Hallo Samsarala,
ich bin gerade durch Zufall auf deinen Thread gestoßen, da mich momentan mal wieder genau das gleiche Problem plagt.
Bei mir hat alles vor über zehn Jahren angefangen, als ich meine erste Panikattacke hatte und immer und immer wieder ein Gefühl der Schwäche in meinen Beinen verspürte. Daraufhin folgte immer der Gedanke an Ohnmacht, begleitet mit Herzrasen. Meine Leidensgeschichte wollte nicht enden. Immer und immer wieder war ich in den vergangenen Jahren in der Notaufnahme, immer und immer wieder bestätigte man mir, dass ich kerngesund wäre, ein kleines Herz hätte und alles bestens wäre. Und immer und immer weider wurde ich mit der Diagnose SINUSTACHYKARDIE (mit Schlägen um die 100 - teilweise 150) entlassen. Mir wurde gesagt, dass ich mein Leben stressfreier gestalten sollte. Stress....ja leider....den kennt mein Körper seit Jahren. Bachelorstudium, Masterstudium und nun Homeoffice neben der Kinderbetreuung meiner 2 1/2 jährigen Tochter zu Hause. Dennoch hatte ich immer ein sehr erfülltes Leben, mit wenig Kummer, bis auf den schnellen Puls bei jeder kleinen Bewegung und trotz Stressmanagement!
Nun ja...dann vor fünf Jahren (als ich gerade in meinem Bachelorstudium steckte), wachte ich eines Nachts mit sehr starken Herzpochen auf (davor hatte ich bis in die Nacht gekellnert). Der Puls lag bei 160 Schlägen und ich konnte jeden einzelnen Schlag extrem spüren. Mein Freund alarmierte den Notdienst. Ich wurde aus dem Krankenhaus entlassen mit der Diagnose: SINUSTACHYKARDIE...:ABER...als ich dort so auf der Überwachungsstation lag, kam eine Schwester zu mir und meinte: Es scheint, dass alles ok ist, aber ich gebe Ihnen einen guten Tipp: Achten Sie auf Ihren Kaliumwert, der ist total im Keller (damals 3,1) und der kann schnell mal derartige Probleme auslösen. Nun ja....damals las ich etwas über den Wert und las davon, dass man viele Bananen essen sollte...so richtig befasst hatte ich mich damit aber jedoch nicht wirklich. Irgendwann dachte ich gar nicht mehr an diesen Wert, da auch nie ein Arzt mehr darüber etwas verlor und ich immer der festen Überzeugung war, dass der Wert bei den Blutbildern immer kontrolliert werden würde und da kein Arzt etwas sagte, auch immer alles ok war. Ich schob ab diesen Punkt alles auf den Stress, genau wie die Ärzte! Ich machte eine Verhaltenstherapie, lernte Entspannungsübungen und versuchte mich mit Selbsthilfebüchern aus meiner Angst selbst zu befreien.....das klappte alles ganz gut, ABER....der hohe Puls blieb und auch diese Schwäche in meinen Beinen!
Gott sei dank habe ich mich in den vergangenen Monaten mehr und mehr für Zusammenhänge im Körper interessiert und mich auch oft mit dem Tod und einem möglichen langen Leben auseinandergesetzt. Ich ernährte mich fortan vegetarisch und achtete immer mehr auf die Signale meines Körpers. Und da eines Tages verspürte ich in einer sehr stressigen Situation Herzstolpern....ich denke, dass ich das zuvor mit Sicherheit auch oft hatte, aber es nicht wirklich für wahr genommen hatte. Es war wie ein vibrieren im Halsbereich, ein Flackern, ein Pochen, ein Aussetzer und danach ein kräftiger Schlag...ich beobachtete das eine ganze Weile...immer und immer wieder traten die Herzstolperer in Situationen auf, in denen ich entweder total unter Stress stand, in denen ich mich sportlich enorm verausgabt hatte oder aber in Situationen, wie Auseinandersetzungen mit der Familie oder wichtigen Gesprächen.
Ich suchte erneut einen Arzt auf...einen Hausarzt...den 5. mittlerweile! Und ich hatte verdammtes Glück! Ich bekam sofort eine Überweisung zum Kardiologen. Dort wurden die Herzstolperer (ventrikuläre Extrasystolen) im LZ-EKG aufgezeichnet. Und der Kardiologe nahm Blut ab...Kalium am Morgen auf 3,5! (unterer Grenzwert). Er sagte ich sollte den Wert weiter überprüfen lassen und mich vorerst sehr kaliumreich ernähren (Trockenobst, Kartoffeln, kaliumreiches Mineralwasser, Nüsse, Obstsäfte, Fisch etc.). Meine Hausärztin aber meinte, dass sie es darauf nicht belassen möchte, da ich weder an Durchfall erkrankt war, noch an Erbrechen und auch meine Nieren keine Probleme aufwiesen. Sie verordnete mir drei Tage lang jeweils drei Brause-Tabletten Kalinor und danach jeweils eine Tablette. In zwei Wochen machte sie ein erneutes Blutbild. Der Wert lag bei 3,8 am Morgen. Ich fühlte mich seit langen mal wieder gut in diesen zwei Wochen. Nicht müde, voller Kraft, mein Herzschlag lag bei 60 - 80 Schlägen. Sie erklärte mir, dass es Menschen gibt, die sehr stark darauf reagieren, wenn ihr Kalium im unterem Grenzbereich liegt und sie meinte, dass wir diesen Wert jetzt auf alle Fälle immer und immer wieder überprüfen müssten, damit er auf diesem Level bleibt. Ich sollte die Tabletten absetzen und mich wieder kaliumreich ernähren.
Keine Woche später, es war ein Samstag, fühlte ich es wieder...dieses Herzrasen....über 100 Schläge bei der kleinsten Anstrengung und diese Schwäche in den Beinen! Ich fuhr wieder einmal in die Notaufnahme, es war Samstag. Die Schwester nahm Blut ab....Autsch....der Arm wurde sofort blau und es kam kein Blut. Sie drückte, bis sie doch noch etwas Blut erhielt. Der Arzt meinte, alles ok...Stress...als ich ihn auf den Kaliumwert ansprach sagte er, bestens, der Wert ist auf 4,3. Ich wunderte mich....so hoch war er doch noch nie...sollte ich das nur durch die Ernährung geschafft haben und warum bitte ging es mir dann wieder so schlecht? Ich googlte und schrieb an Ärzte im Internet. Ich erfuhr, dass die Blutabnahme bei dem Kaliumwert SEHR GENAU erfolgen müsste. Keine Stauung, extreme Sorgfalt bis zur Analyse, Transport muss schnell ins Labor durchgeführt werden, ansonsten können falsch-hohe-Werte auftreten!
Ich fuhr in dieser Woche wieder zu meiner Ärztin. Sie nahm erneut früh Blut ab. Kaliumwert war wieder bei 3,8. Ich berichtete ihr davon, dass es mir früh auch immer noch sehr gut ginge und meistens die Schwäche und der hohe Puls erst ab der Mittagszeit begannen. Ich sollte wieder eine Tablette Kalinor pro Tag zu mir nehmen und das nächste Mal nach zwei Wochen nachmittags zum Blut abnehmen kommen. Es war gegen halb vier als mir Blut entnommen wurde....und was kam raus: Der Wert lag bei 3,5 OBWOHL ich zwei Wochen lang jeden Tag früh eine Brausetablette Kalinor zu mir nahm! Nun nehme ich momentan 1 Brausetablette sowie eine Retard-Kapsel und muss nächste Woche wieder zur Kontrolle. Ich muss sagen, dass sich das Herzrasen und die Herzstolperer zwar gebessert haben, aber in manchen stressigen Situationen immer noch auftreten. Eigentlich weiß ich daher, was nächste Woche bei der Blutabnahme rauskommen wird, aber ich warte es dennoch ab----ich bin jedenfalls froh, dass ich endlich eine kompetente Ärztin gefunden habe, die mich richtig einstellen wird und ich endlich von meinen Problemen befreit werde! Ich berichte dir sehr gerne, wie es bei mir weitergeht und würde mich wirklich freuen, wenn du mir vielleicht auch noch einmal deinen momentanen Stand schreiben würdest!
Das Ende vom Lied: Lass den Kaliumwert auf alle Fälle untersuchen und wenn es sein muss von mehreren Ärzten! Und gib dich nicht mit der Aussage des Kardiologen zufrieden...Denke immer daran: Ärzte sind ebenfalls nur Menschen, welche irgendwann einmal studiert haben. Ich kenne einige Mediziner in meinen Umkreis...und glaube mir, da sind einige daraunter, bei denen ich NIEMALS in die Arztpraxis gehen würde! Denn auch hier gibt es schwarze Schafe, die ihr Studium mit Ach und Krach und mit den fragwürdigsten Methoden bestanden haben!
Ich freue mich jedenfalls darauf, wieder von dir zu hören
02.01.2015 21:28 •
#2