Hmmm, noch was zu diesen Prozentzahlen. Solche Zahlen sind generell problematisch. Da hier vieles missverstanden wird. Kürzlich erzählte ein Journalist im TV etwas von Inzidenzen und gab diese in Prozent an, auch so ein völlig falsches Verständnis dieser Zahl, welche etwas völlig anderes zum Ausdruck bringt.
So sind es zuweilen auch völlig unterschiedliche Dinge, über die bei der Wirksamkeit von Impfstoffen berichtet wird. Im Spiegel vom 23.11.2020 heißt es dazu bspw.: Der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca hat positive Daten zu seinem Coronavirus-Impfstoff vorgelegt. Dieser vermeide mit im Mittel 70-prozentiger Wahrscheinlichkeit, an Covid-19 zu erkranken.
Nun reden alle nur noch über die Zahl 70% ... und die meisten Leser lesen nicht richtig und verstehen nicht die feinen aber entscheidenden Unterschiede.
Zum einen ist diese Zahl inzwischen drei Monate alt, d.h. mittlerweile liegen längst wieder neue Erfahrungsberichte und Studien mit neuen Erkenntnissen vor. Trotzdem greift die Presse nur zu gerne diese 70%-Zahl auf. Was daher nicht erwähnt wird ist, das der Schutz vor dem Tod und schwerer Erkrankung eben doch deutlich höher ist (über 90%) wie man inzw. weiß. Es mag also sein, das der Prozentsatz leichter bis mäßiger Krankheitsverläufe bei diesem Impfstoff vlt. größer ist als bei anderen. Aber der wesentliche Schutz um den es in der Hauptsache geht, ist genauso gut, bzw. möglicherweise sogar noch etwas besser, wie bei den mRNA-Impfstoffen.
Auch wird nicht darüber berichtet, das Fachleute über die aktuellen Erkenntnisse gar nicht verwundert sind, weil sie diese schon vorher so in der Richtung erwartet hatten. Aber Wissenschaftler sprechen eben nicht über das was sie glauben oder annehmen, sondern über das was sie faktenbasiert an Erkenntnissen vorliegen haben. Leider ist das mit all den Studien aber nicht so simpel, weil nur Experten deren Aussagekraft realistisch zu bewerten vermögen. Im Falle von Covid 19 sehen wir nun, das nicht mal jeder Biologe oder Virologe ein Experte für dieses SARS-Virus ist ... trotzdem plappern aber alle munter durcheinander. Worüber dann wiederum die Medien berichten und jeweils das heraus schreiben was sie verstanden haben oder aus den Aussagen der Wissenschaftler heraus interpretieren. Nicht so ganz einfach in dieser Kakkophonie zu einem klaren Bild zu kommen.
Für meinen Teil bin ich daher eher geneigt den Worten des Covid/SARS-Experten schlechthin, den wir in diesem Lande glücklicherweise haben, glauben zu schenken. Zumal er authentisch wirkt und nicht den Eindruck macht unbedingt Recht haben zu wollen.
Wer die Fakten aus Wissenschaft und Politik korreliert kommt wiederum zu einem anderen Bild der Gesamtlage. Denn natürlich ist es kein Zustand quasi dauerhaft das Leben auf nahezu Null zu reduzieren. Dieser derzeit politisch gewollte Zustand ist nicht Gott gegeben und auch nicht allein durch wissenschaftliche Erkenntnisse zu begründen, denn nebst der Impfstoffe stehen auch bereits seit letztem Jahr April vielerlei Teste zur Verfügung, die in Deutschland jedoch nicht genutzt wurden/werden ... das wiederum ein auf Lobbyismus basierendes politisches Phänomen ist. Da die deutsche Politik zum größten Teil keineswegs in Ministerien und Parlamenten gemacht wird, wie man der Mehrheit im Lande glauben macht. Auch hier muss man das System verstehen, bevor man überhaupt sehen und erkennen kann, was da eigentlich vor sich geht.
Wenn bspw. diese Schnellteste verfügbar sind und in anderen Ländern tagtäglich Millionenfach genutzt werden, aber in Deutschland teils nicht mal eine Zulassung haben, dann hat dies Gründe ... und die haben nichts mehr mit der Wissenschaft zu tun. Insofern gehört auch das Thema Politik in einen Corona/Impf-Thread mit hinein. Leider ist Politik die Basis vieler Themen, sie steckt fast überall mehr oder minder mit drin. Ob das dem einen oder anderen gefällt oder nicht, deshalb ist es trotzdem so.
18.02.2021 12:11 •
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