App im Playstore
Pfeil rechts
49

Habt ihr auch immer ständig/durchgehend Herzdruck bzw. Druck im gesamten Brustkorbbereich? Das macht mich fertig echt fertig. Dadurch denke ich ständig, dass ich etwas mit dem Herz habe. Sobald es dann zwickt, zuckt oder sonst was geht die Panik los. Ich habe definitiv eine Herzneurose/Phobie. Die Symptome sind so echt.

Huhu Berliner, das ist ja das Problem. Die Symptome sind ja auch echt, nur, sie sind ungefährlich und da liegt unser Problem.
Wir bewerten die Symptome, die ja wirklich da sind, als gefährlich.
Ich versuche mir immer wieder zu sagen es ist nur unangenehm, aber ungefährlich

A


Ständige Herzangst - was tun gegen Herzphobie / Herzneurose?

x 3


Zitat von augusta77:
Huhu Berliner, das ist ja das Problem. Die Symptome sind ja auch echt, nur, sie sind ungefährlich und da liegt unser Problem.
Wir bewerten die Symptome, die ja wirklich da sind, als gefährlich.
Ich versuche mir immer wieder zu sagen es ist nur unangenehm, aber ungefährlich


Hey. Ja ich weiß und du hast recht.

Hallo zusammen,
mir hat dieses Forum in den letzten Wochen bei Angstzuständen rund um mein Herz immer sehr gut geholfen mich wieder zu entspannen. Ich möchte deswegen auch einmal meine Leidensgeschichte erzählen, vielleicht hilft sie ja dem ein oder anderen und vielleicht könnt ihr mir die ein oder andere Ungewissheit erklären.

Also vorneweg: Ich bin 23 Jahre alt, 186 groß und mit 65 Kilo als Nicht-Raucher und jemand der Radsport macht eigentlich auch aus den bekannten Risikogruppen raus.
Meine Odyssee begann Anfang/Mitte März in diesem Jahr. Ich hatte immer wieder an den verschiedensten Stellen in der linken Brust kurzzeitige Schmerzen. Ich machte mir zunächst keine großen Sorgen darum, da ich in den Monaten davor viel rumsaß und für die Uni lernte, wenig Sport trieb und generell anfällig für Rückenschmerzen und Verspannungen bin. So plagen mich schon seit längerem immer wieder Schmerzen im Lendenwirbel. Darüber hinaus bin ich auch noch Linkshänder. Allerdings steigerten sich die Beschwerden zu der Zeit. Ich hatte auf einmal Probleme mit Kaffee. Wo ich früher problemlos 2-3 Tassen Kaffee trinken konnte, hatte ich auf einmal spätestens nach der zweiten Tasse das Gefühl, mein Herz fliegt gleich aus der Brust. Ein weiteres Symptom war ein seltsam beengendes Gefühl in der linken Brust, wenn ich mich auf die linken Seite lag. Dadurch entwickelte sich Nachts dann immer mal wieder so eine kleine Angst davor, dass doch irgendetwas mit dem Herz nicht stimmen könnte. Allerdings war die Angst nicht so ausgeprägt, dass ich mich irgendwie einschränkte, oder ich tagsüber mir irgendwelche Sorgen machte.

Kurz vor Ostern ging es dann wirklich los. Ich war am Abend Zuhause, war einige Zeit am PC und wollte ins Bad gehen. Im Bad angekommen, bekam ich auf einmal ein extrem unangenehmes Gefühl, dass ich so vorher noch nie und lustigerweise seitdem auch nie wieder bekam. Es war ein Gefühl, als würde einem vom zu schnellen aufstehen schwarz vor Augen werden, nur dass ich klar sehen konnte und das Benommenheitsgefühl fünf Mal stärker war. Meine Gedanken waren sofort: Oh Gott, es ist doch was am Herz. Jetzt kippe ich gleich tot um. Ich war von der Situation so beängstigt, dass ich aus dem Haus rennen wollte ohne Schuhe oder Schlüssel, was ich gerade noch so sein lies. Drei Minuten später kam das gleiche Gefühl wieder. Für mich genug um mich in die Notaufnahme zu begeben. Die Minuten danach hatte ich dann auch noch ein Zittern am ganzen Körper. Mittlerweile weiß ich, dass zittern durch Angst ausgelöst wurde. In der Notaufnahme angekommen wurde ein EKG gemacht, Blutdruck und Puls gemessen. Alles in Ordnung, nur durch die Angst etwas erhöht. In der Zeit in der Notaufnahme ging es mir mit der Zeit auch wieder besser. Auch die zwei Tage danach war wieder alles gut. Dann war ich allerdings mit Freunden abends mit viel Alk. feiern. Am nächsten Tag noch zusätzlich Kaffee getrunken und es ging los. Herzrasen und ein komisches beklemmendes Gefühl in der Brust. Wieder ins Krankenhaus (allerdings in einer anderen Stadt), wo Notfallpraxen sind (es war Feiertag). Herz abgehört und Blutdruck gemessen und wieder nichts gefunden, außer erneut etwas erhöhter Puls und Blutdruck, wohl wieder die Angst. Im KH war es kurz besser, daheim blieben die Symptome allerdings den ganzen Tag und es entwickelte sich ein Druckgefühl in der Brust. Zwei Tage später Sonntags wieder die selben Symptome. Das Druckgefühl auf der Brust war allerdings das schlimmste Gefühl dieses Mal. Egal wie sehr ich versuchte mich abzulenken, das Druckgefühl machte mich fertig. Wieder in die Notfallpraxis, wieder nichts gefunden. Das Druckgefühl blieb den ganzen restlichen Tag, allerdings war ich dieses Mal so beruhigt, dass ich trotzdem den Abend normal verbringen konnte und es einfach akzeptiert.

Danach war für etwa eine halbe Woche Ruhe. Dann bekam ich urplötzlich das Gefühl, ich bekäme keine Luft mehr. Sofort kamen auch die anderen Symptome wieder hoch. Wenigstens war es dieses Mal unter der Woche Nachmittags, bin dann also zum Allgemeinmediziner. EKG gemacht, Blut abgenommen, Blutdruck gemessen, usw.. Wieder alles in Ordnung. Dennoch waren die nächsten zwei Wochen die schlimmsten für mich. Immer wieder hatte ich dieses Druckgefühl. Nicht nur in der Brust, sondern auch im Magen jetzt. Ich musste in den Situation häufig aufstoßen und bekam dabei ein ganz seltsames Gefühl im Magen. Ein Gefühl wie Herzstolpern nur in der Oberbauchgegend. Dieses Gefühl habe ich bis heute noch und will das am Ende noch näher erläutern. Mein größte Angst in solchen Situationen war dann, einfach tot umzukippen und tagelang in der Wohnung zu liegen, ohne dass mich jemand findet da ich alleine wohne. Also bin ich in so Situationen immer raus gegangen unter die Leute. Ich dachte mir immer, wenn ich umkippe sind wenigstens Leute da, die mir vielleicht sogar noch helfen können. Dieses Gefühl konnte dann durchaus mehrere Stunden mich begleichten und es gesellten sich noch starke Kreislaufprobleme dazu. Das Schlimmste waren aber Dinge, die man in der Zeit hörte. An einem Sonntag sind gleichzeitig in Frankreich beim Radrennen, als auch in meinem Wohnort Freiburg bei einem Halbmarathon zwei 23-Jährige an einem Herzinfarkt gestorben. Meine Mutter erzählte mir eine Geschichte von einem Nachbarn, der auch mit Druckgefühl in die Notfallpraxis ging, bei denen ich auch an den Feiertagen war, dort für gesund erklärt wurde, raus ging und vor dem Krankenhaus mit Herzinfarkt zusammenklappte. Das sind natürlich genau die Geschichten, die man in solchen Situationen hören will! Ich konnte mir das dann jedenfalls ein wenig selbst erklären. Der Nachbar war schon älter und wohl in einer ziemlichen Stresssituation, was das in dem Alter sicherlich hervorrufen kann. Des weiteren wird man in der Notfallpraxis, anders als in der Notaufnahme, ziemlich oberflächlich untersucht. Bei meinem zweiten Aufenthalt wurde nur der Blutdruck gemessen und das auch mehr so beiläufig. Dann bekam ich eine Nachricht auf Facebook mit, wo jemand schilderte, ein Freund seines Vaters hätte unter der Dusche plötzlich einen Herzstillstand erlitten. Bis dahin war duschen immer etwas beruhigendes, seit dem ist es wirklich eine Angstsituation für mich die bis heute besteht.

Die zwei Wochen endeten dann noch einmal mit einem Besuch im Krankenhaus, weil das Druckgefühl wieder unerträglich wurde. Ich merkte allerdings, wie die Beschwerden bereits im Warteraum merklich besser wurden und schließlich dort verschwanden. Es wurde wieder alles gemacht. EKG, Blutabnahme usw. wieder alles in Ordnung. Die Ärztin gab mir den Rat, nicht mehr so viel auf meinen Körper zu hören und die Krankenschwester gab mir die EKG- und Blutwert-Papiere mit dem Kommentar Hier, ihre Papiere. Ein junges, gesundes Herz mit. Danach hatte ich die ersten Erfolge, dass ich die Angst unterdrücken konnte. Bekam dann von meiner Hausärztin noch ein paar Tabletten Tavor mit, die ich in den vier Wochen jetzt allerdings nur einmal nehmen musste. Zwischenzeitlich war ich auch beim Kardiologen, auch der fand bei EKG, Echo-Untersuchung und Belastungs-EKG nichts und redete mit mir die komplette Untersuchung über nur über Radsport und Radrouten im Schwarzwald. Er sah auch keinen Grund, der mich vom Hochleistungssport abhalten sollte.

Mittlerweile komme ich merklich zur Ruhe. Habe mir jetzt vor kurzen auch mal ein Blutdruck-Messgerät geholt, was mich zusätzlich beruhigt, wenn ich mal ein kurzes seltsames Gefühl habe. Allerdings habe ich noch einige Beschwerden die mich doch manchmal kurz aus der Ruhe werfen. Da wären zum einen diese oben geschilderten herzstolperartige Gefühle im Oberbauchbereich. Es ist ganz komisch zu beschreiben, eine Mischung so ein wenig wie Muskelzucken und Herzstolpern. Lange Zeit glaubte ich auch, es wären Herzstolperer. Ich bin mir allerdings mittlerweile relativ sicher, dass es aus dem Bauchbereich kommt. Können das Verspannungen sein? Oder Entspannungen eines Muskels? Bin am überlegen dahingehend noch ein Langzeit-EKG zu machen, um 100% auszuschließen, dass es vom Herzen kommt. Das Gefühl tritt häufig zum Beispiel beim lachen auf oder eben beim aufstoßen. Jedenfalls hatte ich dieses Gefühl vor der Odyssee nie gehabt.
Klar erkennbares Herzstolpern ist mittlerweile auch ein Problem. obwohl ich sie bereits seit einem Jahr spüre, also lange vor meiner Angst, und mir damals nie irgendwelche Sorgen machte, bereiten sie mir auf einmal plötzlich immer wieder mal kurze Sorgen. Totaler Quatsch eigentlich
Mein Druckgefühl ist immer noch da, allerdings nicht in der Brust, sondern jetzt direkt darunter. Es ist auch tatsächlich das, was mich noch am meisten verunsichert und was ich mir nicht erklären. Ich habe keine erkennbare Angstattacken, trotzdem bleibt dieses Druckgefühl häufig den ganzen Tag da. Hin und wieder bekomme ich davon doch wieder eine kurze Panikattacke. Wenn ich nüchtern darüber nachdenke, weiß ich, dass es nicht vom Herz kommen kann. Ich bin mir aber unsicher, ob es vom Unterbewusstsein kommt oder von körperlichen Problemen. Fürs Unterbewusstsein spricht, dass ich es nie beim aufstehen habe, sondern es sich dann über den Tag entwickelt. Häufig wenn ich nach dem wach werden noch ein bisschen im Bett rumliege. Außerdem spricht dafür, dass ich es, mit ganz viel Glück, durch Ablenkung vergesse. Da muss aber wirklich alles passen.
Was mich noch verunsichert, ist die Tatsache, dass ich bei körperlicher Arbeit verstärkt Schmerzen in der Brust bekomme. Habe deswegen begonnen, verstärkt meine rechte Seite zu belasten und die linke zu schonen. Ich habe zum Beispiel bei Küchenarbeiten, bei denen ich mich ein wenig ducken muss verstärkt ein ziehender Schmerz, der dann allerdings wieder weg geht, wenn ich fertig bin. Auch wenn ich irgendwas mit dem linken Arm trage, bekomme ich häufig einen Schmerz in der Brust. Ich muss allerdings sagen, dass ich auch durchaus beim Abtasten schon öfters unterhalb der Schulter einen starken Schmerz vom leichten Drücken bekam. Auch eingeklemmte Nerven spüre ich in der Brust manchmal. In dem Moment beunruhigen diese Schmerzen mich dann immer, allerdings verschwinden diese dann doch schnell wieder und ich denke dann, es kommt vom Rücken. Vielleicht die Wirbelsäule? Ich bin eben auch am überlegen, ob dieses Druckgefühl dadurch verursacht wird. Ich möchte da in der kommenden Woche auf jeden Fall noch zum Arzt gehen, denn ich habe nicht das Gefühl, dass ich meine Angst zu 100% mit diesen Schmerzen überwinden kann.

Leider kommt meine Angst in gewissen Situation dann doch noch durch. Wie gesagt, duschen ist mittlerweile eine Hölle für mich, und ich bekomme immer ein mulmiges Gefühl. Straßenbahn fahren löst hin und wieder eine Angstattacke aus. Ich muss dann sofort aussteigen, weil ich glaube ich kippe um. Draußen kann ich mich auch dann beruhigen. Zug fahren ist komischerweise kein Problem. Ein anderes Problem: Als ich zum ersten dieses richtig starke Druckgefühl in der Brust hatte, dachte ich, ich könnte mit sexueller Aktivität mich selbst runterbringen. War ein riesen großer Fehler, ich dachte wirklich am Ende, ich geh jetzt drauf. Das Druckgefühl wurde in den Sekunden danach furchtbar heftig. Und das Erlebnis belastet mich bei entsprechender Aktivität heute noch.

Immerhin, ich habe die letzten zwei Tage nach einer einmonatigen Pause angefangen, wieder Kaffee in geringerer und schwächeren Menge zu konsumieren. Ich versuche da jetzt wieder Schritt für Schritt ins alte Leben zurückzukehren. Nur leider mit dem Sport will es von der Psyche noch nicht klappen. Das bezieht sich allerdings rein auf joggen und Radsport. So war ich vor drei Tagen in Berlin und konnte dort bei über 30 Grad in der Sonne über zwölf Stunden 45 Kilometer zu Fuß zurücklegen. Meine Beine waren danach zwar ruiniert, aber irgendwie besonders schlapp war ich zu keiner Zeit. Mir war nur einmal kurz von der Sonne zur Mittagszeit schwindelig, nachdem ich aber von Pullover und Jeans auf kurze Hose und T-Shirt wechselte, hatte ich keine Probleme mehr. Darüberhinaus bin ich mit dem Nachtzug nach Berlin gefahren und hatte nur ein bis zwei Stunden leichten Schlaf. Das in Zusammenhang mit dem Kardiologentermin sollte mich doch eigentlich ausreichend beruhigen, dass mich Rennrad fahren nicht umbringen sollte, oder nicht? Aber so ganz durchringen konnte ich mich einfach nicht. Ich hoffe wirklich, ich kann mich in den nächsten Tagen endlich mal dazu überwinden.

Was mir selbst ein wenig half, war, dass ich mir nicht mehr versuchte einzureden, dass ich komplett gesund bin. Ich habe stattdessen versucht zu akzeptieren, diese Angstattacken als eine eigene Krankheit zu akzeptieren, die mich aber nicht umbringen wird.

Danke auf jeden Fall, wer sich das alles durchgelesen hat und vielleicht erkennt ja der ein oder andere sich wieder. Sorry, dass es so lang wurde. Allerdings war das jetzt die erste Möglichkeit für mich, mal wirklich alles zu erzählen. In Gesprächen mit Freunden oder Ärzten vergisst man ja doch immer mal das ein oder andere.
Liebe Grüße

Hi Soeren, deine Ängste scheinen ja in Unruhesituationen aufzutreten. Also sobald dein Sympathikus aktiv ist (Kaffee, Alk, Sport). Hier helfen definitiv ein gesunder Lebensstil und Entspannungsübungen um das parasympathische Nervensystem zu unterstützen. Gesund heisst aber nicht, dass man den Ängsten nachgeben und auf alles verzichten sollte. Nur halt dann alles in Maßen..
Mit dem Sport hatte ich zu Beginn meiner Herzangst auch das Problem. Ich habe dann mit ganz kurzen Sporteinheiten direkt vor meiner Haustür begonnen und hab mich dann im Laufe der Zeit gesteigert. Heute kann ich wieder überallhin mit dem Crossrad oder joggen. Versuch es doch auch erstmal in ganz kleinen Schritten? Von Einheit zu Einheit wirst du merken, dass du dein Herz belasten kannst ohne das etwas passiert..
Wichtig ist natürlich herauszufinden woher die Herzangst kommt. Bei sowas unterstützt einen am besten ein Psychotherapeut. Ich denke die Herzangst tritt oft in stressigen Lebensphasen auf und in Trennungsphasen. Der Geist projiziert ungelöste Konflikte auf das Herz, um darauf aufmerksam zu machen, dass etwas nicht rund läuft. Hast du vlt. viel STress wegen der Uni?

Und das mit der Pulsuhr ist verständlich. Aber du solltest wenn möglich drauf verzichten. Die Angst wird dich so nicht mehr loslassen. Versuch dich bei Angstzuständen lieber abzulenken und deine Gedanken umzulenken.

Zitat von Matthes86:
Wichtig ist natürlich herauszufinden woher die Herzangst kommt. Bei sowas unterstützt einen am besten ein Psychotherapeut. Ich denke die Herzangst tritt oft in stressigen Lebensphasen auf und in Trennungsphasen. Der Geist projiziert ungelöste Konflikte auf das Herz, um darauf aufmerksam zu machen, dass etwas nicht rund läuft. Hast du vlt. viel STress wegen der Uni?


Hey, danke. Ja ich könnte mir gut vorstellen, dass es mit der Uni zusammenhängt. Mir macht das ganze Lernen in der Uni zu schaffen, war in der Prüfungsphase auch häufig kurz vor dem Entschluss abzubrechen und momentan verstärkt auch wieder. Das was du meintest, meine eine Ärztin vor kurzem auch zu mir. Und ich solle froh sein, dass mir mein Körper/Geist mitzuteilen versucht, dass ihm etwas zusetzt. Ich habe übermorgen einen Termin bei meiner Hausärztin, dann werde ich um eine Überweisung an einen Psychotherapeuten bitten. Ironischerweise treten die Angstzustände seit meinem Beitrag am Samstag wieder verstärkt auf.

Ich leide heute auch wieder extrem dass ich zu Hause nicht allein schlafen möchte und bin mit dem Auto zu meinem Freund gefahren. Der kommt zwar später aber ich bin die Nacht wenigstens nicht allein.
Mich plagen den ganzen Tag wieder diese blöden Brust und Rückenschmerzen und der Oberbauch tut weh
.... Ich hab zur Zeit eine Magenschleimhautentzündung und das erklärt natürlich die Magenschmerzen.
Die Übelkeit kommt bestimmt vom Wetter.
Trotzdem ist diese Herzneurose wieder da und das heute extrem. Ich werde ggg eine Tavor nehmen wenn ich nicht von allein runter komme

Schreck nicht zurück eine zunehmen. Vor allem wenn deswegen dein ganzer Tag kaputt geht.
Steigerst du dich denn in die Angst rein, bzw. entwickelt sie sich langsam, oder kommt sie mit einem Schub?
Wie sich das bei dir anhört, scheinst du dich auch nicht davon irgendwie ablenken zu können oder?

Das kommt ganz drauf an. Manchmal als schub und manchmal steigere ich mich rein.
Ablenken geht am WE prima dann setz ich mich einfach aufs Motorrad

Versuch es auf jeden Fall mal mit der Psychotherapie. Damit sollte man auch nicht zu lange warten. Hast du die Überweisung bekommen?

Hi @Soeren1995 ,

ich hab mir deinen Beitrag gerade mal durchgelesen und wollte dir kurz einige Dinge dazu sagen:

Du hast gefragt, ob du nach deiner Tour bei über 30 Grad in Kombination mit deiner Diagnostik nicht beruhigt sein könntest. Ja! Kannst du ganz sicher. Wer bei den Temperaturen 45 Kilometer fahren kann, ohne eine Herzkasper zu bekommen und vorher noch gründlichst durchgecheckt wurde, darf sich seiner Herzgesundheit sehr sicher sein

Das Phänomen, dass es dir schlechter ging, nachdem du alles aufgeschrieben hast, kenne ich aus einem etwas anders gelagerten Kontext ebenfalls. Ich erkläre mir das so, dass ich mit dem Schreiben den Fokus erstmal wieder auf die belastende Situation lege. Ähnlich geht es mir manchmal, wenn ich hier im Forum schreibe. Der Fokus liegt dann zu stark auf den Ängsten und diese Beschäftigung führt dann dazu, dass die Ängste wieder präsenter werden. Das Gehirn wird quasi in eine Richtung gelenkt, die es danach fast automatisiert weiterfährt. Das Problem bei Angsterkrankungen ist ja, dass, je länger diese andauert, sie sich umso mehr verselbstständigt - und das im wahrsten Sinne des Wortes: Dein Hirn gewöhnt sich irgendwann daran, nicht mehr zu entspannen, wenn es gerade nicht viel zu tun hat, sondern fast automatisch in die Angst zu fallen. Wie Spurrillen auf der Autobahn, die immer tiefer werden mit der Zeit. Und da setze ich direkt beim nächsten Thema an: Die Dusche
Ich habe jetzt eine Aufgabe für dich: Ab jetzt stellst du dir, jedes Mal, wenn du duschst, eine sehr schöne Situation dabei vor - irgendetwas, was dich richtig glücklich und entspannt werden lassen würde. Und diese Situation erfasst du dann mit allen Sinnen - du überlegst, was du riechen würdest, versuch dir den Geruch vorzustellen, du überlegst, was du sehen würdest, stelle es dir ganz genau bis in Detail vor, was hörst du, was schmeckst du, was fühlst du. Wenn ich bspw. eine Szene am Meer nehmen würde - ich würde Wind spüren, Wassertropfen, Sonne, ich würde Salzwasser riechen, vielleicht Sandkörner im Mund fühlen usw.).
Das alles dient dazu, dein Gehirn neu zu programmieren. Aktuell verbindet es mit Duschen Angst und das wird schlimmer statt besser. Du bringst ihm mit dieser Übung wieder bei, angenehme Gefühle beim Duschen zu spüren. Mach das ein paar Wochen und du wirst merken, dass Duschen wieder schön ist. Am Anfang wirst du dich oft zurückholen müssen und immer wieder zu deinem Bild zurückkehren müssen (Übrigens gern öfter mal ein anderes Bild, wenn dir etwas einfällt), aber mit der Zeit wird es leichter und irgendwann wirst du es nicht mehr brauchen.

Ich hoffe, ich habe nichts vergessen - dein Text war so lang und ich hatte so viele Ideen im Kopf

Alles Liebe dir!

Danke für die Hilfe! Den Beitrag hätte ich heute vor dem duschen mal lesen sollen, hätte mir viel weitergeholfen! Ich werde das auf jeden Fall versuchen.
Ich hatte ja über einen Termin zum Langzeit-EKG nachgedacht. Hatte aber gestern Nacht vor dem einschlafen beschlossen, das nicht zu machen. Wäre nur ein Sieg für die Angst.
Ich habe meiner Ärztin den Wunsch nach einer Therapie geäußert gehabt, sie wollte sich was für mich überlegen. Am Montag habe ich dann den nächsten Termin, mal schauen was sie sich überlegt hat. Sie hat eine Gemeinschaftspraxis mit einer Ärztin für Psychotherapie, vielleicht komme ich ja da rüber.

Ich drücke dir die Daumen, dass du darüber einen Platz bekommst und die Therapeutin dann auch zu dir passt und ihr miteinander arbeiten könnt.

Was die Angst anbelangt, ist es auf jeden Fall richtig und wichtig, sich ihr immer wieder entgegenzustellen - du machst das schon genau richtig. So oft es geht, das Gegenteil von dem tun, was die Angst will. Es wird immer wieder auch Rückschläge geben, aber du wirst auch jedes Mal wieder da raus kommen und nur das zählt.

Hey liebe Community ,
bin 22 komme aus frankreich und lebe seit circa 6 jahren in Deutschland. Alles fing vor circa 16 monaten an .
Es war abend circa 21 uhr meine freundinn war unterwegs im urlaub und ich alleine zuhause . Ich hatte seit 3 tagen einen Tinitus auf dem linken Ohr bzw habe ich es mir eingebildet. Naja wie auch immer ich habe mich so reingesteigert das ich eine (wie ich heute weiß ) eine panikattacke bekommen habe . Ich wurde mit dem rtw ins krankenhaus eingeliefert und genau da begang alles .

Das alles war erst einmal nicht schlimm bis ich gemerkt habe das ich kaum noch alleine bleiben konnte und vermehrt auf mein Herz geachtet habe. Meine schutzzone war und ist meine Freundinn , das problem ist nur man bindet sich dann extrem und kann nicht mehr ohne diese Person . Ich habe daraufhinfolgend eine verhaltenstherapie angefangen bei meiner Psychotherapeuten bis heute allerdings hat es mich bis her vom gefühl her nicht so viel weitergebracht. Am anfang ging es mir mega gut, heute aktuell leider nicht mehr so( ich kann euch auch nicht sagen woran das liegt) .
Würde ich jetzt alles schreiben wärt ihr in 3 Tagen noch am lesen von daher wäre das einmal die abgekürzte version .


Ärztliche Abklärungen :
EKG
Langzeit EKG 2×
Belastungs EKG bis 250 watt
Etliche bluttests durch Notaufnahme
Herultraschall

Alles perfekt es gibt nichts auffälliges, weso spielen einen die psyche trotzdem so einen streich . Bei mir fängt es an folgendermaßen an : ich merke irgendwas körperliches (und sei es nur ein zwicken )ich gucke auf meine Brust und bemerke das irgendwas nicht richtig ist . Mein herz wird schneller mein kreislauf spinnt rum und tada haben wir eine Attacke mit todesängsten !


Meine frage wie fängt es bei euch an ?
Wollte mich einfach mal trauen hier etwas reinzuschreiben. Verübelt mir bitte nicht meine Rechtschreibung .



Ich glaube das mit dem starken Herzklopfen ist deiner Aufregung geschuldet. Bei mir ist es jedenfalls so. Wenn ich mich beruhige geht das wieder weg.
Sponsor-Mitgliedschaft

Ja war bei mir so bis ich gelernt habe das nix ist mach einfach weiter so wie vor der Neurose dann wird es besser welche Syndrome hast du so am Tag


Hallo Mone
Wird es denn bei Bewegung besser?

A


x 4


Pfeil rechts




Prof. Dr. Heuser-Collier
App im Playstore