Also,
ich kann immer nur Tipps aus meiner Therapie weiter geben, die bei mir gut gewirkt haben. Das muss nicht bei jedem so sein. Am Anfang hat sich vieles davon für mich bestenfalls nach Voodoo angehört. Aber es wirkt tatsächlich und meine Psychologin konnte mir auch erklären, warum. Vielleicht ist was für dich dabei:
1)
Nicht von etwas ablenken sondern auf etwas anderes konzentrieren
Achtsamkeitsübungen: Du stellst dir ein Körperteil vor, das mit dem Herz nix zu tun hat, z. B. den rechten Fuß. Konzentrierst dich voll auf den, nix anderes. Wo liegt er auf dem Boden auf, wo nicht? Wieviel Druck baut er auf dem Boden auf? Kannst du die einzelnen Zehen spüren? Die Außenseite? Die Innenseite? Was passiert beim Aufstehen? Beim gehen? Drücken irgendwo die Schuhe ein wenig? Wo genau?
Das alles beschreibst du dir so, als ob du es einem Kumpel erzählt, den das brennend interessiert. Wenn fünf Minuten (oder auch nur eine) rum sind, in denen du nur an den Fuß gedacht hast, ist ein Anfang gemacht.
2)
Bestandsaufnahme:
Auch einen Versuch wert fand ich die Übung, mal ein paar Minuten lang jeden einzelnen Stolperer wie unter der Lupe genau zu beobachten. Ziel ist rauszufinden, was genau dich an jedem einzelnen Stolperer stört. Daraus könntest du dann ableiten, worauf du dich stattdessen konzentrieren könntest.
- Spüre ich den Extraschlag?
- Wie lang ist die Pause tatsächlich?
- Was passiert beim Hammerschlag? Wo merke ich den zuerst? Wohin geht er dann?
- Was passiert danach? Verkrampfe ich unmerklich (oder auch deutlich)? Zucke ich zusammen? wo zuerst? wo zuletzt?
Dann die Frage stellen: Was genau ist denn eigentlich so schlimm an den Stolperern? Wovor genau hast du bei jedem einzelnen Angst? Der Pause? Dem Hammerschlag? Dem Adrenalinschub hinterher? Der Erwartung des nächsten Schlages?
3) Ratgeber Selbsthilfe Herzphobie von Doris Wolf
https://www.psychic.de/herzphobie-herzneurose.phpDas ist die Forengründerin. An Seriösität ist die Literatur über jeden Zweifel erhaben. Mir hat das sehr geholfen mich immer wieder dran zu erinnern, das ich ein Angstproblem habe, kein Herzproblem. Denn das fand ich am Schwierigsten: Mir immer wieder klar zu machen, das ich ein Angstpatient bin, kein Herzpatient.
Probier mal.
CU, Amyg.