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Hallo zusammen.

Ich habe lange überlegt, ob ich mich bei dem Forum anmelde und meine Geschichte erzähle.
Aber es ist gerade einer dieser unerträglichen Abende und ich denke, ich muss das jetzt machen, über Feedback würde ich mich freuen.

Ich bin jetzt 36 Jahre alt und kann nicht mehr genau sagen, wie lange ich schon Ängste habe, aber sind viele Jahre, ein einziges auf und ab, und die letzten drei Wochen sind wieder eine Belastungsprobe...

Diagnostiziert bin ich auf eine generalisierte Angststörung, Herzneurose, Agoraphobie und da mischt sich eine Depression dazwischen.
Ich versuche die Geschichte nicht zu sehr ausufern zu lassen, aber ein wenig was kommt dann doch zusammen.

Meine Oma mütterlicherseits starb als ich 1 Jahr alt war, hatte Bluthochdruck, das wurde damals nicht so gut erkannt und behandelt wie heute, ihre Medikamente wollte sie auch nie wirklich nehmen. Meine Mutter hat (laut ihrer Schwester, also meiner Tante, zu der ich einen guten Draht habe) sehr sehr lange getrauert, war selbst auch depressiv und neigt eher zur Ängstlichkeit. Ein wenig klammern.

Also ich war in meiner Schulzeit sehr unterfordert, man könnte durchaus sagen, dass ich mit meinem Kopf immer wo anders war, aber doch nicht genau wusste, was ich eigentlich wollte. Ich habe ziemlich früh erste Erfahrungen mit Dro. gemacht, hab mit 14 angefangen zu *beep*.
Aber trotzdem war ich nie so der *beep*, der rumhängt und sich wegdröhnt, ich habe das eigentlich mit viel Genuss gemacht und in Verbindung mit Aktivitäten, habe dann meistens Musik gemacht oder etwas mit Freunden unternommen. Trotzdem, ich habe recht lange geraucht, und ich habe mich in der Schule immer sehr unwohl gefühlt, gelangweilt, nicht gewusst was ich machen will.

Also ich 19 oder so war, ich kann mich nicht genau erinnern in welchem Jahr das passiert ist, da wollte ich nachts mit einem Freund über eine Skipiste zu einer Hütte gehen, wo wir auf eine Party eingeladen waren, eine sehr spontane Geschichte, ich hatte nur Turnschuhe und Jeans an und wir hatten beide total unterschätzt, wie weit der Weg ist.
Ich fasse das nur sehr kurz zusammen, die Erinnerung ist furchtbar für mich.
Mitten auf der Piste Panik bekommen, Kreislauf, Schwindel, und die Angst nicht mehr wegzukommen. Totale Panik, wahrscheinlich meine erste richtige Attacke.
Ein freundlicher Pistenarbeiter der zufällig mit seinem Gefährt die Piste präpariert hat, nahm uns mit, die Rettung.

Etwas später, ich glaube im gleichen Jahr, hatte ich einen Dro. Trip genommen, alleine daheim, und der ging sehr daneben, absoluter Horror in Dimensionen die ich niemandem zumuten möchte. Danach ging es los: wenn ich was rauchte, kam die Panik, ich hörte mit allem auf, aber die Panikattacken blieben, ebenso die Depression, die sich breit machte. Also hab ich mit allem aufgehört, seitdem nie wieder etwas angerührt.

Insgesamt ging es mal besser, mal schlechter, mal hatte ich Therapie, mal hatte ich Medikamente, mal beides. Antidepressiva, Gesprächstherapie, es war wohl so das Übliche, aber nichts half mir wirklich raus aus dem Ganzen.
Was seitdem nie mehr wirklich ging war Urlaub, weite Reisen, lange Fahrten mit dem Auto, es überforderte mich. Ich war zuletzt vor 16 Jahren auf Urlaub....

Während ich das hier aufschreibe wird mir einfach noch viel mehr klar warum ich den Winter so sehr hasse inzwischen.
Warum Autofahrten so schrecklich sind, weil es das Gefühlt ist von irgendwo sein und nicht wegkommen.
Und wenn dann noch Nacht ist, multipliziert sich das Ganze.

Okay, spulen wir vor nach 2011, ich besuche ein Medienkolleg in einer 65 km entfernten Stadt und pendle täglich 130 Kilometer insgesamt auf der Autobahn.
Kurz vor Ende des zweiten Semesters bekomme ich aus dem Nichts heraus eine Panikattacke sondergleichen, auf der Autobahn.
Denke es ist total aus, Herzangst, unfassbarer Stress.
Ich rufe die Rettung, nehme Xanor als Beruhigungsmittel, komme natürlich runter, und fahre heim, verwirrt und zerrüttet von dem Ereignis.

Daheim in der Nacht: wieder eine Attacke. Ich nehme also Beruhigungsmittel, bin 3 oder 4 mal in der ambulanten Psychiatrie oder hab die Rettung daheim.
Daheim, ja, das ist auch ein Thema dabei... meine Eltern haben groß Haus gebaut als ich Ende Gymnasium war und da habe ich jetzt ein Stockwerk, wo ich noch immer wohne. Eine sehr ungesunde Situation, weshalb ich gerade zum ersten Mal in meinem Leben (ja, total bescheuert, ich weiß) nach einer Wohnung suche, um daheim auszuziehen. Was mir auch ungemein Angst macht, es aufzugeben so der Sohn zu sein, der auch auf seine Mutter aufpasst.
Dazu muss man sagen dass sie vor 10 Jahren Krebs hatte, eine kritische Operation und seitdem in Frührente ist (aber sich gut erholt hat, Gott sei Dank!).
Mein Vater wurde letztes Jahr wegen Zungenbodenkrebs operiert, auch sehr kritisch, ist ein Jahr später noch immer angeschlagen davon, war ebenfalls auf der Kippe, weil recht weit fortgeschrittener Krebs...
Ach, und ich habe mit 27 oder so erfahren dass mein Vater schonmal verheiratet war und drei andere Kinder hat... die ich nicht kenne.
Und letztes Jahr, während seiner Erkrankung, kam raus dass er noch immer mit dieser Frau verheiratet ist.
Klingt unglaublich, ist aber so, meine Mutter hatte es erst erfahren, als ich schon auf der Welt war, und mir ebenfalls verschwiegen, aus Scham.
Die beiden leben also in wilder Ehe, wie man das so nennt, und haben alle in unserem Bekanntenkreis angelogen, niemand weiß von dieser ersten Frau...
Anscheinend will er die Scheidung jetzt per Anwalt erzwingen bla bla, keine Ahnung mehr was da stimmt und was nicht, man sieht dass nie offen bei uns über irgendwas geredet wurde. Mein Dad war immer der Erfolgsmensch, Manager, nur Druck, Fassade und mir sagen das geht doch besser. Keine soziale Kompetenz.

Zurück zur Story.
In der ambulaten Psychiatrie des Kufsteiner Krankenhauses verschreibt man mir ein Antidepressivum, das mich noch nervöser macht (Ixel), ich verfalle in einen nervösen Dauerzustand, der kein Ende finden will, verbringe sogar eine Woche dort in der Psychiatrie auf eigenen Wunsch, geholfen wird mir nicht wirklich.
In dieser Zeit rede ich mit niemandem mehr, kann nicht Musik hören, nicht lesen, nicht fernsehen, es geht einfach GAR NICHTS mehr, ich bin in einem Dauerzustand der Angst, die sich immer und immer ums Herz dreht, und mich wahnsinnig macht, mich abhält davon einzuschlafen, das Haus zu verlassen, irgendwas zu machen

Erst dann in der Tagesklinik in die ich per Zufall und Glück recht schnell komme stellt sich deutliche Besserung ein mit dem Medikament Lyrica, innerhalb kürzester Zeit fahre ich selbst wieder mit dem Auto und beende sogar mein Kolleg.

Meine Angst vor Strecken die weiter als 50-70 Kilometer sind, bleibt, aber der Rest funktioniert überraschend gut. Ich schlafe wieder, mache wieder Musik (bin Musiker und habe eine Band und ein Soloprojekt, School of Audio Engineering gemacht).

2012 geht rum und ich beschließe die Medikamente abzusetzen. Ein leichter Kampf, Schlafstörungen dadurch, zuvor hatte ich auch die Beruhigungsmittel abgesetzt, was einem kleinen Entzug glich. Seitdem nie mehr ein Benzo angerührt auch wenn ich bis heute immer Xanor und Psychopax dabei habe, wohl als Talisman.

Nun kommt 2013, eine Frau fährt mir ins Auto, Blechschaden.
Nicht weiter schlimm, ein wenig Aufregung zwar, aber okay.
Eine Woche später genau gehen die Attacken wieder los während einer Autofahrt.

Nach einem halben Jahr erfolglosen Kampfes (Versuche, mich selbst zu konfrontieren und das wieder auf die Reihe zu bekommen) gehe ich wieder in die Tagesklinik.
Nicht mehr so gern ehrlich gesagt, weil es für mich wie eine Niederlage ist.
Diesmal erhöhte Dosis Lyrica (von 300 auf 450 mg) ohne nochmal den durchschlagenden Erfolg von 2011 zu erzielen, dazu noch Valdoxan für meinen ruinierten Schlaf.
Ich verlasse die Tagesklinik stabiler, aber nicht mehr so wie 2011, Autofahren ist und bleibt ein Kampf. Meine Herzangst kommt in Phasen.

2014 dann Lyrica auf 200 mg reduziert über Monate hinweg, eigentlich recht stabil. Sogar leichte Besserung. Meine Freundin hilft mir, wir machen Ausflüge, ich geh wieder einkaufen, sogar auf ein Konzert mal oder ins Kino.

Dann kommt der Winter, dann kommt Streit, Beziehungskrisen, die oben genannte Krebserkrankung meines Vaters 2014 und eine verworrene Geschichte die mal Platz für sich selber brauchen wird, der Darmverschluss meiner Mutter der nur durch Notoperation behoben werden konnte (ich habe sie gefunden, Notarzt kam und meinte, eine Stunde später und das wäre nicht mehr gut gegangen), und wir sind da. Im jetzt.
Mein Chefarzt aus der Tagesklinik, zu dem ich guten Kontakt hatte, ist in Pension, nochmal da hin will ich einfach nicht.
Mir wurde angeraten meine Medikamente wieder zu erhöhen, im März habe ich bei einer PSychiaterin einen ersten Termin.
Dazu vereinzelte Psychotherapie, die momentan gut tut, mich aber nicht wirklich weiterbringt.

Dazu kommt ein Unvertrauen in mich und die Angst davor, die Dosis zu erhöhen. Das ist das Schlimme, und auch das was mich heute fertig macht.
Ich sitze da und denke den ganzen ganzen GANZEN Tag es könnte einfach aus sein. Dann wird mir schlecht, ich werde nervös, stehe auf, gehe rum, fühle mich schwindlig, das Gefühl ich müsste brechen und dann wieder das Gefühl dass mein Kreislauf das nicht mitmacht, nicht mehr kann...
Heute war ich bei meinem Hautarzt, Blutbild machen (wegen der Medikamente). Die Fahrt dorthin, obwohl gerade mal 10 Minuten, eine reine Qual, ich winde mich im Auto, denke ich werde nicht ankommen, fühle mich als ob nichts mehr echt ist, als ob es einfach gleich aus ist.
Der Arzt ist ein wunderbar netter Mensch, trotz Panik hatte ich einen Puls von unter 70 und einen BD der für einen Herzneurotiker beim Messen echt okay ist, das weiß sogar ich. Er meint Ich lege den Kopf aufs Schafott für dich, so sicher sage ich dir dass dir nix passieren wird und es beruhigt, ein wenig. Aber daheim geht's halt wieder von vorne los, draußen wird es dunkel, und es wird schlimmer...

Dieses total Unvertrauen ist so grausam. Auch wenn ich weiß dass ich sowas schon mitgemacht habe, sogar schlimmeres, trotzdem gewinnt immer diese aber was wenn jetzt... Stimme. Und man verliert halt irgendwann die Hoffnung, dass es auch mal wieder gut sein kann, dass ich auf Urlaub kann, unbeschwert ein Konzert genießen...
Ich habe das früher geliebt, bin in Florida gewesen, London, Paris, Spanien, Italien, Schweiz und hab es einfach toll gefunden.
Und jetzt? Der Gedanke länger als 5 Minuten im Auto zu sitzen treibt mich in den Wahnsinn.
Wenn ich Mitfahrer bin fange ich an mir Kleidung zu öffnen, Jacke ausziehen, kratze und drücke an meinem Brustkorb rum, bin einfach wie ein gefangenes Tier das raus will.
Aber wenn ich dann stehen bleibe und ausstehe habe ich dieses Gefühl von ich muss hier weg, hier passiert mir was, ich muss heim obwohl daheim nichts anders oder besser ist, obwohl ich weiß hier in dem selbst auferlegten knast zu sitzen...


Ach, ich schreibe und schreibe dahin, hoffentlich langweilt es euch nicht schon. Ich blogge auch zu dem Thema, aber hab den Blog momentan auf privat gestellt, falls sich das mal ändert und es jemanden interessiert, sage ich gern Bescheid.

Hallo , mich interessiert dein Blog ....hatte mir auch schon überlegt so einen zu eröffnen .Bin heute hier übrigens auch neu

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Herzneurose Erfahrungsberichte von Betroffenen

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Hallo, ich hätte auch Interesse an deinem Blog

Zitat von Dowoop Queen:
Hallo , mich interessiert dein Blog ....hatte mir auch schon überlegt so einen zu eröffnen .Bin heute hier übrigens auch neu


Es kann schon hilfreich sein, weil man erkennt, ähnliche Situationen schon erlebt und gemeistert zu haben, etwas was man gern mal verdrängt, sobald die Angst zu stark ist.

...eigentlich ne gute Idee !

schreib doch mal die blog adresse auf

@traumfahrer: ich habe deinen beitrag hier gelesen und kann nur sagen: KRASS KRASS KRASS!
tut mir leid, was du alles an mist durchmachen musstest bisher...

dieses UNVERTRAUEN, was du beschreibst, das kenne ich nur zu gut.
mein mann sagt ja, dass er glaubt, mir fehlt das ur-vertrauen... in mich selbst...
schon krass, was die psyche so alles anstellen kann.

übrigens: ein therapeut hat auch mal meinen puls gemessen, als ich panisch war. mein puls war erstaunlicherweise sogar recht niedrig...
EGK war bei mir die letzten beide male auch okay.
von dem her... ich denke mir als: ja cool, das herz springt mir fast aus der brust... aber egal. herz ist okay. es ist nur panik!

autofahren hasse ich im übrigen auch. und ich bin immer nur beifahrerin, da ich keinen führerschein habe...
dabei war letztes jahr so gut... trotz dem oft mulmigen gefühl im bauch... ich bin so oft und so viel mit meinem mann irgendwo hingefahren. egal wohin, egal wie weit. zwei mal düsseldorf, münchen, augsburg, österreich, freiburg...
wir waren im sommer sogar in italien im urlaub.

und dann ist es immer ein derber rückschlag, wenn wir trotzdem, dass ich immer alles gemacht habe, und alles ausgehalten habe, ja, dass die panik immer und immer wieder aufkommt.
eigentlich war zuhause auch immer mein sicherer ort. aber die panik sucht sich immer neue wege... ende letzten jahres bin ich selbst daheim gaaaaar nicht mehr klar gekommen. hab mich -2 jahre vor heilig abend- von meinem mann in die notfallambulanz (psychologische) fahren lassen, weil ich's daheim nicht mehr ausgehalten habe...
man muss versuchen, sich der angst und panik entgegen zu stellen und mit offenen armen zu sagen hallo panik. da bist du ja wieder. wir kennen uns ja schon soooo gut...
aber klar, mir hilft das auch nicht immer.
oft bin ich von der panik dann trotzdem so geflashed, so überwältigt, dass gar nichts mehr geht.

gut ist es aber, zu wissen, dass es anderen leuten hier auch so oder so ähnlich geht.

haltet alle durch!

LG; anna

Hallöchen... Um gleich auf den Punkt zu kommen... Ich denke herzneurose zu haben(diagnostiziert vom Arzt :/) Zweifel diese Diagnose jedoch schon lange an... Und irgendwie auch nicht! Letztens war ich spät drann, musste ein Stück zum bus hin rennen um ihn zu schaffen... Ps.: normaler weise tue ich das nicht...Will mein krankes Herz?!ja nichts zumuten was ihm schaden?! ..könnte! Naja bin gerannt, bus mit Herzrasen betreten... Hingesetzt, luftnot, erstickungsgefühl=TODES ANGST In solchen Momenten denke ich,,oh was nun los, ist es normal das es so schnell schlägt, ist die Geschwindigkeit zu hoch des schlagens, ist es normal das es so schnell schlägt,,oh schreck nach kurzer pause, merke ich rapide wie mein Herzschlag ruckartig langsamer wird.. ich frage mich, ist das normal das ich das so extrem habe und wahr nehme!? Denke. ,oh gleich bleibt mein herz stehen oder doch Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzrythmus Störung!? Ach tausend Fragen und Gedanken in so einem normalen!? Moment ..... Generell leide ich auch tag täglich sterben zu müssen, warum auch immer! Ich kann einfach nicht mehr normal leben... auch viiiele andere Beschwerden , Symptome machen mich fertig zb reizdarm, reizmagen, Schwindel, Globus Gefühl, niedriger puls in Ruhe oft 44-50(bin sportmuffel) usw... Alle Untersuchungen die gemacht worden sind ok... Ekg,Blutdruck, Kopf ct/mrt,blutbild ok!? Vitamin b12 und vitamin d Mangel wurden behoben... Rheuma wert ok, Nervenwasser ok, Nerven Geschwindigkeit ok, magen u Darmspiegelung .ok...astma bronchiale(habe spray) ,leichte Schilddrüsenunterfunktion(Behandlung mit l tyroxin 50mg....) ....ansonsten bin ik laut kh,Ärzte top gesund :O !? Problem nur, ich fühle mich ständig krank,, tot krank,,

Hey Leute bei mir ist es momentan wieder nen bissken mies hab wieder totale Angst ne Herzkrankheit zu haben

Hab in letzter Zeit immer dann wenn ich schlafen gehe aber auch nur auf dem Rücken liegend Herzstolpern aber nicht viele nur so vereinzelnd mal

Kennt ihr das auch ?

LG

Hi Olli,
Der Tag, bzw. der späte Nachmittag und Abend ist heute bei mir auch zum Heulen.
Heute Morgen noch gut drauf, dann heute Nachmittag sehr schnellen Schrittes ins Kino. schlechtes Sehen, zitternde Knie an der Kasse, leichte Übelkeit und Atemnot und der Tag war/ ist gelaufen.. Bin jetzt nur noch fertig und unruhig zugleich. Hetzstolpern natürlich eingeschlossen. Und dabei will ich foch bald Skifahren und muss dann auch belastbar sein...
Einfach nur traurig...

Hallo ihr, die auch an einer Herzneurose leidet,
mein Psychologe meinte heute, dass man in regelmäßigen Abständen und geplant untersuchen lassen könnte, ob alles in Ordnung ist. Dann sei man zumindest erst mal beruhigt. Zwischen abgemachten Terminen dürfe man aber wegen des Themas nicht wieder hin.
Meine Frage an euch: wie oft lässt ihr euer Herz untersuchen und was genau lasst ihr machen?
Viele Grüße

Hallo alle Zusammen,

mein Name ist Marcel und ich bin 26 Jahre jung. Ich leide an einer angeborenen Herzerkrankung, genannt Einkammerherz. In jungen Jahren wurde ich 2 mal operiert. Viele Jahre ging es dann gut, bis irgendwann Herzrythmusstörungen auftraten, gegen die ich ein Medikament bekommen habe. Dieses Medikament allerdings, ich spreche von Sotalol, hat 2011 (Oktober/November) schlimme Herzrythmusstörungen mit Herzstillstand ausgelöst sodass ich an einem Tag 2 mal reanimiert werden musste. Bei der zweiten Reanimation war ich ganze 8 min. weg inkl. Nahtoterfahrung.

Ich habe ein neues Medikament bekommen, welches bereits schon wieder abgesetzt wurde, da es auf die Schilddrüse ging, und habe einen Defi inplantiert bekommen.

Ich dachte ich käme damit klar, aber anscheinend ist dem nicht so. Seit Ende 2013 allerdings leide ich an Panikattacken die plötzlich kommen und gehen. Mittleriweile, seit Oktober 2014 sind diese durchgängig vorhanden. Einen Psychologen habe ich in den letzten Tagen aufgesucht, bin also noch in der Anfangsphase.

Zu den Symptomen:

- Herzstolpern (ab und zu mehrmals hintereinander)
-häftiges Frieren
-zittern
-übelkeit
-Engegefühl in der Burst und der Magengegend
-Schluckbeschwerden (das Gefühl zu ersticken)
-ständiger Kloß im Hals
-Gefühl der Ohnmacht

Besonders schlimm ist es wenn ich unterwegs bin. Da denke ich teilweise ich muss sterben, bzw. richtige Rythmusstörungen gehen wieder los. Einschlafen kann ich mittlerweile nur noch auf dem Rücken, wenn ich mit dem Ohr auf dem Kopfkissen liege höre ich mein Herz und dass macht mich Wahnsinnig.

Meine Kardiologin, bei der ich im Übrigen alle 6 Monate bin, zuletzt Ende Januar 2015, hat keinen Befund. EKG, Herzecho und Blutergebnisse sind normal. Wie es eben bei meiner Herzkrankheit sein kann.

Ich bin irgendwie froh zu lesen dass ich nicht allein bin, denn Freunde und Familie tuen es etwas als lächerlich ab. Ich unternehme kaum noch etwas, aber dass verstehen sie einfach nicht.

Viele Grüße
Marcel

Zitat:
mein Name ist Marcel und ich bin 26 Jahre jung.


Hallo Marcel,

tut mir leid, dass du diese Erkrankung abbekommen hast. Und Hut ab, wie du damit umgehst. In meiner Stadt gibt es (Uniklinik) eine Abteilung Psychokardiologie. Die sind spezialisiert, einerseits auf die Wechselwirkung, die die Psyche auf das Herz ausübt, andererseits aber eben auch auf die psychischen Folgen realer Herzerkrankungen. Vielleicht gibt es so was auch in deiner Nähe?

Den Gang zum Psychologen halte ich für absolut richtig und wichtig. Letztlich geht es ja darum, mit einer chronischen Einschränkung umgehen zu lernen. Das deine Familie das lächerlich findet, finde ich skandalös.

Die Symptome die du beschreibst sind eigentlich alle klassiche Angstsymptome, gegen die man etwas unternehmen kann. Insofern machst du alles richtig, so wie du das jetzt angehst.

Alles Gute und viele Grüße,
Amyg.Dala

Hallo Amyg.Dala,

vielen Dank für die Lieben Worte. Ja ich bin in Hamburg im Uniklinikum Eppendorf, die Psychologin hat mich gleich daraufhingewiesen dass ich mich da melden soll, gibt es dort auch. Muss Freitag um 8:00 Uhr da sein mit 4-5 Std. Wartezeit,aber dass ist mir egal!

Ich möchte doch einfach nur so Leben wie vorher. Ich dachte wirklich, ich kann es einfach wegstecken, zu mal es erst 2013 das erste Mal aufgetreten ist.

Habe auch schon wieder meine Kardiologin in der MHH genervt mal sehen was sie antwortet.

Viele Liebe Grüße
Marcel

Zitat:
Ja ich bin in Hamburg im Uniklinikum Eppendorf, die Psychologin hat mich gleich daraufhingewiesen dass ich mich da melden soll, gibt es dort auch.

Ah, das hört sich doch gut an.

Das wird sicher ein schönes Stück Arbeit und auch eine Weile dauern. Aber wenn man die Angst in den Griff bekommt, hat man wieder viel mehr vom Leben.

Ich habe meine Herzphobie, die sich immer aus an sich harmlosen Stolperern speiste, mit einer Verhaltenstherapie in den Griff bekommen. Ich bin aber völlig herzgesund, deswegen weiß ich nicht, welche Therapietechnik oder -Richtung da für dich die richtige ist.

Vermutlich gibt es auch irgendein Forum, wo sich lauter Defi-Patienten austauschen. Aus dem Rennradforum kenne ich einen Faden, da gingen zwei von denen ziemlich cool an die Sache ran und fahren tausende Kilometer jährlich, ohne Angst und ohen ständig an die Technik zu denken.

Ich würde behaupten, ich kenne mich mit Verhaltenstherapie bei Herzphobie für einen betroffenen Laien einigermaßen aus. Falls du dazu Fragen hast, lass es mich wissen.

Viele Grüße,
Amyg.Dala

Die Psychokardiologie wird sicher der richtige Bereich sein. Diese Stolperer machen mich auch Wahnsinnig.

Ich weiß nur, dass ich es nicht mehr lange aushalte. Hab da auch riesen Angst um meinen Job. Im moment geht es noch..aber wer weiß

Bei einer Verhaltenstherapeutin war ich gestern, die hat mich dann ja an die Psychokardilogie verwiesen. Aber die Therapeutin hat noch andere Baustellen an mir entdeckt für die sie zuständig ist. Also fahre ich dann mal Zweigleisig.

Liebe Grüße
Marcel

Zitat:
Also fahre ich dann mal Zweigleisig.



Zitat:
Diese Stolperer machen mich auch Wahnsinnig.

Zu meinem Umgang mit den Stolperern hatte ich in einem anderen Thread mal was Längeres geschrieben:

Viele Grüße,
amyg.dala
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Ein sehr Mut machender Eintrag

Den werde ich mir immer wieder vor Augen halten.meine Kardiologin hat sich auch via Mail bei mir gemeldet,weil ich sie heut morgen ja belästigt hatte und wieder schrieb sie mir (wahrscheinlich das 5. Mal in den vergangenen Monaten) das die ES harmlos sind..

Puh echt reine Kopfsache,bei mir ist es aber sicher etwas schwieriger weil ich eben eine angeborene Geschichte habe.

Aber vielen Dank für den Hinweis zu deinem Thread

Viele Grüße

Hallo

Bevor ich jetzt anfange hier ausführlich über meine Beschwerden zu schreiben und eventuell gleichgesinnte finde, möchte ich erstmal sicherstellen das dieses Forum noch aktiv ist. Der letzte Beitrag ist ja schon ein bissel her. Also bitte mal melden wenn hier noch jemand aktiv ist. Danke.

Öffne doch einfach ein neuen thread wo es um dich geht

A


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Dr. Matthias Nagel
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