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Zitat von Azure:
Generell fände ich bei einer Aussage eine schwedische Studie einen Link ganz praktisch

Ich bin dann mal so frei (Thema läuft ja eh schon):

https://jamanetwork.com/journals/jamaps...le/2812786

Ich traue mich zu sagen, dass man hier beachten sollte, dass die Studie eben nicht in Deutschland gemacht wurde, sondern in Schweden.
Allein das kann für uns hier schon eine einflussreiche Variable sein.

Beispiel:
Wie ist das Gesundheitssystem in Schweden im Vergleich zu Deutschland?
Wie sind die Leute dort psychotherapeutisch versorgt? Werden in Schweden psychotherapeutische Behandlungen von der Krankenkasse vollends übernommen oder ist es ähnlich wie in Österreich, wo Patienten für Therapien selbst finanziell viel beisteuern müssen?

Andere Variablen wurden hier ja schon angesprochen.
Ist man verheiratet/hat Familie oder sein Leben lang alleine?
Ist man finanziell gut gestellt oder hat man finanzielle Probleme?
Usw eben...
Daher sollte man auf diese Studien wirklich nicht so viel geben.
Jeder hier hat individuelle Parameter.

A


Hypochonder sterben 5 Jahre früher

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Was soll ich denn dann sagen?

Bipolar erkrankte Menschen haben im Schnitt eine um neun Jahre verkürzte Lebenserwartung und sie verlieren gegenüber der Allgemeinbevölkerung durchschnittlich 12 gesunde Lebensjahre.

Grund dafür ist nicht die bipolare Störung selber, sondern die häufig begleitenden Nebenerkrankungen wie Diabetes, koronare Herzerkrankung, andere Herz-Kreislauf-Probleme, Veränderungen in Skelett und Muskulatur und natürlich Adipositas.....begünstigt durch die notwendige Einnahme von (leider appetitanregenden) Psychopharmaka und deren anderen Nebenwirkungen.

Zitat von Cornelie:
Hypochonder Ängstler die Mischung ist perfekt. Übringens laut meiner Ärzte nicht selten.

Hypochondrie ist ANGST.
Die ANGST oder Sorge, schlimme Diagnosen zu bekommen oder totbringende Krankheiten.
Stets worst case.

Wenn die Angst vor einer Erkrankung jedoch übermächtig und die Wahrnehmung körperlicher Symptome zum Dauerzustand wird, deutet dies auf eine Hypochondrie hin.

Der Begriff Hypochondrie ist im allgemeinen Sprachgebrauch negativ besetzt und wird häufig als abfällige Bezeichnung für einen scheinbar überempfindlichen Menschen gebraucht.
Dabei simulieren die Betroffenen keineswegs: Sie leiden mitunter stark unter den wahrgenommenen Beschwerden, körperlich sowie psychisch.
Da meist keine Ursachen für die beschriebenen Symptome gefunden werden, reagiert ihr Umfeld mit der Zeit oft genervt oder gleichgültig. Viele Patientinnen und Patienten ziehen sich deshalb zunehmend zurück.

Die Hypochondrie gehört zu den sogenannten somatoformen Störungen - einer Gruppe psychischer Erkrankungen, die sich durch unklare körperliche Beschwerden äußern. Oft liegen eher diffuse Krankheitszeichen vor, wie etwa Schwindel oder Herz- und Atemprobleme, für die kein konkreter Auslöser festgestellt werden kann.

Hypochondrie wird auch Krankheitsangst genannt. Betroffene haben große Angst davor, an einer schweren, meist unheilbaren Erkrankung zu leiden. Sie konzentrieren sich auf mögliche oder auch bestehende körperliche Beschwerden, die durch die erhöhte Aufmerksamkeit tatsächlich oder deutlicher spürbar werden. Dadurch werden wiederum die Ängste der Betroffenen gesteigert. Häufig mündet dies in depressive Stimmungsschwankungen und generalisierte Angstzustände.

@Cbrastreifen

Ich finde du spannst hier einen schönen Bogen. Denn einerseits können Studien durchaus einen Mehrwert bieten und tun dies auch an verschiedenen Stellen (habe ich sogar einmal persönlich erlebt, nicht bei einer, an der ich selbst teilgenommen habe, aber sie hatte Auswirkungen auf eine medizinische Behandlung, die mir geholfen hat). Andererseits muss man diese Studien immer in einen Gesamtkontext einordnen und darf sich von bloßen Headlines nicht kirre machen lassen. Genauer hinschauen und am Ende sich wirklich überlegen, was heißt das also nun für mein subjektives Leben/Empfinden? In vielen Fällen ehrlich gesagt erstmal nichts.

Zitat von Häkelini:
@Cbrastreifen Ich finde du spannst hier einen schönen Bogen. Denn einerseits können Studien durchaus einen Mehrwert bieten und tun dies auch an verschiedenen Stellen (habe ich sogar einmal persönlich erlebt, nicht bei einer, an der ich selbst teilgenommen habe, aber sie hatte Auswirkungen auf eine medizinische ...

Ich sehe bzw. formuliere es oft so:
Studien etc. helfen bzw. geben eine Möglichkeit, WAHRSCHEINLICHKEITEN besser einordnen zu können. Das markierte Wort ist das Entscheidende. Unser ganzes Leben dreht sich sehr viel um Wahrscheinlichkeiten und jeder von uns trifft viele Entscheidungen im Leben wirklich nur deshalb, weil Entscheidung A eine höhere/niedrigere Wahrscheinlichkeit hat als Entscheidung B oder C (sei es finanziell, jobmäßig, familiär usw).

Ein typisches Beispiel ist doch die Einnahme von Medikamenten. Natürlich benötigt man Studien bei diesem Thema und sie sind auch sinnvoll - um eben feststellen zu können, ob der Nutzen eines Medikaments wahrscheinlich höher ist als die Risiken. Man wägt eben ab und Studien können helfen, diese Abwägungen besser tätigen zu können.

Sicher ist dagegen auch trotz Studien nichts.

In wie schon hier zu Beginn geschrieben:
Hat hier ernsthaft jemand von uns geglaubt, dass unsere Lebenserwartungen mit unseren chronischen, psychischen Erkrankungen rein von der Wahrscheinlichkeit her (!) eine ähnliche oder gar bessere Prognose haben als sozusagen eine exakt gleiche Kopie von uns als Mensch, welche diese psychische Erkrankung nicht hat? Dazu benötigt man keine Studie. Das ist halt einfach mal so und für mich sogar pure Logik, so wie es auch jedem sonstigen, erkrankten oder nicht-ideal-lebenden Menschen (Diabetes, Übergewicht, Raucher, wenig soziale Kontakte, finanzielle Probleme und und und) klar ist, dass er wahrscheinlichkeitstechnisch eher weniger lang leben wird als das ideale Gegenstück.
Ja, das kann triggern und ja, diese Tatsache wird einigen schwer fallen, dass es eben so sein kann (aber nicht sicher so sein muss oder gar sein wird!)-dann sind wir aber eben wieder beim Thema AKZEPTANZ. Zu akzeptieren, dass wir das Leben eben kaum oder nur bis zu einem gewissen Grad beeinflussen/steuern/kontrollieren können, ist ein so schwerer Punkt für uns Angstgestörte oder allgemein psychisch kranke Menschen (kann das ein Trost sein für alle Hypochonder? - Dass die Prognosen für Menschen mit Depressionen auch nicht viel besser sind? - ist auch logisch, wenn man mal nachdenkt).

Wenn ich eines gelernt habe die letzten Jahre, dann das:
Die Erkenntnis, dass man bestimmte Dinge/Realitäten/Tatsachen/mögliche Szenarien AUSHALTEN muss (ja, MUSS - das Wort wird nicht gern benutzt bzw. sollte man nicht nutzen laut einiger Therapien, aber ich mache es mittlerweile trotzdem, weil MIR das verschönigen nicht geholfen hat), war ein großer Schritt für mich. Vermeiden/sich schonen/Ängsten immer ausweichen/Triggern ständig ausweichen usw - für mich zumindest ist das nicht der richtige Weg gewesen (habe ich lange Zeit versucht) - dadurch baute bei mir mental und auch körperlich alles immer weiter ab (ich benutze da immer das Wort verkümmern).

Klar - so blöd, dass ich als Hypochonder immer noch Symptome google, bin ich nicht mehr, aber mit Studien wie dieser hier oder auch sonstigen, möglichen Szenarien (dass ich eben durch meine zu geringe, sportliche Aktivität z.B. oder nicht-ideale Ernährung vermutlich ein paar Lebensjahre einbüße) habe ich mittlerweile kein Problem mehr. Es ist halt so und damit kann ich leben (notfalls gerne fünf Jahre weniger ).

@Hypochonder-Man

Ja, da hast du ein paar interessante Punkte zusammen gefasst. Ich halte den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn solcher Studien für durchaus interessant. Aber immer nur in einem gewissen Kontext. Für mich als Betroffene (zwar nicht von Hypochondrie, aber anderen psychischen Erkrankungen) ist es immer eine Frage, was mache ich nun mit der Info? Und in dem Fall der Studie wird das bloße Wissen wohl erstmal nichts nützen in dem Sinne. Außer dass es mich vielleicht noch mehr runter zieht und oder lähmt, weil es genau an meine Ängste andockt.
Zitat von Hypochonder-Man:
Die Erkenntnis, dass man bestimmte Dinge/Realitäten/Tatsachen/mögliche Szenarien AUSHALTEN muss (ja, MUSS - das Wort wird nicht gern benutzt bzw. sollte man nicht nutzen laut einiger Therapien, aber ich mache es mittlerweile trotzdem, weil MIR das verschönigen nicht geholfen hat), war ein großer Schritt für mich. Vermeiden/sich schonen/Ängsten immer ausweichen/Triggern ständig ausweichen usw - für mich zumindest ist das nicht der richtige Weg gewesen (habe ich lange Zeit versucht) - dadurch baute bei mir mental und auch körperlich alles immer weiter ab (ich benutze da immer das Wort verkümmern).

Hier kann ich dir aus meiner persönlichen Erfahrung zustimmen. Mir ging es genau so und meine Therapeutin hat zum Glück nie etwas beschönigt in dem Sinne. Natürlich auch nicht den Teufel an die Wand gemalt und meine Ängste noch verstärkt, aber wir sind da immer recht nüchtern dran gegangen, ohne meine Gefühle außer Acht zu lassen. Ich hatte da echt Glück, sie hat was das angeht sehr gut zu mir gepasst.
Aber natürlich ist dort auch jeder individuell.

Zitat von Häkelini:
ist es immer eine Frage, was mache ich nun mit der Info? Und in dem Fall der Studie wird das bloße Wissen wohl erstmal nichts nützen in dem Sinne. Außer dass es mich vielleicht noch mehr runter zieht und oder lähmt, weil es genau an meine Ängste andockt.

Völlig richtig.
Für die meisten hier werden solche Studien absolut keinen positiven Nutzen haben. Wie auch? Die Studie ist eine Feststellung, an der man nichts ändern kann. Das ist so, wie wenn man in der Zeitung liest, dass das Wetter mit hoher Wahrscheinlichkeit nächste Woche durchgehend schlecht wird. Ich kann mich darüber aufregen, traurig sein etc oder ich kann es akzeptieren und abschütteln. Mit den Ängsten über den Krieg in der Ukraine drüben im anderen Faden ist es ja ähnlich. Was bringen einem Infos über den Kriegsverlauf oder neue Nachrichten darüber? Sie bringen einem nichts, nur noch mehr Kopfzerbrechen und weitere Ängste. Die Vermutung, durch Lesen der Nachrichten oder auch durch Lesen solcher Studien vielleicht vorbereitet oder besser informiert zu sein, ist eine totale Illusion - Zwang nach Kontrolle übrigens (kennen wir Hypochonder ja sehr gut - den Zwang, die Kontrolle über seinen Körper/sein Leben haben zu wollen).

Ok - ich überlege gerade - man könnte sich durch die Studie vielleicht (!) angespornt fühlen, noch mehr zu tun, um von seiner Hypochondrie geheilt zu werden (damit man also sozusagen nicht in diese Statistik fällt), aber das ist glaube ich eher unrealistisch in der Praxis. Eher wird man wie du sagst getriggert werden wie durch das Googeln von Symptomen.
Vielleicht könnte man es wie bei meinen Überlegungen oben nutzen als Training für das AUSHALTEN, sich also bewusst darauf einlassen und verinnerlichen, dass man nichts an der Sache ändern kann und diese Zukunftsangst durch sich hindurch lässt. Ich stelle mir das ein bisschen so vor wie bei den Panikattacken, die viele von uns ja kennen. In Bezug auf diese lernt man ja auch oft, dass man diese bewusst zulassen/aushalten soll, also durch die Angst hindurch, anstatt dagegen anzukämpfen oder sich abzulenken. Mir fiel das übrigens auch ewig lange schwer. So langsam wird es aber.
Trotzdem ist das alles nicht einfach.

Zitat von Häkelini:
Aber natürlich ist dort auch jeder individuell.

Absolut. Daher gibt es nicht den Pauschalweg für jeden und auch nicht die ideale Therapie für jeden. Es ist eben leider vieles TrialError. Das mag frustrierend sein, weil es jahrelang dauern kann, bis man Dinge oder Wege findet, die einem dann überhaupt einmal langsam helfen oder wo ein zumindest kleines Aha-Erlebnis kommt. Insgesamt ist alles aber schon ein sehr steiniger Weg, bei dem man viel aushalten muss .

@Hypochonder-Man nee nee. Nix 5 Jahre weniger. Krepieren wir oft an Herz Kreislauf dann gerade da entgegensteuern. Nehme jetzt Blutdrucksenker und hoffe damit gegenzusteuern. Jdn schrieb auch dass erst mal auf Bestätigung d andere Studien zu warten sei. Darauf extra zu waerten bringt mir nichts. Weniger googeln ist mehr. Kommt ihr ohne Medis aus ?

Zitat von Hypochonder-Man:
Die Vermutung, durch Lesen der Nachrichten oder auch durch Lesen solcher Studien vielleicht vorbereitet oder besser informiert zu sein, ist eine totale Illusion - Zwang nach Kontrolle übrigens (kennen wir Hypochonder ja sehr gut - den Zwang, die Kontrolle über seinen Körper/sein Leben haben zu wollen).

Du kannst Deine eigenen Schlüsse ziehen. Besser als die Bundesregierungen der Verganagheit zu sein, ist keine große Kunst und bei Spekulationen über einen evtl. Kriegsverlauf, bieten sich durchaus verschiedene Optionen an, die man abklopfen kann.

Auch Hypochonder sind durchaus nicht dulle, wie wir ja auch hier wieder lesen. Man muss schon ein paar Hintergründe kennen, um sich kompetent Sorgen machen zu können und sich hartnäckig nicht beruhigen zu lassen. Da man hinter Wissen, was man hat in der Regel nicht zurück kann, hilft da oft nur die Flucht nach vorne, um sich noch besser auszukennen.

Mir hat das mehr oder weniger zufällige Eintauchen in dei medizinische Praxis geholfen, meine Hypochondrie zu verlieren. Mein Spezialgebiet war zwar über Jahre eine ausgeprägte Herzangst, aber ansonsten hatte ich auch Krebsarten und was man eben so aufschnappt im Programm.
Im medizinischen Alltag gewinnt man zwar natürlich auf theoretisches Wissen, besonders in meiner Position (Springer in der Pflege eines Krankenhauskomplexes, jedes mal ein anderer Fachbereich) sieht man aber allerlei Krankheitsverläufe. Was mir halt war, dass ich das Ende von Vorsorge und Hochrechnungen immer wieder mal erlebte und Menschen sterben sah, die noch gar keine Zeit hatten, viel falsch zu machen.
Da zerschellten dann bei mir die Kontrollphantasien, der Schuss hätte vielleicht auch nach hinten losgehen können, ist er aber nicht, ich konnte mich entspannen.

Zitat von psycho-idiot:
Kommt ihr ohne Medis aus ?

Nö. AD seit gut drei Jahren und seit Kurzem auch Statine.
Zudem Ibu400 pro Monat im Schnitt 4x.
Ist halt so und geht (meiner Meinung nach) nicht anders.

Ob es hier und da die richtige Entscheidung war oder der andere Weg (z.B. keine Statine nehmen trotz leichter, jetzt schon sichtbarer Ablagerungen) der bessere wäre, weiß ich leider nicht bzw. werde es wohl auch nie erfahren, weil ich auch in 20-30 Jahren nicht nach heute zurück kann und nochmal den anderen Weg gehen könnte zum Vergleich.

Wie oben geschrieben: Es ist vieles eine Abwägung von Wahrscheinlichkeiten und jeder muss für sich bestimmte Entscheidungen treffen. Dazu gehört natürlich auch die Frage, wem man (mehr) Vertrauen schenkt, z.B.:
- Arzt A oder B?
- Arzt oder Heilpraktiker (Stichwort: Helfen Nahrungsergänzungsmittel oder schaden sie vielleicht sogar eher usw)?
- Ärzten/Therapeuten oder einem selbst durch Aneignen von Wissen anhand Internetrecherchen (habe ich früher auch massiv betrieben und mich dann sozusagen für schlauer gehalten als viele Ärzte - diese Variante halte ich jedoch mittlerweile auch für ziemlich gefährlich!)

Vieles ist schwierig, keine Frage.

Zitat von WayOut:
andere sagen Hypochonder leben länger weil sie früher zum Arzt gehen.
Gibt immer zwei Seiten der Medaille, wie bei allem anderen auch. Fraglich ist, von welcher Seite man es betrachten will.

So kenn ich es auch

Aber kenne auch die andere Story das man früher stirbt weil das Herz so viel mit macht

Zitat von Cbrastreifen:
Du kannst Deine eigenen Schlüsse ziehen. Besser als die Bundesregierungen der Verganagheit zu sein, ist keine große Kunst und bei Spekulationen über einen evtl. Kriegsverlauf, bieten sich durchaus verschiedene Optionen an, die man abklopfen kann. Auch Hypochonder sind durchaus nicht dulle, wie wir ja auch hier ...

Danke für den super Beitrag. Als ehemaliger Krebspatient hatte ich so viele Diskussionen, in denen ich den Unsinn von „Krebspersönlichkeiten“ oder den gefeierten Quark von Thorwald Dethlefsen zu entkräften mich bemühte. Ich lernte Krebspatientinnen kennen, die Chemotherapie verweigerten und anderen das Buch „Chemotherapie heilt Krebs und die Erde ist eine Scheibe“ empfahlen. In Gesprächen mit dem leitenden Arzt einer Strahlenklinik, mit dem ich mich gut verstand, wurde mein Bild immer klarer: wir legen Bedeutung in ein zufälliges Geschehen und Statistik widerlegt beides nicht.

Zitat von Jenny12:
So kenn ich es auch Aber kenne auch die andere Story das man früher stirbt weil das Herz so viel mit macht

Es gibt starke Hinweise darauf, dass gerade kränkliche und geschädigte Menschen länger leben. Man nennt das zugrundeliegende Phänomen Hormesis. Sich darüber zu informieren, könnte gerade Angstpatienten und Hypochondern helfen.

Zitat von Cbrastreifen:
Du kannst Deine eigenen Schlüsse ziehen. Besser als die Bundesregierungen der Verganagheit zu sein, ist keine große Kunst und bei Spekulationen ...

Wenn ich das Wort Statistiken schon lese...

Zitat von Reconquista:
Danke für den super Beitrag. Als ehemaliger Krebspatient hatte ich so viele Diskussionen, in denen ich den Unsinn von „Krebspersönlichkeiten“ oder den gefeierten Quark von Thorwald Dethlefsen zu entkräften mich bemühte.

Interessant, Thorwald Dethlefsen ist ja einer meiner Helden, zugegeben, einer der es einem auch schwer machen kann, weil er leicht auf einige unglückliche, aber kräftige Positionen zu verkürzen ist. Immerhin ist er Dir darin nicht unähnlich.
Von hinten durch die Brust ins Auge ist die Krebspersönlichkeit, die ideologisch radikal abgewehrt wurde, dann auch wieder im Boot, neulich noch in Spektrum der Wissenschaft gelesen.
https://www.spektrum.de/frage/wie-stres...en/2225356

Zitat von Reconquista:
Ich lernte Krebspatientinnen kennen, die Chemotherapie verweigerten und anderen das Buch „Chemotherapie heilt Krebs und die Erde ist eine Scheibe“ empfahlen. In Gesprächen mit dem leitenden Arzt einer Strahlenklinik, mit dem ich mich gut verstand, wurde mein Bild immer klarer: wir legen Bedeutung in ein zufälliges Geschehen und Statistik widerlegt beides nicht.

Der Psychoonkologin in einem der Häuser in dem ich arbeitete, eine Internistin mit psychologischer Zusatzausbildung, berichtete ich dezent von Dethlefsen und Dahlkes Buch Krankheit als Weg, was sie zu meiner Überraschung als bahnbrechend bezeichnete.

Ich würde bei komplexen Krankheiten, bei denen sich kein Monoverfahren eindeutig bewährt hat, multimodal ansetzen. Das setzt sich mehr und mehr durch, in Schmerzmedizin, Psychiatrie und m.E. ist jeder Erkrankung immer auch psychosomatisch, schon allein weil unsere gesamte Erlebniskonstellation psychosomatisch ist.

Zitat von Cbrastreifen:
Interessant, Thorwald Dethlefsen ist ja einer meiner Helden, zugegeben, einer der es einem auch schwer machen kann, weil er leicht auf einige unglückliche, aber kräftige Positionen zu verkürzen ist. Immerhin ist er Dir darin nicht unähnlich. Von hinten durch die Brust ins Auge ist die ...

Das Multimodale ist schon in Ordnung. Aber es ist nur eine Illusion, die die Lebensqualität verbessern kann. Entscheidend ist ausschließlich eine physikalische Einwirkung auf die Zellen. Das ist die brutale Wahrheit. Die Menschen sterben trotz Visualisierung nach Simonton, trotz Mistel Therapie, trotz Luise L. Hay, trotz Ernährungsumstellungen und so weiter an Krebs. Wenn sie überleben, dann wegen der technisch immer weiter verbesserten (von vielen kritisierten) Schulmedizin.
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Zitat von Reconquista:
Wenn sie überleben, dann wegen der technisch immer weiter verbesserten (von vielen kritisierten) Schulmedizin.

Ich würde das nicht gegen einander ausspielen wollen.
Ich sah halt die im Krankenhaus manchmal leben und manchmal sterben.

Zitat von Reconquista:
Es gibt starke Hinweise darauf, dass gerade kränkliche und geschädigte Menschen länger leben.

Die Frage ist dann nur wie? Und will man das?

Zitat von silberauge:
Die Frage ist dann nur wie? Und will man das?

Eben. Wenn man das gefühlte Elend nur verlängert, wozu?
Ich finde meinen gelinden Lebensüberdruss eigentlich ganz gut, er macht deutlich angstfreier.

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