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Guten Abend,

da ich seit ca. 1 Monat an Benommenheit und komischen Sehen leide - denke ich dass ich eine Depersonalisierung und Derealisation habe.
Laut meinen Hausarzt nur eine depressive Verstimmung und Angststörung.
Blutbefund halt ohne irgendwas außer TAK Antikörper bei der Schilddrüse. Sonst alles soweit normal.

Aktuell: Linkes unteres Augenlied zuckt sehr oft, jeden Tag Derealisation mal mehr mal weniger,
Muskeln oder Nerven unterhalb vom Augen spühre ich schmerzhaft, Kopfweh an der Stirn.
Skoliose und Nackenverspannung, Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslich oder nicht so bei der Sache.

HWS Syndrom oder Psyche? Was meint Ihr?

Habe in den letzten Jahren sehr viele Sympthome gehabt und war oft beim Arzt. Wollte mich immer absichern auch.
Es konnte nie etwas festgestellt werden - Gott sei Dank.
Ängste bestehen schon - Angst was zu übersehen, Angst vorm Tod (wäre in der Kindheit mal fast gestorben)


Freue mich von euch zu lesen.

DANKE

10.01.2018 22:07 • 14.01.2018 #1


26 Antworten ↓


Du erwähnst TAK Antikörper bei der Schilddrüse. Wenn ich mich nicht irre, sind die bei einer Autoimmunthyreoiditis vermehrt im Blut nachweisbar und das kann sich massivst im ganzen Körper bemerkbar machen, v.a. auch psychisch in Form von Angstzuständen.
Sprich deinen Arzt doch mal wieder darauf an. Obwohl ich mir sicher bin, dass er dem weiter nachgegangen wäre, wenn deine Werte schlecht wären.

A


Krankheit oder Psyche? Derealisation

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DANKE für die Antwort.

Es ist nur der TG-AK Wert erhöht.
42,71 IU/ml (0,00-4,11) Referenzwert.
Alle anderen Werte sind im Rahmen.
Hausarzt meinte kann man ignorieren.

Ja, dann kannst du diesbezüglich beruhigt sein. Schilddrüsenantikörper sind bei sehr, sehr vielen Leuten im Blut nachweisbar; ich hab die auch.
Für die Unwirklichkeitszustände kann ich dir leider kein Patentrezept geben. An denen verzweifele ich selbst fast jeden Tag.

Werde trotzdem einen Nuklearmediziner aufsuchen wegen Ultraschall der Schilddrüse.
Nur diese Benommenheit komische Wahrnehmung mhm die macht micht fertig.
Zum Teil ziehe ich mich total sozial zurück.
Ist es was schlimmes (MR im Dezember ohne Befund) oder doch nur Psyche...

Das was du schreibst kenne ich zu gut. Hatte das mit 20 (jetzt 38) echt lange. Bestimmt 3 Jahre lang täglich. Dann war es zeitweise fast weg. Je mehr Stress und Angst ich habe ist es wieder stärker

Zitat von dernebu:
Das was du schreibst kenne ich zu gut. Hatte das mit 20 (jetzt 38) echt lange. Bestimmt 3 Jahre lang täglich. Dann war es zeitweise fast weg. Je mehr Stress und Angst ich habe ist es wieder stärker


Tut mir leid .
Wie schaffst du damit umzugehen?

Derealisation/Depersonalisation sind im Grunde nichts anderes als Schutzmechanismen der Seele. Wenn die Angst zu stark wird, wenn dir alles zu viel wird, wird quasi eine Wand zwischen dich und die Außenwelt platziert. Mir kommt es immer so vor, als würde ich alles durch Milchglas sehen, als ob ich gar nicht richtig da wäre. Manchmal lieg ich abends im Bett, denk über meinen Tag nach und hab das Gefühl, dass jemand anderes diesen Tag erlebt hat und nicht ich. In ganz schlimmen Phasen erkenne ich mich gar nicht im Spiegel oder hab das Gefühl, dass meine Mitmenschen keine Menschen sondern leblose Roboter oder so sind. Ist schwer zu beschreiben. Muss man mal selbst erlebt haben, um das zu verstehen. Jedenfalls ist es nichts schlimmes, solange man noch weiß, dass die eigene Wahrnehmung das Problem und nicht die Realität ist.

Das mit dem Spiegel ist mir auch schon aufgefallen.
Als wenn man sich zwar kennt aber denkt mhm der Typ bin dass ich?
Man kommt einen selbst fremd vor.
Mit Milchglas - so ist es bei mir nicht - es ist einfach ein dunkleres sehen zum Teil,
gerade Abends oder bei blöden Licht.
Gestern und Heute Vormittag war es dass erste mal bissi besser.
Ich hatte oft Panikattacken weil ich angst habe verrückt zu werden.
Keiner fühlt es - von außen schaut man ja fit aus.
Und dann kommt noch die Angst - ist es was schlimmes.
Dazu kein Arzt nimmt einen ernst - oder geht auf dass ein.
Man bekommt Tabletten und gut ist es.
Habe mich selbst für ne Verhaltenstherapie gemeldet.

Tom es war ja zwischendurch wirklich besser bei mir. Von 2011-12 hatte ich eine Umschulung gemacht, die Welt schien wieder einigermaßen in Ordnung. Ich war richtig motiviert. 2006 wurde ich erste mal Vater eines Sohnes, 2008 kamen dann tatsächlich noch Zwillinge (auch Jungs) dazu. Das war für mich auch die Motivation die Umschulung zu machen und beruflich noch mal durch zu starten. Bis auf gelegentlichen Panikattacken ging es mir recht gut. Doch kurz vor Ende der Umschulung merkte ich, dass mein Akku immer leerer wurde. Die letzten Wochen bis zu Prüfung schleppte ich mich noch so durch. Hatte die Prüfungen noch geschafft. Danach allerdings ging gar nichts mehr. Von generalisierter Angststörung über Depressionen bis hin zu unerträglichen Psychosomatischen Schmerzen und anderen körperlichen Missempfindungen. Im Moment bin ich in einer Zeitrente. Jedoch läuft die gerade aus und muss verlängert werden, was anscheinend nicht so leicht werden wird. Ich kann dir nur einen Tipp geben. Isoliere dich nicht . Bleib nicht Zuhause wegen deinen Problemen. Bei mir brachte es wirklich im Bezug auf die Derealisation einiges. Man empfindet sie nach einiger Zeit nicht mehr so beängstigend. Das es mit heute schlecht geht hast eher was mit der Überbelastung durch die Umschulung/3 Kinder und Eheproblemen zu tun. Ich hoffe es geht dir schnell wieder besser. Es muss kein Dauerzustand sein

Dernebu...danke für deine offenen Worte.
Bei mir ist es halt auch so ich bin in einem Saisonbetrieb und von März bis September ist es bei mir voll stressig.
Heuer viel auch noch ein Kollege aus und wir waren halt nur noch zu 2. für Arbeiten die normal zu 3. sind.
Mann muss funktionieren, damit ja der andere nicht allein dahsteht.
Seit meinem Urlaub - Ruhephase gings stetig bergab.
Und jetzt in der ruhigen Zeit kann ich eben nix genießen weil die Ängste und Schmerzen kommen.

Tut mir leid, dass es bei dir so gekommen ist - so viele Steine und Belastungen.
Ich hoffe auch dir gehts bald besser.

Wieso muss man funktionieren? Wenn es nicht mehr geht, dann geht es nicht mehr. Denke bitte auch an dich und nicht nur an die anderen. Ich weiß arbeitslos zu sein, schmeckt keinem. Vielleicht orientierst du dich beruflich auch woanders hin. Ne Therapie machen ist auf jedenfalls erforderlich

Irgendwie gefällt mir ja was ich mache und man hat auch schon Erfahrung und vl will man einfach das gewohnte Nest nicht verlassen.
Ja man denkt viel zu wenig an sich weil man ja quasi den Laden am Laufen hält.

Habe vorher schon ne Verhaltenstherapie gemacht und morgen gehts wieder los.
1. War nach nem Hyperventilationsanfall und Rest von mir angeordnet.

hatte das auch, aber ich habe das irgendwann akzeptiert und bevor ich mich richtig daran gewöhnt habe, ging es auch schon wieder weg, leb dein leben normal weiter, treff dich mit freunden und rede nicht darüber, dass hat mir sehr geholfen, ich habe irgendwann aufgehört im internet nach erklärungen etc zu suchen und dann ging es auch von alleine wieder weg, einfach schöne dinge machen, sport treiben und sich damit nicht beschäftigen

Meisten Angst macht mir Kopfweh und Gesichtsschmerzn.
Weiters merk i ah vorm Toilettengang den Kreislauf voll.
I versteh grad so viel ned.

Als das bei mir anfing, hatte ich auch Angst, verrückt zu werden. Hab sofort an eine Psychose gedacht. Aber ich habs ja schon gesagt: solange du weißt, was real ist und was nicht, wirst du nicht verrückt.
Ich hatte auch Phasen, in denen ich mehrmals am Tag heftige Panikattacken hatte. Da war es auch mit der Derealisation am schlimmsten. Hatte jetzt schon seit längerem keine Panikattacke mehr, aber das Gefühl ist geblieben.
Wenn man sich immer so stark darauf konzentriert, wird es nur schlimmer. Am besten wird es, wenn du es einfach zulässt und probierst, nicht darüber nachzudenken. Wenn ich abgelenkt bin, z.B. beim Sport oder Arbeiten, merke ich es gar nicht. Dann ist alles wunderbar. Aber in der ersten freien Sekunde frag ich mich natürlich sofort: Ist die Derealisation noch da? Fühlt es sich wieder komisch an?
Das muss man sich einfach abgewöhnen. Das ist aber schwer, sehr schwer.
Was man auch nicht vergessen darf, ist, dass die DR/DP nicht die Krankheit ist, sondern ein Symptom. Wenn die Krankheit verschwindet, verschwinden auch die Unwirklichkeitsgefühle.

Ich zweifle halt so sehr ob es echt nur die Psyche ist und mein Kopf ist so hartnäckig.
Kaum merk i was kommt die Angst.
Kopfweh, Gesichtsnerven, was wenn was übersehn wurde.
Und das mitn Kreislauf vor der Toilette.
Kommt vor hob sonderbare Symps
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Puh diese Angst die man dann immer spührt.
Hört es wieder auf - verliert man komplett die Kontrolle.
Teils hat man das Gefühl man weiß gar nicht was man gerade so gemacht hat.
Und keiner versteht wie man sich fühlt - selbst allein ist es schlimm.

Heute ist es bei mir auch wieder schlimm. Aber man gewöhnt sich daran - wie an fast alles im Leben.

Irgendwie schaff ich dass aber nicht.
Es wirkt so unreal - die ganzen Bewegungen und wenn ich was mache.
Ich bin auch immer sehr vergesslich und mir kommt vor ich weiß es zum teil gar nicht
was ich so gemacht habe bzw. kommts mir anders vor vom zeitlichen her usw.
Nimmst du Medis?

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Dr. Matthias Nagel
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