Hypochondrie ist in letzter Konsequenz der Wunsch nach der ultimativen Sicherheit im Hinblick auf den Körper. Ich glaube der Traum eines jeden Hypochonders wäre ein Ganzkörperscanner so wie am Flughafen, wo man sich einmal täglich drunter stellt und wenn nichts aufleuchtet, ist alles okay, ABER natürlich könnte man auch dann weitermachen und sich fragen:
Was ist, wenn das Ding defekt war?
Das zeigt ja nur das Ergebnis für heute, was ist, wenn morgen was aufleuchtet?
etc.
Der Körper ist zu komplex, man kann gar nicht alle Stellen untersuchen, dieser Run auf 100% Sicherheit ist eine IIlusion, ansonsten wäre wir nur beim Arzt und bis wirklich der ganze Körper durchuntersucht und alles ausgeschlossen ist (... dann kommen ja noch die ganzen seltenen Erkranknugen, die Spezialuntersuchungen brauchen), vergeht soviel Zeit, das man danach eigentlich wieder beim 1. Organ anfangen müsste, um sicher zu gehen... daran sieht man wie absurd das Ganze ist... die Kunst ist es eben, das richtige Maß zu finden zwischen Verantwortung für den Körper und der Endstation den ganzen Tag und das halbe Leben nur noch um mögliche Krankheiten zu kreisen.
Dahinter steht ja auch oft die Angst vor dem Tod, denn Hypochonder fürchten meistens ausschließlich lebensgefährliche Krankheiten... und manchmal ist die Angst vor dem Tod auch die Angst vor dem Leben, dann kann es helfen, sich mehr darauf zu konzentrieren, eigene Wünsche / Ziele zu verwirklichen, dann ist man so beschäftigt, dass die Krankheitsangst automatisch in den Hintergrund rückt und zumindest weniger Raum einnimmt.
01.03.2022 22:05 •
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