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Hallo Forum,

Ich war und bin ja eigentlich mit meinem Kardiologe ganz zufrieden (er hat auch auf jameda ziemlich gute Bewertungen). Aber ich fürchte bzw. glaube zu bemerken, dass er mich so langsam nicht mehr für ganz ernst nimmt. Das erste Mal war ich vor 2 Jahren bei ihm und ganz neu, damals hatte ich ja noch lange keine Angst oder Herzangst, dieser Schrott ist ja erst seit knapp 6 Wochen. Da er auch Sportmediziner ist ließ ich damals einen ganz normalen Sport-Check-Up machen, der ja empfohlen wird, wenn man anfangen möchte, sich etwas sportlicher zu betätigen.
War alles super und er meinte, ich könnte jeden Sport machen, den ich wollte, natürlich aber anfangs nicht gleich übertreiben.

Vor einem Jahr dann ging ich nochmal zu ihm und habe wieder den Sport-Check-Up machen lassen (damals hatte ich auch noch längt keine Herzangst oder sonstige Sorgen, sondern ich brauchte einen aktuellen Bescheid für mein bevorstehendes Auslands-Studienjahr in den USA). Das habe ich zwar so nicht gesagt, habe ihm nur gesagt, dass ich bald für 1 Jahr in die USA ginge und dass ich eben sicherstellen möchte, dass alles OK ist während ich dort bin.

Ich vermute da hat er vielleicht schon leicht angefangen, mich in die Hypochonder-Ecke zu stellen, aber hat natürlich nichts gesagt. Schließlich kann er mit seinen Check-Ups ja auch ordentlich Geld wieder machen, da würde ja kein Arzt Nein sagen.

Als dieses Jahr vor 6 Wochen oder so aber ganz unerklärlicherweise meine Herzangst oder generelle Angst, krank zu sein, eintrat, dachte ich zunächst, ich kann jetzt nicht schon wieder zum Kardiologe. In meinem jungen Alter waren viele noch überhaupt nicht beim Kardiologe und ich renne da schon das dritte Jahr hintereinander hin?

Es ließ mir aber keine Ruhe und ich erhoffte mir, dass ich durch die Untersuchungen und Gespräche mit ihm dann endlich Ruhe finden würde und meine Angst weggeht.
Nun habe ich aber leider vor den Kardiologenbesuchen mittlerweile so eine Nervosität und Angst entwickelt (was, wenn dieses Mal etwas bei einer Untersuchung raus kommt?), dass jedes Mal mein Puls und Blutdruck so hoch ist, dass er beim Ultraschall nicht immer alles zur Genüge anschauen kann. Er sagt dann immer: soweit es beurteilbar ist, ist alles in Ordnung. Scheinbar ist es so, dass bei zu hohem Puls er die Herzklappen nicht so gut anschauen kann mittels Farb-Doppler-Effekt, da es wohl bei dem schnellen Herzschlag zu wenig Zeit wäre, es zu beurteilen. So erklärte er mir es. Natürlich ist das auch wieder so ein Faktor, der mir manchmal wieder unangenehme Gedanken gibt...

Jedenfalls stehe ich nun am Ende der Untersuchungen, momentan warte ich noch auf die Auswertung des Langzeit-EKGs. Die Besprechung soll nächste Woche stattfinden und er fragte mich, was ich sonst noch so vor hätte in nächster Zeit.

Ich sagte ihm, dass ich nächste Woche mit 2 Freunden für 10 Tage nach Irland gehen würde, da meinte er dann etwas lächelnd nach etwas belangloser Plauderei: Naja, Irland ist ja auch in der EU, hat also auch ein gutes Medizin- und Krankenhaussystem, falls da etwas wäre.

Da er ja mittlerweile weiß, dass ich mich beim Thema Herz etwas reingesteigert habe und er mir sogar auch schon eine Art Psychotherapie ans Herz gelegt hat deswegen, weiß er von meinen Sorgen und deswegen habe ich seine Bemerkung auch nur in eine Richtung interpretieren können, nämlich, dass er sich fast schon etwas darüber lustig gemacht hat, dass ich womöglich alle 5 Tage zum Arzt renne wegen irgendwas.

Fand ich jetzt nicht ganz so angemessen. Er macht halt seine Untersuchungen, sagt mir jedes Mal, dass ich mir keine Sorgen machen müsse, aber mehr auch nicht. Er geht auch nicht so wirklich auf die Empfindungen ein, die ich ihm jedes Mal versuche zu beschreiben, wenn ich sie wahrnehme - fast so, als wüsste er entweder, dass sie gar nicht wirklich vom Herz her kommen, oder dass ich sie mir einbilde, aber das tue ich nicht. Ich spüre es ja schon deutlich.

Ich werde jedenfalls nach Abschluss dieser Untersuchungen wahrscheinlich nicht mehr zu ihm gehen, nicht weil er ein schlechter Arzt wäre, aber ich war ja jetzt schon 3x hintereinander jedes Jahr dort und mittlerweile weiß er von meinen Ängsten, so dass ich befürchte, dass er mich zukünftig wohl automatisch gleich wieder in diese Ecke stellen wird. Sein ironischer Kommentar bezüglich Irland hat das ja schon etwas angedeutet.

Wie sieht es bei euch so aus? Habt ihr auch schon Erfahrungen in diese Richtung machen müssen und wenn ja, welche?

06.08.2016 15:03 • 09.08.2016 #1


9 Antworten ↓


Hallo Salzkristall,

so wie Du es geschildert hast, finde ich die Worte Deines Arztes nicht ironisch. Ich denke eher, dass er Dich ein wenig aufmuntern wollte aber das ist halt Empfindungssache.

Ich finde es wichtig, dass ein Arzt nicht auf die Angst- und/oder Hypochonderschiene aufspringt. Das würde den Patienten nur noch mehr ängstigen und verunsichern. Er nimmt Dich ernst, denn er hat Dir eine Psychotherapie ans Herz gelegt. Ich finde, mehr kann er aus seinem Fachgebiet heraus nicht tun.

Ich habe damals, bevor meine Erkrankung eindeutig diagnostiziert wurde, auch viele Ärzte abgeklappert und etliche davon verteufelt, weil ich mich nicht ernst genommen fühlte. Und das nur, weil mir alle sagten, dass ich körperlich gesund sei. Und das wollte ich ja nun so gar nicht einsehen. Es musste erst ein ganz junger angehender Orthopäde kommen, um mir die Augen zu öffnen. Der sagte mir, dass ich gerne noch die nächsten 100 Jahre von ihm behandelt werden könne. Meine körperlichen Symptome würden aber immer wieder kommen und zwar so lange, bis ich meine seelischen Probleme angehe und sie behandeln lasse. Er hat mir die Augen geöffnet, weil er Klartext mit mir gesprochen hat.

Alles Gute wünsche ich Dir.

LG, Martina

A


Kennt ihr das? Ärzte nehmen einen nicht mehr ganz ernst

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hallo

ich finde die Reaktion Deines Kardiologen auch nicht negativ.
Schau mal, er ist Kardiologe und auf körperliche Erkrankungen spezialisiert. Dass er sich vielleicht nicht so verhält, wie Du es vielleicht gewünscht hättest, ist doch verständlich. Er hat sich da einfach etwas zurückgehalten und ist nicht groß drauf eingegangen. Vielleicht kann er das persönlich auch gar nicht. Dennoch hat er Deine Angst realisiert und ernst genommen und hat Dir eine Therapie empfohlen.
Und seine Äußerung, dass es in Irland eben auch eine gute ärztliche Versorgung gibt, macht auf mich eher den Eindruck, dass er Dich damit beruhigen wollte.
Ich finde schon, dass er deine Angst ernst genommen hat.

Wenn Du doch den Eindruck hast, dass er ein guter Arzt ist und Du Vertrauen zu ihm hast wenn er sagt, dass alles in Ordnung ist, dann ist das sehr viel wert.
Mehr soll er doch auch gar nicht tun. Er soll seinen Job ( Kardiologe ) machen. Und das macht er doch wohl nicht schlecht, so wie ich es Deinem Bericht entnommen habe.

LG
Mondkatze

Hm, laut deinem Profil bist du 26 Jahre alt. Da würde ich nun wirklich nicht auf die Idee kommen, jährliche Check-ups beim Kardiologen zu machen. Das kann man vor dem Beginn mal machen, wenn man auf hyper-nummer-sicher gehen will, aber sonst? Wirklich empfohlen wird das eher für ältere Menschen, wenn sie mit dem Sport anfangen wollen. Oder von Websites, die sich rein rechtlich absichern wollen. Ohne Grund wird kaum ein Arzt sagen, dass junge Menschen unter 30 und ohne angeborene Herzerkrankung unbedingt vor dem Sport zum Check-up sollen. Ich käme ehrlichgesagt auch nie auf die Idee. Also zumindest eine Übervorsichtigkeit hast du mMn nach schon länger als 6 Wochen. Das sieht der Kardiologe sicher auch nicht häufig und wundert sich, wieso ein junger gesunder Mensch nun mehrfach zu ihm kommt.

Wenn du einen ärztlichen Bescheid brauchst, ist das das eine (rein interessehalber: seit wann braucht man für Auslandsjahre kardiologische Unbedenklichkeitsbescheinigungen?!) Warum hast du ihm das nicht gesagt, wurde nicht sowieso eine bestimmte Form verlangt? Ich finde es absolut nachvollziehbar, wenn der Arzt hypochondrische Züge vermutet, wenn du nur gesagt hast, dass du einfach so sicher sein willst, gesund zu sein, bevor du in die USA gehst.
Das hättest du dir sparen können, hättest du gesagt, dass du eine Bescheinigung brauchst für X aus der Y hervorgeht. Wahrscheinlich hätten dafür sogar die alten Untersuchungsdaten gereicht.

Du wurdest mehrfach durchgecheckt und es entwickelt sich nicht mal so eben eine Herzerkrankung. Das Thema kannst du aus medizinischer Sicht abhaken. Ich finde es absolut angemessen, dir zur Psychotherapie zu raten. Er selbst kann dir nicht mehr helfen, du bist herzgesund. Was soll er dir denn noch sagen, außer, dass du dir keine Sorgen machen musst!?


Seinen Irland-Kommentar sehe ich nicht ironisch. Er meinte damit vermutlich nicht, dass du ein Krankenhaus wegen Herzproblemen brauchen wirst, sondern dass Angsterkrankte oft aus ANgst in die Notaufnahme gehen und dort wieder beruhigt werden müssen. Und da ist es eben schlecht, wenn man in einem Land ohne medizinische Versorgung wäre und niemand einem im Falle von Panik hilft. Oder aber er wollte dich beruhigen, damit du in deiner Herzangst nicht weit weg zu Hause noch mehr Angst bekommst. Auf mich macht er eienn sehr einfühlsamen und nicht voreingenommenen Eindruck. Dass du offenbar Herzangst hast, kann, braucht und soll er nicht ignorieren.
Ich sehe auch keinen Anlass zu denken, dass er dich nciht mehr ernst nimmt. Schließlich hat er sämtliche Untersuchungen jetzt erst nochmal gemacht, obwohl die schon unnötig waren. SO viel verdient er daran im Übrigen auch nicht... Wenn dieser Arzt dich abzocken wollte, würde er dich jedes Jahr antanzen lassen und das volle Paket abrechnen, bis die Krankenkasse fragt, was das bitte soll

Ich danke euch für eure Meinungen.

Naja, im Grunde bin ich auch sehr zufrieden mit ihm, allerdings meinte mein Hausarzt (der ja die Kardiologen-Briefe automatisch zugeschickt bekommt) einmal, dass dieser Kardiologe bekannt dafür sei, die Patienten gerne mal auszunehmen, soll heißen, dass oftmals mehr gemacht und untersucht wird, als eigentlich notwendig gewesen wäre. Ich persönlich beschwere mich ja deswegen nicht, im Gegenteil: vielleicht beruhigt mich das noch mehr, allerdings stand nun auch im letzten Untersuchungsbefund (der sich dieses Mal ja etwas von den vorherigen unterschieden hat, da ich ja jedes Mal in der Praxis so einen hohen Puls und Blutdruck hatte - daher Befund: situative Sinus-Tachykardie), dass ich jährlich zur Kontrolle kommen soll.

Erstmal hat mich das etwas beunruhigt, weil wenn doch alles gut ist, warum soll ich dann nun jährlich kommen? Entweder er schrieb das rein aus Vorsorge, oder aber vielleicht ist da doch etwas ein finanzieller Gedanke dahinter. Ich weiß es nicht.

Das mit dem Irland-Kommentar hatte ich zunächst etwas ironisch interpretiert, denn an diesem Tag war er nicht alleine im Zimmer, da war noch eine Medizin-Studentin, die gerade Fabulatur in seiner Praxis macht mit im Raum und die hat ja auch mitbekommen, dass ich vermutlich Angst-Patient bin.
Sein Kommentar ging halt ungefähr in diese Richtung: Und Irland ist ja auch in der EU, da gibt's also gute medizinische Versorgung.
Das ganze dann noch mit einem leichten Lächeln in Richtung dieser Medizin-Studentin.

Vielleicht habe ich das überinterpretiert, aber ich fand da in der Situation schon, dass das eine leichte versteckte Anspielung war, wie als ob er glaubt, ich würde jeden zweiten Tag zu einem Arzt rennen, denn sooooo schlimm ist es bei mir ja nun auch wieder nicht.

Ich war halt nun 3x hintereinander bei ihm, die ersten 2 Male eigentlich umsonst, nur dieses Mal war es mir halt wichtig, weil ich dauernd (übrigens immer noch hin und wieder) so komische Empfindungen von der Brust her wahrnehme und ich anfangs tot-sicher war, dass das vom Herz kommt. Während meines Langzeit-EKGs vor 3 Tagen hatte ich diese Empfindungen auch wieder vermehrt, ich hoffe nun, dass die auf dem EKG nicht sichtbar sein werden und somit ausgeschlossen werden kann, dass sie nicht vom Herz kommen.

Beim ersten EKG, welches mein Hausarzt machte, hatte ich diese Empfindungen auch angegeben und notiert, nur leider hat sich nun im Nachhinein herausgestellt, dass die Uhrzeit des EKGs total falsch eingestellt war. Somit waren meine notierten Uhrzeiten mit denen des EKGs gar nicht stimmig, weswegen er dann jedes Mal, wenn ich ihm die Uhrzeit zu so einer Empfindung genannt hatte, meinte, er könne nichts im EKG sehen. Hat mich dann richtig erleichtert, aber seit ich nun weiß, dass die Uhrzeiten nicht stimmig waren, hänge ich wieder in der Angst-Spirale.

Hab richtig Angst vor der Auswertung des EKGs. Aber wenn Ultraschall und Belastungs-EKG und Blutwerte gut waren, dann muss ich doch hoffentlich nicht allzuviel befürchten, nicht?

Vielleicht hatte ich seine Reaktion auch etwas überinterpretiert, aber mir kam es in der Situation selber schon etwas komisch vor...

Zitat von Salzkristall:
Naja, im Grunde bin ich auch sehr zufrieden mit ihm, allerdings meinte mein Hausarzt (der ja die Kardiologen-Briefe automatisch zugeschickt bekommt) einmal, dass dieser Kardiologe bekannt dafür sei, die Patienten gerne mal auszunehmen, soll heißen, dass oftmals mehr gemacht und untersucht wird, als eigentlich notwendig gewesen wäre.


Soweit ich es aus einem anderen Thread verstanden habe, bist du privat versichert. Das nutzen die meisten Ärzte aus, um viele Untersuchungen zu machen. Von den gesetzliche Kassen werden sie für ihre Leistungen sehr schlecht bzahlt und brauchen oft das Geld von den Privatpatienten, um ihre Praxis aufrecht erhalten zu können.

ich bin 54 und war noch nie beim Kardiologen, auch nicht, als ich mit Mitte dreißig anfing zu Joggen. Ich war noch nicht einmal beim Hausarzt. Bisher habe ich nur ein EKG im Leben gemacht bekommen, bei der Aufnahmeuntersuchung in der Reha.

Zitat von Schlaflose:

Soweit ich es aus einem anderen Thread verstanden habe, bist du privat versichert. Das nutzen die meisten Ärzte aus, um viele Untersuchungen zu machen. Von den gesetzliche Kassen werden sie für ihre Leistungen sehr schlecht bzahlt und brauchen oft das Geld von den Privatpatienten, um ihre Praxis aufrecht erhalten zu können.

ich bin 54 und war noch nie beim Kardiologen, auch nicht, als ich mit Mitte dreißig anfing zu Joggen. Ich war noch nicht einmal beim Hausarzt. Bisher habe ich nur ein EKG im Leben gemacht bekommen, bei der Aufnahmeuntersuchung in der Reha.


@Schlaflose
So bin ich eigentlich im Grunde auch bis vor wenigen Wochen gewesen. Ich war eigentlich so gut wie nie beim Arzt. Als das aber vor ein paar Wochen mit meiner plötzlichen Angst anfing, dachte ich, das Wissen von ärztlicher Seite, dass alles in Ordnung ist, würde mir helfen, endlich wieder aus dem Strudel raus zu kommen.
Deswegen bin ich nun nochmal hin. Einerseits hat es mir geholfen, andererseits denke ich: wenn ich doch komplett gesund bin, dann müsste es doch eigentlich so wie vorher sein - so ist es aber irgendwie nicht. Ich spüre dennoch hin- und wieder irgendwelche Dinge von meiner Brust und das war vor 6 Wochen einfach nie der Fall. Ich schätze das hat mich in die Herzangst gestürzt, dieses plötzliche Auftreten dieser schwer zu beschreibenden Empfindungen.

Aber ich will das jetzt nicht alles einreißen lassen, es steht jetzt noch die Auswertung des Langzeit-EKGs (bei dem hoffentlich dieses Mal die Uhrzeiten richtig sind) aus und danach lege ich all das ad Acta. Jedenfalls versuche ich es. Ich werde vermutlich dann auch mal für eine Weile dem Forum hier fernbleiben - nicht, weil ich es hier so furchtbar fände und alle blöd wären, aber ich habe Angst, dass ich durch die Symptome und Leiden der anderen hier dann ruckzuck in das nächste Dilemma gestürzt werde...

Die Aussage deines Hausarztes finde ich ziemlich unprofessionell. Solche Nickeligkeiten sollten nicht vor dem Patienten ausgetragen werden. Manche Ärzte sind eben übervorsichtig und/oder untersuchen alles, was der Patient wünscht, andere machen das nicht (oder müssen auf ihr Budget achten). Ausnehmen des Patienten ist das nicht, zumal ja deine Untersuchungen vermutlichen Kassenleistungen waren, oder musstest du das als iGeL-Leistungen selbst zahlen? Ja, Privatpatienten bekommen öfter mal mehr Untersuchungen. Aber da darf man sich bei unserem Sozialsystem bedanken, statt den Arzt als Abzocker zu bashen (wie dein Hausarzt suggeriert hat).
Naja, vielleicht wollte er dir damit auch nur suggerieren, dass du in die vielen Untersuchungen nicht reininterpretieren sollst, dass sie auch wirklich nötig waren (im Sinne von es bestand Grund zur Sorge).

Außerdem hat das ganze auch einfach rechtliche Gründe. Ein Arzt sichert sich einfach selbst ab, wenn er bei jeder Kleinigkeit dazu schreibt, dass man regelmäßig vorstellig werden solle. Ich bin beim Arzt IMMER nervös und habe immer Sinustachykardien, IMMER steht dabei, dass das begutachtet werden sollte. Da muss man aber einfach mal seinen eigenen Kopf anschmeißen, ich weiß, dass das reine Nervosität ist und ich sonst keinen so schnellen Puls habe, ergo auch nicht ständig zur Vorsorge muss, punkt.

Deine Empfindungen und Sorgen sind ganz typische Angstreaktionen. Ich möchte fast wetten, dass bei deinem Langzeit-EKG nix auffälliges (außer eben Panikanflüge) zu sehen sein wird. Woher soll's auch plötzlich kommen? Ich will dich jetzt nicht ermutigen über Herzfehler zu googlen, aber die kommen nicht mal so eben schwuppsdiwupps aus heiterem Himmel wie n Schnupfen.

Foren-Abstinenz ist manchmal sinnvoll. Du kennst dich selbst am besten und wenn du schon ahnst, dass dich das Lesen hier direkt in die nächste Krankheitsangst führt, liegst du wahrscheinlich nicht ganz daneben und solltest das umgehen Also schonmal alles gute, solltest du hier nicht mehr auftauchen (Für andere mit deinen Ängsten wäre es aber nett, den Thread nochmal mit einem Alles okay, bin gesund, kam nix bei raus zu beenden )

Zitat von Alligato:
Foren-Abstinenz ist manchmal sinnvoll. Du kennst dich selbst am besten und wenn du schon ahnst, dass dich das Lesen hier direkt in die nächste Krankheitsangst führt, liegst du wahrscheinlich nicht ganz daneben und solltest das umgehen Also schonmal alles gute, solltest du hier nicht mehr auftauchen (Für andere mit deinen Ängsten wäre es aber nett, den Thread nochmal mit einem Alles okay, bin gesund, kam nix bei raus zu beenden )


Ja, das hätte ich ohnehin so gemacht:
Also, habe gerade mit meinem Arzt telefoniert zwecks der Auswertung des zweiten Langzeit-EKGs (welches diesmal auch volle 24h aufgezeichnet hat, nicht nur 10 wie das erste).
Seine Worte waren: Es gäbe gar nicht groß etwas zu bereden, es sei alles gut. Scheinbar 5 SVES und 1 VES. Habe ihn extra nochmal gefragt, wie es sportlich aussieht, was ich nun demnächst mal anfangen könnte und er meinte, keinerlei Einschränkungen.

Diese Empfindungen, die ich scheinbar immer mal wieder wahrnahm, seien wohl diese Extrasystolen gewesen, so vermutet er.

(Die Auswertung wurde scheinbar nicht direkt in der Praxis vorgenommen, sondern wurde in ein Labor oder andere Stelle geschickt, wo es ausgewertet wurde und der Arzt bekam dann nur die Auswertung zurück. Somit konnte er wohl nicht spezifisch auf eine der genannten Uhrzeiten eingehen, wo ich etwas notiert bzw verspürt habe. Ich bin daher eigentlich nicht wirklich schlauer, OB diese Wahrnehmungen nun eine dieser Extrasystolen waren oder nicht. Verhältnismäßig kann das nämlich nicht sein, denn ich habe an manchen Tagen deutlich mehr wahrgenommen als nur 5, aber vielleicht war das dann tatsächlich nicht vom Herz, sondern irgendetwas anderes...)

Ich versuche jedenfalls nun, diesen Schlamassel für mich endlich abzuhaken. Mehr konnte jetzt nicht mehr gemacht werden, dann muss das jetzt auch genügen!

Viele Grüße

Herzlichen Glückwunsch Eigentlich ist es auch nicht wichtig, was genau jetzt diese Empfindungen waren, oder? Gesund ist gesund, beachte sie nicht mehr.
Wenn du nochmal solche Angst bekommst, würde ich aber wirklich über Psychotherapie nachdenken, sowas zieht sich sonst mit immer neuen Symptomen durchs halbe Leben... Ich drücke dir aber die Daumen, dass es sich mit Abhaken dann auch erledigt, das kommt auch vor

Viele Grüße zurück

A


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Dr. Matthias Nagel
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