Wie man das dann nennt, keine Ahnung ...
Mir fällt dazu der Begriff Genesung ein. Und Genese hat etwas mit Geburt oder Entstehung zu tun.
Das paßt vielleicht zum Thema Hypochondrie, welches grade zuvor angesprochen wurde.
In meinen schweren Angstphasen kam bei mir auch fast immer die Angst auf, dass ich jede körperliche Veränderung darauf bezog, dass möglicherweise eine schlimme, meist unheilbare Krankheit dahintersteckt an der ich im Nu, wahrscheinlich ohne dass sie von den Ärzten erkannt wird, in den Tod führt und ich ohnmächtig dabei zusehen und leiden muß, nie mehr in meinem nun von schlimmer unheilbarer Krankheit gezeichneten kurzen Leben eine Freude mehr empfinden würde.
In diesen Phasen habe ich dann nächtelang durchgewacht, da ich von der Angst geradezu beseelt war und glaubte wenn ich einschlafe nicht mehr aufzuwachen.
Nach nun 11 Jahren glaube ich eine Entdeckung für mich gemacht zu haben, wie mich dieses Angstgefühl nicht mehr so in meinem Denken und Handeln beherrscht, dass nichts mehr geht.
Ich habe entdeckt, dass meine Vorstellung von Krankheit, Symptom, Therapie und Medikament so in einem Irrtum meines Denkens verfestigt waren, dass ich mich mehr als 10 Jahre damit rumplagte wie in einem Teufelskreis meine hypochondrische Angst immer wieder neu (andere Krankheiten) und doch altbekannt durchleben zu müssen.
Seit ein paar Wochen verspüre ich zwar noch manchmal so ein Gefühl der Neigung zu hypochond-rischen Denken, aber im nächsten Moment findet mein Geist es derart lächerlich, dass das Gefühl überhaupt nicht mehr weite hochkommt. Im Übrigen wollte ich auch nie angstfrei werden, nur nicht mein Denken und Fühlen und Handeln bis hin zu Apathie und Lethargie bestimmen lassen.
Ich hatte für mich entdeckt, dass der Begriff Hypochondrie und mein Glaube daran, dass sich immer ein Ursache-Wirkungs-Zusammenhang eines beliebigen körperlichen oder gedanklichen Symptoms mit einer x-beliebigen Krankheit herstellen ließe, nicht stimmt. Es mag im wahrsten Sinne des Wortesver-rückt klingen, aber als ich den Begriff Hypochondrie als Bezeichnung von meinen Ängsten und den damit auftretenden Symptomen per Setzung, weil er nicht von mir sondern aus der Medizin stammt, löste, stieß ich erst daruf, dass ich stark daran glaubte, dass immer der Wirkungszusammenhang Symptom - Krankheit bestehen müsste. Als ich das an Beispielen bei mir untersuchte, musste ich allerdings feststellen, dass in den vergangenen Jahrzehnten kein Symptom dessen Ursache ich für eine Krankheit gehalten hatte, als Krankheit bei mir aufgetreten ist oder war.
Meine Irrtumswahrscheinlichkeit meines angenommenen postulierten Ursache-Wirkungs-Zusammenhanges lag nachweisbar vor und in mir bei satten 100%. Das haute mich um, mein Geist wehrte sich, in dem er alles leugnete (klingt vielleicht ein bischen schizophren, fühlte mich aber nicht so) und ich mir einreden wollte dass doch nicht alles verkehrt gewesen sein konnte, doch tauchte dabei kein Zweifel und das Gefühl der seelischen Gewissheit auf, dass ich mit meinem Denken, Fühlen, den Ängsten und Angstsymptomen aufgrund meiner mir zugeschriebenen Hypochondrie sowas von falsch lag und im Irrtum, dass mir nahezu schwindelte. Und oha, plötzlich keine Angst mehr da und die Vorstellung es könnte ja als Ursache auch ein Gehirntumor sein. Das schien mir in meiner Erkenntnis eines mehr als 10 Jahre langen Irrtums nun sowas von lächerlich, dass ich fast hätte heulen können wegen der langen Zeit an selbstverordneter Blindheit. Ich habe nun seit fast sechs Wochen keine hypochondrischen Angstsymptome mehr, achte jedoch zur Zeit peinlichst genau darauf, welche Begriffe ich wie für meine Gefühlszustände benutze, vermeide medizinische Krankheits oder Symptombegriffe für meine Gefühle, versuche meine Gefühle nicht in Begriffszustände oder Schubladen zu pressen, prüfe meine Wahrnehmungen auf Erkenntnis- und Wahrheitsgehalt, beobachte zuerst und mache keine wertenden Zuschreibungen. Das kostet mich eine Menge Zeit in der ich in Gesellschaft nicht funktionieren kann aber auch nicht will aber nochmal 10 Jahre mit diesen Angstzuständen wie die vergangenen, um keinen Preis. Für mich ist dies der Weg heraus gewesen, da ich mich ungeprüft und damals für mich unerkannt vor mehr als 10 Jahren hinein gesetzt habe im falschen Glauben und im langen Verharren meines bisher größten Irrtums. Mein innerliches Glücksgefühl, dass ich wieder auf der Reise weg von meinem großen Irrtum bin, ist unbeschreiblich und wird auch nicht dadurch geschmälert dem nächsten Irrtum ganz sicher zu begegnen, weil ich ja jetzt genau weiß wie sich ein Irrtum jeglicher Größe anfühlt und zudem wie ich ihn erkennen, begegnen und, wenn ich genug von ihm habe, aus freien Stücken weiterreisen kann
Vielleicht weiß und versteht ja der Ein oder die Andere was ich meine und wenn diese Methode auch nur einer/m Anderen helfen kann wär' ich schon zufrieden.
Wem meine Worte und Tipps aktuell nicht helfen oder ankommen, weil einem die Angst zu sehr zusetzt, der sollte sich vielleicht an die Möglichkeit erinnern wie es vielleicht gehen könnte, wenn der Zustand der ausschließlichen Aufmerksamkeit an die Angst nachgelassen hat.
Vorwürfe irgendwelcher Art sind m.E. völlig unangebracht, denn das was ich an Tipps anbiete, muß aus freien Stücken, als Selbstversuch von innen heraus, aus eigenem Willen erfolgen und kann nicht nachgemacht werden, sodern muß sorgsam und prüfend jede/r auf sich selbst und seine/ihre Weise anpassen und anwenden.
Alles Gute und gute Genesung wünsche ich allenthalben.