Zitat von Angsthummel:Ich fahr heute gleich mal in die Apo und hole mir was. Ich gebe dir recht. Vollkommen. Nur die Umsetzung ist schwer da ich für mich noch nichts entdeckt habe... Was mich runter bringt. Bin halt ein Macher und nur am rammeln
Ich würde gar nicht in die Richtung denken, dass man wieder alles falsch macht, weil man in sich Antreiber spürt, die Druck machen. Das hat doch nicht jeder Mensch. Ich wäre froh, wenn man die Leute nicht immer gleich pathologisieren würde.
Ein anstrengender Job, zwei Kinder, Partner, Haus und Garten und was weiß ich, was noch aufgelistet war, macht sooo viel Arbeit, dass das auf die Dauer eigentlich keiner schafft. Früher hatte man bei dem Programm noch eine Oma im Haus, die die Kinder einfach versorgt hat. Die Frauen heute haben keine Doppelbelastung, sondern oft sogar noch mehr...
Jetzt streikt das Ohr und ich rate Dir, nimm' das ernst! Du solltest jetzt Deine Gesundheit ganz noch oben priorisieren, sonst geht es noch schlimmer aus als es schon ist.
Prüfe mal die Möglichkeit, ob Du eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse gesponsert bekommst, damit jemand da ist, der sich kümmert, der ganz real Arbeit abnimmt. Das ist oft das Problem und da kann auch keine Psychologie helfen, wenn man mehr arbeiten muss, als man kann, klappt der Körper zusammen.
Also, welche Arbeiten kann man weglassen, wer kann helfen, wer kann einspringen, wie die alt sind die Kinder. Auch ein Kind kann ein bisschen was tun, zum Beispiel den Spülmaschine ein- und ausräumen. Wenn man älteren Kindern die Situation erklärt und ihnen kleine, machbare Aufgaben überträgt, dann machen sie auch mit. ZB. mal die Bude durchsaugen können sie schon, wenn sie etwas älter sind. Wichtig ist, dass man sie dafür auch wertschätzt, dass man es freundlich macht und ihnen genau zeigt, was sie tun sollen und dass man sie dann auch wirklich lobt, auch wenn das Ergebnis aus Erwachsenensicht nicht so tauglich ist.
Es ist doch überall das Gleiche. Das Meiste bleibt immer noch an den Müttern hängen. Und alles soll perfekt sein, aber wenn dann Mama umkippt, dann ist guter Rat teuer.
Es muss für die Kinder auch nicht jeden Tag das super Mittagessen sein, Wenn es Mama schlecht geht, reicht auch ab und zu Pizza oder was Anderes, was schnell geht. Rezepte, mit einfachen, aber guten Gerichten gibt es zuhauf. Das Internet hilft weiter.
Sprich' mit Deinem Mann und nimm' ihn mit zum nächsten HNO-Termin, damit er dort erklärt bekommt, dass es kein einfach zurück zur Tagesordnung geben kann. Schwindelerkrankungen können bitter enden. Wenn Du Dich weiter verheizt und verheizen lässt, dann schwankst Du vielleicht irgendwann nur noch durch die Gegend und dann steht Deine Zukunft in Gesundheit in den Sternen.
Du möchtest einfach zurück zu dem Leben, wo alles geklappt hat. Das wird so nie wieder kommen. Du solltest langsam merken, dass die Geschichte mit dem Ohr eine ernste Sache ist. Ohren verstehen keinen Spaß!
Lösungen müssen jetzt entwickelt werden, die für alle tragbar sind. Diese müssen verträglich, freundlich und wohlwollend umgesetzt werden, damit es am Ende in der Familie allen halbwegs gut geht und alles, was erkämpft wurde, nun auch erhalten werden kann.
Mach' langsam, sonst geht es umso schneller bergab! Du musst jetzt auf Dich achten. Wie der Garten aussieht, was die Nachbarn sagen, alles sch... egal. Klamotten kann man auf speziellen Wäscheständern direkt auf den Bügel hängen und so trocknen. Ich bügele kein Stück, nicht mal Blusen. Elektrorasenmäher, der allein mäht. Saug- und Staubroboter anschaffen. Trockner, Monsieur Cuisine oder Thermomix, sonstige Haushaltsgeräte nutzen, die das Leben leichter machen. Und dann endlich mal die Füße hochlegen und einfach mit dem Kind und Mann kuscheln, lange ausschlafen, im Bett frühstücken und sich da hin setzen, wo abends ein angenehmes Lüftchen weht und endlich einfach mal abschalten und Ruhe geben, sowohl innerlich als auch äußerlich.
Was die auf der Arbeit sagen, ist in dem Fall total egal. Dein Hauptfeind ist im Moment der Schwindel und das Ohr.
Das ist mein gutgemeinter Rat. Ich sitze seit Jahren beim HNO im Wartezimmer und kriege alles mit von den Schwindelpatienten, hatte es selbst schon. Wenn es ganz schlimm kommt, ist man nicht mal mehr in der Lage aufzustehen vom Bett. Ich bin zu Hause im Bett gelegen und konnte den Kopf keinen paar Millimeter mehr bewegen und alles hat sich gedreht. Wenn Du in diesen Zustand kommen würdest und es nicht mehr geheilt werden kann, kannst Du Dein Leben vergessen.
Du solltest auf Dich aufpassen, dass es nicht noch schlimmer wird, sondern dass es jetzt wieder heilen kann.
Schwindel kann man auch behandeln. Ich will Dir keine unnötige Angst einjagen. Aber es gibt keine Garantien. Manches Mal geht das auch schief und die Leute sind am Ende ein Pflegefall.
Also vergesse mal all die Anforderungen, Erwartungen und all den Quatsch. Dein Körper hat jetzt ein Machtwort gesprochen. Du solltest auf ihn hören!
Alles Gute!