Hallo,
ich habe ähnliche Probleme wie Du. Bin mittlerweile 53 und die ersten HRS(Herzrhythmusstörungen) hatte ich mit 12. Dann bis mitte 20 nichts. Über die Jahre bis Anfang/Mitte 40 hatte ich sporadisch HRS. Auch mir sagte man immer wieder, organisch tippi toppi, machen Sie Sport, keine Med. Ab Mitte 40 fingen die Ärzte dann doch mal an mit Betablockern etc, da meine HRS mittlerweile monatlichen auftraten. Zuerst immer durch bestimmte Ereignisse ausgelöst, Stress etc. Mittlerweile langt aber auch schon mal das Zubettgehen, oder zuviel Essen. Wie gesagt, das sind nur Auslöser, keine Ursachen! Also keine Bange, muss bei Dir nicht so sein!
2011 hatte ich eine Ablation. Danach knapp 2 Jahre ruhe, bis April dieses Jahr. Nach der Ablation entwickelte sich meine Angst vor allem Möglichen Krankheiten. 2012 Therapie deswegen. Bis jetzt nur teilweise erfolgreich.
Durch das wieder Auftreten meiner HRS geht es mir zur Zeit so wie Dir. Ich horche ständig in mich hinein. Versuche ständig Situationen zu vermeiden die HRS auslösen könnten. Habe wie gesagt eine Therapie hinter mir und strebe gerade Teil 2 an^^.
Durch das Vermeidungsverhalten wird aber alles nur noch schlimmer! Da ich das weiss, muss ich jetzt lernen es umzusetzen! Immer wieder sagt mir meine Kardiologin, dass die HRS selbst nicht gefährlich sind. Klar sie sind unangenehm und das nicht zu knapp, aber lebensgefährlich sind sie nicht. Wichtig ist die Herzfrequenz zu senken, meinte sie mal, da das für das Herz auf Dauer (über die Jahre?) zu anstrengend sei. Wenn ich so bedenke wie oft ich HRS schon hatte, teilweise als ich noch jünger war auch mal 3 Tage lang und dann mit richtig heftigen Schlägen, dass ich dachte mir fliegt der Hals weg.... und zu einer Zeit als meine Alki-Karriere auf dem Höghepunkt war (1 Kasten B. pro Tag und geraucht wie n Schlot)... also da frage ich mich warum ich noch Angst davor habe? Wahrscheinlich weil mit zunehmenden Alter die Wahrscheinlichkeit steigt, dass es doch mal ernst werden könnte?
Wie auch immer, wichtig ist diesen Teufelskreis zu verlassen. HRS - Angst - die wiederum auch HRS auslösen kann. Doch es ist nicht nur die Angst vor den HRS. Alles was mit schlecht Luft kriegen zu tun hat (Bronchitis, Magendruck etc) lässt mich schon unruhig werden. Mittlerweile hat die Angst mein Verhalten und Alltag manchmal so derbe im Griff, dass ich mich wie eine Marionette der Angst fühle.
Keine Ahnung ob ich das je wieder rauskomme, aber pass auf, dass Du gar nicht erst so weit reingezogen wirst! Du bist noch jung, machst Sport usw. HRS können sehr unangenehm sein. Aber weder HRS noch Angst dürfen nicht unser Leben bestimmen. Zumal Angst sich auch weiterentwickeln kann, wie ich ja selbst erfahren habe. Ich für mein Teil habe das schon viel zu lange zugelassen und versuche mich davon zu lösen.
Ich hoffe Dir gelingt der Umgang mit Deiner Störung besser als mir bisher! Und hör auf nach möglichen Auslösern, wie Wetter etc zu suchen. Das führt Dich nur noch tiefer in den Teufelskreis. Mein Hausarzt meinte mal dass meine HRS eben das ist womit mein Körper sich ausdrückt wenn es zu stressig wird. Andere kriegen Migräne, Magengeschwüre undso... wir haben halt den schei. ^^. Man kann es sich ja nicht aussuchen.
Ps.: Wegen dem Alk. Bin jetzt 19 Jahren trocken und 2,5 Jahre ohne Zig..
15.10.2013 16:59 •
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