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Hab heute mal so ein bisschen in alten Beiträgen gelesen und bin auf Ratschläge gestossen die ich in der Zeit seit ich hier bin noch nicht gelesen habe und auf die ich selber noch nicht gekommen bin.
Das Zauberwort heißt Kontrolle.
Da ich ja nun mal mehr, mal weniger unter der Angst vor Krankheiten leide, viel schon gelernt habe, erscheint es mir logisch.

Ich habe mir im Laufe der Jahre immer mehr Aufgaben zugeschrieben, teils weil ich es wollte, teils weil ich es mußte.
Bei allem was ich so als Aufgabe habe ist der Wurm drin, kann man so sagen. Beruflich, bei der Pflege und dem Umgang mit der Mutter, auch familiär. Das alles schon seit längerem. Es macht Sinn zu sagen das ich die Kontrolle über meine Aufgaben verloren habe, warum ist hier mal erst egal.
Wenn ich nun weiter annehme das die Angst vor Krankheiten ja massiv einhergeht mit Selbstkontrolle, dann macht es Sinn weiterhin anzunehmen das die verlorene Kontrolle im Aufgabenbereich des Lebens nun auf die Kontrolle der Gesundheit gewechselt hat.
Wer ein Kontollmensch, ein Perfektionist ist so wie ich es bin, wird mir sicher Recht geben.
Es muß also anhand von Änderungen im Leben und Verhalten eine Kontrolle des Aufgabenbereichs wiederhergestellt werden um die krankhafte Kontrolle der Gesundheit zu beenden.
Was sagt ihr?

24.08.2014 16:45 • 26.02.2019 #1


12 Antworten ↓


Ich denke, für einen Kontrollmenschen ( bin auch einer ) ist die Gesundheit ein heikles Thema, eben weil sich nur bedingt steuern und kontrollieren lässt....da muss man Unsicherheit zulassen.

A


Kontrolle verloren?

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Da hast du Recht, mir gehts darum rauszufinden was der Auslöser bei mir ist. Bis vor 1,5 Jahren hatte ich alles unter Kontrolle. Alles lief gut. Dann fing es an, die Kontrolle entglitt mir immer mehr und seit dem habe ich die bescheuerte Angst vor Krankheiten, ausgelöst durch den Pilzbefall im Mund damals. Ich hatte nie vorher in meinem Leben solche Gedanken und Ängste., im Gegenteil.

Tja, da wurde Dir schmerzhaft klar, dass Du eben nicht alles unter Kontrolle hast...leider.

Ja, ich kenne das auch, das Gefühl die Kontrolle zu verlieren. Doch wenn Du lernst in die Leichtigkeit des Lebens zu gehen, die Dinge auf Dich zukommen zu lassen - dann ist es oft spannender was dann passiert. Manchmal geschehen wunderbare Dinge - ohne dass Du vorher alles genau planen kannst.
Einfach die Dingen Ihren Lauf lassen, Dich dem Fluss des Lebens hingeben - das heißt aber auch - Vertrauen zu haben in sich Selbst und in die Anderen.

die Leichtigkeit des Lebens, ja , aber leider nur selten....leider. :stirn

Ich glaube ihr habt nicht verstanden was ich meine.
Die Kontrolle über meine Finanzen muß ich behalten, wenn aber durch nicht zahlende Kunden, mangelnde Aufträge eben die Finanzen in Gefahr geraten ist es ein Kontrollverlust der gravierend ist.
Wenn die Mutter meint schwer pflegebedürftig zu sein, es aber garnicht ist, sonder nur Aufmerksamkeit will die in dieser Form nicht möglich ist und dadurch gemein, biestig und ungerecht wird, dann hast du keine Kontrolle mehr über dein Leben, weil es bleibt die Mutter.
Wenn dann nocht 2-3 andere solche gravierenden Situationen auftreten dann kannst du machen was du willst, es funktioniert nicht mehr. Dabei denkst du nicht an treiben lassen, an leichtigkeit des Lebens.
Der Mensch ist es gewohnt sein Leben zu kontrolieren, was er er muß. Läuft das alles nicht mehr ensteht ein Defizit und eben dieses könnte er auffangen indem er seine Gesundheit sehr kontrolliert.
(Denn es geht bei Kontrolle um Sicherheit, Sicherheit im Leben. Ohne die kann man nicht leben, ich jedenfalls nicht)
Das kann dir eigentlich keiner nehmen. Das wäre dann die Erklärung dafür warum viele die Gesundheitskontrolle zwanghaft ausüben, um Sicherheit zu erhalten die sie woanders nicht mehr bekommen. Leider ein Trugschluss, aber kurzfristig, nach ärztlicher Diagnose das man gesund ist, ist es da, das Sicherheitsgefühl das sonst im Leben ja fehlt.

Um Sicherheit zu erlangen, brauchst Du Vertrauen - nicht nur in Dich Selbst. Angst entsteht durch mangelndes Vertrauen. Was Deine Mutter betrifft, zeige Grenzen auf - auch wenn es Deine Mutter ist. Du bist für Ihr Leben nicht verantwortlich, sondern Sie ganz alleine für sich. Schuldgefühle sind hier fehl am Platze.

Das ist Lebenserfahrung von der ich Dir erzähle, kein angelesenes Wissen.

Ich wünsche Dir viel Erfolg bei allem was Du umsetzen willst.

Danke, ich bin mächtig auf der Suche nach Erklärungen, denn nur so lässt sich der Kampf gewinnen, wenn man erkennt was einen da hin gebracht hat.
Bei der Mutter sind Grenzen gesetzt worden, das muß man nur noch akzeptieren, das es ihr Leben ist. Fällt schwer, aber ich bin dabei.
Bei der Existenzangst, die begründet ist, ist es schwieriger. Ich kann kein Vertrauen mehr in Kunden haben die nicht bezahlen.
Das Vertrauen in meine Arbeit habe ich. In Kunden und die Auftragslage nicht mehr.

Ich glaube nicht so sehr, dass du die Antwort darauf, warum du dieses starke Bedürfnis nach Sicherheit hast, wirst hier finden können.

Das Bedürfnis nach Sicherheit ist sehr weit verbreitet. Die Gründe sind vielfältig. Oft sind die Gründe in der (sehr) frühen Kindheit zu finden und das ist ein Problem, denn nicht alle Menschen schaffen es, eine geeignete Psychotherapie zu finden. Die Folge ist ein nicht selten lebenslanges Herumlaborieren an immer neue Strategien, die einem den Eindruck von Sicherheit vorgaukeln sollen.

Oft ein Ding der Unmöglichkeit, da die Quelle der Unsicherheit weiterhin im Verborgenen bleibt und alle Sicherheitsmaßnahmen mittelfristig oder langfristig zum Scheitern verurteilt.

Die Situation ähnelt ein bisschen einem Szenario, bei dem jemand mit einer Waffe bedroht wird und er dreht sich um, um die Waffe nicht zu sehen (keine Waffe=keine Gefahr). Das funktioniert natürlich nicht.


Wie kommst Du darauf das irgendein Mensch seine Gesundheit unter Kontrolle hat? Es kann jeden treffen ...

Hätte ich in meinen gesunden Zeiten gewusst was noch kommt hätte ich mich in mancher Hinsicht anders Verhalten. Wie mir gesunde Ernährung. Aber die Gesundheit komplett unter Kontrolle zu haben halte ich für sehr unwahrscheinlich. Es ist auch möglich alles gut zu machen und plötzlich bekommt man doch irgendwas.

A


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Dr. Matthias Nagel
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