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Meldung von heute:

Hypochonder verstopfen Deutschlands Notaufnahmen


PS.
Für Hypochonder ist es ja wichtig zu wissen, dass sie nichts haben. Wenn ich dann als Hypochonder an der Notaufnahme abgewiesen werde, ist dies ja eher kontraproduktiv.

18.08.2015 12:21 • 25.08.2015 #1


30 Antworten ↓


Ja, für den Hypochonder selbst schon. Besser jedenfalls für jene, die ansonsten verbluten.

A


Hypochonder verstopfen Deutschlands Notaufnahmen

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Ich muss auch sagen, ich glaube, dass viele zu schnell zur Notaufnahme rennen. Ich glaube, das man sich manchmal wirklich die Frage stellen muss ob, wenn man schon 10 mal ein EKG hatte, das einmal Herzstolpern oder einmal ein hoher Blutdruck gleich ein Notaufnahmebesuch rechtfertigt. Ich persönlich versuche das zum Arzt gehen immer so rauszuzögern bis es gar nicht mehr geht. Die Notaufnahme sollte für Fälle über Leben und Tod sein.

Hey,

ich war damals auch desöfteren in der Notaufnahme, weil es mit Ängsten etc. noch nicht so publik war. Heute würde ich es mir zweimal überlegen.

Wo kam denn die Meldung?

Zitat von Vergissmeinicht:
Hey,

ich war damals auch desöfteren in der Notaufnahme, weil es mit Ängsten etc. noch nicht so publik war. Heute würde ich es mir zweimal überlegen.

Wo kam denn die Meldung?



Auf Welt.de

MfG
Petrus57

Ganz ehrlich, ist die Psyche nicht auch ein Notfall? Hm...

Und außerdem werden akute Notfälle eh vorgezogen. Niemand stirbt weil ein Hypochonder dran ist. Denn jemand der gerade schlimm verletzt ist wird ohnehin SOFORT behandelt.

Außerdem gibt es nur ca. 10-15% Hypochonder in Deutschland. Wovon sicher nicht jeder ins Krankenhaus rennt. Das sind dann vielleicht 5% so eine geringe Anzahl VERSTOPFT sicher nicht die Notaufnahme.

So ein Unsinn den die Medien verbreiten.

In der Notaufnahme stirbt sicherlich keiner, weil ein Hypochonder anwesend ist. Ich finde es aber absolut verwerflich, wenn ein Hypochonder einen Krankenwagen ruft und der dann an anderer Stelle fehlt. Bei uns auf dem Land gibt es kaum Einsatzfahrzeuge und wenn ich bedenke, dass jemand vielleicht an einem Herzinfarkt stirbt, weil ein anderer, der schon 100fach wegen der Psyche beim Notarzt war, den Krankenwagen gerufen hat, dann regt mich das auf.

Und es gibt eine kleine Hilfe, die ich nutze, wenn ich Angst habe, eine akute Krankheit zu haben. Es gibt von meiner Krankenkasse eine Ärztehotline, da kann man rund um die Uhr einen Arzt sprechen. Da habe ich schon angerufen und meistens konnten die mich beruhigen.

Zitat von London91:
Ich glaube, das man sich manchmal wirklich die Frage stellen muss ob, wenn man schon 10 mal ein EKG hatte, das einmal Herzstolpern oder einmal ein hoher Blutdruck gleich ein Notaufnahmebesuch rechtfertigt.


Und beim 11. mal ist es dann wirklich der Herzinfarkt. Was dann?
Selbst wenn man Hypochonder ist, ist man vor einer Krankheit nicht geschützt und es kann immer und jedem passieren. Aber das zu beurteilen sollte man dann doch besser den Ärzten überlassen.

Zitat von Sternchen89:
Zitat von London91:
Ich glaube, das man sich manchmal wirklich die Frage stellen muss ob, wenn man schon 10 mal ein EKG hatte, das einmal Herzstolpern oder einmal ein hoher Blutdruck gleich ein Notaufnahmebesuch rechtfertigt.


Und beim 11. mal ist es dann wirklich der Herzinfarkt. Was dann?
Selbst wenn man Hypochonder ist, ist man vor einer Krankheit nicht geschützt und es kann immer und jedem passieren. Aber das zu beurteilen sollte man dann doch besser den Ärzten überlassen.


Ein Hypochonder lernt mit der Zeit (am besten in einer Therapie) seine Symptome kennen und kann sich dann schon recht gut einschätzen. Ich kann mittlerweile in fast allen Fällen den Unterschied der Symptome bei mir erkennen, ob das nun eine echte Krankheit ist oder nur die Psyche.
Ein gesunder junger Mensch, der vom Kardiologen durchgecheckt wurde und der schon zehn EKG bekommen hat, kann im Grunde genommen nicht akut einen Herzinfarkt bekommen, die Wahrscheinlichkeit liegt bei weniger als einem Prozent.
Und es sind ja auch nur die Leute angesprochen, die wissen, dass sie körperlich gesund sind (da 1000 fach geprüft) und die trotz allem ständig nicht nur die Zeit der Ärzte sondern auch die Krankenkassen belasten.

Da frage ich mich, wenn man denn weiß, dass man Hypochonder ist (und das wird einem ja irgendwann klar), warum man dann anstatt seine Zeit in eine gute Therapie lieber in die nächste Fahrt in die Notaufnahme investiert.

Ich kenne nämlich Hypochonder, die sich gegen eine Therapie wehren, aber sich immer mehr in irreale Krankheitsängste verrennen.

@ all

Ich kann mittlerweile auch den Unterschied erkennen. Insgesamt war ich vor 20 Jahren 3 x wg. meiner Ängste in der Notaufnahme; heute nicht mehr.

Wenn ich nicht durch Zufall in diesem Forum gelandet wäre, dann wüsste ich bis heute nicht, dass mein Herzrase etc. damals zwei PA'S gewesen sind. Ein Arzt hat mir das nämlich nicht gesagt!

Sicher können auch Junge Leute, gerade Sportler, einen Herzinfarkt mal eben bekommen, man liest ja immer wieder, dass beispielsweise Fußballer während des Spiels quasi tot umfallen.
Das mit dem Herzinfarkt war ja auch nur ein Beispiel, gibt ja noch genügend andere Sachen.

Hallo Sternchen.

Ich wusste es auch lange nicht; nichtmal im KH haben sie es mir seinerzeit gesagt. Erst durch eine Fernsehsendung erfuhr ich das ich an Angst- und Panikattacken leide.

Ich finde man sollte es sich einfach nur 2 x überlegen bevor man ins Krankenhaus fährt, oft kann man ja zumindest minimal abschätzen ob es was schlimmes oder nur die Angst sein könnte.
Wenn man nicht rational denken kann und nur noch sieht das man was schlimmes hat, ja dann sollte man vielleicht in die Notaufnahme fahren oder zum Bereitschaftsarzt oder zumindest beim Arzttelefon anrufen.
Es geht nicht darum das man was haben muss nur sich Stunden zu quälen macht auch keinen Sinn und wenn man einfach Beschwerden hat sollte man das Untersuchen lassen.
Wir Angsthasen haben ja dann auch reale Schmerzen oder Beschwerden die unangenehm sind auch wenn sie keine körperliche Ursache haben und oft gehen die Schmerzen erst, wenn man einen Arzt zu rate gezogen hat oder man sich selbst aus der Angst ziehen kann.

Hier ist ein Link zu dem Bericht:
http://www.welt.de/gesundheit/article14 ... ahmen.html

Es ist traurig, dass in gerade diesem Forum mit vielen Betroffenen, wie am Stammtisch polemisiert und diskutiert wird. Der Bericht hat nicht einmal Bildzeitungsniveau, denn hier wird Hypochondrie gleichgesetzt mit der eigenen Fehleinschätzung, ob man nun ein Notfall ist oder nicht. Als Beispiele werden angeführt ein Kind das vom Wellensittich gebissen wurde, eine Jugendliche mit Ohnmachtsgefühlen wegen Liebeskummer, ein dehydrierter Rentner und ein Mann mit geschwollen Hoden. Von jemanden mit Hypochondrie lese ich da nix, her auch gar nix.

Inhaltlich moniert der Bericht eigentlich nur die deutschlandweite Fehlplanungen im Notfallmedizinbereich, personelle Unterbesetzung, schlechte Ausbildung bzw. Einsatz von Notfallmedizinern und die Nichterreichbarkeit von Hausärzten und Fachärzten ausserhalb der Regelpraxiszeiten.

Lustigerweise erhielt ich am Ende des Berichts auf der gleichen Wenseite einen Link zu folgendem Artikel:
http://www.welt.de/gesundheit/article12 ... kannt.html

Die Vorboten eines Herzinfarktes werden viel zu oft nicht erkannt, nicht ernst genommen und die Menschen stellen sich bei den Symptomen viel zu wenig bei Ärzten und Krankenhäusern vor. Ja watt denn nu ?

Bzgl. der Krankenwagenproblematik (RTW und NRW), ich kann aus direkter Beziehung zu einer grossen Rettungswache berichten, dass zumindestens dort Panikattacken und Hypochondrie eine verschwindend geringe Rolle spielen. Menschen mit Krankheitsängsten müssen daher nicht gleich beschimpft werden, Rettungswagen zu blockieren. Vermutlich ist es vielen von uns schon einmal so gegangen, dass sie in der Notaufnahme gelandet sind und die Untersuchungen waren positiv. Das führt eh schon dazu, dass man sich das beim nächsten Mal genauer überlegt. Ich glaube sowieso, dass viele dieser Fälle sich selbst bei der Notaufnahme vorstellen oder sich von einem Angehörigen bringen lassen.

Ich für meinen Teil werde um Vogelkäfige einen Bogen machen, Ehestreit mit meiner Frau vermeiden, ausreichend Mineralwasser trinken und meine Hoden kühlen, dann brauche ich am Wochenende nicht als Hypochonder in die Notaufnahme.

@schwarzhorn
Sehr gut geschrieben, stimme dem zu. Der letzte Absatz sehr gut ,ich hatte ein Lachen im Gesicht.
Ich persönlich war zwar noch nie in der Notaufnahme, aber schon das ein oder andere Mal beim überlegen. Mache gerade eine Therapie und bin der Phase, muss ich wirklich zum Arzt ? Während der Therapie wird mir immer wieder gesagt, das Hypondrie eine Krankheit ist. Also warum darf ich da nicht ,wenn es mir abends oder am Wochenende , wenn kein Arzt erreichbar ist, schlecht geht ,in die Notaufnahme gehen . Natürlich muss das jeder mit sich selbst aus machen. Ich kann es aber sehr gut verstehen.

Zitat von Kathi15:
Während der Therapie wird mir immer wieder gesagt, das Hypondrie eine Krankheit ist. Also warum darf ich da nicht ,wenn es mir abends oder am Wochenende , wenn kein Arzt erreichbar ist, schlecht geht ,in die Notaufnahme gehen . Natürlich muss das jeder mit sich selbst aus machen. Ich kann es aber sehr gut verstehen.


Weil eine Notaufnahme für absolute Notfälle gedacht ist und nicht nur für Situationen, in denen es einem schlecht geht (außer man droht sich etwas anzutun). Wenn man eine Grippe hat oder einen anderen Infekt, geht es einem auch schlecht, aber man braucht keine Notaufnahme.
Eine Notaufnahme ist gedacht für lebensbedrohliche Krankheiten, bei denen absolute Lebensgefahr besteht.

Wenn es einem am Wochenende schlecht geht, kann man jederzeit zu einem Bereitschaftsarzt, der ist für solche Fälle der beste Ansprechpartner.

Hallo ihr Lieben,

ich klinke mich an dieser Stelle auch mal ein.

Ich war auch schon mehrfach in der Notaufnahme. Ich glaube, es waren insgesamt fünf Mal. Natürlich hatte ich immer Symptome, die immer schlimmer wurden. Das war relativ am Anfang meiner Somatisierungsstörung. Stolz darauf bin ich sicherlich nicht, aber am Anfang war ich ganz überzeugt etwas zu haben und nachher konnte ich die Angst einfach nicht mehr aushalten.

Ich stimme aber voll Mrs. Angst zu. Es gibt jetzt auch nicht so viele Hypochonder, dass andere Notfälle nicht rechtzeitig behandelt werden würden. Wir sind ja auch nicht in Amerika, in Deutschland wird noch immer nach Dringlichkeit behandelt. Außerdem gibt es auch psychische Notfälle, die eigentlich einer Behandlung bedürfen. Sei es durch Notfallmedikamente, oder meist eigentlich auch nur durch ein Gespräch. Leider gibt es solche Ambulanzen in der Psychiatrie nicht. Klar kann man zur Psychiatrie fahren, aber dort wird in der Regel nur entschieden, ob man stationär aufgenommen wird oder nicht.

Generell finde ich solche Aufreißer in Zeitungen echt daneben. Die führen dazu, dass Hypochonder wieder nur als Quirolanten (hoffe das ist richtig geschrieben, keine Lust zu googeln) oder Hobbykranke wahrgenommen werden.

Liebe Grüße

Annika
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Annika1984:
Wir sind ja auch nicht in Amerika, in Deutschland wird noch immer nach Dringlichkeit behandelt.


Aber da muss es schon sehr dringend sein. Kopf unter'm Arm oder so.


Ich war vor knapp drei Wochen in der NA, weil ich am Wochenende Blutungen bekam (ich bin schwanger). Bei der Anmeldung wurde ich nicht groß nach den Umständen gefragt (wie stark die Blutung ist, auch ist es eine Risikoschwangerschaft und ich spritze zudem Blutverdünner), Warten Sie da, es kommt gleich jemand. Wir haben eine Stunde gewartet (und es war Sonntagabend und in der NA war nicht viel los), ich hätte da also schön im Wartebereich eine Fehlgeburt haben können... Soweit ist es nicht gekommen, aber es war doch eine ernüchternde Erfahrung.


Zitat von Kirsuber:
Eine Notaufnahme ist gedacht für lebensbedrohliche Krankheiten, bei denen absolute Lebensgefahr besteht.


Ist dem tatsächlich so? Gibt es darüber eigentlich eine Art Festlegung oder so? Denn tatsächlich trifft man in der Notaufnahme ja auch Unfallopfer in jeglicher Form an: vom Baum gefallen, beim Sport verletzt, auf Arbeit in ein Messer gegriffen etc. Das ist ja meistens auch nicht lebensbedrohlich, aber oft auch nicht Sache des Hausarztes
Aus meiner Erfahrung heraus und eben dem Wissen, wer dort alles so sitzt, würde ich bei Situationen, in denen absehbar ist, dass wirklich absolute Lebensgefahr besteht, immer den RTW rufen.

Zitat von Kirsuber:
Zitat von Kathi15:
Während der Therapie wird mir immer wieder gesagt, das Hypondrie eine Krankheit ist. Also warum darf ich da nicht ,wenn es mir abends oder am Wochenende , wenn kein Arzt erreichbar ist, schlecht geht ,in die Notaufnahme gehen . Natürlich muss das jeder mit sich selbst aus machen. Ich kann es aber sehr gut verstehen.


Weil eine Notaufnahme für absolute Notfälle gedacht ist und nicht nur für Situationen, in denen es einem schlecht geht (außer man droht sich etwas anzutun). Wenn man eine Grippe hat oder einen anderen Infekt, geht es einem auch schlecht, aber man braucht keine Notaufnahme.
Eine Notaufnahme ist gedacht für lebensbedrohliche Krankheiten, bei denen absolute Lebensgefahr besteht.

Wenn es einem am Wochenende schlecht geht, kann man jederzeit zu einem Bereitschaftsarzt, der ist für solche Fälle der beste Ansprechpartner.



Ich glaube auch Hypochonder sind in der Lage, nicht wegen einer popeligen Grippe oder Infekt in die NA zu fahren.

Und nein eine Notaufnahme ist meiner Meinung nach nicht nur für lebensbedrohliche Krankheiten gedacht. Wo sollten denn sonst Leute hin, die sich was brechen oder sonst wie plötzlich verletzen oder andere Symptome haben?

In Notfällen hat man nicht die Zeit geschweige denn die Nerven noch nach den entsprechenden Bereitschaftsärzten zu googeln. Aber wo die nächste Notaufnahme ist wird ja wohl der Großteil der Bevölkerung wissen. Notaufnahmen sind dazu gedacht, hinzufahren, wenn man Probleme hat. Andernfalls kann man ja gleich den RTW rufen.

Abgesehen davon, wie viele Hypochonder gibt es wohl, die ständig, wöchtenlich, in die NA rennen? Ich denke der Teil wird wohl gering sein.

Natürlich ist ein Knochenbruch ein Notfall und gehört auch in die Notaufnahme, denn wenn man wartet, können bleibende Schäden entstehen. Ich meine nicht nur lebensbedrohende Krankheiten, sondern Notfälle, die lebensbedrohlich werden können, wenn sie nicht behandelt werden.
Aber bei uns gibt es für alle anderen Krankheiten einen Bereitschaftsarzt und an den muss man sich wenden.

Ich kannte mal eine, die in der Notaufnahme gearbeitet hat und die war oft verärgert darüber, mit welchen kleinen Wehwechen die Leute ankamen. Manche hatten seit zwei Wochen Kopfschmerzen und sind dann ausgerechnet an einem Samstag in die Notaufnahme, da fragt man sich doch, warum die nicht die Tage zuvor zum Arzt gegangen sind.

Ich war früher in meiner Hochphase der Krankheitsängste auch ein paar Mal in der Notaufnahme, heute würde ich das nicht mehr tun, denn ich kenne mich.
Und ein Herzinfarkt ist, ich wiederhole mich, bei einem jungen Menschen, dessen Herz 100mal gecheckt wurde, der keine Vorerkrankungen hat und der nicht mit einem Virus exzessiven Sport treibt, höchst unwahrscheinlich und spätestens bei der ersten Attacke, die sich dann als Panikattacke herausstellt, wissen die meisten, dass es zwar schrecklich, aber harmlos ist.

Deshalb wäre es doch am besten, wenn man zunächst einmal bei einer Panikattacke zu einem Bereitschaftsarzt geht, denn da kann man auf alle Fälle hin.

A


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