Hinter den Symptomen

Mir ist letztens ein Stück Zahn abgebrochen, ohne dass ich es bemerkte - beim Kauen fühlte es sich dann komisch an und ich habe nachgeschaut, was da los ist. Und ich bin mir schon blöd vorgekommen, verrenkt vorm Spiegel mit einer Lampe im Mund herumleuchtend. Und ich hatte tatsächlich was, nämlich ein Stück Zahn fehlte.
Du leuchtest seit 6 Monaten eine Stelle in Deinem Mund aus, die 1mm groß ist und vom Chips essen hervorgerufen wird. Ganz abgesehen davon, daß Hypochondrie eine Krankheit ist, kommst du dir nicht einfach blöd vor dabei?

Hast du mal ausprobiert, dich vier Wochen lang überhaupt nicht zu untersuchen? Auch nicht heimlich? Das wäre ein erster Schritt auf der Verhaltensebene, da raus zu kommen.

Und da heißt es: Einfach TUN. Ohne Erklärungen, ohne Beruhigungen. Machen und dich an jedem Abend dafür belohnen, wenn du es geschafft hast. Womit, musst du selbst entscheiden, es muss sich in jedem Fall lohnen.

Zitat von Sarahh:

hast du das so gemacht?

Das hat jeder so gemacht, der seine Angst hinter sich gelassen hat. Du musst dich aktiv entscheiden, die Was wäre wenn-Gedanken in die Schranken zu weisen. Egal was du fühlst, argumentiere gedanklich dagegen, dass du ein gesunder Mensch bist, der sich nur aufgrund der Sorgen beeinträchtigt fühlt. Tu aktiv etwas dafür, dass du Argumente gegen dich selbst hast, warum es viel wahrscheinlicher ist, dass du nicht krank bist, als dass du es bist. Dein Vertrauen in deinen Körper ist zerstört und das muss aufgebaut werden. Das geht nur in dem du jeden Tag und zu jederzeit, deiner Angst zeigst, dass sie keinen Platz mehr hat.

Dann such dir doch bitte endlich einen anderen Therapeuten! Du schreibst schon lange, dass du mit deiner Therapieform nicht weiterkommst! Wie soll dir denn hier jemand helfen? Du musst das selbst in die Hand nehmen!

Zitat von Sarahh:

hast du das so gemacht?

Ja. Es geht nur so. Sich Sachen vornehmen ist völlig überflüssig. Man muss sie machen. Sonst bleibt man immer nur in den guten Vorsätzen hängen.

Zitat von Vendetta1981:

Du musst dich aktiv entscheiden, die Was wäre wenn-Gedanken in die Schranken zu weisen.

Genau so. Und zwar, ohne dir gleichzeitig Begründungen und Beruhigung zu verschaffen. Damit bedienst du unterm Strich nur wieder die Angst. Du untersuchst dich nicht. Punkt. Und wenn du dazu eine Sonnenbrille im Bad tragen und das Licht auslassen musst: Okay. Entscheidend ist, dass du nicht davon abweichst - egal, wie groß der Druck ist. Und der wird enorm sein und sich steigern, je länger du das machst.

Du hast dir ja bislang beigebracht, dass du nur überleben kannst, indem du dich ständig auf Krankeitsanzeichen kontrollierst. Wenn du das nun unterlässt, geht in deinem Unterbewusstsein der Punk ab, weil du ja quasi dem Krebs die Chance gibst, zu wachsen, ohne dass du das bemerkst. Und das ist bislang undenkbar.

Unterm Strich ist es aber nur Konditionierung. Wie eine Ratte, die immer das selbe Köpfchen drücken muss, damit sie keinen Stromschlag kriegt, musst du dich untersuchen. Im Unterschied zur Ratte wird der Stromschlag allerdings ausbleiben, weil du trotzdem die nächsten Wochen überleben wirst.

Deine Grundangst vor Krebs wird das nicht besiegen, denn er bleibt etwas völlig Unkontrollierbares. Dieses Thema musst du auf anderer Ebene anschauen. Aber du kannst dich daran hindern, täglich Zwangshandlungen auszuführen, ohne die du nicht mehr zurecht kommst.

Zitat von Sarahh:

OK, ja sowas klingt für mich auch viel glaubhafte, wie wenn ich plötzlich mit dem inneren Kind arbeiten soll..

An dieser Stelle waren wir aber vor Monaten schon mal. Deine Einsichten reichen meist nur bis zum nächsten Augenblick, an dem dich der Zwang zum Untersuchen überfällt. Ohne dir in den Hintern zu treten und zu entscheiden, dass du die Kontrolle aufgibst, wirst du auch in 50 Jahren noch an diesem Punkt sein. Falls du nicht vorher an Krebs, einem Verkehrsunfall oder irgendwas anderem gestorben bist, das du trotz deines Kontrollzwangs nicht verhindern konntest.

Die gefährlichsten Krebsarten merkt man übrigens eh erst, wenn nichts mehr zu machen ist. Und bei den meisten anderen reichen die normalen Vorsorgeuntersuchungen aus, um sie zu erkennen.

Zitat von Sarahh:

Wann , also nach welcher Zeit hast du eine Besserung bemerkt?

Nach etwas 4 Monaten. Wobei meine Ängste etwas anders gelagert waren, als deine. Meine primäre Baustelle war das Herz, der Krebs gesellte sich immer eher phasenweise dazu. Dann allerdings mit Macht.

Du suchst schon wieder auf Umwegen Beruhigung. So wird das nix.

Zitat von Sarahh:

Ich habe direkt unter der Brust, da wo der Bügel vom BH ist eine kleine Hautstelle die immer wieder leicht wund ist und dann wieder zu geht. Hat mir jemand einen Tip was ich da drauf machen kann? Ich möchte nicht schon wieder zum Hautarzt rennen

BHs ohne Bügel tragen. Ich habe einmal im Leben einen Bügel-BH angehabt, das ist Folter

Wer hat eigentlich die Bügel-BHs erfunden? Überflüssig, unbequem und nicht gesund. Der BH sollte sich der Brust angleichen und nicht umgekehrt.

Grade jetzt bei dem Wetter sollte man besser BHs aus Baumwolle ohne groß Synthetik und Spitzenschnickischnacki tragen.
Wenn man schwitzt, scheuert das natürlich.

Wenn man abends zu Hause ist, ruhig das Ding in die Ecke schmeißen und ohne BH laufen, die Haut wirds danken.
Am besten heilen wunde Stellen, wenn Luft dran kommt, unterstützen kann man mit Bepanthen Heilsalbe.

Zitat von Sarahh:

Hab schon öfter Bepanthen drauf und dann geht es auch ganz zu, aber irgendwann wieder auf...

Dann trägst Du den falschen BH, vielleicht auch zu eng.