Hab jetzt erst einmal alle Untersuchungen rausgesucht die man machen kann.
Das autonome Nervensystem (ANS) lässt sich durch verschiedene diagnostische Tests messen und bewerten. Die Wahl der Methode hängt von den Symptomen und der zugrunde liegenden Fragestellung ab. Hier sind die wichtigsten Verfahren, um eine autonome Dysfunktion oder Probleme im Nervensystem zu messen:
1. Kipptischuntersuchung
• Zweck: Testet die Regulation des Kreislaufs durch das Nervensystem bei Lageveränderungen.
• Ablauf:
• Du wirst auf einen Kipptisch gelegt, der langsam von der Liege- in die fast aufrechte Position bewegt wird.
• Dabei werden Puls, Blutdruck und Symptome beobachtet.
• Ergebnisse:
• Auffälligkeiten wie ein starker Pulsanstieg (z. B. bei POTS) oder ein Blutdruckabfall (orthostatische Hypotonie) können auf eine autonome Dysfunktion hinweisen.
2. Herzfrequenzvariabilität (HRV)
• Zweck: Misst die Anpassungsfähigkeit des autonomen Nervensystems.
• Ablauf:
• Eine HRV-Analyse wird mithilfe eines EKGs oder eines tragbaren Geräts durchgeführt.
• Sie misst die Variationen im Abstand zwischen Herzschlägen.
• Ergebnisse:
• Niedrige HRV-Werte deuten auf einen gestörten Parasympathikus (beruhigender Teil des Nervensystems) oder eine Überaktivität des Sympathikus (stressaktivierender Teil) hin.
3. Valsalva-Test
• Zweck: Bewertet die Regulation des Blutdrucks und der Herzfrequenz durch das Nervensystem.
• Ablauf:
• Du atmest für kurze Zeit kräftig gegen einen Widerstand (wie durch einen Strohhalm), während Herzfrequenz und Blutdruck überwacht werden.
• Ergebnisse:
• Abweichungen können auf eine gestörte Sympathikus- oder Parasympathikus-Funktion hinweisen.
4. Schellong-Test (orthostatischer Belastungstest)
• Zweck: Prüft, wie dein Kreislauf auf Lagewechsel reagiert.
• Ablauf:
• Dein Blutdruck und Puls werden im Liegen, im Sitzen und im Stehen in festgelegten Intervallen gemessen.
• Ergebnisse:
• Ein Pulsanstieg von mehr als 30 Schlägen pro Minute oder ein starker Blutdruckabfall kann auf autonome Störungen hinweisen.
5. Quantitative sudomotor axon reflex test (QSART)
• Zweck: Testet die Schweißproduktion, die vom autonomen Nervensystem gesteuert wird.
• Ablauf:
• Schwache elektrische Stimulation regt die Schweißdrüsen an, und die Menge des produzierten Schweißes wird gemessen.
• Ergebnisse:
• Reduzierte Schweißreaktion deutet auf eine Dysfunktion der autonomen Nerven hin.
6. Hautleitfähigkeitstests
• Zweck: Misst die Aktivität des Sympathikus durch Veränderungen im elektrischen Widerstand der Haut.
• Ablauf:
• Elektroden werden auf die Haut gelegt, und die Leitfähigkeit wird in Reaktion auf verschiedene Reize gemessen.
• Ergebnisse:
• Auffällige Werte deuten auf eine Dysfunktion des autonomen Nervensystems hin.
7. Pupillenreaktionstest
• Zweck: Bewertet die Reaktion des autonomen Nervensystems auf Licht.
• Ablauf:
• Die Reaktion der Pupillen auf Lichtreize wird gemessen.
• Ergebnisse:
• Verzögerte oder abnormale Reaktionen können auf eine autonome Störung hinweisen.
8. Atemreflex-Test
• Zweck: Misst die Regulation des Parasympathikus.
• Ablauf:
• Du atmest kontrolliert tief ein und aus, während die Herzfrequenz aufgezeichnet wird.
• Ergebnisse:
• Eine unzureichende Anpassung der Herzfrequenz kann ein Zeichen für eine autonome Dysfunktion sein.
9. Elektromyographie (EMG)
• Zweck: Bewertet die Funktion der peripheren Nerven, die Teil des autonomen Nervensystems sind.
• Ablauf:
• Kleine Elektroden messen die elektrische Aktivität der Muskeln.
• Ergebnisse:
• Kann Hinweise auf Nervenschädigungen oder -fehlfunktionen geben.
10. Bluttests
• Zweck: Ergänzende Diagnostik, um hormonelle oder metabolische Ursachen zu identifizieren.
• Parameter:
• Cortisol und ACTH: Stresshormone, die Hinweise auf Dysregulationen im autonomen Nervensystem geben.
• Elektrolyte: Kalium, Magnesium und Natrium können Einfluss auf die Nervenfunktion haben.
Vor 48 Minuten •
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