Ich dachte nie, das ich einmal in so einer Situation feststecke.
M35, 193cm, 90kg, sportlich, kein Alk./Nikotin
Begonnen hat alles am 11.12.24.
Vorgeschichte:
Habe wegen Extrasystolen (die mich körperlich nie belastet haben, aber nervig waren) von 2022-2024 sehr umfangreich abklären lassen. Herz MRT, 4x Ultraschall, 3x 24h EKG, 2x Belastungs-EKG und viele Blutabnahmen.
Ergebnis: gesundes Herz
10/24 hat meine Kardiologin den Versuch gestartet meine Extrasystolen mit Atenolol 25mg zu dämpfen. Hat sehr gut funktioniert.
Am 30.11.24 habe ich von Atenolol 25mg auf Bisoprolol 1.25mg gewechselt und leider sofort Nebenwirkungen gehabt. Herzklopfen, Beklemmungsgefühle in der Brust, Schwindel, ängstlich.
Am 11.12. (der Beginn meiner Odyssee) habe ich sehr sehr viel gegessen und am Ende noch ein Eis genehmigt (von McDonalds).
Die Nacht war daraufhin der Horror. Extrasystolen und Herzklopfen haben mich nicht schlafen lassen. Zudem war mir übel, Druck im Oberbauch, Durchfall, Appetitlosigkeit/kein Hunger, Völlegefühl…
Das ganze ging in der Intensität 4-5 Tage. Diese Zeit haben bei mir Ängste, Panik, Dauerstress und vieles mehr eingesetzt. Ich wurde von dem Herzklopfen und den Oberbauchbeschwerden regelrecht in die Ecke gedrängt und fühlte mich dauerhaft unter Strom(!). Ich war immer schon ein kleiner Hypochonder, aber seit dem in einem ganz anderen Ausmaß.
Nach ca. 8 Tagen habe ich das Bisoprolol abgesetzt und das Herzklopfen sowie die Beklemmungsgefühle verschwanden. Meine Herzfrequenz war jedoch in Ruhe und bei Belastung um einiges Höher als vor der Therapie, was mir dann neue Sorgen brachte. Ich habe mich in der Zeit kaum bewegt, sehr flüssig ernährt und kaum geschlafen (normalerweise 4-5x Kraftsport pro Woche). Insgesamt 4kg abgenommen in 5 Wochen….
Über Weihnachten ging es etwas besser. Ich konnte mehr essen (auch wenn der Appetit nicht ganz da war), hatte kein so schlimmes Völlgefühl mehr und meine Verdauung wurde deutlich besser.
Da ich aber von der erhöhten Herzfrequenz so belastet war, dass ich kein Sport mehr machen konnte, habe ich mit meiner Kardiologin ausgemacht mit einem halben Atenolol 25mg weiter zu machen und währenddessen wieder den Sport aufzunehmen und es unter Sport später wieder ausschleichen. Das hat sehr gut geklappt und ich habe gleich volle Motivation fünf Tage hintereinander Sport gemacht (25 km laufen und zweimal Fitnessstudio). Am letzten Tag habe ich dann gemerkt dass ich mich etwas überfordert gefühlt habe, wenn nicht sogar kränklich. Zu dieser Zeit ist dann auch bei mir ein leichter Lippenherpes ausgebrochen (passiert 1-2x/Jahr und verheilt normal nach 3-5 Tagen). Vom Lippen Herpes ist nur noch ein ganz kleines Pünktchen nach dem abfallen der Kruste sichtbar, aber mir kommt vor, dass auch dieses nicht richtig verheilt.
Weiter verwende ich seit 3 Wochen einen Kortison-Nasenspray wegen einer bereits fast abgeheilten Nasennebenhöhlenntzündung. Und drei Tagen habe ich in der Nase auf beiden Seiten eine kleine Kruste, die sobald ich sie weg kratzen will aufgeht und ganz leicht blutet. das Blut trinkt nicht aus der Nase sondern ist nur auf dem Taschentuch zu sehen und trocknet schnell wieder ein. Ich denke mir natürlich wieder sofort, gestörte Wundheilung….
Dann habe ich am 03.01. eine Pizza gegessen und am nächsten Tag Durchfall bekommen. Das Herz war mittlerweile in den Hintergrund gerückt und machte keine Beschwerden mehr. Zudem wurde es vor 1 Woche nochmal kardiologisch umfangreich untersucht und als gesund befundet.
Jetzt habe ich seit 04.01. eine total gestörte Verdauung und mein Appetit/Hunger war zu Beginn nicht wie gewohnt (es gerne, gesund und viel). Ich habe eigentlich immer ein sehr regelmäßiges Hungergefühl und auch meine Essenszeiten sind regelmäßig, mit kleinen Snack zwischendurch. Ich mache mir einfach pausenlos Sorgen und fühle mich nie entspannt.
Ich war bereits beim Kariologen, Gastroenterologen, habe dreimal Blut abgenommen (inkl. alles Tumormarker), zwei Ultraschall vom Bauch gemacht und dabei ist absolut nichts rausgekommen. Alles in bester Ordnung. Jetzt habe ich noch eine Gastro/Koloskopie vor mir und vom Gastroenterologen Probiotika bekommen.
Mein Hunger/Appetit ist schon um einiges besser geworden und ich kann schon viel mehr essen. Mein Gewicht ist in der gesamten Zeit von 94 auf 90kg gefallen (kein Sport, viel geschont, massive Ängste, Stress wie ich ihn noch nie hatte).
Ich weiß nicht was jetzt mit mir los ist, ich steigere mich so rein in die gestörte Verdauung, dass ich mir jedes mögliche Krankheitsbild zuordnen. Zusätzlich habe ich gleich das Gefühl, dass der Anlass heilende Lippen Herpes ein Zeichen für gestörte Wundheilung ist und interpretiere das sofort in das „Krankheitsbild“ mit rein und interpretiere sofort Leukämie oder ähnliche rein. Zudem taste ich mich ständig an den Rippen, am Bauch oder sonst wo ab und bilde mir Beschwerden ein die vielleicht unter normalen (psychischen) Umständen gar nicht vorhanden wären.
Der Gastroenterologe ist auch Hämatoonkologe und ist von der Situation nicht so besorgt. Die Gastro/Koloskopie will er als Basisprogramm trotzdem machen um der Verdauung auf den Grund zu gehen. Mein Blutbild findet er wunderschön. Er hat mir für die Zwischenzeit Probiotika gegeben sowie 7.5mg Mirtazapin zum schlafen (seitdem schlafe ich wieder durch nur fühle ich mich tagsüber etwas „schwächlich“…)
Mir sagen bis jetzt alle Ärzte, das ich gesund sei (mit den bereits vorhanden Untersuchungen), aber ich weiß nicht, warum ich glaube, das etwas bei mir nicht stimmt.
Kann die Psyche wirklich so stark sein, das sie die Verdauung, Appetit, Immunsystem, Heilung und Co beeinflusst. Ich war sonst nie krank (Männerschnupfen 1-2x/Jahr und COVID 08/24). 2024 war für mich generell ein hartes Jahr. Zuerst hatten meine Verlobte und ich eine Fehlgeburt, dann ist mein geliebter Kater plötzlich und jung verstorben und dann kam das oben geschriebene auf mich zu…
Ich wäre einfach gerne wieder ich, der seinem Körper vertrauen kann.
Tut mir leid für den langen Text, ich musste mir das von der Seele reden.
Wünsche euch viel Gesundheit
Heute 13:44 • • 16.01.2025
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