Da sperrt sich unser Ego heftig dagegen, aber wer es schafft, mal den ollen Tolle zu lesen: Jetzt -die Kraft der Gegenwart, kommt seinen Hirntrallallas auf die Schliche.
Ich übe mich grade darin.
Wir leben ja fast nur in der Zukunft und Vergangenheit. Das ist das Problem.
Wir leben nicht im Jetzt.
Also fast gar nicht.
Ist euch das schon mal aufgefallen?
Und wir glauben unseren Hirnrissigsten Gedanken. Dabei sind es nur Gedanken und keine Tatsachen.
Haben wir JETZT einen Grund Angst zu haben? Nicht in drei Minuten, Morgen ..JETZT ?
Nee...aber...könnte doch ... hätte...
Das ist der Wahnsinn.
Wir können doch nur auf das kleine bissel JETZT Einfluss nehmen!
Ein Jetzt an ein Jetzt reihen und wie ein Filmprojektor nur das eine Einzelbild im Film beachten. Das ist sowieso der einzige Moment, den wir leben.
Step by Step.
Ich mag ja den Tolle irgendwie nicht, vom Typ her, aber in seiner Kernaussage hat er recht.
Nun versuche ich mich darin zu üben denn es muss über das Denken hinaus sich festigen.
Wir bewerten einfach zu oft und dann auch noch falsch.
Ziemlich Tricky am Anfang, mit viel Widerwille weil wir ja gewohnt sind so zu denken, unser Ego will ja immer Drama haben.
Und sich sorgen ist auch eine Form der Vermeidung. Hab' jetzt keine Zeit, muss grübeln! Geht mir jedenfalls so.
Und: Wer bin ich, wenn ich mir mal keine Sorgen mache? Dieses Sorgen ist schon so ein Teil meiner Persönlichkeit geworden, dass ich mich schon übers Sorgen identifizieren. Ohne fehlt uns ja was, wie hier jemand so ähnlich schrieb. (Nanu, keine Symptome ...)
Früher nannte man das Gottvertrauen, was uns so abgeht. Tolle wohl das Sein, das allgegenwärtige... Amen.
Wir haben bisher überlebt, obwohl uns unser ach so kluge Verstand jeden Tag davon überzeugen wollte, dass gleich was sehr schlimmes passiert. Hat er recht gehabt?
Nöö!
Mein Ego brüllt mich den ganzen Tag an:
Achtung, Vorsicht, er bewertet (oft falsch ), vergleicht, mutmasst, spekuliert und übersieht, dass im Jetzt alles anders ist und sein ganzes Rumgewusel nur stört.
Und unsere jetzige ANGST ist eigentlich eine Angst von gestern die wir nicht loslassen können. Aber gestern ist sowas von tot und vorbei. Aber lieber Angst als nix.
Diese ganzen Gedankenkonstrukte vom Ego verhindern, dass wir sehen was wirklich ist.
Was jetzt ist.
Tolle schreibt, wir sind nicht unser Verstand, das Ego. Wer sind wir dann?
Das habe ich mich auch lange gefragt.
Du bist der stille Beobachter (deiner Gedanken) Ahso! Hmmmh. Amen.
Aber ich habe beim Meditieren immer mehr gespürt, dass ich ein Bewusstsein habe!
Echt schräg.
Etwas was nicht materiell ist und unabhängig von meinem Körper und dem Verstand existiert. Also es ist wie ein Raum, Unbegrenzt, Formlos, der auch ein Teil von allem ist.
Anfangs hatte ich Angst ihn zu spüren, weil es sich so leer anfühlte. Gruselig.
Aber das bin ich. Nur das.
Und in diesem Raum eiert das Ego herum, voll mit konditionierten Botschaften und will mir ständig erzählen, wer ich bin und was ich gefälligst zu tun habe sonst ...
Beim Meditieren erlebst du erst mal was für ein grosser Gedankensturm in dir ist.
Nix mit Entspannen und Erleuchtung! Erstmal.
Meditieren ist ja auch nix was man macht um etwas zu erreichen.
Meditieren ist absichtsloses Sein. Kann man überall machen, ohne OMM und den ganzen Eso Überbau.
Das hatte ich lange nicht kapiert, und mein Ego war sowieso strikt dagegen, weil es riesen Schi ... davor hatte und noch hat.
Tolle meint, dass das Bewusstsein unsterblich ist, weil es nicht in der Zeit existiert, sondern im ewigen Jetzt.
Zeit ist eh nur ein Konstrukt was das Ego braucht um zu leben und zu agieren.
Ich weiss nicht, das ist mir schon zu Eso, aber ein tröstlicher Gedanke.
Long Story short:
Es hilft mir, meine Gedanken und Gefühle zu beobachten ohne einzugreifen. Allein das ist schon nicht so leicht. Weil ich ja negative Gedanken u. Gefühle weghaben oder bekämpfen will. Ins Handeln kommen will.
Schwer ist es dabei auch die Gedanken nicht zu bewerten weil das geht so fix, Automatisch.
Gedanke-Gefühl. Will ich nicht. Mist.
Was mir dabei hilft ist, mir diese Gedankenratterstube in meinem Hirn bildlich vorzustellen, ein Kasten, der ständig Gedanken produziert und mir als Tatsachen unterschieben will.
Also was mit Des-Identifizieren gemeint ist.
So ein kleiner, mieser schwarze Kasten.
Und der rattert pausenlos. Ein Klugsch.r!
Aber da ist Üben angsagt
20.07.2019 14:22 •
x 2 #34