Hallo Ihr Lieben,
und noch eine leidgeplagte Herzneurotikerin. Ich bin 46, also die Omi hier, und seid 2009 häufen sich zunehmenst meine Beschwerden. Angefangen hat alles mit sporadischen BD-Schwankungen, leichtem Haarausfall und Zyklusbeschwerden, so dass es anfangs hieß: Wechseljahre. Ich brauche hier - unter Euch Fachleuten ;o) - wohl nicht erwähnen, dass zu allen Symptomen die jeweiligen Untersuchungen (alle o.B.) erfolgten. Ich erhielt daraufhin einen Betablocker und alles ging seinen Weg. Ca. 3/4 Jahr später bekam ich eine Hochdruckkrise. Mein ganzer Körper vibrierte, zitterte, Atemnot, Herzrasen, schwitzen etc. Das während der Arbeit (ich muss dazu sagen, dass ich ein Homeoffice habe und selber im Innendienst eines medizinischen Versorgers arbeite). So rief ich 112, Verdacht auf Infarkt und ab ins KH. Stationär folgte die ganze Palette: Schilddrüse, Szinti, MRT's, Magen-/Darmspiegelung, EEG, EKG, 24-Std-BD, Herzenzyme, Blutwerte noch und nöcher. Und - alles o. B. Na, super! Hinzugezogene Neurologen/Psychiater vermuteten da schon Herzneurose/Angststörung/Somatisierungsstörung. Ich schmunzelte... Herz, Angst, Soma... Mir geht es doch gut. Ich habe einen tollen, gesunden Sohn, einen super Job, ein schönes Zuhause, keine Altlasten; weder finanz. noch emotional... hhmmm. Ich suchte mir dennoch einen Psychologen und Dank guter Connektion des HA's erhielt ich innerhalb drei Wo einen Termin und eine 25 Std. Therapiezusage der KK. Was soll ich sagen? Es stellte sich heraus, dass ich Angst um mein Herz habe, Angst, einen Infarkt zu bekommen oder dass etwas seitens der Ärzte übersehen wurde. Diese ganze Angst resultiert daraus, dass mein Kind ein ehemaliges Frühchen von 600 Gramm war, lange auf Intensiv lag und doch so einige OP's durchlaufen musste. Als ich mir um ihn keine Sorgen mehr machen musste, hatten wir 2007 innerhalb eines Jahres 3 Todesfälle (alle Herzinfarkt) in der Familie; darunter auch meine Mutter, die ich in ihrer Wohnung leblos aufgefunden habe. Und nach all diesen Ereignissen, bekam ich dann ab 2009 die ersten Symptome.
Ich habe in der VT gelernt, dass ich zu wenig auf meine Gefühle gehört/beachtet habe. Also immer schön Truhe auf, Gefühle rein, Truhe zu. Sprich, ich habe durch die Ereignisse nur noch funktioniert. Leider nahmen, trotz VT, die körperlichen Beschwerden zu. Verspannungen, unerträgl. Kopfdruck, Brennen an verschiedensten Körperteilen, Magenkrämpfe, Herzbrennen und Druck in Brust und hinterm Brustbein, Schwindel, Ohnmachtsgefühle, Gefühl, als wenn ein Dolch im Kehlkopf oder in der Brustwirbelsäule steckt, erschöpft, innere Unruhe, BD-Schwankungen, Kribbeln in den Beinen usw. Es folgten erneut etliche Untersuchungen. Zysten in der Schilddrüse wurden gefunden, aber ungefährlich. 2 leichte Bandscheibenvorfälle wurden auch gefunden, aber, lt. Ortho, würde ich die gar nicht merken, wenn mein Körper fit wäre. ich fing an Puls und BD zu messen... und... im Netz zu recherchieren, leider! Wie Andreas könnte ich wohl gleich nach der Uni-Anmeldung meinen Doktor machen. Man, man. Es wurde wie ein Zwang - und - es musste doch einer irgendein Herzleiden übersehen haben! Sporadisch folgten Krankenhausbesuche aufgrund Herzrasen und Atemnot. Natürlich immer o. B.
Ende Februar d. J. wieder eine Blutdruckentgleisung während der Arbeit. Mein Sohn kam gerade aus der Schule, sah mich da so zitternd und nach Luft ringend vor meinem Schreibtisch stehen und rief den Krankenwagen. Vllt. auch dadurch bedingt, dass mein Kind nun dabei war, forderte ich im KH gleich einen Neuro an und bat um sofortige Hilfe. Durch den Krankenwageneinsatz hatte ich Glück und kam in die psychiatrische Ambulanz in ambulante Therapie. Ich war nun 4 Wochen in der offenen Abteilung stationär, um mich und meine Seele mal runter zu fahren. Und im Anschluss 6 Wo in einer ambulanten Tagesklinik, tgl von 8 - 16.00 Uhr.
Leider wurde ich in keiner dieser Kliniken auf Medis eingestellt (da ich auch eine tierische Medikamentenangst habe). Ich habe sehr, sehr viel gelernt in dieser Zeit! Entspannung, Achtsamkeit, was Stress ist, was Schlafstörungen sind, was Angst ist, und und. Es war das Beste, was ich machen konnte! Ich habe erkannt, dass ich nicht nur meine Gefühle unterdrückt habe, sondern auch vergessen habe, was meine Bedürfnisse sind! Und, ich habe gelernt, dass zu dem Gefühl der Angst, das Bedürfnis Sicherheit gehört. Ich habe also nur meine Sicherheit verloren - ja nur... Während der Klinikaufenthalte ist es jedoch wie unter einer Käseglocke. Man ist versorgt, umsorgt, beschützt, u.v.m. Da ging es mir wirklich recht gut. Aber zuhause in der Realität kommt wieder die knallharte Konfrontation mit Allem. Meine Beschwerden sind wieder alle da. Kam vorhin gerade aus dem Garten, da mir so schwindelig wurde, mein Puls anfing zu rasen, mit speiübel wurde und ich Sehstörungen hatte. Und, glaubt mir - ich hasse es! Und ich bin ungeduldig! Und ich ärgere mich, dass ich meine Energie immer wieder in die falsche Richtung lenke! Wobei ich auch dankbar bin, dass ich diese Gefühle überhaupt schon wieder habe.
Und ich habe nun eine Ärztin, die mich medikamentös unterstützen möchte. Sie sagt, es ist bei mir chronifiziert (so wie mit dem Schmerzgedächtnis). Und mein Körper muss mal zur Ruhe kommen. Ich darf sogar jeden Morgen in die Praxis kommen, um die Medis dort einzuschleichen. Ich habe Angst, ja. Aber ich weiss, dass es nur noch diesen Weg gibt. Und ich bin froh, dass diese Ärztin mir die Sicherheit gibt. Also drückt mir die Daumen! Und falls Ihr Tipps habt, bitte gerne.
GlG an Euch Alle!
01.09.2013 14:02 •
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