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Hallo Ihr Lieben, ich weiß nicht weiter und brauche Rat. Seit Monaten geht es meiner Tochter , wie ich denke psychisch , sehr schlecht. Sie sagt, sie hätte Krebs. Bis jetzt spricht nichts dafür. Die macht die normalen Routineuntersuchungen, es wurde eine kleine Veränderung beim Frauenarzt entdeckt ( Zellen wohl leicht). Sonst waren Untersuchungen, die gemacht wurden okay. Sie klagt jetzt über für mich diffuse Beschwerden, Brennen im Körper, Schmerzen und sagt, dass sie todkrank ist und bald sterben muss. Es belastet mich sehr und ich mach mir Sorgen, mein Mann auch. Aber es wurde nichts von den Ärzten entdeckt. Es bricht mir das Herz und ich weiß nicht, wie man helfen kann. Ich denke, sie braucht Hilfe und eine Therapie. Bin echt ratlos.

27.12.2022 20:20 • 29.12.2022 x 1 #1


24 Antworten ↓


Zitat von Hilflos67:
Ich denke, sie braucht Hilfe und eine Therapie

So ist es und die erste Anlaufstelle ist erstmal der Hausarzt.

Hausärzte dürfen Medikamente verschreiben,die den akuten Leidensdruck als Ersthilfe mindern (z.B. ein beruhigendes Antidepressivum verordnen,da würd ich auch gezielt nach fragen).

Parallel würd ich einen Termin bei einem Psychiater vereinbaren zumal Wartezeiten lang sein können bis ein Therapieplatz bereit steht.

Es ist schwer,dabei zusehen zu müssen,wenn ein geliebter Mensch leidet.

Die grösste Hürde wird sein,dass Deine Tochter keine Krankheitseinsicht im Sinne von Hypochondrie zeigen kann.
Zwingen kannst Du sie zu nichts.

Hypochonder suchen ausschliesslich auf körperlicher Ebene und das manchmal viele Jahre.
Der Leidensdruck muss u.U, schon sehr hoch werden bis ein Betroffener bereit ist,eine psychische Ursache zu akzeptieren,zumal die körperlichen Symptome zwar real sind aber eben nicht körperlich bedingt sondern psychosomatisch.

Hast Du selbst Menschen,denen Du Dich anvertrauen kannst?

Was helfen kann ist Literatur darüber zu lesen und somit Erkenntnisse zu gewinnen:
https://www.amazon.de/Angst-vor-Krankhe...455sr=8-1

A


Tochter geht es psychisch schlecht / wie helfen?

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Meinen Mann und meinen Schwiegersohn. Es ist so schwer, ich will ja auch nicht ausschließen, dass sie etwas körperliches hat aber ich glaube halt nichts lebensbedrohendes. Ihr Leidensdruck ist echt sehr groß und sie gibt auf der Arbeit auch 100 Prozent. Ich würde ihr gerne diese Angst nehmen, kann es aber nicht. Ich muss auch auf mich aufpassen, da ich auch sehr stark auf Stress reagiere und mir das sehr zusetzt. Nehme pflanzliche Beruhigungsmittel , frei verkäuflich. Ich hoffe jemand kann ihr irgendwie helfen und dass sie es zulässt.

@Flame Sorry, meine Antwort ist darunter, hab mich verklickt.

Zitat von Hilflos67:
Ich muss auch auf mich aufpassen, da ich auch sehr stark auf Stress reagiere und mir das sehr zusetzt. Nehme pflanzliche Beruhigungsmittel , frei verkäuflich.

Das ist doch gut,hoch dosiertes Baldrian kann schon Druck raus nehmen,vielleicht kannst Du Deine Tochter dazu bewegen,das einmal zu probieren.

Einfach wird das nicht aber es ist im Prinzip gut behandelbar.
Also nichts dramatisches aber eben leidvoll.

Du kannst sie nicht beruhigen und auch mehrfache Arztbesuche (im Hinblick auf körperliche Ursachen) werden sie nur kurzfristig beruhigen.
Ist das Eine ausgeschlossen,sucht sich der Verstand das nächste,was es sein könnte.

Was nicht schaden kann, ist mal ein erweitertes Blutbild machen zu lassen,das auch Vitamine mit einbezieht,das kostet etwas extra aber das macht schon Sinn.
Und auch den Hormonhaushalt zu checken (bei einem Endokrinologen).

Versuch Dir klar zu machen,dass Deiner Tochter nichts passiert.
Sie leidet und Du leidest (am meisten an der Hilflosigkeit) aber ihr werdet mit der Zeit einen Weg finden.
Es gibt immer Handlungsmöglichkeiten.

@Flame ihre Hausärztin ist auch quasi mit psychologischer Zusatzbegleitung, hat aber glaub ich noch nicht ganz erkannt, wie Ernst es ist, da meine Tochter zu 100 Prozent in ihrer Arbeit aufgeht und dort auch nicht ausfallen möchte, sie geht so lange es nur irgendwie geht und ich glaube bald wird ein Zusammenbruch folgen, da sie sich nicht um sich kümmert. Sie meint die Arbeit lenkt sie ab, ich glaube sie flieht nur vor sich und den Ängsten. Und Arbeit, Arztbesuche und Psyche, das ist sehr viel.

Das ist immer das Problem,dass man einfach weiter funktionieren möchte um nicht das Gefühl zu haben,die Kontrolle verloren zu haben.
Es geht immer um Kontrolle bzw Angst vor Kontrollverlust.

Manchmal ist ein Zusammenbruch nicht das Schlechteste,so komisch das klingen mag.
Die Zeit bis dahin ist qualvoll aber solche Krisen sind im Wesentlichen eine grosse Chance auf mehr Lebensqualität.
Weil man durch die Einschränkungen gezwungen ist,sich selbst zu hinterfragen und gesündere Verhaltensweisen zu erarbeiten.

Freiwillig macht das keiner,weil Veränderungen Angst machen und man auch nicht so richtig weiss,wie man es anstellen soll.

Es ist also ein recht gesunder Prozess,der gerade passiert.
Auch,wenn er weh tut.

@Flame Ich hab auch Sorgen ihr in den Rücken zu fallen, weil sie mir vorwirft sie nicht Ernst zu nehmen. Aber ich nehme sie ja Ernst, nur bin ich keine Ärztin. Ich gehe erstmal davon aus, dass die Ärzte etwas gefunden hätten, wenn da was ganz Schlimmes wäre und auch dann wären mein Mann, ihr Bruder und ihr Mann immer für sie da.

Ich möchte dazu erzählen,dass ich eine ambulante Therapie gemacht habe.
Die Therapeutin hatte mich beim ersten Mal nur kurz gesehen und sagte: Sie müssen die Kontrolle aufgeben.
Ich dachte: Woher will sie das denn wissen.(wir hatten nur wenige Worte gewechselt).

Ich dachte,die spinnt doch,denn das war ja grade das Problem,dass ich (gefühlt) die Kontrolle verloren hatte.
Nichts wünschte ich mir sehnlicher als die Kontrolle zurück zu gewinnen.

Inzwischen weiss ich natürlich,dass sie Recht hatte.
Die Kontrolle loslassen konnte ich trotzdem nicht.

Aber ich habe viel über mich gelernt und wie mein Verstand arbeitet und dann kann man beginnen,die eigene Gedankenwelt besser kennen zu lernen und positiven Einfluss darauf nehmen.
Das ist ein wesentliches Merkmal der Verhaltenstherapie und deswegen ist die ziemlich sinnvoll.

@Flame ich wünschte meine Tochter kommt an diesen Punkt, ich bin sofort da, ich versteh es auch, sie muss sich sehr alleine fühlen obwohl sie viele Menschen lieben. Wenn ich deinem Rat richtig folge, auch deinen Erfahrungen aus der Therapie, bin ich dann da, bedränge oder überfordere sie nicht. Sie wird es dann verstehen.

Zitat von Hilflos67:
Ich gehe erstmal davon aus, dass die Ärzte etwas gefunden hätten, wenn da was ganz Schlimmes wäre und auch dann wären mein Mann, ihr Bruder und ihr Mann immer für sie da.

Da wird nichts schlimmes sein aber richte Dich darauf ein,dass Deine Tochter sich unverstanden fühlt,das bleibt nicht aus.

Wenn es ihr besser geht zu einem späteren Zeitpunkt wird sie das erkennen können,momentan ist sie nicht ganz sie selbst.
Das Denken und Fühlen ist eingeschränkt durch die Angststörung/Hypochondrie.

Dass Du immer für sie da bist egal ,was kommt,kannst Du ja immer wieder formulieren,das nimmt ihre Ängste zwar nicht weg aber es ist gut zu wissen für sie ,dass sie nicht alleine gelassen wird.

Es ist schwer für Dich denn Du willst ihr einerseits zeigen,dass Du sie ernst nimmst (was Du ja auch tust) und parallel das Wissen vermitteln möchtest,dass ihr nichts geschehen kann.

Das ist unmöglich und deswegen sag ihr einfach nur,dass Du für sie da bist.

Angebote kann man machen (Baldrian/Hausarztbesuch/Termin Psychiater/ Termin Verhaltehstherapie) aber mehr kannst Du nicht tun.

@Flame Vielen Dank für die Offenheit und Erfahrungen, es hilft meine Maus noch besser zu verstehen.

Wie alt ist deine Tochter?

@Lisi1986 25 Jahre alt

Hallo, ich kann nur von mir selber reden.
Ich hab auch schon sämtliche Krebserkrankungen und andere Erkrankungen mit der Psyche durch gemacht.
Es wurden sehr viele Untersuchungen gemacht und immer nichts gefunden, aber dann hatte ich plötzlich woanders was.
Es hat sich eine grosse Angst entwickelt zu sterben und meine Frau und Kinder alleine zu lassen.
Erst nach sämtlichen Untersuchungen, hab ich gemerkt....oh könnte wohl doch die Psyche sein und hab mit Therapie angefangen.
Wollte ich vorher nie, weil ich mir so sicher war, die Schmerzen und Symptome sind so real, dass ich nie glaube es ist die Psyche, sondern was schlimmes sein muss.
Es ist leider ein langer Weg, da wieder raus zu kommen.
Denke aber es hilft erst, wenn man sich es selber eingesteht.
Finde es toll das Du deine Tochter so unterstützen möchtest.
Ich durfte mir eher immer anhören, stell dich nicht so an...da ist nichts. Kopf hoch und weiter machen.
Mich haben die Sprüche eher belastet.
Würde auch sagen, dass du deiner Tochter sagen solltest, dass Du immer für sie da bist und wenn sie Reden mag, ihr zuhören.
Bloss nicht, dass da nichts ist oder sie sich nur anstellt usw.
Lass sie alles ärztlich abklären, wenn man nie was findet, kommt man selber irgendwann drauf...oh könnte ja doch die Psyche sein.
Man möchte es nur am Anfang gar nicht glauben, dass es Psychosomatisch sein kann.
Wie oft hab ich mir gedacht, dass ich doch nicht verrückt sei und die Symptome sind ja da, also ist da auch was.
Ging nachher sogar soweit das ich Panikattacken bekommen habe.

Unterstütze deine Tochter weiter und versuche ein Termin bei einer Therapie zu machen.
Leider wird es schwer Termine zu bekommen.
Sie wird bestimmt am Anfang denken, sowas brauch ich nicht.
Aber sie soll es einfach mal versuchen.
Mir haben die ersten Termine auch schon geholfen und wollte eigentlich nicht mal hin.

Ich werde sie unterstützen. Heute hatte sie eine Online Sitzung bei einer Online Psychologin. Das hat ihr etwas geholfen und sie überlegt dies regelmäßig zu machen. Sie zieht mittlerweile auch in Betracht, dass sie eventuell nichts tödliches hat aber etwas was ihr Probleme bereitet wie ihr Ausschlag, brennen , so wie ne Art Pilzinfektion. Sie reagiert auf Stress und es schlägt ihr vor allem auf Magen und Darm und sie musste schon mal ne Darmkur deswegen machen. Eventuell sind da Bakterien falsch besiedelt, da sie vor kurzem Antbiotikum bekommen und auch eine Infektion an einer bestimmten Stelle dadurch. Das klingt rationaler als der dauernde Todesgedanke. Bin guter Hoffnung

Nach Anribiotika könnte man Hefepilz bekommen. Leider sind die Bakterien auch die guten die man braucht, den Weg. So kann wie z.b. der hefepilz durchkommen. Möglich wäre auch herpes Zoster.
Den Ausschlag und das brennen, mal ärztlich abklären lassen.
Sponsor-Mitgliedschaft

@Moelli80 Vielen Dank, ja sie geht morgen zum Frauenarzt und wartet ab was dort gesagt wird und dann im neuen Jahr eventuell zum Hautarzt. Es klingt aber schon mal rationaler als Todesängste. Und ich hoffe sie ist auf einem guten. Sie hat zwar immer noch Angst tödlich krank zu sein, ist aber versucht es logischer anzugehen. So hat sie es mir heute am Telefon erzählt. Liebe Grüße und vielen lieben Dank

@Moelli80 jetzt hab ich das eigentlich richtig realisiert. Meinst du wir haben ihr alle dich irgendwie Unrecht getan und sie hat wirklich, wenn auch nichts Schlimmes, etwas was so krass körperliche Beschwerden auslösen kann? Ich fühl mich grad als ob ich was falsch gemacht hätte eventuell.

@Hilflos67
Wenn sie ein Ausschlag hat und auch ein brennen, wird da ja irgendwas sein.
Was man mal kontrollieren lassen sollte.
Kommt auch immer auf den Ausschlag drauf an.
Gibt auch Stresspickel.

Durch das Antibiotika, kann z.b. eine Hefepilz kommen. Da bekommst auch Ausschlag und kann brennen oder jucken.
Nur halt es einmal abklären lassen, würde ich an eurer Stelle.

Muss selber morgen zum Arzt, weil ich ein Ausschlag bekommen habe. Kann vom Antibiotika auch kommen oder eventuell von der Grippe letzte Woche.

Einmal abklären kann nie schaden, bei sowas.
Nicht das ein Pilz oder eine Entzündung sich weiter ausbreitet.

A


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Dr. Matthias Nagel
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