Ich glaube nicht, dass Menschen GAR KEINE Probleme haben, die an Ängsten leiden.
Wenn ich überlege, vor ca. 7 Jahren hatte ich eine Panikattacke. Ich hatte Nasenbluten. Mein Bruder ist an Leukämie gestorben. Das war ein Schock für mich. Aber als die PA rum war, hab ich weiter gelebt, wie vorher. Ich hatte auch keine Angst, vor der PA und dass diese wieder kommen könnte. Ergo: Ja, eine PA kann Jeder haben. Da müssen nur ein paar Dinge zusammen spielen und zack!
Aber: Vor 2 Jahren, als es bei mir los ging, da bin ich nicht einfach wieder raus gekommen. Weißt du wie mein Leben war? Ich hatte eine tolle Kindheit, ich hatte gerade wieder zu Arbeiten angefangen, meine Ehe lief toll, finanziell war alles gut, ich hatte einen stabilen Freundeskreis, meine Tochter war sehr pflegeleicht.
Was lief also schief? Genau kann man es vielleicht tatsächlich nicht sagen. Aber: Seitdem arbeite ich sehr an meinem Selbstbewusstsein. Ich war schon immer sehr tough, extrovertiert, nicht auf den Mund gefallen, aber privat habe ich doch viel zu sehr zurück gesteckt. Das ist mir noch nicht mal aufgefallen und hat sich für mich auch nie schlimm angefühlt.
Ich hab also nie um das letzte Steak am Teller gekämpft, nie einen Wunsch geäußert in welches Restaurant ich am Liebsten gehen würde, nie gesagt, ich würde heut gern dasunddas machen. Ich habe nie gespürt, wann mir das Krankheits- und Psychologengeschwafel meiner Mutter zu viel war. Klingt nach einer Banalität und nach etwas, was man schnell beheben kann? Ja. Aber: Nein!
Ich wusste nämlich selbst nicht mehr, was ich will, was ich mag, wer ich bin.
Ich weiß nicht, ob das WIRKLICH die Ursache der Angst war, ich bin mittlerweile aber überzeugt, dass JEDER so etwas wie die Angst hat. Bei dem einen macht es sich hald als Magenproblem bemerkbar, beim anderen als Schlafproblem, beim dritten als Kopfschmerzen/Migräne oder als schlechte Laune/kein Bock-Gefühl.
Horch mal zu, was die Leute erzählen. ÜBERALL reden sie davon. JEDER hat das.
Unser Problem ist einzig, dass wir unserem Problem viiiiiiel zu viel Aufmerksamkeit schenken. (Wenn du an meine erste PA denkst, die war mir egal. Ich hab einfach weiter gemacht. SO müsste man damit umgehen. Ist hald sau schwer. Aber nicht unmöglich!)
PS: Ich habe 2015 keine Ängste gehabt! Bin in den Urlaub geflogen, habe ausgiebig gelebt, gelacht und geliebt (und zwar besonders mich selbst ). Es ist also nicht hoffnungslos. Man muss nur umdenken.
08.01.2016 10:41 •
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