*lol genau dieser thread ist mir wie auf den leib geschneidert und ehe ich mich persönlich dazu äußere eines vorweg: ich selbst bin, wenn ich keine angst habe, ein ziemlich sarkastischer mensch und das auch anderen gegenüber. das kann unter umständen taktlos wirken. anfangs dachte ich auch, ich wolle andere bewusst mit meiner art verletzen, nun weiß ich, dass es eine art schutzmechanismus ist.
wenn ich mir hier die angstbeiträge durchlese, kann ich mir einerseits ein lachen nicht verkneifen. wie kann man so blöd sein und sich sein leben mit eingebildeten krankheiten vermiesen?? andererseits weiß ich ja selbst, wie oft ich schon unter dieser oder jener krankheit litt. und wie sehr die gewissheit, krebs zu haben, an den nerven zerrt, weiß ich auch.
ich bin einer von denen, die ständig abwechslung im leben brauchen. ist die eine krankheit abgegessen, kommt die nächste dran und wenns ne alte ist, die mal wieder nach dem doktor ruft.
im winter wars nen tumor im hintern - ausgelöst durch die lektüre von Solchenizyns Krebsstation. einen monat achtete ich haargenau auf symptome, fand auch welche und lebte nun mit der gewissheit ... bis ich dann vollkommen entnervt und dem zusammenbruch nahe zum arzt rannte. der fand natürlich nichts, beruhigte mich, überwies mich trotzdem zum prokto. diesen termin nehme ich noch wahr.
die nächste krankheit meldete sich prompt: die brust klagte mal wieder über schmerzen. ich hatte vor nem halben jahr ne zerrung und hatte deswegen auch nen ultraschall machen lassen, der gottlob nix ergab. aber nun packte mich die angst: was, wenn ... ?? als ich den termin mit dem gyn. vereinbart hatte, gingen die schmerzen jedoch weg.
ich denke, dass ich die ärztekonsultation - auch wenn ich eine schei ... angst davor habe, brauche. und mein körper macht mich darauf aufmerksam, indem er mir signale schickt. denn die schmerzen setzten erst in em moment ein, als mir klar wurde, dass es mal wieder zeit für eine routineuntersuchung sei. nun hab ich den termin, nun ist alles wieder gut.
noch nen bsp.: hautkrebs. ich habe sehr viele leberflecken auf dem rücken. nen typ machte mich vor zwei jahren darauf aufmerksam, dass die ziemlich dunkel seien. mich packte die angst, denn man hört/liest ja viel, verdrängte sie jedoch. dann, vor einem jahr, betrachtete ich meinen oberarm im dämmerlicht meines zimmers und entdeckte einen großen dunklen fleck. ich bekam panik, wollte jedoch um keinen preis zum arzt. stattdessen verlagerte sich diese angst auf eine zwischenmenschliche ebene, konnte die zweisamkeit nicht mehr genießen. sie wurde also verschleppt, bis mir ne freundin ins gewissen sprach. sie sei hunterprozentig davon überzeugt, dass ich keinen hautkrebs hätte, aber sie könnte sich den mund fusselig reden, ich solle doch zum arzt gehen. angst, angst, angst ... und irgendwann ging ich. alles okay. ich war erleichtert. aber wie Anglerjunge schon sagt: die phasen, in denen ich nix habe, wurden auch bei mir immer kürzer.
nach meinem tumor im hintern bat ich meinen hausarzt um ne überweisung zu einer verhaltenstherapie und die mache ich jetzt auch. mist nur, dass ich, wenn ich mich in einer angst- und / oder panikphase befinde kein sterbenswörtchen über meine momentanen ängste verliere. dann ist alles okay. es ist wie ein spiel... na, errät er, was in mir vorgeht? wie gut kann ich ihn blenden?
schei.!
05.06.2010 12:00 •
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