weil Du für mich noch immer nicht klar und verständlich Deine persönlichen Lebensziele beschreibst.
Wofür also stehst Du jeden Morgen auf und worauf wirst Du in den nächsten 30 Jahren zuarbeiten. Oder anders, was
soll Dich in der Zukunft zufrieden machen?
Zitat:Das bedeutet de facto, dass die Angst verlassen zu werden, sich einen anderen Kanal gesucht hat.
Dies glaube ich eben nicht. Für mich hast Du noch nicht tief genug gegraben.
Zitat:Die Nummer mit du wirst verlassen, weil du eigene Bedürfnisse hast funktioniert nicht mehr,
Das ist doch schon sehr gut.
Ich benutze für diese Problematik zur Erklärung das Modell eines Baumes mit einer großen Baumkrone.
Wenn es Dich interessiert, kannst Du mal auf meine Internetseite gehen.
Möglicherweise wird da von meiner Sichtweise einiges etwas klarer.
Über Kritik von Deiner Seite freue ich mich besonders.
Zitat:also hat sich die Verlustangst einen Kanal ausgesucht, den ich nicht steuern kann.
Das sehe ich anders. Das wäre mir jetzt zu lang, das zu beschreiben. Es funktioniert aber im Prinzip wie ich schon
gesagt habe über die Steigerung Deines Selbstbewusstseins.
Zitat:Meine Gesundheit ist nicht steuerbar oder gar kontrollierbar.
Das ist auch nicht erforderlich. Die Natur hat es so eingerichtet, das Körper und Kopf ständig
ohne Pause in Kontakt sind und alles kontrollieren und Unregelmäßigkeiten normalerweise
rechtzeitig melden.
Zitat:Und da landen wir dann direkt beim zweiten großen Punkt: dem Kontrollverlust. Kontrolle hat mich überleben lassen.
Der nächste große Irrtum. Nicht Kontrolle hat Dich überleben lassen. Jedoch weiß ich nicht,
was ich dazu sagen soll. Ich suche immer noch nach dem Grund, warum so viele Menschen
behaupten, die Kontrolle hätte sie weiter gebracht.
Es ist etwas ähnliches, was sich scheinbar wie Kontrolle anfühlt. Ich wäre froh, wenn mir das mal jemand beschreiben könnte.
Zitat:Kontrolle verlieren tötet also. Und Tod ist Einsamkeit.
Bitte sei mir nicht böse. Dass Kontrolle tötet, ist eine Aussage, die einfach völlig falsch ist.
Dies ist wieder keine sachliche Beschreibung.
Zitat:Da schließt sich der verwirrende Kreis meiner verkorksten Seele
Deine Seele ist alles andere als verkorkst. Allerdings mit Deiner Aussage, Kontrolle verlieren
tötet, hast Du Dir selbst eine heftige Falle gebaut.
Diese Falle wird für mich zur zentralen Frage. Vermutlich vermisst Du einfach einen Menschen, der Dir einmal glaubhaft
sagt, Mädchen, so wie Du bist, bist Du gut so!
Stellvertretend sage ich das jetzt mal zu Dir. Hauptsächlich musst Du Dir das aber selbst sagen.
Und hier schließt sich mein Kreis.
Zitat:Ganz einfach, indem man sie in einer Therapie aufdeckt und bearbeitet. Es gibt viele Schemata, die kenne ich nicht, weil sie mich nicht einschränken, aber die, mit denen ich mich beschäftigt habe, die haben mich eingeschränkt. Ich habe mir meine Schemata in mühevoller Kleinstarbeit aufgeschrieben, Normen dazu gesucht - Situationen über Situationen reflektiert und immer wieder diese besagten Schemata dabei gefunden. Es ist durchaus möglich, wichtige Schemata klar zu haben und irgendwann ist es automatisch so, dass du schon in der Situation realisierst, dass gerade Schema XY anspringt und genau durch dieses bewusste Wahrnehmen kann man direkt gegensteuern.
Völlig mit Deiner Beschreibung einverstanden.
Allerdings schreibst Du wichtige Schemata. Es bleiben aber viele Fragen offen.
Diese musst Du allgemein mit Deinem Selbstbewusstsein schließen, ohne jedes Schemata immer komplett zu beantworten.
Also, Dein sachliches Denken solltest Du vorübergehend auch mal gegen gefühlsbedingtes Denken auswechseln. Das musst
Du Dir aber erst einmal erlauben, öffentlich gefühlsmäßig zu denken. Weil durch Deine Kontrolle verbietest Du Dir das ja ständig.
Damit hast Du Deine schönsten Gefühle teilweise noch ganz schön gefesselt.
Kein Wunder, wenn sich Dein Körper häufig unwohl und krank fühlt.
Zitat:Aber die Angst selbst ist ja irgendwie auch nicht mehr sachlich
Warum nicht? Sie sagt immer ganz sachlich, lass es sein Du kannst das nicht,
lass es sein, Du darfst das nicht usw. Ist das nicht sachlich genug?
Nur Du beantwortest es nicht entsprechend, wehrst Dich nicht dagegen.
Zitat:im Ernst - kannst du, wenn dich eine Situation ängstigt, völlig objektiv darauf schauen?
Natürlich nicht. Aber ich versuche es immer besser hin zu bekommen. Lebenserfahrung hilft dabei ganz viel.
Zitat:Wenn ein bestimmter Punkt überschritten ist, hilft eigentlich nur noch Rückversicherung über andere.
Aus mir selbst heraus kann ich mich dann nicht mehr beruhigen.
Hier hast Du den zentralen Punkt freigelegt. Diese Schleifen zu verlassen ist am Anfang schon schwierig.
Zitat:Meine Angst hat sich, wie oben beschrieben, mit meinem steigenden Selbstbewusstsein schlicht einen neuen Kanal gesucht.
Das glaube ich so nicht. Du hast gelernt, Dich immer besser zu steuern, hast gelernt, immer besser zu funktionieren, aber
woran erkenne ich, dass Dein Selbstbewusstsein wirklich schon deutlich gestiegen ist?
Du kontrollierst Dich also ständig, weil Du noch nicht glaubst, dass Du auch ohne diese Kontrolle von anderen
Menschen akzeptiert wirst. Ist das die Lösung für Dich?
Zitat:Letzten Endes geht es natürlich um das sich selbst genügen,
So sehe ich das auch. In diese Richtung solltest Du noch ein Stück weiter gehen.