ich bin neu hier und hoffe, ich erzähle nichts, wo jeder hier gähnen muss
Ich denke, jede Angst ist individuell, und deshalb hätte ich gerne eine Rückmeldung, was ich von meiner zu halten habe ...
Ich habe seit einiger Zeit, vielleicht 1-2 Monaten, Angst vor Dingen wie einem Schlaganfall oder einer Hirnblutung, obwohl eigentlich keine Gründe dafür vorliegen. Sprich: Ich bin 22, rauche nicht, nehme nicht die Pille, habe kein Übergewicht.
Seit etwa derselben Zeit, genauer gesagt 3 Monaten, habe ich Panikattacken. Bei der ersten hatte ich furchtbare Angst und kam in die Notaufnahme, wo ich durchgecheckt wurde. Da ich vor ein paar Jahren mal gesagt bekommen habe, ich hätte ein kleines, aber nicht schlimmes Loch im Herzen, hat man mich diesmal ganz gründlich untersucht: Herzultraschall, EKG, sogar MRT vom Kopf, um eben eine Blutung, die über das Loch in die Hauptschlagader und ins Hirn gelangt sei, auszuschließen. Auch neurologisch wurde ich untersucht, wobei nur rauskam, ich wäre an einer Körperseite empfindlicher als auf der anderen - was aber viele junge Frauen hätten, man wisse nicht genau, warum.
Alle anderen Untersuchungen waren ohne Befund. Ich denke, man hätte was gefunden, wenn da was wäre, oder ...? Bin extrem unsicher, da man bei mir bei einer früheren Untersuchung eine Zyste im Kopf entdeckt hat (damals als Strickfehler abgetan, der bei vielen seit der Geburt da ist und nicht stört) und diesmal nicht erwähnt hat. Warum nicht? Ist sie nicht wichtig?
Ich bin völlig verunsichert, da ich neulich Blut im Urin hatte, und der Gynäkologe beim Ultraschall eine Raumanforderung von 6 cm entdeckt hat und mich ganz schnell zum MRT (Bauch) überwiesen hat, um einen Tumor auszuschließen. Natürlich hatte ich große Angst, auch während der Untersuchung - die aber ebenfalls ergab, dass alles in Ordnung ist und der Arzt vermutlich nur einen Schatten gesehen hat ...
Ich bin mit den Nerven ziemlich am Ende, was das Deuten von organischen Dingen betrifft, und habe gar kein Körpergefühl mehr, kann nicht gut einschätzen, was eine Panikattacke und was etwas anderes, eventuell Ernstes ist.
Meine Attacken sehen meist so aus, dass es warm im Kopf wird, als würde was ausgeschüttet werden; ich denke dann immer, es ist Blut, habe auch zuviel gelesen über Aneurysmen, nachdem ich Veronika beschließt zu sterben las ... Kurzzeitig fühle ich mich auch gelähmt, z.B. an den Händen und Gliedmaßen, oder im Nacken. Aber wirklich nur 1-2 Sekunden. Ansonsten erhöht sich mein Puls rasant, kalte, schwitzige Hände, zittrige Beine, Schwindel, und natürlich die Todesangst.
Ich erwähne noch, dass ich an Asthma leide, was die Differenzierung noch schwerer macht, da ich eben oft Atemprobleme habe und Angst bekomme, zu ersticken.
In letzter Zeit habe ich auch immer ein Stechen in der Herzgegend, seit den letzten 1-2 Wochen; womit könnte das zusammenhängen? Das Loch im Herzen wurde übrigens bei der letzten Ultraschalluntersuchung nicht entdeckt ... Woher weiß ich, welcher Arzt sich getäuscht hat? Ich denke, dass MRT ist ein sehr sicheres Verfahren, allerdings war bei dieser Untersuchung vom Kopf damals im Krankenhaus Sonntag Mitternacht und die Ärztin, die sich die Bilder angeschaut hatte, kam gerade aus einer mehrstündigen OP ... natürlich denke ich da immer, was ist, wenn sie was übersehen hat?
Die Klinik ist eine Uniklinik und hat eigentlich keinen schlechten Ruf.
Ich versuche das Ganze weitgehend logisch zu sehen, sofern mir das möglich ist. Leider versagt das logische Empfinden in den Momenten der Todesangst komplett. Aber bisher bin ich noch nie gestorben, nicht einmal hyperventiliert oder ohnmächtig geworden. Dieses Warmwerden im Kopf bei den Attacken deute ich als Adrenalinausschüttung ... allerdings war ich in der Schule mächtig schlecht in Bio, und aus meinem großen Unwissen folgt große Unsicherheit - und Angst. Zudem mache ich den Fehler, dass ich meine Symptome google, was man ja echt nicht machen soll. Zumal meine Krankheit sicher die Angst ist, über die ich mich eher informieren sollte.
(Habe jetzt auch ein Buch zu lesen angefangen darüber von einer ehemaligen Patientin).
Ich war am Anfang der Symptomatik sehr sicher, dass es nur Panikattacken sind, eben weil ich durchgecheckt wurde, und einen guten Freund habe, der ebenfalls an Panik leidet und mir versicherte, die Symptome seien definitiv dieselben, die er auch kennt. Aber mittlerweile sind Zweifel und Ängste dazugekommen, aber von den Arztbesuchen und Untersuchungen bin ich müde, ich weiß auch nicht, ob ich dem Vertrauen kann, eben dieser angebliche Tumor sich auch nur als falsch rausgestellt hat und Ärzte sich, wie jeder andere auch, irren können.
Aber was daraus folgern? Soll ich mich nochmal gründlich durchchecken lassen? Oder wäre ich längst gestorben, wenn diese Symptomatiken auf einen Schlaganfall zurückzuführen wären, oder auf ein Blutgerinnsel? Kündigen die sich Wochen im Voraus an? Oder sind die einfach da und schlagen zu und dann ist man erledigt?
Wie unterscheide ich eine Attacke von einem richtigen organischen Problem? Ebenso wie ich nicht überängstlich sein will, will ich natürlich auch nicht zu lässig sein und gar nicht mehr zum Arzt gehen. Das mit dem Blut im Urin (was sich eher als Blasenentzündung rausgestellt hat) habe ich auch wochenlang verschleppt, obwohl das ja ein deutliches Zeichen war für einen Arztbesuch, während für einen Schlaganfall kein Grund vorliegt...
Was meint ihr? Ich wäre sehr, sehr froh, wenn jemand mir eine Antwort schreibt!
Danke euch.
20.10.2013 12:08 • • 26.10.2013 #1