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Hallo,

Hoffe es kann mir jemand helfen.
Ich leide seit ca 10 Jahren an verschiedenen Symptomen. Seit mehr als 3 Monaten leide ich wieder an dem unendlichen Angstgedanken schwer krank zu sein. Oft bekomme ich eine panikattacke und denke das ich sterbe. Habe dieses Jahr schon gefühlt 5 mal den Krankenwagen gerufen. Jedes Mal konnte nichts festgestellt werden.
Habe schon einige Untersuchungen hinter mir und renne von Arzt zu Arzt
(EKG, Langzeit EKG, großes Blutbild, MRT von BWS, Kopf MRT vor ca 5 Jahren, Ohrenarzt. )
Habe aktuell jeden Tag das Gefühl das ich schwer krank bin und kann meine Gedanken nicht mehr ordnen.
Zu meinen Symptomen gehören ein dauerhafter Schwindel ( als ob die Umwelt unwirklich ist und Probleme beim fixieren von Gegenständen)
Sehstörung ( wie ein Schleier der Im Augenwinkel mitzieht)
Dauerhafter Tinnitus
Muskelzucken, kribbeln an Hand und Füße
Herzrasen, herzstolpern
Ab und zu übelkeit

Gehe aktuell zu einem Psychologen, aber habe das Gefühl das die Verhaltenstherapie mich nicht weiter bringt.
Habe mit 17 Jahren meine Mutter innerhalb kurzer Zeit an Krebs verloren und ca 4 Jahre danach mit all den Symptomen angefangen. Inzwischen bin ich 31 und selbstständig.
Es wäre super wenn ihr mit helfen könntet und man sich eventuell austauschen könnte.
Vlt kennt jemand ja ähnliche Symptome.
Bin um jeden Rat dankbar!

25.05.2023 12:42 • 25.05.2023 #1


11 Antworten ↓


Willkommen erstmal.

Zitat von Max1992:
Gehe aktuell zu einem Psychologen, aber habe das Gefühl das die Verhaltenstherapie mich nicht weiter bringt.

Wie viele Sitzungen hattest Du schon? Du solltest schnellstmöglich wechseln, vielleicht zu einer anderen Therapieart, wenn es nicht passt. Bleibe bloss nicht aus Anstand dort, wenn es Dir nicht gut tut. Das ist verschwendete Zeit. Ich habe anfangs auch viel zu lange gewartet und nicht gewechselt. Es gibt viele Therapeuten, die nix taugen oder die einem einfach nicht liegen von der Art oder Arbeitsweise.

Zitat von Max1992:
Habe mit 17 Jahren meine Mutter innerhalb kurzer Zeit an Krebs verloren und ca 4 Jahre danach mit all den Symptomen angefangen.

Das tut mir leid.
Es ist völlig nachvollziehbar, dass dies vermutlich Deine Ängste verursacht hat.

Zitat von Max1992:
Zu meinen Symptomen gehören ein dauerhafter Schwindel ( als ob die Umwelt unwirklich ist und Probleme beim fixieren von Gegenständen)
Sehstörung ( wie ein Schleier der Im Augenwinkel mitzieht)
Dauerhafter Tinnitus
Muskelzucken, kribbeln an Hand und Füße
Herzrasen, herzstolpern
Ab und zu übelkeit

Das ist fast mustermäßig klassisch.
Versuche zu akzeptieren, dass Dein Körper gesund ist.

Machst Du regelmäßig Entspannungstechniken? PMR, Mediation etc?

A


Immer Angst vor Krankheit und immer verschiedene Sympto

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Huhu, hallo.
Das tut mir echt so leid, dass es dir so geht. Ich kenne das mit den ganzen vielen nervigen Symptomen. Ich habe eigentlich auch jeden Tag was… vor allem der Schwindel und diese innere Unruhe und auch ab und zu Übelkeit plus Kopfschmerzen nerven mich auch total.
Darf ich fragen, ob du Medikamente nimmst?
Was sagt dein Therapeut wegen all den Symptomen? Gibt’s irgendwas, was dir da hilft?
Die Frage, die ich noch habe: Hast du dir mal überlegt, therapeutisch eher in die Richtung Traumatherapie zu gehen? Das mit deiner Mutter war und ist ganz bestimmt sehr traumatisch (gewesen) für dich… vielleicht ist da eine Verhaltenstherapie gar nicht die „richtige“ Form der Therapie für dich…

Zitat von Hicks:
Willkommen erstmal. Wie viele Sitzungen hattest Du schon? Du solltest schnellstmöglich wechseln, vielleicht zu einer anderen Therapieart, wenn es ...


Mache das ganze jetzt etwas über 7 Monate. Ja du hast recht, aber es ist halt super schwer jemand guten zu finden, der zeitnah einen Platz bietet

@Hicks
Jaa aber ich denke mir das diese körperlichen Symptome niemals von der psyche kommen können.
Das schwierige ist für mich zu akzeptieren das ich scheinbar körperlich gesund bin

@Max1992 Wenn du das Gefühl hast, die Therapie bringt dich quasi „kein Stück weiter“, dann überlege doch, ob du den Therapeuten wechselst, das habe ich auch schon mal gemacht. Klar, das fiel mir schwer, aber es hat mich irgendwie auch „ermutigt“, dass ich aktiv versuchen kann, etwas zu ändern. Und ja, das ist echt schwierig mit freien Therapieplätzen, I know… aber erstelle dir doch eine Liste und telefoniere alle ab. Manchmal habt man Glück. In welcher Gegend wohnst du denn?

@JenniferB1611
Hallo Jennifer,

Wir reden viel über meine panikattacken und wie ich mich dann verhalten soll. Rational ist mir das schon klar, aber in einer solchen Situation verspüre ich nur Todesangst und kann mir nicht helfen..
Ich habe mir auch überlegt ob es sinnvoll wäre vielleicht eher mehr in Richtung Tiefenpsychologie zu gehen..

Wie meisterst du deinen Alltag ? Gehst du zu Therapie?

@Max1992 Die Psyche kann (leider) auch unglaublich viele Symptome auslösen. Ich wollte das auch lange nicht so ganz akzeptieren, aber zumindest bei mir ist es so, dass ich körperlich gesund bin… gehe regelmäßig zum Arzt, lasse mir Blut abnehmen und ein EKG machen (muss ich aber, wegen meinen Medis). Wann warst du das letzte Mal beim Blut abnehmen?

@Max1992 Ich habe auch viele viele Jahre Verhaltenstherapie gemacht.
Seit November bin ich wieder in Therapie bei einer Therapeutin, die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie macht. Ja, meine Symptome sind nach wie vor da und die nerven mich auch total. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass auch wieder eine bessere Phase kommt.

Alltag? Naja, ich habe einen Hund, um den ich mich kümmern „muss“/ möchte. Ich bekomme EM-Rente, habe einen Minijob. Hund, Haushalt, Arbeit, Therapie. Seit einigen Wochen mache ich zusätzlich Ergotherapie, Neurofeedback. Ich mache jeden Tag Yoga und zum Mittagsschläfchen eine Meditation.
Aber ich rutsche leider auch immer wieder in so eklige Angstzustände rein.
Panikattacken habe ich auch immer wieder. Aber: Man darf trotzdem die den Mut verlieren, nie die Hoffnung. Es kommen auch wieder bessere Phasen, ganz ganz sicher

Zitat von Max1992:
aber ich denke mir das diese körperlichen Symptome niemals von der psyche kommen können.

Doch, können sie. Ich hoffe, Dein Therapeut hat Dir zumindest das schon medizinisch erklärt. Falls nicht, taugt er nix, ganz ehrlich. Das ist das A u. O zu Beginn einer Therapie.

Zitat von Max1992:
Das schwierige ist für mich zu akzeptieren das ich scheinbar körperlich gesund bin

Das verstehe ich. Das ist unser aller Hauptproblem hier. Selbst ich habe Tage, an denen mein inneres Männchen wieder herum hüpft u. schreit, dass das vielleicht doch irgendeine körperliche Krankheit sein könnte.
Überlege doch mal, wie gering die Wahrscheinlichkeit ist, dass Du psychische Probleme hast und gleichzeitig trotz Arzt-Checks an einer schweren körperlichen Krankheit leidest. Das kann etwas helfen.

Achte auf die Situationen, in denen es Dir gut geht oder ging. Wo warst Du da? Urlaub? Unter Freunden? Im Tierpark? Was hast Du da getan? Hast Du Dich unterhalten? Hast Du gearbeitet? Hast Du Sport gemacht? Warst Du abgelenkt?
Versuche Situationen im Alltag zu finden, in denen es Dir ganz anders ging als jetzt mit diesen Symptomen. Wenn Du sie gefunden hast, mache Dir klar, dass dies auch ein zusätzlicher Beweis ist, dass Du nichts Körperliches haben kannst.
Dein Kopf erzeugt die Aufmerksamkeit auf Deine negativen Gefühle u. Ängste und Dein falsch alarmiertes System wandelt sie ihn Symptome um.

Hier können wir nur Tipps aus eigener Erfahrung geben, helfen darfst du dir selbst. Es gilt, deinen eigenen Weg zu finden und ihn zu gehen. Aber man muss selbst etwas tun, es ist manchmal viel Arbeit, aber ich denke, man kann es schaffen, aus dem Teufelskreis herauszukommen. Gedanken erzeugen Emotionen (Energie in Bewegung) - daraus kann der Stress (Angst, negative Gedanken) entstehen und somit dem Organismus durcheinander bringen.

Ich habe auch leider einige erfolglose Therapien hinter mir, da ich immer, wirklich immer in eine Verhaltenstherapie gesickt wurde, statt in eine Trauma-Therapie, was nötig gewesen wäre - das als Beispiel.

Genauso war es bei mir mit Medikamenten. Ohne Erfolg.

Die Symptome können verschwinden, wenn man sich mit sich selbst mal auseinander setzt und der Ursache auf den Grund geht. Das kann man z. B. mit Achtsamkeit tun, Training des Geistes, die Frage: was genau ist eigentlich das Problem? Strategien erschaffen, um die Angst/Depressionen abzuschwächen.

Zitat von Max1992:
Angstgedanken schwer krank zu sein. Oft bekomme ich eine panikattacke und denke das ich sterbe.


Das kenn ich sehr gut, war bei mir nicht anders in der Vergangenheit.

Zudem würde ich auch mal die Werte von Vitamin D3 checken lassen, B Vitamine u. a. bei Bedarf.

https://www.asklepios.com/presse/presse...d34d1b632~

Vielleicht mit PMR arbeiten (Progressive Muskelentspannung) und auch mal die Schilddrüse kontrollieren lassen.

Zitat von JenniferB1611:
ob du den Therapeuten wechselst, das habe ich auch schon mal gemacht. Klar, das fiel mir schwer, aber es hat mich irgendwie auch „ermutigt“, dass ich aktiv versuchen kann, etwas zu ändern. Und ja, das ist echt schwierig mit freien Therapieplätzen, I know… aber erstelle dir doch eine Liste und telefoniere alle ab. Manchmal habt man Glück.

Ich finde diesen Punkt wirklich auch sehr wichtig. Viele scheuen sich davor, den Therapeuten zu wechseln oder haben verständlicherweise auch nicht die Kraft dazu, aber man muss das wirklich machen, weil es so unfassbar wichtig ist, den richtigen für sich zu finden oder auch eine Kombination aus verschiedenen Therapieansätzen.
Dieses Aktivwerden und selbst was in die Hand nehmen, machen, arbeiten, fällt vielen von uns ja unglaublich schwer. Das ist die Krux und das Problem an unserer Erkrankung, dass man sich nicht genug aufraffen kann, aktiv zu werden.

Ich habe jeden Therapeuten, den ich irgendwie im Netz oder in irgendeiner Liste gefunden habe mit einer Standard E-Mail angeschrieben und auch alle versucht, alle abzutelefonieren. Anders geht es nicht. Oft kann man sich auf eine Liste setzen lassen und wird angerufen, wenn sich was ergibt. Passiv sein, einfach abzuwarten und es laufen zu lassen, kann total verheerend enden.

Psychotherapeutische Heilpraktiker sind übrigens auch eine Möglichkeit, die man unbedingt versuchen sollte, sofern man bei den üblichen KV bezahlten Therapeuten keinen Platz bekommt. Ich habe mit diesen Heilpraktikern sogar bessere Erfahrungen gemacht als mit den üblichen Ärzten und Diplom-Psychologen. Das Geld, welches man zahlen muss, ist es oftmals sogar Wert.

Auch Online-Akademien sind viel besser als ihr Ruf. Meist denkt man, dass dort Abzockerei dahinter steckt, aber auch dort habe ich eher positive Erfahrungen gemacht.
Alles versuchen, was nur geht!

A


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Dr. Matthias Nagel
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