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Ok, dann gehen wir da jetzt mal logisch ran

Stehen bleiben wird dein Herz nicht - das haben dir die Ärzte bereits versichert. Jetzt kannst du sagen, dass ja trotzdem eine gewisse Chance besteht, dass die Ärzte sich alle täuschen. Wie hoch schätzt du diese Chance ein? In Prozentzahlen bitte, die brauche ich nämlich gleich
Jetzt gehen wir mal davon aus, dass du plötzlich wirklich ein Problem durch die Stolperer bekommst, wie hoch schätzt du die Chance ein, dass dir keiner mehr helfen kann - ich meine, deine Frau ruft den Krankenwagen, macht dann noch ne Herzdruckmassage, damit dein Herz zumindest vorübergehend unterstützt wird und dein Hirn weiter mit Sauerstoff versorgt wird. Dann kommen die Ärzte, die mit heutigen Standards jungen Menschen wie uns sehr oft helfen können. Wie hoch, glaubst du, ist die Chance, dass sie dir nicht mehr helfen können?

Zuletzt sagst du mir jetzt aber, dass es ja auch sein könnte, dass gar keiner schnell genug mitbekommt, wie du umkippst und dementsprechend auch keine Hilfe holen kann. Wie hoch schätzt du diese Chance ein?

Aus diesen drei Antworten errechnen wir gleich mal die Wahrscheinlichkeit von all dem

Was deine andere Sorge anbelangt, dass die Stolperer nicht mehr weggehen:
Auch extrem unwahrscheinlich, weil es ja in der Vergangenheit auch nicht ständig da war, du aber wahrscheinlich schon häufiger befürchtet hast, dass es ab jetzt jede Minute da ist. Und selbst wenn es für immer stolpern sollte in dir, bist du es, der dem Stolpern den Raum gibt, dir schöne Momente mit der Familie zu zerstören. Heißt, selbst wenn es da bleibt, ist das nicht gleichbedeutend damit, dass du ewig Angst davor haben wirst. Du hast ja heute auch keine Angst mehr vor Monstern und als Kind konntest du dir auch nicht vorstellen, dass du mal keine Angst mehr vor Monstern oder was auch immer haben würdest. Außerdem hat dich deine Angst jetzt schon ganz schön lange verarscht - wie oft hatte sie bisher recht mit ihren Befürchtungen, dass dein Herz stehenbleibt? Vermutlich noch nie - also warum glaubst du ihr weiterhin? Würdest du einem Menschen, der dich die ganze Zeit veräppelt, weiter zuhören?

@MaedchenNr1

Also wenn ich logisch nachdenke. (ist in diesen situationen schwer), glaube ich nicht dass ich ausgerechnet beio diesem mal große probleme bekomme.

es ist auch eine große rolle, dass ich wieder machtlos bin.
ist es nicht erschreckend, wie wenig wir auf unser leben einwirken können? Bzw ich?
- nehmen wir meinen Vater der vor 1,5 Jahren mit gerade mal 50Jahren eine Schlaganfall hatte. Dann hatten die Ärzte (meiner M einung nach) zu langsam gehandelt. Es ist nicht fair. das so eine kleine sache wie ein zufälliges gerinsel sein und auch unser leben zerstört

- nehmen wir die politik. Man kann ja gar keine nachrichten schauen ohne dass man sich über die ghanze welt zu wundern. wir normale menschen können nur zuschauen wie obama putin und co mit unserer zukunft spielen

- das Berufsleben


-eine panikattacke eine rhytmusstörung die ich nicht kontrolieren kann. mir gehts so seid 13JAhren. ich weiß vielen gehts es noch schlimmer...

Ich würde einfach so gerne die kontrolle haben! wenigstens über meinen Körper


Entschuldigung für den schlechten Satzbau! Habe mich beeilt

A


Hypochondrie - Helfen wir uns gegenseitig!

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Also bei den Prozentzahlen geht es erstmal gar nicht darum, als wie wahrscheinlich unser rationales Denken das Eintreten eines Ereignisses einstuft. Am Ende geht es um die Angst. Mir hilft das, dass alles besser einzuordnen. Folgendes Beispiel:

Ich habe aktuell Angst, Darmkrebs zu haben. Habe nur ab und zu ein Drücken im Bauchraum. Ich hab gelernt, mir dann Fragen nach den Wahrscheinlichkeiten zu stellen und zwar nach den Wahrscheinlichkeiten, die meine Angst sieht:

Wie wahrscheinlich ist es, dass ich trotz meiner jungen Jahre Darmkrebs habe? - meine Angst sagt 30%

Wie wahrscheinlich ist es, dass ich den Darmkrebs nur über ein komisches Drücken merke, wenn die meisten es über diverse andere Symptome merken? - meine Angst sagt 15%

Wie wahrscheinlich ist es, dass sowas bei regelmäßigen ärztlichen Untersuchungen kein Stück auffällt? - meine Angst sagt 60%

Wie wahrscheinlich ist es, dass nach so langer Dauer des Drückens im Bauch (locker 3 Monate) nicht mittlerweile wirklich langsam mal noch andere Symptome dazugekommen hätten sein müssen? 10%

Das ließe sich beliebig fortführen, aber ich nehme mal nur diese Zahlen, um die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten des von der Angst befürchteten Szenarios zu berechnen:

0,3*0,15*0,6*0,1=0,0027

Die Wahrscheinlichkeit, dass ich mit den aktuellen Beschwerden Darmkrebs habe, ist also selbst, wenn ich alle Argumente der Angst berücksichtige, gerade mal bei 0,27%. Das war der Hintergrund meiner Frage nach den Wahrscheinlichkeiten

Dieses Problem der Kontrolle kenne ich nur zu gut - genau dasselbe Problem habe ich auch. Ich kann nicht akzeptieren, dass ich nicht alles kontrollieren kann. Das ist ein schwieriges Thema, aber im Endeffekt kann man sich nur immer wieder bewusst machen, was der Körper jeden Tag so alles leistet und wie gut er im Endeffekt funktioniert. Eine endgültige Sicherheit wird aber keiner von uns je haben.

Zitat von MaedchenNr1:
Also bei den Prozentzahlen geht es erstmal gar nicht darum, als wie wahrscheinlich unser rationales Denken das Eintreten eines Ereignisses einstuft. Am Ende geht es um die Angst. Mir hilft das, dass alles besser einzuordnen. Folgendes Beispiel:

Ich habe aktuell Angst, Darmkrebs zu haben. Habe nur ab und zu ein Drücken im Bauchraum. Ich hab gelernt, mir dann Fragen nach den Wahrscheinlichkeiten zu stellen und zwar nach den Wahrscheinlichkeiten, die meine Angst sieht:

Wie wahrscheinlich ist es, dass ich trotz meiner jungen Jahre Darmkrebs habe? - meine Angst sagt 30%

Wie wahrscheinlich ist es, dass ich den Darmkrebs nur über ein komisches Drücken merke, wenn die meisten es über diverse andere Symptome merken? - meine Angst sagt 15%

Wie wahrscheinlich ist es, dass sowas bei regelmäßigen ärztlichen Untersuchungen kein Stück auffällt? - meine Angst sagt 60%

Wie wahrscheinlich ist es, dass nach so langer Dauer des Drückens im Bauch (locker 3 Monate) nicht mittlerweile wirklich langsam mal noch andere Symptome dazugekommen hätten sein müssen? 10%

Das ließe sich beliebig fortführen, aber ich nehme mal nur diese Zahlen, um die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten des von der Angst befürchteten Szenarios zu berechnen:

0,3*0,15*0,6*0,1=0,0027

Die Wahrscheinlichkeit, dass ich mit den aktuellen Beschwerden Darmkrebs habe, ist also selbst, wenn ich alle Argumente der Angst berücksichtige, gerade mal bei 0,27%. Das war der Hintergrund meiner Frage nach den Wahrscheinlichkeiten

Dieses Problem der Kontrolle kenne ich nur zu gut - genau dasselbe Problem habe ich auch. Ich kann nicht akzeptieren, dass ich nicht alles kontrollieren kann. Das ist ein schwieriges Thema, aber im Endeffekt kann man sich nur immer wieder bewusst machen, was der Körper jeden Tag so alles leistet und wie gut er im Endeffekt funktioniert. Eine endgültige Sicherheit wird aber keiner von uns je haben.




Darf ich fragen wie du das genau errechnet? Ich finde das sehr interessant und hilfreich. Glg

Ich nehme einfach die Prozentzahlen und multipliziere sie miteinander - 20% entspricht bspw. 0,2, denn 20% bedeuten eine Wahrscheinlichkeit von 0,2. Wenn du das miteinander multiplizierst, ist das wie früher in der Schule die langweilige Wahrscheinlichkeitsrechnung. Um am Ende wieder auf die Prozent zu kommen, nimmst du das Ergebnis wieder mal 100. Ich hoffe, ich hab mich einigermaßen verständlich ausgedrückt - ich war immer ne Niete in Mathe Aber diese Technik habe ich irgendwann mal in meiner Therapie gelernt und die hilft mir immer noch ab und an

Nimmst du dann einfach die zahlen die du gerade denkst das es so ist?

Ja genau - die ernsthaften Wahrscheinlichkeiten intressieren die Angst ja überhaupt nicht. Schon allein, die Wahrscheinlichkeit mit 30 an Darmkrebs zu erkranken ist verschwindend gering. Das juckt meine Angst in ihrer Argumentation aber gar nicht - dementsprechend ist die gefühlte Wahrscheinlichkeit für mich persönlich viel höher. Und diese gefühlten Wahrscheinlichkeiten nehme ich und wenn selbst dann nur eine extrem geringe Wahrscheinlichkeit rauskommt, gibt es eigentlich nichts mehr, worüber man ernsthaft nachdenken müsste.

eeeehm und meine logik ist so: extrasystolen sollen ja weit verbreitet sein.... ich kenne aber persönlich niemanden. und die leute wissen nicht was es ist. wie hoch war den die warscheinlichkeit dass ich mit noch nicht ganz 30 diese dinger habe und ander nicht?

Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass du diese Dinger bekommst und andere nicht, sie aber dann auch noch tödlich enden, obwohl sie das extrem selten tun?

Eine geringe Wahrscheinlichkeit bedeutet ja nicht, dass es nie auftreten kann. Bei dieser Argumentation geht es darum, die Berechtigung seiner Ängste einzuordnen - du hättest ja keine Angst vor den ES, wenn du dir sicher wärst, dass sie ungefährlich sind. Du kannst auch morgen von einer Dachschindel erschlagen werden - vermutlich ist das noch wahrscheinlicher, als dass deine ES dich umbringen.

Im übrigen hat nahezu jeder Mensch diese ES - die meisten nehmen es nur nicht wahr und das mag der Grund dafür sein, dass du niemanden kennst, der das auch hat. Aber das beantwortet auch deine erste Frage - die Wahrscheinlichkeit, dass du sowas hast, ist extrem hoch, weil das fast jeder hat.

also alles Auslegungssache. Ich lese nur was die Auslöser für diese Dinger sein können. Und keins passt auf mich... Es muss aber einen Grund haben!? Oder? Psyche kann ich mir schlecht vorstellen. Und die heiße Badewanne sagen dir Ärzte kann es nicht sein.... Wo ist die Logik?

Du wirst dich vermutlich damit anfreunden müssen, dass es deine Psyche ist. Viele hier mussten das. Der menschliche Geist ist dazu in der Lage, Symptome ohne Ende zu produzieren. Du kannst wochenlang Durchfall haben aus rein psychischen Gründen - und das ist gar nicht so selten. Dein Herz schlägt schneller durch Adrenalin. Adrenalin schüttet dein Körper z. B. aus, wenn du Angst hast. Stress ist ein nicht zu unterschätzender Faktor und da organisch bereits alles ausgeschlossen wurde, was in Frage kommt, wird es vermutlich deine Psyche sein, auch wenn es schwer fällt, das zu akzeptieren.
Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass mein Herzrasen keine oragnische Ursache hat - ich habe es einfach nicht für möglich gehalten. Mittlerweile weiß ich aber, dass es definitiv so ist. Sobald ich irgendwie Stress habe, bekomme ich spätestens abends beim Einschlafen Herzrasen - das muss nicht mal bewusster Stress sein.
So sind nun einmal die somatoformen Störungen.

@MaedchenNr1 hast du herzjagen?
und hast du auch diese stolperer? so wie ich verstanden habe mal mehr mal weniger? oder habe ich es verwechselt?wie lange dauert bei dir diese phase?

LG

Also Herzrasen habe ich immer noch, ja. Nicht mehr so oft, aber einmal die Woche sicher. Ich registriere es aber nur noch am Rande, weil ich halt weiß, dass es ungefährlich ist. Das hält dann ein, zwei Minuten, dann ist gut. Als ich noch Angst davor hatte, ist es aber nicht mal eben wieder weggegangen, da hatte ich beim schlimmsten Mal fast 24 Stunden einen erhöhten bis stark erhöhten Puls (soviel dazu, was die Psyche bewirken kann).

Das Herzstolpern habe ich schon seit ich Kind bin. Das hat mich als Kind nie beunruhigt und als Erwachsene erst, als die Angst mit dem Herzrasen kam. Aber jetzt registriere ich es halt auch einfach ohne das es mich weiter beschäftigt. Ich weißt halt, dass das jeder hat. Je nach Stresslevel habe ich das mal mehr und mal weniger (wahrscheinlich kann man eher sagen, dass ich es mal mehr und mal weniger merke). Beim Sport z. B., also wenn der Puls schnell hoch geht, merke ich es immer ganz deutlich.

Zitat von MaedchenNr1:
Also Herzrasen habe ich immer noch, ja. Nicht mehr so oft, aber einmal die Woche sicher. Ich registriere es aber nur noch am Rande, weil ich halt weiß, dass es ungefährlich ist. Das hält dann ein, zwei Minuten, dann ist gut. Als ich noch Angst davor hatte, ist es aber nicht mal eben wieder weggegangen, da hatte ich beim schlimmsten Mal fast 24 Stunden einen erhöhten bis stark erhöhten Puls (soviel dazu, was die Psyche bewirken kann).

Das Herzstolpern habe ich schon seit ich Kind bin. Das hat mich als Kind nie beunruhigt und als Erwachsene erst, als die Angst mit dem Herzrasen kam. Aber jetzt registriere ich es halt auch einfach ohne das es mich weiter beschäftigt. Ich weißt halt, dass das jeder hat. Je nach Stresslevel habe ich das mal mehr und mal weniger (wahrscheinlich kann man eher sagen, dass ich es mal mehr und mal weniger merke). Beim Sport z. B., also wenn der Puls schnell hoch geht, merke ich es immer ganz deutlich.


ja aber könntest du 20-40 pro std auch egnorieren?

Ja, wenn ich Sport mache, habe ich mehr als 20 - 40 Da habe ich locker 3 pro Minute.

Gott o Gott deshalb habe ich mit Sport aufgehört

Und genau das ist der Fehler Ich hatte ja auch Angst, mein Herz könne den Sport nicht mitmachen. Also hat mein Hausarzt noch ein zweites Belastungs-EKG mit mir gemacht und danach habe ich mich gezwungen, zu gehen. Die ersten Male war es schwer. Jetzt gehe ich super gern zum Sport. Mir geht es psychisch viel besser damit. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Sport genauso effektiv wirkt wie Antidepressiva.

Du darfst der Angst nicht nachgeben, sonst wird sie stärker. Und mit dem Sport aufhören, weil man Angst hat, dass das Herz stehenbleibt, ist definitiv eine Form von der Angst nachgeben
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Ich habe mal angefangen. Habe Volleyball gespielt. Einmal bin ich hochgesprungen und es hat angefangen komisch zu flattern. Seit dem habe ich echt schiss.

Was genau meint ihr mit diesen Herzstolpern? Dieses Gefühl, dass es kurz aussetzt?

Zitat von Jelo84:
Was genau meint ihr mit diesen Herzstolpern? Dieses Gefühl, dass es kurz aussetzt?


JA aber weil es so viele sind nervt mich...

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