App im Playstore
Pfeil rechts
32

Hallo
ist es Normal, dass man keine Angst vor den Tot hat aber vor Schmerzen und damit verbunden vielleicht ein Pflegefall zu werden?!
In alle den Jahren habe ich schon liebe Menschen sterben sehen, einige habe ich gar begleitet in den Tot, andere habe ich über jähre gepflegt, aber wenn der Moment da war, dass diese Person verstorben ist war die Welt wieder um einen lieben Menschen weniger und doch tat es gut.

Doch so langsam komme ich selber in das Alter, wo das ein oder andere anfängt, aber meine größte Angst ist es ein Pflegefall zu werden. Wenn ich jetzt manchmal Tage habe wo ich vor Schmerzen nicht Laufen, Trinken, Sehen oder hören kann, habe ich Angst. Gut ich bekomme die Nervenschmerzen noch nicht Schmerzmittel Novalgin in den Griff, aber es erschreckt mich.

07.07.2017 21:01 • 08.07.2017 #1


34 Antworten ↓


Zitat von Meik-1269:
Wenn ich jetzt manchmal Tage habe wo ich vor Schmerzen nicht Laufen, Trinken, Sehen oder hören kann, habe ich Angst.

Ich denke mir mal deine Sorgen sind ganz normal. Keiner möchte unter Qualen oder Schmerzen alt werden. Ich kann mir auch vorstellen das es einen Punkt gibt wo das Leben ganz einfach nicht mehr lebenswert ist. Daher denke ich mal das du ganz normale Sorgen hast.

Bei mir ist es ähnlich, ich sage immer lieber jung und Gesund sterben als alt werden und im Bett vor sich hin zu vegetieren. Vorm Tot an sich habe ich aber auch keine Angst, der Tot ist die logische Konsequenz der Geburt und völlig normal und unausweichlich. Warum soll man Angst vor etwas unausweichlichen haben? Das wäre Unsinn, dem Tot entkommt man nicht. Wovor ich eher Angst habe ist das Sterben an sich. Am liebsten wäre mir einfach Morgens nicht mehr aufzuwachen oder was schnelles, aber es gibt leider auch Todesarten die nicht unbedingt das sind was man erleben möchte...

A


Keine Angst vor den Tot aber vor Schmerzen

x 3


Hi!

Viele Menschen haben eher weniger Angst vorm Tod aber eher davor das sie zb leiden müssen durch zb Schmerzen oder eben auch durch Bettlägerigkeit. Ich hab vor beidem Angst

Da bist du nicht der einzige der so denkt

Lg

Von 1991 bis 1998 hatte ich meine Schwiegermutter in Spee gepflegt bzw. begleitet. Sie hatte 9 Schlaganfälle und 2 mal Gehirnbluten, zum Ende fing der Körper sich von innen auf zu lösen, den Geruch bekomme ich nicht mehr aus der Nase und bekomme Gänsehaut wenn ich so was ähnliches rieche. Es gibt Tage wo ich diese Bilder nicht mehr los werde und denke mir, so willst du selber mal nicht enden.

Zitat von Meik-1269:
Von 1991 bis 1998 hatte ich meine Schwiegermutter in Spee gepflegt bzw. begleitet. Sie hatte 9 Schlaganfälle und 2 mal Gehirnbluten, zum Ende fing der Körper sich von innen auf zu lösen, den Geruch bekomme ich nicht mehr aus der Nase und bekomme Gänsehaut wenn ich so was ähnliches rieche. Es gibt Tage wo ich diese Bilder nicht mehr los werde und denke mir, so willst du selber mal nicht enden.


Ja, so was kann einem an die Substanz gehen. Meine Frau macht selbst Altenpflege und hat da auch schlimme Fälle auf der Demenzstation. Nur da ist der große Unterschied das es fremde Menschen sind. Da hat man eine größere Distanz. Allgemein kritisiere ich das bei der heutigen Medizin. Jedes Tier wird an einem gewissen Punkt eingeschläfert um ihm Qualen zu ersparen, der Mensch darf aber bis zum Schluss leiden. Daher bin ich in solchen Fällen durchaus für Gesetze die Medizinern Sterbehilfe erlaubt. Warum soll z.B ein Patient mit Lungenkrebs noch zwei Wochen um Luft ringen und leiden wenn ab diesem Punkt so oder so sicher ist das er am sterben ist. Muss da noch diese künstliche Verlängerung des Leidens sein?

Ne als Pflege Fall möchte ich auch nicht enden. Bin selbst Altenpflegerin und Sterbebegleiterin und das ist schon oft hart
Da gab es schon viele da Trauerte ich auch mit

Zitat von BellaM85:
ch nicht enden. Bin selbst Altenpflegerin und Sterbebegleiterin und das ist schon oft hart
Da gab es schon viele da Trauer


Das wirklich schlimme ist ja auch das du als Altenpflegerin auch hautnah im Alltag miterlebst das auf den Stationen leider nicht die Betreuung so möglich ist wie man sich das als Senior vorstellt. Mal von den schwarzen Schafen bei den Pflegeheimen abgesehen sind die Ressourcen jetzt schon sehr knapp. In Zukunft wenn immer mehr gespart wird und immer weniger in einen nicht lukrativen Pflegejob arbeiten wollen wird sich das nicht verbessern. Die Pfleger geben ja in der Regel ihr bestes, aber im Alltag mit Zeitdruck sind die Möglichkeiten leider sehr begrenzt.

Das ist auch meine schlimmste Vorstellung!
Hoffentlich wird auch es bei uns in naher Zukunft so etwas geben wie Exit oder Dignitas in der Schweiz.
Hab mich mal erkundigt, der Spass ist aber auch nicht ganz günstig

Das stimmt leider
Gerade als Fachkraft bist du im Heim oder auch zb im Krankenhaus oft nur noch für den ganzen Büromist und vielleicht für ein paar Wundverbände usw verantwortlich der Rest der da rum läuft hat oft noch nicht mal wirklich eine großartige Ausbildung in dem Beruf gemacht. Der Personalschlüssel ist immer schlechter ( 1 PPF für zb 10 Bewohner) und generell wird es auch in Zukunft nicht besser werden. Eher schlimmer da wir ja schon Leute ab 18 Jahren zum Teil pflegen. Den Job möchten eh nicht viele lernen da er ja zu schwer und zu unterbezahlt wäre ( obwohl meiner Meinung nach eh kein Geld der Welt reichen würde bei solchen Jobs weil man immerhin an und mit Menschen arbeitet). Die meisten Bewohner kommen einfach zu kurz.
Die psyschiche Belastung kommt dann auch noch dazu.

Lg

Ja, das ist hart, im Altenpflegebereich hat man es quasi stets mit dem Tod zu tun, letzte Station. War mal tätig im Altenpflegeheim, kam damit nicht klar, vor allem, wenn man zu dem einen oder anderen eine Beziehung aufgebaut hat. Da ich meine Omi auch gepflegt und betreut hatte, erst recht nicht. Aber es gehört nun mal zum Leben dazu. Klar, sterben ohne Schmerzen ist das Beste, was einem passieren kann, aber wer weiß das schon.

Zitat von Andy3:
Ja, das ist hart, im Altenpflegebereich hat man es quasi stets mit dem Tod zu tun, letzte Station.

Ich bin zwar kein Pfleger, arbeite aber ehrenamtlich 12 Stunden die Woche in einem Hospiz vor Ort, seit 8 Jahren. Da kommen die Leute wirklich nur noch zum Sterben hin. Mit dem Tod dort der fast täglich eintritt habe ich weniger Probleme wegen meiner Ansicht das es ein gewöhnlicher Prozess ist. Nur der Unterschied ist das in einem Hospiz wirklich die Menschen intensiv betreut und beim sterben bekleidet werden. Um das sterben so angenehm wie möglich zu machen. Das ist wirklich eine sehr Zeitintensive Betreuung, von denen Senioren in Pflegeheimen nur träumen können.

Aber es stimmt schon, für Pflegeberufe muss man einfach gemacht sein, da kann man niemanden zwingen zu arbeiten. Pflege wäre für mich auch eine Sache die überhaupt nicht ginge. Betreuung ja, wenn ich aber Leute z.B auf die Toilette begleiten oder waschen und Windeln müsste, da wäre eine Grenze für mich. Klar wenn mal ein Notfall ist das jemand unbedingt auf Toilette muss, dann sage ich natürlich auch nicht mach in die Hose, aber gerne mache ich es auch nicht Daher haben wirklich alle Pfleger/innen die das täglich machen meinen Respekt.

Das stimmt wohl. Sterben ohne schmerzen wäre wohl das mindeste was man erwarten/ verlangen sollte aber ich denke nicht das es oft so perfekt verläuft. Und bei Menschen die eh nicht mehr sprechen ist es noch schwerer va wenn du es noch nicht mal mehr erkennst an deren Gestik/ Mimik

Hatten das Thema mal bei uns in der Lokalzeitung.
Ein Arbeiter hier bei uns der bei einem Autohersteller am Band arbeitet und eine Maschine
bedient, verdient um einiges mehr, als eine Pflegefachkraft die sich um MENSCHEN
kümmert! Von dem psychischen gar nicht zu sprechen.
(Ach ja: und ich habe nichts gegen Arbeiter an Maschinen)

Hospiz hab ich auch schon hinter mir. Die Betreuung dort ist definitiv besser als woanders allein wegen der vielen Ehrenamtler usw aber das Wahre ist es für viele auch nicht. Die meisten Menschen möchten zu Hause in ihrer Umgebung bei ihren liebsten sterben und nicht in irgendeinem Heim usw was auch dank ambulanter Pflege und Ärzte die sich auf Paliativ spezialisiert haben machbar wäre. Und dann oft noch mit Fremden Menschen ( Pflegern) an der Seite was aber immer mehr geschiet und das ist das schlimmste an dem Job. Die Trauer der Alten und generell sterbenden die man in deren Augen sieht und man kann nicht helfen.
Wenn die Person dann verstorben ist kommen die ganzen Angehörigen an und streiten wegen dem Erbe usw! Schrecklich!

Da bin ich schon bei ausgeflippt!

Zitat von BellaM85:
Hospiz hab ich auch schon hinter mir. Die Betreuung dort ist definitiv besser als woanders allein wegen der vielen Ehrenamtler usw aber das Wahre ist es für viele auch nicht. Die meisten Menschen möchten zu Hause in ihrer Umgebung bei ihren liebsten sterben und nicht in irgendeinem Heim usw was auch dank ambulanter Pflege und Ärzte die sich auf Paliativ spezialisiert haben machbar wäre. Und dann oft noch mit Fremden Menschen ( Pflegern) an der Seite was aber immer mehr geschiet und das ist das schlimmste an dem Job. Die Trauer der Alten und generell sterbenden die man in deren Augen sieht und man kann nicht helfen.
Wenn die Person dann verstorben ist kommen die ganzen Angehörigen an und streiten wegen dem Erbe usw! Schrecklich!

Da bin ich schon bei ausgeflippt!


Das ist auch sehr schlimm, sie streiten wegen dem Erbe, ich bin immer wieder geschockt, wenn ich das höre, mir wäre das so Sch. egal. wenn ich doch so eine Nahestehende Person verliere, immer wieder unfassbar.

@ BellaM85
ich ziehe vor ALLEN, wie auch vor dir, die in diesen Berufen arbeiten den Hut ! ! !

Und wenn man bedenkt, dass die Kosten für ein Heimplatz-/Zimmer so hoch sind, aber am Personal gespart wird, dass man ständig Überstunden machen muss, man gesagt bekommt, dass sie keine Mehrstunden vergeben können, im gleichem Atemzug aber ein neues Heim erbaut wird, da krieg ich Plaque.
Sponsor-Mitgliedschaft

Danke schön Sonnengruß

Ja doch das mit dem Erbe ist wirklich so Andy. Eine Bewohnerin lag damals im Sterben dann kam ihre Tochter und diskutierte als erstes was sie brauchen könnte, was nicht, wieviel Geld auf den Konten wäre, was der Platz denn den Monat kosten würde da ihre Mutter ja eh stirbt muss ja auch nicht der volle Preis gezahlt werden! Wie die Mutter denn beerdigt wird usw und das alles vor der sterbenden Mutter zu uns!

Das ist doch nicht normal! Und ich könnte noch mehr von so asi Storys berichten!

Zitat von BellaM85:
Danke schön Sonnengruß

Ja doch das mit dem Erbe ist wirklich so Andy. Eine Bewohnerin lag damals im Sterben dann kam ihre Tochter und diskutierte als erstes was sie brauchen könnte, was nicht, wieviel Geld auf den Konten wäre, was der Platz denn den Monat kosten würde da ihre Mutter ja eh stirbt muss ja auch nicht der volle Preis gezahlt werden! Wie die Mutter denn beerdigt wird usw und das alles vor der sterbenden Mutter zu uns!

Das ist doch nicht normal! Und ich könnte noch mehr von so asi Storys berichten!


Oh Mann, da fehlen mir echt die Worte. Gott sei Dank gibt es bei mir keine Nachkommen und auch ich bin die einzige, wenn meine Eltern sterben und ich bin so froh, dass wir so ein gutes enges Verhältnis haben, da würde niemals ein derartiger Streit aufkommen.

@Andy3
Das ist auch sehr schlimm, sie streiten wegen dem Erbe, ich bin immer wieder geschockt, wenn ich das höre, mir wäre das so Sch. egal. wenn ich doch so eine Nahestehende Person verliere, immer wieder unfassbar.

Hallo Andy3,
das habe ich alles schon durch,
nach dem Tod meiner Mutter, die keinen Lebenswillen nach ihrer Erblindung mehr hatte, ging es bei uns daheim so richtig los.
Kurze Zeit später verstarb mein Bruder kurz vor seinem 40. Geb. an Sekundentod.
Der Rest der Sippe ( Vater und noch 2 Bruder) waren sich dann auch nicht mehr lang gut gesinnt.
Zum Schluss hat sich auch noch mein Vater umgebracht.

A


x 4


Pfeil rechts




Dr. Matthias Nagel
App im Playstore