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Hallo liebes Forum,

Zunächst einmal sorry, dass ich nochmal erneut mit meinen Sorgen ankomme - allerdings würde ich gerne fachkundigen Rat einholen.
In meinem anderen Thread beschrieb ich ja immer wieder bezüglich meines Herzens ein ziemlich schwer zu beschreibendes Gefühl in meinem Brustbereich, von dem ich vermute(te) dass es vom Herz ausgehen muss. Eine Art Ziehen und danach spüre ich deutlich ein paar Schläge lang den Herzrhytmus aber das Ganze ist stets im Takt, also keine Extraschläge.

Nun machte mich @Piedone in meinem anderen Thread auf folgendes aufmerksam, was sich meinem Empfinden doch nach näherer Betrachtung sehr zu ähneln scheint und vielleicht gelange ich nun endlich dahinter, was ich da dauernd verspüre?

Dachte auch es wären keine Extrasystolen, sondern einfach ein starker Pulsschlag. Der Kardiologe hat dann vor dem Belastungs-EKG und nach diesem ein paar feststellen können und es handelte sich dabei um VES (ventrikuläre Extrasystolen). Dabei wird der Herzrythmus von aussen durch einen fremden Impuls gestört und dadurch der Zeitabstand des Befüllen des Herzmuskels mit Blut durcheinandergebracht. Das Herz füllt sich nicht so stark um dafür beim verzögerten nächsten Schlag sich umso mehr zu füllen und darum spürst du dann auch einen verstärkten Schlag bzw. ein paar verstärkte Schläge.


Ich war bislang immer so sicher, dass es sich bei meinem Gefühl nicht um Extrasystolen handeln könnten, denn ich war bislang immer der Meinung, Extrasystolen wären prinzipiell immer Zusatzschläge entgegen des normalen Taktes. Also, die müsse man deutlich spüren.

Laut Wikipedia, so musste ich nun aber feststellen, kann man durchaus auch Extrasystolen haben, ohne dass der normale Herzrythmus aus dem Takt gerät:

Bei einer ventrikulären Extrasystole (VES) breitet sich die Erregung von einem ventrikulären ektopen (außerhalb der normalen Schrittmacherstrukturen gelegenen) Fokus über die Herzkammern aus. Dabei bleibt entweder der Herzrhythmus unbeeinflusst, da die nächste Sinuserregung nach der extrasystolischen Refraktärzeit der Ventrikel eintrifft (v. a. bei niedrigen Herzfrequenzen und früher Extrasystole), oder es kommt zu einer kompensatorischen Pause.


Diese beiden Hinweise sprächen wohl dafür, dass es sich bei meinem immer mal wieder empfundenen plötzlichen schmerzfreien Ziehen und darauffolgender spürbarer Herzschlag um VES handeln könnte - obwohl der Herzrythmus nicht aus dem Takt ist und ich somit keine wirklichen Extraschläge wahrnehme, sondern nur deutlich spürbar den Herzschlag für wenige Sekunden.

Einerseits bin ich etwas froh, dass ich vielleicht dem Ganzen endlich hinter die Schliche gekommen bin, andererseits beunruhigt mich das natürlich jetzt auch. Zum einen waren beim letzten Langzeit-EKG vor fast 1 Jahr in 24h nur 6 SVES aufgetreten, keine VES, zum anderen seien wohl, was ich nun so recherchiert habe, die VES die gefährlichere Variante. SVES seien harmloser.
( @Piedone Nicht dass du nun denkst, DU hättest mich beunruhigt. Nein, keine Sorge. Ich bin dir dankbar, dass du mich auf dieses Phänomen hingewiesen hast, vielleicht bin ich nun dem Spuk endlich auf die Spur gekommen)

Der einzige Strohhalm, an den ich mich momentan noch klammere: eben genau dieses oben beschriebene Gefühl trat 2x letztes Jahr während des Langzeit-EKGs auf und daraufhin war der Befund lediglich 6 SVES.
Dann kann dieses Empfinden ja nun keine VES sein, wenn im letzten Langzeit-EKG, als es kurz einmal auftrat, nur SVES gefunden wurden? Das ist gerade die einzige Hoffnung, an die ich mich klammere. Natürlich möchte ich nicht, dass im Vergleich zu letztem Jahr aus den 6 nicht wirklich wahrnehmbaren SVES nun plötzlich wahrnehmbare VES wurden.

Was meint ihr dazu? Der nächste und vorerst letzte Kardiologen-Kontroll-Termin ist erst Anfang August. Ich hätte einfach so gerne endlich Ruhe und Aufklärung darüber, was genau es ist, was ich da hin und wieder verspüre. Ich würde einfach gerne das Kind beim Namen nennen können.

Möglich, dass es wirklich nur vom Stress oder der Psyche herrührt? Denn es kam ungefähr zeitgleich als ich angefangen habe, mich in meine Herzangst reinzusteigern. Vorher hatte ich ja auch Ruhe.

Ach man, man kommt wohl nie zur Ruhe!

12.07.2016 18:09 • 13.07.2016 #1


4 Antworten ↓


Also mir hat der Kardiologe gesagt, dass bei einem herzgesunden Menschen VES harmols sind. Meistens werden diese durch einen gestörten Elektrolythaushalt, Alk., Koffein, Stress, Anspannung, Schlafmangel usw. verursacht. Mein Kardiologe hatte selber einen Monat lang VES. Er hat diese mit 3x täglich Magnesiocard und einem Betablocker bekämpft. Bei mir kommt ein Betablocker nicht in Frage, da mein Ruhepuls eh schon bei etwa 42 bis 48 liegt.
Recherchiere nicht zu viel, ich bin zwar kein Arzt, aber ziemlicht sicher sind diese Stolperer bei dir auch psychischer Natur. Ich bin eigentlich froh habe ich sehr schnell akzeptiert, dass es bei mir die Birne und die Seele ist, somit habe ich im Moment 'nur' noch das Problem mit dem Blutdruck...

A


Ist das nun endlich des Rätsels Lösung?

x 3


Danke, Piedone!
Betablocker werde ich auch nicht nehmen. Tromcardin hatte er mir letztes Jahr schon empfohlen. Das ist ja sogar frei erhältlich, ohne Verschreibung. Nahrungsergänzungsmittel.

Hatte ich damals dann aber nicht genommen, denn nachdem alles OK war beim Kardiologe habe ich auch nichts mehr wahrgenommen. Kein Ziehen, kein gar nix.

Stress habe ich ja nun nicht zum ersten Mal, hatte ja früher auch schon des öfteren Stress (habe ja auch ziemliche Prüfungsangst), da war aber auch nie irgendwas am Herz. Von daher ist es schon etwas merkwürdig, warum gerade jetzt auf einmal? Was ist jetzt anders als bei früherem Stress...

Aber nun ja, ich denke ich muss einfach das Langzeit-EKG abwarten, dann wird man sehen, was sich da so alles zeigt.

Zitat von Salzkristall:
Möglich, dass es wirklich nur vom Stress oder der Psyche herrührt? Denn es kam ungefähr zeitgleich als ich angefangen habe, mich in meine Herzangst reinzusteigern. Vorher hatte ich ja auch Ruhe.

Bei Angst/Stress schüttet der Körper eine Menge Stresshormone aus, vor allem Adrenalin. Adrenalin bringt das Herz kräftig zum Schlagen. Das ist ein Mechanismus aus Urzeiten, als der Mensch bei Gefahr noch flucht- oder kampfbereit sein mußte, um leistungsfähig zu sein. Heutzutage wird bei Angst/Stress ständig Adrenalin zur Verfügung gestellt, nur verbrauchen wir es gar nicht. Da kann es schon im Herz-Kreislaufsystem zu weitreichenden Irritationen kommen.

Danke, Reenchen!

Ja, Sinn macht das durchaus. Allerdings habe ich ja eigentlich keinen schnellen Puls, der Puls ist an für sich normal und nicht sonderlich schnell.
Ich möchte einfach wieder Ruhe haben. Bin ja extra nur zum Kardiologen, damit ich wieder runterkommen kann, nachdem ich weiß, alles ist OK.
Das hat teilweise schon funktioniert, aber es ist trotzdem noch immer nicht ganz so wie vorher - es kommt eben immer noch hin und wieder zu diesen komischen Empfindungen... Und die machen mich halt unruhig.

Ich frage mich die ganze Zeit, ob ich die Tromcardin mal für eine Weile nehmen soll. Letztes Mal haben die durchaus geholfen, dass ich kaum noch was gespürt habe. Allerdings möchte ich ja diese Empfindung auch endlich mal über ein Langzeit-EKG erfassen, damit ich endlich weiß was es ist.
Habe nun die Befürchtung, dass wenn ich jetzt anfange mit den Tromcardin, dann ist nachher beim Langzeit-EKG wieder mal kaum was zu sehen...





Dr. Matthias Nagel
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