Sammelthema
Hallo ihr Lieben!
Ich (w/21) bin neu hier und hoffe hier etwas Hilfe zu bekommen, indem ich mit Gleichgesinnten ins Gespräch komme. Ich befinde mich momentan an einem der Wendepunkte meines Lebens und alles verändert sich. Meine Beziehung, die nun fast 7 Jahre andauerte,ist kaputt gegangen ( Aber friedlich, wir haben uns einfach auseinander gelebt). In ein paar Tagen fange ich die Praxisphase meines dualen Studiums an, dazu muss ich jeden Tag 2h hin und 2h zurück von meiner Stadt pendeln.
Nun zu meiner Geschichte.
Durch besondere Familienereignisse ging es mir schon sehr früh psychisch sehr schlecht. Meine erste Therapie hatte ich mit 14, weil ich depressiv war und mich geritzt habe. Diese Therapie hat mir gut geholfen, sodass ich damit aufgehört habe. Die Depressionen dauerten allerdings noch an. Mit 18 habe ich mich dann dazu entschieden noch eine Therapie zu machen. Da ja allerdings mit einer gewissen Wartezeit zu rechnen war, wurden mir als erstes Medikamente (Citalopram) zur Überbrückung verschrieben. Diese habe ich allerdings nicht vertragen, Libidoverlust und Ohmachtsanfälle waren die Folge. Daraufhin habe ich also die Dinger wieder abgesetzt, war nicht weiter schlimm, denn ich habe dann einen Therapieplatz bekommen, eine Langzeittherapie gemacht und die Depressionen verzogen sich.
Doch kaum ging es mir besser, spielte meine Psyche mir den nächsten Streich. Es fing damit an, dass ich plötzlich Herzrasen bekam, mir war übel und heiß, ich hatte ein Engegefühl in der Brust und natürlich ANGST. Ich dachte sofort an einen Herzinfarkt, habe gezittert und gedanklich schon mit meinem Leben abgeschlossen. Der Besuch beim Hausarzt und sowohl beim Kardiologen als auch beim Neurologen ergaben keine Ergebnisse, also schloss ich den Gedanken erst einmal ab. Nach mehrmaliger Wiederholung dieses Ereignisses wuchs die Angst allerdings stetig an. Wie konnte ich mich so fühlen, wenn doch kein körperlicher Grund dafür vorliegt?
Eines Abends wurde diese Herzattacke sehr schlimm, weshalb ich mich entschloss nochmal beim Hausarzt ein EKG schreiben zu lassen, dieses wies einen Ruhepuls von 139 vor, weshalb die Ärztin mir einen Krankenwagen rief. Ich wurde abgeholt und verbrachte 3 Tage im Krankenhaus. Mit mir wurde nicht viel gemacht, nur mehrere EKGs, Herzecho und Herzultraschall, also alles keine weiter tragischen Untersuchungen und trotzdem habe ich seit diesem Ereignis ( Krankenhausbesuch im März 2014) ständige Angst, tag täglich. Die Ärzte meinten auch diesmal dass es wohl eine ungefährliche Herzrhythmusstörung sei. Ich habe Angst, dass irgendetwas übersehen wurde. Ich nehme jedes noch so kleine Zeichen in meinem Körper, jedes Zwicken und Stechen wahr und interpretiere eine schlechte Krankheit hinein. Ich hatte schon von klein auf Angst vor Ärzten, aber seit diesem Ereignis, ist diese Angst wortwörtlich zur Panik herangewachsen. Ich habe unglaubliche Angst zu sterben, und Angst davor wieder so eine Attacke zu bekommen. Ich kann mir selbst keine Minute der Entspannung mehr geben, weil meine Gedanken mich sonst wahnsinnig machen. Ich muss ständig beschäftigt sein und komme einfach nicht zur Ruhe. Selbst wenn ich versuche zu entspannen, ist in mir eine riesige Unruhe die den Kreislauf der Gedanken und körperlichen Symptome beginnt. Zu allem Übel bin ich nun am Freitag nach einer ziemlich stressigen Parisreise (3 Tage, kaum geschlafen, kaum gegessen) und einer langen Busreise nachhause abends auch noch umgekippt. Mir wurde auf einmal ganz übel, ich hatte wieder den Gedanken Hoffentlich nicht mein Herz und dann kann ich mir nur daran erinnern, dass ich auf dem Boden wieder aufgewacht bin, mit extremen Kopfschmerzen und blutender Lippe. Das hat nun alles wieder verschlimmert.
Ich habe Angst das Haus zu verlassen, Angst alleine zu sein, Angst davor dass ich in eine lebensbedrohliche gesundheitliche Situation komme und niemand ist da um mir zu helfen. Am Mittwoch muss ich das erste Mal pendeln, und zwar alleine.
Mein Leben ist gerade die reinste Hölle und ich kann froh sein, dass sich mein Ex noch so rührend um mich kümmert und mich unterstützt, allerdings hasse ich es, ihn so zu behindern...
Ich wünschte einfach, mein Leben könnte wieder etwas normaler und lebenswerter werden.
Ich bin für alle Ratschläge, Tipps, Fragen oder auch eigene Erfahrungen dankbar und offen.
Liebe Grüße
Shadow21
04.01.2015 19:37 • • 21.07.2017
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