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Hallo zusammen!

Ich durchlebe hier grade einen Alptraum.

Kurz vorab zu mir: ich bin Anfang 50, habe seit gut 10 Jahren mit Panik und Angst zu kämpfen. Ich war damals in einer Klinik, dann Tagesklinik und später zwei ambulante Therapien. Bis Herbst letzten Jahres war ich eigentlich stabil, es ging mir gut. Im Herbst hat sich mein Zustand dann nach und nach verschlechtert (wohl bedingt durch viel Stress bei der Arbeit, ich bin selbstständig und arbeite von Zuhause). Ansonsten leider viel zu dick und Raucher .
Letztens hatte ich schon Angst, mein Herz wäre nicht in Ordnung (immer wieder Herzklopfen). War dann beim Arzt, EKG war soweit in Ordnung.

Jetzt das akute Problem:

Vorgestern wollte ich mich mittags für 1/2 Stunde hinlegen (mache ich häufig nach dem Essen). Also auf die Couch und langsam eingeschlummert. Genau in dem Moment, wo man vom Wach- in den Schlafzustand dämmert, bekam ich einen Schrecken und war wieder hellwach. Gut, das hat man ja schon mal, kenne ich und habe mir nichts dabei gedacht. Also nochmal probiert wieder das gleiche! Und wieder und wieder und wieder .
Irgendwann habe ich aufgegeben, die Angst hatte mich eh schon so aufgepuscht, dass ich nicht mehr hätte schlafen können (obwohl ich müde war).

Abends dann das gleiche: immer, wenn ich so grade fast eingeschlafen bin habe ich einen heftigen Schrecken bzw. Angst bekommen. Das Angstgefühl kommt richtig wie man es kennt aus dem Bauch, als würde einem ganz plötzlich noch etwas wichtiges einfallen und man heftig erschrecken. Nach drei mal war ich denn jedesmal so aufgeregt, dass nichts mehr ging.

Irgendwann bin ich dann wohl doch eingeschlafen, war gestern Morgen aber wie gerädert.

Und natürlich gestern Abend das gleiche. Diesmal bin ich so gegen 3:00 Uhr eingeschlafen. Bin dann gegen 6:30 Uhr aufgewacht und konnte auch nicht mehr einschlafen, weil wieder jedesmal aufgeschreckt.

Ich bin fix und alle und habe extreme Angst, eine sehr schlimme Krankheit könnte dahinter stecken (Lungenkrebs, Gehirntumor, CPOD, Herzinsuffizienz usw. . ). Was am allerschlimmsten ist: bisher war Schlafen immer etwas, was mir geholfen und mich wieder geerdet hat. Immer wenn ich von der Angst fix und fertig war oder gestresst, konnte ich mich durch Schlafen wieder aufladen.

Ich habe jetzt natürlich schon wahnsinnige Angst mich nur hinzulegen oder an Schlaf zu denken. Dazu natürlich auch im Wachzustand Herzklopfen, Schwindel, das Gefühl zu wenig Luft zu bekommen usw.
Morgen habe ich einen Termin beim Hausarzt, und da auch schon Panik vor. Ich kann Angst und wirkliche Symptome einfach nicht mehr auseinander halten.

Kennt jemand sowas?

09.06.2021 07:58 • 11.06.2021 x 2 #1


36 Antworten ↓


Zitat von Hulot:
Hallo zusammen! Ich durchlebe hier grade einen Alptraum. Kurz vorab zu mir: ich bin Anfang 50, habe seit gut 10 Jahren mit Panik und Angst zu kämpfen. Ich war damals in einer Klinik, dann Tagesklinik und später zwei ambulante Therapien. Bis Herbst letzten Jahres war ich eigentlich stabil, es ging mir gut. Im Herbst ...

Ja das kenne ich auch. Guten Morgen ersteinmal. Wenn ich hier auf der Couch einschlafe, habe ich das auch und dann noch verbunden mit einem Gefühl, als wenn ich nicht richtig atmen kann. Liegt bei mir dann vielleicht am Essen, Bauch voll. Nacht habe ich das auch, aber nicht immer. Ich habe mir angewöhnt, mit leiser Musik von Ohrinsel einzuschlafen, das hilft mir, der Sprecher hat eine beruhigende Stimme und ich kann mühelos einschlummern.

A


Kann nicht einschlafen, schrecke immer wieder hoch

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Vielen Dank für deine Antwort!

Ich habe auch eigentlich immer etwas ruhiges im Hintergrund laufen, im Moment meist alte Dokumentationen über historisches Handwerk. Wenn ich dann liege denke ich an dies und das oder höre einfach der Dokumentation zu (und stelle mir vor, was dort grade passiert).
Meine Gedanken schweifen dann langsam ab, ich merke dann richtig den Moment, wo ich in den Schlaf rutsche. Manchmal (aber nicht immer) höre ich auch ein erstes, ganz leises Schnarchen von mir.
Mit dem Schnarchen ist das aber nicht immer. Ich habe zwar auch ein Schnarchproblem, das hat aber mit dem Einschlafen wohl nichts zu tun.

Und genau in dem Moment durchfährt mich ein Schrecken und ich bin wieder wach. So, als wäre da jemand der unbedingt will dass ich nicht einschlafe. Daher ja auch meine Krankheitsangst: vielleicht merkt mein Körper in dem Moment dass etwas nicht stimmt und weckt mich, damit ich nicht sterbe.

Hab ich auch mal gehabt.
Das treibt einen in den Wahnsinn - ist aber rein psychisch. Ich habs leider nur durch Pillen wegbekommen, die ich aber nur ca. 2 Monate genommen habe.
Kann auch nur mit Fernseher einschlafen.
Sicher kein Krebs ect.

Vielen Dank!

Ich bin mittlerweile auch wieder etwas ruhiger, habe "nur" noch Herzklopfen / schnellen Puls durch die Aufregung. Und bin hundemüde..

Ich merke, wie sich meine Ängste wieder verschieben, jetzt in diesem Moment habe ich eher wieder Herzangst

Bin gespannt, wie das heute Abend wird

Ich habe das auch. Und zur Zeit mehr seit paar Tagen. Ich schrecke dann hoch, hab das Gefühl keine Luft zu bekommen und alles dreht sich. Schneller puls . Usw... Ich war mal im schlaflabor aber da kam nix bei raus.

Hallo Hulot,

kenne ich gut. Bei mir hängt das erwiesenermaßen mit der Nebenniere zusammen. Außerdem mit zu großen Essportionen und vorheriger körperlicher Anstrengung.
Falls es Dir möglich ist, probiere mal Bauchlage mit Kissen unterm Arm und angewinkeltem Bein. Da klappt es bei mir am besten.
Vor allem Abends große Essmengen und Junkfood vermeiden - Zucker, Kaffee etc.

Zitat von Hulot:
Daher ja auch meine Krankheitsangst: vielleicht merkt mein Körper in dem Moment dass etwas nicht stimmt und weckt mich, damit ich nicht sterbe.

Ne, das mit Sicherheit nicht. Du wartest förmlich darauf, das etwas passiert. Es sind Deine Gedanken,
die Dich daran hindern, einzuschlafen. Du sagst jetzt schon, mal schauen was Heute Abend ist.
Du Programmierst das förmlich. Achte mal darauf.

In Phasen wo es mir schlecht geht, hab ich das auch..manchmal fühlt es sich so an, als würde ich fallen..ziemlich nervig ist das aber legt sich auch wieder...Wurde bei dir eine Schlafapnoe ausgeschlossen, das lässt einen auch mal aus dem Schlaf hochschrecken..

Zitat:
Wurde bei dir eine Schlafapnoe ausgeschlossen, das lässt einen auch mal aus dem Schlaf hochschrecken..


Nein, aber das habe ich - unabhängig von der jetztigen Situation - als nächstes auf dem Plan.

Ich kenne das bei mir so, dass ich nicht das Problem habe dass ich nicht einatmen kann. Ich habe das Problem, dass ich manchmal nicht durch die Nase ausatmen kann. Dann verschliesst sich der Übergang von Rachen zu Nase beim Ausatmen und ich atme gegen die verschlossene Nase an. Das erzeugt einen sehr heftigen Druck im Kopf und auch im Nacken und lässt nmich dann manchmal hochfahren.
Ist aber ein anderes Thema und hat mit dem Aufschrecken im Moment eher nichts zu tun.

Muss ich mich aber auch dringend drum kümmern

So, bin gestern Abend gegen 22:00 Uhr ins Bett. Hatte mir noch Melatonin-Spray besorgt und zwei Hübe genommen.

Konnt zuerst wieder nicht einschlafen, diesmal aber von der Wärme. Nach Wechsel auf die Couch dann aber relativ schnell - kann mich jedenfalls nicht erinnern, mich lange gequält zu haben.

Etwas aufgeregt war ich natürlich, aber auch total platt und müde (Schlafdefizit und habe gestern die zweite Impfung bekommen).

Bin gespannt, wie es weitergeht.

Vielen Dank euch allen, ihr habt sehr dazu beigetragen, dass meine Angst sich sehr verringert hat

Sauber Gratulation Hulot!

Du kommst in die Gänge und arbeitest daran - sehr, sehr gut! Und keine Panik, wenn diese Schreckimpulse doch mal wieder kommen. Sie sind definitiv ungefährlich und irgendwann vergisst Du sie fast.

Bis neulich

Hallo
Ja das kenne ich zu gut. Unser Körper schüttet Adrenalin aus ohne jeglichen Grund.
Das hatte ich viele Nächte lang so, bis ich Opipramol verschrieben bekommen habe. Mir hat das in den ersten Tagen vorallem sehr gut geholfen.
Eventuell solltest du vor dem schlafen gehen einen Kräuter Tee oder etwas anderes was dich zum entspannen bringt einnehmen damit dein Körper nicht unnötig Adrenalin ausschüttet.

Liebe Grüße

War gestern ja beim Hausarzt. Der kennt mich und meine (Angst-)Probleme sehr gut und ist zum Glück auch so besonnen, nicht alles gleich auf meine Angst zu schieben.

Hier sieht er das aber auch so, dass mir hier meine Nerven einen "Streich" spielen. Er hat mir noch Kapseln mit Lavendelöl aufgeschrieben. Gestern bin ich dann total erschöpft gegen 22:00 Uhr ins Bett und fast sofort eingeschlafen

Und heute habe ich es geschafft, endlich mal wieder richtig früh (kurz vor 5 Uhr) aufzustehen und den Sonnenaufgang zu genießen

Guten Morgen Hulot,

das freut mich für Dich! Danke für die Rückmeldung!

@Hulot Guten Morgen, kannst du mir evtl verraten wie die Kapseln heißen. Ich gehe am Montag zum Internisten und hab die Wahl zwischen durchhalten und Opipramol/Insidon. Evtl kann ich sowas mal vorschlagen. Danke

Zitat von Blume21:
@Hulot Guten Morgen, kannst du mir evtl verraten wie die Kapseln heißen. Ich gehe am Montag zum Internisten und hab die Wahl zwischen durchhalten ...


Hey, vielleicht könnte ich dir helfen. Lasea Kapseln haben mich auch beruhigt und die kriegt man ohne Rezept bei der Apotheke.
Opipramol nehme ich auch jeden Abend und bin eigentlich recht zu Frieden merke keine Nebenwirkungen

LG
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@schmetterlingg danke dir, hast du am Morgen noch eine Wirkung?

Von Opipramol? Nein, ich nehme nur 50 mg. Am Anfang konnte ich durch schlafen. Danach hat die Wirkung etwas nachgelassen aber jetzt ist meine Stimmung allgemein wieder in Balance. Ab und zu spüre ich aus dem nichts wieder Angstgefühle oder finde Situationen bedrohlicher als sie überhaupt sind. Was hast du denn für Symptome wenn ich fragen darf?

Ich hatte das Problem zwei Jahre lang. Baldrian, Vitamin B-Präparate u.a. haben mir gar nicht geholfen. Immer noch muss ich manchmal Trimipramin nehmen, aber nur mal alle zwei Wochen oder so. Ich hätte nicht gedacht, dass ich je wieder ohne Pillen schlafen könnte, denn ich hatte es jede Nacht und manchmal haben nicht mal die Pillen geholfen. So war es an meinem Geburtstag dieses Jahr. Da hatte ich nicht geschlafen und dann noch die vielen nervigen Glückwünsche! Ich weiß nicht, warum es da wieder kam, ich war eigentlich gar nicht nervös. Aber vermutlich war ich doch nervös und habe es nicht gemerkt. Oder es liegt am Restless-Legs-Syndrom, damit hat der ganze Kampf um den Schlaf eigentlich angefangen. Das muss man einfach akzeptieren. Jetzt habe ich das Problem nur noch, wenn ich stark unter Stress stehe. Oder manchmal einfach so. Also halte durch. Auch wenn es Jahre dauert, es kann sich wieder normalisieren. Aber es muss nicht, denn ich habe es eigentlich immer noch.

A


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Dr. Matthias Nagel
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