Hallo zusammen,
auch wenn der letzte Beitrag hier schon 2 Jahre alt ist bin ich zum Einen froh davon zu lesen, auf der anderen Seite auch bedrückt. Vorab: ich wünsche jedem Einzelnen hier gute Besserung und drücke die Daumen, dass ihr irgendwann wieder ein unbeschwertes Leben führen könnt.
Und jetzt will ich euch mal an meinem Verlauf teilhaben lassen: Ich bin männlich, 43, bin glücklich verheiratet und habe 2 tolle Töchter. Angefangen hat es bei mir ca. im März 2020, dass ich abends im Bett Schwierigkeiten hatte tief durchzuatmen. Ich kannte dieses Gefühl zu dem Zeitpunkt nicht und hatte teilweise Todesängste. Anfangs beschränkte sich mein Problem auf ca. jede 3 Nacht. Der Gang zum Hausarzt brachte mir nicht viel..er sagte mir, dass es nach viel Stress klingt und ich am Besten mal alleine in den Urlaub fahren sollte. Zur Corona-Hochzeit mit zwei kleinen Kindern im Lockdown. Meine Frau und ich beide zu Hause im Home Office. Ich denke jeder kann sich in etwa vorstellen wie realistisch das war. Das Argument zum Stress konnte ich aber auch nicht widerlegen zu der Zeit.
Die Probleme haben sich dann zum Sommer hin gebessert, so dass ich dachte alles ist wieder gut. Zum Winter hin hatte ich dann immer häufiger diese Probleme, so dass ich erneut meinen Hausarzt aufgesucht habe. Dieses Mal habe ich zur Abklärung Überweisung zu Herz- und Lungenfacharzt bekommen sowie ein großes Blutbild gemacht. Blutwerte alle in Ordnung. Ergebnisse:
- Kardiologe: starkes Herz, etwas zu ausgeprägter Herzmuskel, leichter Bluthochdruck (vermutlich durch die Aufregung), ansonsten ohne Befund
- Lungenarzt: Lungenfunktionstest einwandfrei, Arzt vermutet Asthma bronchiale und verschreibt Salbutamol. Keine Besserung durch das Medikament. Beim zweiten Mal alternatives Spray mit kleinem Kortisonanteil. Auch keine Besserung, daher Asthma Diagnose verworfen. Blutgasanalyse sowie Diffusionstest nicht auffällig, ebenso die Überweisung zum Thorax-Röntgen. Diagnose: Lunge ist ohne Befund und erste Diagnose: vermutlich psyosomatische Sorgen.
Auch der Gang zum Orhtopäden (weil ich zusätzlich zu den Atemproblemen auch Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule habe) und die anschließenden obligatorischen 6 Physiotherapie-Einheiten brachten keine Besserung.
Im Herbst 2022 habe ich den Hausarzt gewechselt, weil ich das Gefühl hatte nicht ernst genommen zu werden. Meine neue Hausärztin hat dann einen kompletten Check-Up durchgeführt...Blutwerte, EKG, Abtasten. Alles soweit in Ordnung, Leberwerte leicht erhöht. Schilddrüsenunterfunktion, die ich seit ca. 30 Jahren habe, hat sich nicht verschlechtert. Sie schließt sich dem Lungenarzt an und ist der Meinung, meine Probleme seien psychosomatischer Natur. Nun habe ich heute mein Erstgespräch beim Facharzt für psychosomatische Medizin. Ich bin sehr gespannt.
Mittlerweile hat sich bei mir aber auch noch einiges zu den Atemproblemen dazu gesellt:
- Schmerzen in der Brust, so dass ich nicht darauf liegen kann
- Gereiztheit
- ständige Müdigkeit
- das Gefühl ständig geistig nicht auf voller Leistung zu funktionieren
- eben das hier angesprochene Gefühl von Kälte / Menthol im Hals oder in den Bronchien
Mein größtes Problem ist wohl, dass ich alles mögliche google und dabei auf wirklich fiese Krankheiten stoße. Unterbewusst rede ich mir dann immer ein: Das hast du bestimmt. Rein rational weiß ich, dass es eigentlich fast alles ausgeschlossen wurde..aber dann denke ich: Die Ärzte haben bestimmt etwas übersehen. Wenn ich jetzt so darüber schreibe merke ich eigentlich, dass es von der Psyche kommen muss, daher lege ich wirklich viel Hoffnung in die hoffentlich schnell startende Psychotherapie.
Was mir eigentlich immer hilft ist über die Probleme zu reden..auch wenn ich meine Frau damit mittlerweile zur Verzweiflung bringe.
So, das war es mit der Wall-of-Text.
Liebe Grüße an alle.
07.03.2023 11:04 •
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