Zitat von tasulina:hallo an alle
,
ich weis nich wo ich anfangen soll aber ich schreib mal drauf los.
ich leide ganz massiv an angst und panik und das macht sich haubsächlich durch hertzrasen schweishände und füsse und das den ganzen tag sei letzten donnerstag war am freiteg in der notaufnahme EKG, blutdruck, blutwerte alles OB, muss sagen mach gerade hypnosetherapie. ich wess nicht weiter bin völlig am ende.
Ich grüße dich, tasulina,
ich kann sehr gut nachempfinden, wie es dir geht und was du zur Zeit durch machst.
Ich hatte meine 1. Panikattacke vor fast 50 Jahren. Plötzlich war sie da, erfasste mich mit all ihrer Macht und Kraft und ich flehte nur noch lieber Gott, lass mich bitte nicht verrückt werden oder sterben! Ich schrie nur noch, rannte in Panik hin und her und rief die Seelsorge an. Die fragte erst mal ganz gemütlich nach meinem Alter und warum ich denn Angst habe und das ich mich beruhigen sollte. Das half mir in meiner Not auch nicht und ich rief verzweifelt den Notarzt an. Der verpasste mir als erstes eine Beruhigungsspritze (Valium) und fand die richtigen Worte, so dass sich mein Adrenalin-Spiegel wieder normalisierte. Ich wurde auch sofort stationär aufgenommen.
Mir der Zeit, es dauerte ziemlich lange, verstand ich dann in der Psychotherapie, was sich in mir und meinem Körper abspielt bei einer Attacke und wodurch sie ausgelöst
wird. Ich lernte, wie ich mich verhalten soll/kann, in Extremsituationen, um die Attacken nicht mehr so intensiv aufkommen zu lassen und/oder wie ich damit umgehen kann, damit sie erträglicher werden.
Heute habe ich keine Panikattacken mehr, aber die Angst in abgeschwächter Form ist mein unbewusster Begleiter. Das wird auch wohl immer so bleiben, aber das ist ok so für mich. Ich habe die Angst akzeptiert, weil sie eben ein Teil von meiner Persönlichkeit ist und behandele sie wie einen Freund, denn bei näherer Betrachtung ist sie das, wenn man das auch manchmal anders sieht.
Ich spreche jeden Tag mit meiner Angst und sie ist mir dankbar dafür, dass ich sie nicht verleugne und akzeptiere.
Je mehr du deine Traumata aufarbeitest, je besser wird es dir gehen. Glaube ganz fest daran und habe ein bisschen mehr Geduld.
Ich habe auch eine Hypnose-Therapie hinter mir. Das war ein hartes Stück Arbeit, aber es hat sich gelohnt.
Vielleicht können dich meine Worte etwas beruhigen. Ich würde mich freuen.
Ich habe mich damals an jedes verständnisvolle und liebe Wort geklammert, was mir auch sehr gut getan hat.
Kopf hoch und glaube an dich. Es kann nur besser werden.
Alles Liebe
Glockenblume