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Hallo ihr lieben,
Da ich jeden Tag was anderes habe und mich auch nicht mehr zum Arzt traue weil sozusagen alles gut ist möchte ich euch fragen ob es jemand geschafft hat ohne fremde Hilfe die hypochondrie zu besiegen.
(Blutwerte hab ich im september gemacht. Bis auf erhöhte Eisenwerte(?) ist alles gut. Herzecho wurde im november gemacht. Auch in ordnung.)
Mir geht es soweit gut, ich arbeite, hab ein kind und kümmer mich um viel.
Und dann aus dem nichts sticht das Herz, oder wie jetzt. ich habe geweint, danach war meine nase verschleimt und im Hals war was. Ich habe es aufs Taschentuch ausgespuckt und da war eine Blutspur, 1cm etwa, ganz dünn.
Ich bin fast gestorben, rumgegoogelt wie immer. Und dann hab ich mir gesagt jetzt reichts! Ich sterbe doch nicht wegen einem tropfen blut? Oder doch? ‍

18.01.2025 18:21 • 15.02.2025 #1


20 Antworten ↓


Hallo, ja, ich habe es geschafft. Ganz ohne Medikamente und Therapie. Medikamente (Sertralin) habe ich erst später genommen wegen innere Unruhe und Depression, hat echt gut geholfen. Ich war ganz stark hypochondrisch, oder um es genauer auszusprechen, ich war in einem Wahn, dass sich kaum einer vorstellen kann, der damit nie konfrontiert wurde. Meine Angststörung war sehr ausgeprägt. Fing mit Stress, Trauer und Zähnepressen an und endete in einer katastrophalen Angststörung. Ich dachte gefüht jede Krankheit zu haben, habe ständig gegoogelt (MACHT DAS NIE!). War oft bei Ärzten, usw.

Es gibt einen Weg aus dieser Krankheit. Rede dir ein, du bist gesund, weil du es auch bist. Bei Zweifel, rede mit einem Arzt und glaube ihm/ihr auch! Lenk dich ab. Schätze, was du hast. Und vor allem, sage zu dir selbst, dass du NICHT die nächsten 20 Jahre so verbringen willst.

Glaube mir, es kann nur eine Phase sein und wieder vergehen. Und bei mir war das sehr stark ausgeprägt. So stark, dass ich kaum noch Schlafen und Essen konnte, fast meinen Job verlor, und und. Du schaffst das!

A


Hypochondrie besiegen

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@Clown Wauuu bemerkenswert!

Zitat von bihdiva:
möchte ich euch fragen ob es jemand geschafft hat ohne fremde Hilfe die hypochondrie zu besiegen.

Hallo,

ich selbst habe keine hypochondrische Störung. Jedoch bin ich sicher, da einige Tipps geben zu können,
wie Du dies deutlich abschwächen kannst oder sogar völlig verlieren kannst.
Allerdings solltest Du gedanklich dann völlig anders vorgehen.

Clown hat es ja auch geschafft.

Viele Grüße
Bernhard

Also wenn du sagst deine Nase war verschleimt, hattest du eventuell eine kleine Wunde in der Nase, der Rotz ist in den Hals gelaufen, du hast ihn ausgespuckt. Wenn das 30 mal am Tag passiert, würde ich mal bei einem Arzt nachfragen, ansonsten ist das nix.

Zu der Frage, ob man Hypochondrie ohne Hilfe besiegt? Vielleicht ja, vielleicht nein.
Es handelt sich um eine psychische Störung, die sehr hart sein kann, da wir unseren Ängsten, nämlich die ordnungsgemäße Funktion des eigenen Körpers, nicht wirklich entfliehen können.
Da stellt sich die Frage, warum man das unbedingt ohne Hilfe versuchen sollte.
Psychotherapie in Kombination mit ärztlichem Abchecken (hast du ja getan) ist eher sinnvoll. Und nicht im Sinne bei jedem Mist zum Arzt gehen, sondern die Probleme einmalig ansprechen, dann gesagt bekommen, es ist alles tutti und dann über die Therapie Strategien zu lernen, das anzunehmen.

Außerdem ist stecken hinter eine Hypochondrie oft andere Probleme, die durch körperliche Sorgen verschleiert werden, z.B. Verlustängste oder unbewusste Unzufriedenheit mit dem eingeschlagenen Lebensstil, daher würde ich den Weg der Therapie immer gehen, um nicht noch tiefer rein zu rutschen und dann hauptberuflich Patient zu werden.

Jeder Mensch ist unterschiedlich. Ja, man kann es ohne psychologische Hilfe schaffen, aber warum sollte man sich da quälen? Du lernst in einer Therapie oft gute Strategien. Ich sollte eigentlich auch in Therapie mit meiner Hypochondrie und das ist mir bewusst. Bin mir aber gerade echt zu bequem dafür. Irgendwann springe ich über meinen Schatten weil ich weiß, dass es mir mit Therapie so viel besser gehen wird. Und ein guter Therapeut ist wirklich ein Geschenk fürs Leben. Tabletten sind nett, unterdrücken vieles aber sie sind keine Heilung. Du wirst immer wieder Momente haben wo die Angst hochschießt, trotz Tabletten. Das ist bei jeder psychischen Erkrankung so. Ich würde jedem Menschen generell immer zu einer Therapie raten.

Seit frühester Kindheit hat die extreme Angst vor Krankheiten und noch extremere vor Ärzten jeder Art mein Leben überschattet. In der frühen Jugend mit extremsten Phasen. Trotzdem hatte ich dabei auch überwiegend glückliche Zeiten. Ich glaube, das ist kein Widerspruch. Gerade wenn man ein glückliches Leben hat, möchte man es nicht verlieren. In Zeiten, wo ich private Probleme hatte, war die Krankheitsangst weg, weil es mir da egal war.

Ich habe nie eine Therapie gemacht, nie Medikamente genommen, obwohl mein Hausarzt, zu dem ich mich zumindest hintraute, mir dazu immer wieder geraten hat.
Ich wollte das alles nicht. Ich fand mich auch nicht wichtig genug.

Ich habe dann geschafft, diese häufigen Arztbesuche, nur um zu hören, dass nichts ist, aufzugeben. Ich schaute aus dem Fenster und sagte, zu schade um dein Leben, geh jetzt raus in die Natur, als hier mit wirklich kranken Menschen zu sitzen und dich mit medizinische Probleme zu beschäftigen. Ich wollte ja ehrlich gesagt nur hören, dass ich nichts habe. Hätte ich erfahren, dass ich das Tödliche habe, das ich mir einbildete, hätte mir das ja noch mehr geschadet, denn dann hätte ich ja die Bestätigung dessen, was ich um jeden Preis nicht wollte.

Ich muss aber dazu sagen, dass ich zweimal durch fast zwei Jahre gegangen bin, wo ich überzeugt war, sicher sterben zu müssen.

Einmal durch eine sehr, sehr dumme und unüberlegte Äußerung eines Arztes. Ich war natürlich dort, um wieder die Bestätigung zu erhalten, dass ich nichts habe. Das ging dann völlig nach hinten los.
Ich verließ die Praxis, löschte jeden Kontakt zu dem Arzt (er gehörte zum Bekanntenkreis), lebte dann in der Überzeugung bald zu sterben und das ist die Hölle.

Aber, wenn es tiefer nicht mehr geht, kann es nur noch einen Weg geben, nach oben.
Als ich dann merkte, dass ich nicht gestorben bin, als sicher war, dass dieser Arzt Unfug geredet hatte, da war ich mit der Hypochondrie durch.
Erstens, weil ich mit dem Leben abgeschlossen hatte und Todesangst nur noch hinderlich fand und, weil ich erfahren hatte, dass diese sinnlose Arztrennerei fast zwei Jahre meines Lebens gekostet hatte.

Ich hatte dann später noch einmal eine Phase mit neuen Beschwerden und habe alle weiterführenden Untersuchungen abgelehnt, weil ich dachte, wenn ich sterbe ist das so und wenn nicht, dann war es nichts. Es stellte sich rückblickend heraus, dass die Bauchkrämpfe von meiner durchlebten Todesangst kamen und nur psychisch bedingt waren.
Ob ich diesen guten Weg, den ich jetzt erlebe durchhalte, weiß ich natürlich nicht.
Rückfälle sind nie ausgeschlossen.
Gerade, wenn im Umfeld und in den Medien nur noch Horrorgeschichten zu verzeichnen sind.
Ich sage mir dann immer, wenn ich spüre, dass die Angst zurückkommen will, du warst doch ohnehin schon tot, jetzt hast du ein paar schöne Jahre geschenkt bekommen, hör auf zu grübeln.

@marialola das hast du wirklich sehr sehr schön und detailliert beschrieben, Hut ab!

Bei mir war es auch so ähnlich. Ein Mix zwischen „mir ist nun alles egal“ und „ich werde nicht mein Leben unter Angst und Panik leben!“ waren die ersten Anhaltspunkte, die dazu geführt haben, dass ich aus dem Teufelskreis heraus bin. Ich schätze mich sehr glücklich diesbezüglich.

Ich muss aber auch sagen, ich kenne 3 Personen, die früher unter Hypochondrie litten. Zwei davon, sind heute komplett beschwerdefrei und die andere Person hat Phasenweise mal etwas Angst, aber nicht zu vergleichen mit früher.

Also leben alle drei ein normales Leben heute.

Klar, es hängt von der Person und von der Schwere der Erkrankung ab, aber niemals aufgeben!

Nehmt jede Hilfe an und holt euch euer Leben zurück:)

Ich danke euch allen.
Bei mir ist es so: heute les ich von diesem Strabac-chef der ein aneurysma hatte.
Also google ich gleich weil ich oft im bauch meinen puls sehe.
Und jetzt denk ich ab zum arzt, untersuchen lassen.
Ich bin 40 Jahre und eigentlich gesund, ich gehe arbeiten, hab einen sohn .
Mir ist bewusst das ich eigentlich nichts hab ausser die erhöhten eisenwerte, aber das war ja vor 3-4 monaten, da kann ja ständig was neues im körper entstehen.
Tabletten habe ich noch nie genommen ausser mal gegen kopfweh.

Jeder Mensch sieht den Herzschlag im Bauch, wenn er genau darauf achtet. Es sei, er ist tot. Sorry, kleiner Spaß. Ein Aneurysma würde andere Symptome machen, ich schreibe jetzt nicht welche, sonst haben wir das gleich, wenn wir es lesen. Ich kenne zwei Männer, die das in der Bauchschlagader hatten, die waren älter, übergewichtig und starke Raucher, beide wurden erfolgreich behandelt.

@bihdiva als erstes solltest du dich selbst dazu erziehen nicht mehr zu googeln.

Vertrau dich jemandem an den du zb fragen hättest können warum da Blut im Tempo ist…

wäre ich das gewesen, hätte ich dir gesagt (so geht es mir manchmal)- hat man Nasenbluten und das aber so wenig ist, das Nix raus kommt… sondern in der Nase bleibt.

Beim schnäuzen kommt das halt dann mit- is nicht wild.

Ich habe nur mit einer Freundin geredet und mich rückversichert und ich habe eine Therapie gemacht…
Und in Momenten der Unsicherheit habe ich mir selber immer wieder gesagt du bist gesund, du wurdest untersucht/ das ist nur deine Birne die dich hier grade wieder veräppeln will,

kostet Kraft.. und Zeit.. aber geht.

Zitat von bihdiva:
Ich danke euch allen. Bei mir ist es so: heute les ich von diesem Strabac-chef der ein aneurysma hatte. Also google ich gleich weil ich oft im bauch ...

Dann les solche Dinge nicht wenn du damit nicht umgehen kannst- weiter scrollen!

@bihdiva
Naja, vor solchen Dingen, wie es dem Strabag Chef passiert ist, ist man niemals sicher.
Es kann uns immer mal treffen, es ist selten, aber es kann. Wir sind nun einmal sterblich, ein paar wenige trifft es leider eher.
Man kann Krebs bekommen, manche bekommen scheinbar kerngesund einen Herzstillstand, andere bekommen ein Aneurysma. Aber es ist unfassbar selten in jungen Jahren.

Die Frage ist nur, ob man mit dieser Angst durch das Leben gehen will. Du rennst ja auch nicht draußen rum und hast Angst davor, dass dich ein Blitz trifft.

Es klingt hart, aber sich dem bewusst zu machen, dass immer was passieren kann und man mit gesundem Lebensstil und Achtsamkeit nur zu 99,9% sicher ist und nicht 100%, hilft enorm meiner Meinung nach.

Zitat von bihdiva:
möchte ich euch fragen ob es jemand geschafft hat ohne fremde Hilfe die hypochondrie zu besiegen.

Egal, ob du hier Leute findest, die es ohne Hilfe geschafft haben:

- lasse dir helfen und mache eine Therapie (Hypochondrie ist gut behandelbar, vor allem mit Verhaltenstherapie)

- je früher man die Erkrankung behandelt, desto höher ist die Chance, dass man komplett geheilt wird (dazu gibt es klare, wissenschaftliche Belege)

- leider warten viele zu lange oder holen sich erst Hilfe, wenn sie zusammenklappen

- wenn die Erkrankung lange nicht behandelt wird, frisst sie sich regelrecht ins Hirn und erzeugt Muster und Konditionierungen, die nur schwer umkehrbar sind. Nicht umsonst ist Hypochondrie eine ZWANGserkrankung und ZWANG geht Hand in Hand mit SUCHT (Googeln, Pulsmessen, Arzt-Checks, Körper-Beobachtung usw)

Ich war Extrem-Hypochonder (Angst vor einem Dutzend Krebsarten, Herzneurose, MS, ALS usw) samt bestimmt 20 psychosomatischen Symptomen aller Art (vom Brechreiz über Schwindel bis Kribbeln)
Ich habe es mit der Zeit geschafft, da zu 80% rauszukommen.
Kein Googeln mehr, kein Pulsmessen mehr, kein Ärzte-Marathon mehr.
100% gingen leider (noch) nicht, vielleicht auch wohl deshalb, weil ich am Herz auch tatsächlich was kleines Organisches habe, was demnächst operiert wird.
Ausserdem habe ich durch meine Angststörung zusätzlich mit der Zeit eine Depression entwickelt. Das ist bei Angststörungen oft der Fall, weil die Betroffenen durch ihre Ängste sehr viel vermeiden und man dann in ein Loch fällt (man geht nicht mehr viel raus, wird passiv, kapselt sich ab...dadurch bekommt das Hirn laut meinem Therapeuten keine Abwechslung mehr und das führt dann nicht selten zu Depressionen).

Ich bin also nicht geheilt, habe aber insgesamt wieder ein akzeptables Leben mit oft auch sehr schönen Phasen, wo ich zu 99% beschwerdefrei bin.
Meine Tiefs sind kacke, aber ich habe diese großteils akzeptiert...so ist halt das Leben...das ist bei gesunden Menschen auch so (nur eben nicht in dem Ausmaß).
Manchmal muss man leider auch einfach AUSHALTEN.

@bihdiva

Erst jetzt habe ich gesehen, dass du schon seit 2011 hier bist und Hypochondrie hast.

Warst du denn noch nie in Theraoie trotz der ganzen Störungen?

@Volatilität mir gings die jahre über sehr gut.
Ich hab meine mama gepflegt die sehr krank war. Sie ist september 2023 leider verstorben und erst war ich am boden zerstört, aber irgendwann gab ich mir gesagt das ich leben möchte. Und dann kam der sch. zurück..

Zitat von bihdiva:
Ich danke euch allen. Bei mir ist es so: heute les ich von diesem Strabac-chef der ein aneurysma hatte. Also google ich gleich weil ich oft im bauch meinen puls sehe. Und jetzt denk ich ab zum arzt, untersuchen lassen. Ich bin 40 Jahre und eigentlich gesund, ich gehe arbeiten, hab einen sohn . Mir ist bewusst das ich ...

Witzig. Erst während meiner Angststörung bemerkte ich nicht nur den Puls am Bauch im Liegen und nicht nur am Handgelenk, sondern am Hals. Frontal am Hals sieht man bei mir das Beben echt sehr stark, und das war mir davor NIE aufgefallen. Dachte mir, UNMÖGLICH, dass ich das nie gesehen hatte, es MUSS was schlimmes sein. Zwei Ärzte so: ''ist ganz normal, hatten Sie schon immer, hat keine krankhafte Bedeutung.'' Solange du dieses Überfokussieren nicht aus dem Kopf bekommst, wirst du IMMER neues finden - das ist leider Fakt :/ Aber ich schätze es ist eine gute Nachricht für dich, dass das ganz normal ist manche sehen den Puls sogar an den Beinen, etc
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@Clown an den Beinen hab ich den Puls noch nicht entdeckt

@Clown
So ist es
Daher: HYPOCHONDRIE = ZWANGSSTÖRUNG = ZWANG, jedes kleine (negative) Detail am/im Körper beobachten/suchen/analysieren zu müssen.

Das kann aber leider nicht gut ausgehen, weil der menschliche Körper eben keine perfekte Maschine ist, die zu 100% perfekt zusammengesetzt ist und wie ein ideales Uhrwerk funktioniert.

Daher ist das oberste Ziel bei einer Hypochondrie, aus der Körperbeobachtung/ -wahrnehmung wieder herauszukommen und z.B auch seine schiefe Nase zu akzeptieren und nicht gleich zu denken, dass ein Tumor darunter die Nase in eine gewisse Richtung wachsen lässt ( könnt ihr darüber lachen, aber selbst das ist einem Kollegen von mir schon passiert dass er sogar in diese wahnhafte Denke gefallen ist).
Ich kann ja noch einen von mir draufsetzen: Ich dachte damals vorübergehend, dass ich (als Mann!) an Brustkrebs leide, weil eine Brust vorübergehend kurz etwas angeschwollen war.

Verhaltenstherapie kann wie schon 100 mal hier im Forum gesagt sehr helfen, aus diesen Zwang wieder herauszukommen, aber dafür muss man eben eine Therapie machen und sich auch an die Tipps des Therapeuten halten und nicht weiter der Sucht nachgeben, seinen Körper zu beobachten, zu googeln oder ständig zum Arzt zu rennen.

Ein wird schon irgendwie von selbst wieder werden klappt grundsätzlich nicht bzw nur in den aller seltensten Fällen.

Ja es ist eine krankeit,und darum könneen menschen um einem rum nochvso sagen;ach komm das ist nichts.
Das hatten wir ja auch mal so als wir ;gesund;waren,normales verhältnis zum körper und gesunde einstellung.

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