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Hallo an alle,

ich habe eine generalisierte Angststörung, die vor ca. 3 Monaten ausgebrochen ist und habe auch/v.a. Angst vor Krankheiten.

Seit ca. 4 Wochen bin ich in einer massiven Abwärtsspirale. Mir geht es nicht so gut, mir fällt etwas an meinem Körper/ Gesundheit auf -- es geht psychisch schlechter. Dann wirkt sich dies körperlich aus -- psychisch noch schlechter usw. Ich denke, ein Großteil von euch kennt das.

Nun habe ich seit ca. 2 Wochen einen kleinen Infekt (mit etwas Husten, Halsweh) und merke seitdem, dass sich meine linke Körperhälfte komisch anfühlt. Es fängt hinter dem Auge/ Stirn und Schläfe an, geht über den Hinterkopf und Nacken weiter. Taubheitsgefühle am linken Arm und das Handgelenk schmerzt etwas. Und das linke Bein ist manchmal auch etwas taub - zusätzlich tut mir manchmal (morgens) der untere Rücken etwas weh. (Ich hatte vor 2 Wochen auch eine Zecke, aber FSME geimpft und Borreliose ist es lt. Arzt vermutlich nicht).

Ich hatte vor 1,5 Wochen dann ein schlimmes Erlebnis: ich dachte während des Autofahrens, dass ich bald meine linke Körperhälfte nicht mehr bewegen kann. Oder kaum noch Kraft in der linken Seite. Schwer zu erklären - ich hatte auch gleichzeitig Kopfschmerzen und wahrscheinlich auch ne kleine Panikattacke (als Auslöser oder Folge ist mir unklar). Nach einer Ibu 400 ging es etwas besser.

Aber seitdem habe ich Angst vor einem Hirntumor oder Durchblutungsstörung im Gehirn.

Natürlich könnte man das evtl. durch eine extreme Verspannung inkl. HWS erklären. Ich bin deswegen zur Zeit bei einem Osteopathen, der meint, ich sei verspannt. Aber hattet ihr auch schonmal sowas? Dass sich euer linker Arm und Bein anders als rechts anfühlen, dass ihr diese schwieriger bewegen könnt oder denkt, dass ihr hier weniger Kraft habt als auf der anderen Seite? Und dass gleichzeitig eure linke Kopfhälfte sich komisch anfühlt, kombiniert mit Kopfschmerzen?

Meine Oma ist an einem Hirntumor gestorben und nun habe ich Angst - speziell nach diesem komischen Autoerlebnis. Ansonsten hatte ich noch keine Anzeichen eines Tumors (also Sprachzentrum, Motorik etc.).

Kennt ihr sowas oder habt ihr Tipps für mich: z.B. soll ich für die Psyche ein MRT machen lassen, um sicher zu sein. Bzw. falls es an Verspannungen liegt - was hat euch geholfen.

Im Voraus vielen Dank und liebe Grüße
Metaller

22.06.2014 18:15 • 04.07.2014 #1


6 Antworten ↓


Hallo, wir kennen hier alle die merkwürdigsten körperlichen Empfindungen. Und es gibt hier sicherlich viele, die Probleme an einer Körperseite haben. Zum MRT muss du ganz bestimmt nicht gehen, es wäre nur der Anfang eine Odysee von Arztbesuchen. Kurzfristig bist du beruhigt, dann kommt ein neues Symptom.
Ich hatte auch mal Symptome auf einer Seite, da habe ich mir einen Muskel verzogen oder Nerv eingeklemmt, ich weiß nicht mehr genau. Aber ich bin mir sicher, dass du an nichts Schlimmen erkrankt bist. Du als Paniker bist sensibel genug, dann auch wirklich ohne zu überlegen zum Arzt zu gehen.
Solange du nachdenkst: könnte es etwas schlimmes sein oder nicht, ist es die Angst. Du fragst eine ganz typische Frage: kennt das jemand? Das fragen hier ganz viele und ich stelle diese Frage auch immer, weil es mich beruhigt, wenn es etwas normales ist, was andere Menschen auch haben. Der Körper ziept immer mal hier und da. Wir sorgen uns zuviel und befürchten immer das Schlimmste. Das ist das Problem.
Ich hoffe du kannst noch den Abend ein wenig genießen. Bewegung wäre sicherlich auch gut, beide Körperseiten schön locker bewegen, vielleicht bei einem Spaziergang.

A


Halbseitige Probleme: Kopfschmerzen, Taubheit, Ohrdruck

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Hallo kretakano,

danke für die Worte. Wahrscheinlich hast du Recht: solange man fragt, ob das jemand kennt bzw. man sich mit Selbstdiagnosen geiselt, die dann wieder widerlegt werden müssen mit Fakten wie z.B. einem MRT, ist das wahrscheinlich wirklich der Hinweis darauf, dass es nichts ernsthaftes ist - also nur die Angst.
Spaziergang machen wir gleich noch.

@ all
Kennt ihr auch solche Symptome? Was hat geholfen? Speziell wenn man von Verspannung als Ursache ausgeht.

VLG

Hallo Metaller! Also wenn deine Beschwerden wirklich so sind wie geschildert, würde ich dir zu einem MRT raten. Hatte auch so ähnliche Beschwerden, jedoch eher subjektiv wahrgenommen, wie ich im nachhinein merkte. Bzgl Gehirntumor: Mehr als unwahrscheinlich. In Ö (fast 9 Mio Einwohner) erkranken / Jahr gerade mal ca. 400 Menschen an einem malignen GT, wobei weit weit über die Hälfte im hohen Alter ist. Bei einem GT hättest du vor allem beim liegen, bzw. in der Früh beim aufstehen unglaubliche Kopfschmerzen. Ich hab es eh erst gestern wo geschrieben,.. wenns dich beruhigt geh zum Augenarzt: der kann anhand vom Sehnerv sehen ob mit dem Hirndruck alles iO ist. Bei einer Durchblutungsstörung wäre mit großer Wahrscheinlichkeit auch das Sehvermögen beeinträchtigt. Ich habe auch massive Probleme mit der Wirbelsäule, ich hatte tlws das Gefühl, mir knicken beim Gehen die Füße weg, so schwach waren die. Naja, nach meinem MRT ist alles wie weggeblasen. Also, ich würde dir raten einen Neurologen aufzusuchen, ein MRT anfertigen zu lassen, und dann wieder das leben zu genießen! Und: da smit dem Ohrdruck u Kopfschmerzen hatte ich auch,.. Fazit: im MRT sah man dass die rechte Nebenhöhle verschleimt ist. hab noch nix dagegen unternommen, aber werd mir dann mal Tropfen holen

Hallo Samsarala,

sorry, dass meine Antwort etwas gedauert hat - hatte ein paar körperliche Probleme, denn jetzt sind bei mir noch Herzrhythmusstörungen dazu gekommen. War etwas flach gelegen ...

Also: war beim HNO und der meint mit Ohr, Nase und Hals - das kommt seiner Ansicht nach von der Halswirbelsäule. Da ist er sich sehr sicher. Hört sich zwar komisch an, aber ich habe meine restl. Beschwerden auch links und von daher würde das ja alles zusammen passen. Mein Physiotherapeut/ Osteopath denkt auch, dass dies alles vom vegetativen Nervensystem kommt und dann Verspannungen auslöst, die dann wiederum solche Sachen auslösen.

Leider sind seit einigen Tagen noch Herzrhythmusstörungen im Spiel, die aber hoffentlich harmlos sind. Morgen habe ich einen Termin beim Hausarzt (Internist) deswegen.

Leider habe ich bisher Citalopram, Venlafaxin und Opipramol nicht vertragen. Und ich denke, dass du Recht hast - ich benötige unbedingt einen Termin beim Neurologen. Wenn das MRT gut ist - dann bin ich entspannter.

Und ich denke, dass er auch mehr Erfahrung hat mit AD bzw. was für mich geeignet wäre. Ich bin mittlerweile fast der Meinung, dass meine ganze Angst vom Nikotinentzug (seit März Nichtraucher) kommt. Da hoffe ich, dass mir ein Neurologe wirklich helfen kann. Problem ist nur, da einen Termin zu kriegen. Hoffen wir mal.

Schönes Restwochenende (auch an alle anderen)!

Diese rythmusstörungen sind großteils psychischer natur u durchaus gutartig, habe ich auch! Hattest schon 24 h ekg?:)

Also, in der Zwischenzeit hatte ich 24h EKG - neben harmlosen Extrasystolen alles o.k.

Nehme auch Tromcardin und die HRS sind besser geworden - sie belasten mich nicht mehr.

In der Zwischenzeit habe ich auch nochmal Opipramol ausprobiert, da ich auch ohne dieses Medikament HRS hatte und 2 Tage lang nicht schlafen konnte. Seit 4 Tagen nehme ich nun abends 50 mg und bisher hatte ich noch keine Probleme. Ich hoffe, dass ich endlich aus dieser Abwärtsspirale rauskomme. Denn meine linke Seite Problematik ist wieder schlimmer geworden und belastet mich. Dann wieder Angst, dann wieder Verspannung ...

In der Zwischenzeit habe ich auch einen Nottermin bei einem Neurologen (und Psychiater) bekommen. Es war zwar etwas subtropisch, da er nicht mal gefragt hat, was mir fehlt (ich hatte das nur kurz den Empfangsdamen ansatzweise schildern können) und nach zwei Untersuchungen (EEG und Ultraschall Halsschlagader und Schläfe) gesagt, dass soweit alles in Ordnung sei. Ich war dann erstmal verblüfft, denn aus seiner Sicht, war dann unser Termin (nach ca. 30 sec.) zu Ende. Ich hab ihn dann gefragt, woher dann meine linke Seite Probleme kämen - Angststörung/ Verspannung? Er meinte, ich solle erstmal in den Urlaub fahren und möglichst wenig (50 mg) Opipramol nehmen. Ich fragte dann: ja und Gehirntumor oder MS oder was weiß ich ... Da hat er gelacht, abgewunken und sich verabschiedet.

Also man muss sagen, dass ich dankbar war, dass mich dieser Arzt überhaupt drangenommen hat und mir ist klar, dass er dann nicht noch ewig Zeit verbraten kann, aber etwas auführlicher wäre schön gewesen. Ich weiß ja nichtmal, was er jetzt aus dem EEG und Ultraschall interpretiert. Aus meiner Laiensicht nur, dass ich keinen Schlaganfall und keine Durchblutungsstörungen habe. Und da er abgewunken hat, denke ich, dass ich mir (hoffentlich) keine Sorgen machen muss. Sonst würde er das - als erfahrener Neurologe - ja wohl nicht machen.

Naja, so hoffe ich, dass Opipramol dann in den nächsten Tagen, Wochen mal wirkt, ich meine Anst und Verspannungen erstmal loswerde, sodass die Therapie fruchten kann und ich wieder mal halbwegs ins (Berufs-)leben zurück kommen kann. Das Problem mit dem Nichtrauchen/ Nikotinverlangen muss ich in den nächsten Wochen auch noch lösen, sonst kann ich kein Glück mehr empfinden und die Abwärtsspirale geht immer weiter. Aber leider wäre das eine Riesen-Niederlage für mich. Denn der Rauchstopp war ja am Anfang - das war ja erstmal mein Ziel. Alles andere inkl. Anststörung, Verspannung, Symptome, Ansatz einer Depression kamen ja später. Und wenn ich jetzt wieder anfange, um die Symptome abzuschalten, bin ich wieder da, wo ich am Anfang war.

Um ehrlich zu sein, würde ich die Situation momentan mit Handkuss wieder annehmen. Aber man muss das Ganze evtl. auch als Chance sehen. Als Chance, das Leben, die Emotionen, den Stress besser in den Griff zu kriegen und evtl. auch was für die Gesundheit zu tun, indem man sich nicht 300 verschiedene Stoffe/Gifte in den Körper jagt.

So, jetzt wünsche ich euch was. Wäre schön, wenn jemand einen Tipp für mich hat oder dies einfach nur kommentieren möchte. Denn es tut gut, hier einfach mal alles rauszulassen und zu kommunizieren.

VG
Metaller





Dr. Matthias Nagel
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