Hallo Christina,
danke, hast Du sehr gut geschrieben und man merkt auch, Du hast in der Materie Durchblick. Denke ich von mir eigentlich auch, darum ist mir oft nicht klar, warum ich trotzdem nicht wirklich weiter komme.
Ja, wegen der ganzen körperlichen Seite, also ich hab da ja viel an Untersuchungen durch, aber alles dann doch nicht. Ist aber auch eine Frage der Ärzte, wie hoch deren Interesse ist. Ich hab jetzt länger nichts gemacht und denke eh schon länger, was soll ich noch bei Ärzten. Von meinem Psychiater mal abgesehen, den ich für sehr fähig und gewissenhaft halte (Charité).
Was ich aber noch mache jetzt und das wurde mir mal von einer Ärztin empfohlen, ich gehe zu einem Arzt für psychosomatische Medizin und da hab ich mir sagen lassen, es sind meist fähige Internisten, die sich auf Psychosomatik spezialisiert haben und die klären auch alles körperliche ab, was sonst kaum ein Hausarzt macht. Eben auch die Sachen, die Du nanntest, Unverträglichkeiten, Allergien, Toleranzen etc. Es wäre noch einen Versuch wert.
Und einen Termin bei einer Schmerztherapeutin (Ärztin) hab ich auch in 10 Tagen. Vielleicht hat sie eine Idee.
Nein, wirklich akzeptieren kann ich die Angst nicht. Es ist halt auch der Allgemeinzustand, die Angst kommt meist später dazu.
Ich hab halt den ganzen Tag so ein komisches Gefühl. Ständig dieser totale Kopfdruck, überall ist irgendwas, die Beine kribbeln so komisch manchmal, Ziehen in der Brust links, der linke Arm immer mal wie taub und das geht dann täglich so und nach etlichen Stunden kommt dann noch Unruhe dazu, Beklemmungen, Gefühl von Angst. Irgendwie ist das alles chronisch.
Das Hauptproblem ist scheinbar, ich bin davon nur noch abgenervt. Es stört einfach. Egal was ich mache, nie ist der Kopf klar. Ist eins weg, kommt was anderes, auch mal Schwindel oder Übelkeit, leichte Derealisation.
Ich lebe damit und kann damit heute umgehen, darum kommt auch wahrscheinlich keine Panik mehr durch. Aber es nervt total. Fast 3 Jahre und nicht mal 1 Tag in der Zeit, wo es so ist wie früher.
Nun könnte man sagen Dann lass doch mal paar Sachen weg, verreise, kein I-net etc.. Hab ich alles schon mehrfach durch, auch über Wochen. Ändert nichts. Ob hier oder dort, Zustand ist immer gleich und allein zu Hause ist er fast noch am besten. Das ist ja das Bekloppte. Man will mir was Gutes tun oder ich mir selbst und mir geht es dann noch schlechter.
Und:
Zitat:Außer, dass die Grundlage eben auch eine organische Störung sein kann, besteht immer die Möglichkeit, dass an den Bedürfnissen des Patienten vorbei therapiert wird. Ist bei dir z.T. ja auch geschehen, indem du mehr Kontakte knüpfen solltest etc., obwohl du gar kein Bedürfnis danach hattest. Und wenn du schon immer lieber allein warst, deine Ruhe haben wolltest usw., kann es gut sein, dass die 40 Jahre für dich eine Überanpassung waren, gegen die die Psyche dann mal die Notbremse gezogen hat. Dann wäre es vielleicht ein Weg, das zu akzeptieren und sich zuzugestehen, ohne es zu werten à la mein Problem ist das Leben. Es geht ja darum, dass es dir gut geht, nicht dass du in eine Schablone passt. Insofern ist es auch egal, ob du ADS hast und/oder eine Tendenz in Richtung schizoide Persönlichkeitsstörung oder vielleicht ein Asperger-Syndrom (ist mir noch eingefallen, weiß nicht, ob das passen könnte).
Ja, ich hab eh das Gefühl, eigentlich hab ich so gelebt, wie ich dachte, so muss es sein. Ich hab viel gemacht, wovon mein Ich nicht wirklich überzeugt war. Mich hat nie jemand zu was gezwungen, aber ich hab wohl selbst gegen meinen Willen gehandelt.
Verstanden hatte ich das schon in der Therapie nicht. Erst sagte die Psychologin, ich soll Dieses und Jenes machen und mehr. dann merkte sie, mir geht es immer schlechter und ich konnte das auch erklären und plötzlich schwenkte sie um und meinte, ich soll weniger machen, so, wie ich es brauche und wenn es mir mit nichts machen besser geht, dann soll ich das halt machen. Leider hatte ich aber letztlich den Eindruck, die Psychologin ist überfordert. Und wer meint, kann nicht sein, doch kann sein.
Asperger? Na ja, von Tests im I-net halte ich eher wenig, ich hab aber mal ein paar gemacht, auch auf scheinbar seriösen Seiten. Danach würde ich zumindest in das Bild passen. Ich weiß nicht.
In Sachen Psychologie komme ich, wenn ich das noch mal mache, mit einer kleinen Therapie eh nicht weiter und wenn, dann muss es Tiefenpsychologie/Psychoanalyse sein. Mein Doc meinte aber, weil ich gerade einen Antrag auf EU Rente laufen hab, ich soll mal noch warten, was von der RV kommt. Klappen wird das eh nicht, da werde ich bestimmt noch zu jung für sein.
LG