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Hallo zusammen!

Ich beschäftige mich in letzter Zeit sehr intensiv mit mir, meinen Ängsten und Problemen. Ich habe gerade im Internet durch Zufall eine Seite gefunden (ich wollte nur mal wissen, was ADHS eigentlich genau bedeutet) und habe in dieser Liste 23! Hinweise gefunden, die voll auf mich zutreffen. Ich musste loslachen und bin seitdem total aufgeregt. Kann es tatsächlich sein, dass das bisher nicht erkannt wurde? Wenn ja, wie kann man sich Hilfe holen und gibt es da Hilfe in Form von Therapien etc?

25 Hinweise auf ADHS im Überblick

- Konzentrationsprobleme, Ablenkbarkeit
- Aufschieberitis
- Fehlende Tagesplanung (Arbeit ohne To-Do-Liste)
- Verzetteln, Unfähigkeit, Prioritäten zu setzen

https://www.adhs-ratgeber.com/25-hinweise-auf-adhs.html

Das würde sooo viel erklären

Ich bin gerade soooo aufgeregt. Das berührt mich zutiefst im Moment

16.05.2019 08:56 • 21.05.2019 #1


22 Antworten ↓


Zitat:
Kann es tatsächlich sein, dass das bisher nicht erkannt wurde?


Nach meiner Erfahrung kann das durchaus sein. Mein Mann hat ADHS und bei ihm haben wir es auch selbst diagnostiziert. Eine Psychotherapeutin hatte es in monatelanger Therapie nicht bemerkt, obwohl es auch da eigentlich schon bekannt war, dass auch Erwachsene betroffen sein können.

A


Habe ich ADHS? Die Symptome / Anzeichen passen

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Hallo

Ich rate Dir, zu einem Psychiater oder Psychotherapeuten zu gehen, sie können Tests veranlassen, ob ADHS auf Dich zutrifft.
Hattest Du in der Kindheit auch schon Probleme damit?

Leider verliert sich bei vielen diese Erkrankung in der Pubertät nicht, wie ursprünglich angenommen.

Mein jüngster Sohn leidet an ADS (die ruhigere in sich gekehrte Form) , er hatte schon früher Probleme in der Schule, und trotz Medi wurde es leider nicht besser.

Er hat Therapien und Besuche in Tageskliniken hinter sich, die Diagnose ADS im Erwachsenenalter wurde von der Uniklinik
Münster erstellt, das hat den ganzen Vormittag gedauert.

Er hat u.a. eine Angststörung, Depressionen und eine Sozialphobie, er ist erwerbsunfähig geschrieben worden.

LG Angor

Ich bin gerade dabei das ganze etwas zu durchdenken...
In der Kindheit war ich auch schon sehr empfindlich, impulsiv, rastlos, unkonzentriert, verträumt, unordentlich, mit wenig Selbstwertgefühl etc.
Da hat es diesen Begriff glaube ich noch gar nicht gegeben... ich bin jetzt 42.. ich weiß es nicht.
Den Unterschied zu ADS kenne ich noch gar nicht.. muss ich mich mal schlau machen
Angststörung, depressive Phasen und Sozialphobie habe ich leider auch

Nein, in deiner Kindheit gab es den Begriff noch nicht und dass auch Erwachsene betroffen sein können, ist auch noch nicht ewig bekannt. Ich weiß es gerade nicht ganz genau, aber ich schätzte mal es muss so 10-12 Jahre her sein, da habe ich in einer Zeitschrift davon gelesen. Viele Betroffene haben Folgeerkrankungen wie Depressionen und sind nur wegen diesen behandelt worden. Nutzt natürlich nur begrenzt, wenn die Ursache weiter da ist.

Menschen mit ADHS oder ADS erfahren ganz viel Abwertung durch die Umwelt, weil sie Dinge nicht auf die Reihe bekommen, eine niedrige Reizschwelle haben, unzuverlässig sind usw. Darauf folgen dann andere Krankheiten wie z.B. eben eine Depression oder eine Suchterkrankung.

http://www.adhs-deutschland.de/Home/Beg...-ADHS.aspx

Wie Angor schon erklärt hat, für eine Diagnose würde ich in eine richtige ADHS/ADS Ambulanz z.B. in einer Uniklinik gehen, wo man sich richtig auskennt. Das ist ziemlich aufwendig, es werden viele Fragebögen ausgefüllt, alte Zeugnisse angeschaut, das Schriftbild angeschaut.

Aus meiner Erfahrung würde ich sagen, dass es sich schon lohnen kann, gezielt Therapie zu machen. Aber es ist kein Selbstläufer, wenn man mal eine Diagnose hat. Wenn man Glück hat, wirken die Medikamente gut. Man hört das immer mal, dass es ist, als ob ein Vorhang aufgeht und man plötzlich Licht hat. Bei meinem Mann wirkt es leider nicht, es gibt einen gewissen Prozentsatz Patienten, die auf Ritalin nicht ansprechen.

Zitat von Angor:
Ich rate Dir, zu einem Psychiater oder Psychotherapeuten zu gehen


Ich habe leider erst am 04.07. einen Termin beim Psychiater bekommen (da sieht man mal wieder wie überlastet die sind, selbst am Land).
Zitat von Luna70:
für eine Diagnose würde ich in eine richtige ADHS/ADS Ambulanz z.B. in einer Uniklinik gehen

Da muss ich erstmal suchen... ich denke die nächste wäre wohl in München. Das sind gute 50 km von uns aus

Ja, auf Termine wartet man wohl überall lange. Auf der Internet-Seite der LMU München findet man eine Telefon-Nummer wegen ADHS-Diagnostik. Diese Ärztin hier ist auch eine Spezialistin für ADHS bei Erwachsenen, hat auch ein Buch dazu geschrieben. Sie hat eine Niederlassung in München.

https://praxis-neuy.de/

Wenn ADHS wirklich eine Rolle spielt bei dir, dann ist es letztendlich egal, wie lange du auf einen Termin warten musst, denn dann ist der Weg sowieso lange. Im mittleren Erwachsenen-Alter Verhaltensweisen zu ändern, die man jahrzehntelang hatte, ist enorm schwer und braucht viel, viel Geduld. Zum Glück ist man heute weiter und kann bei Kindern ja wirklich gute Erfolge erzielen, wenn sie früh genug Hilfe bekommen und die Eltern konsequent mitarbeiten.

Diese Symptome sind so allgemein beschrieben, dass sie auf viele zutreffen könnten. Ich möchte hier vor einer vorzeitigen Fehldiagnose warnen. Ich wurde als Kind mit ADHS diagnostiziert und zwei Jahre mit Methylphenidat behandelt. Hat nichts an meinem Verhalten oder Gefühlen geändert, sondern mich nur ausgezehrt, weil ich keinen Appetit mehr hatte. Ich bin sicher, dass es auf mich nicht bzw. nicht mehr passt. ADHS ist ein Sammelbegriff für vieles, was sich nicht exakt in eine Schublade stecken lässt und außerdem eine Modediagnose.
Aber das alles lässt sich gut behandeln, wenn es zutrifft und wirklich richtig und professionell diagnostiziert wird.

Zitat von Luna70:
Im mittleren Erwachsenen-Alter Verhaltensweisen zu ändern, die man jahrzehntelang hatte, ist enorm schwer und braucht viel, viel Geduld. Zum Glück ist man heute weiter und kann bei Kindern ja wirklich gute Erfolge erzielen, wenn sie früh genug Hilfe bekommen und die Eltern konsequent mitarbeiten.

Ich weiß nicht, ob ich etwas verändern werde können.. Geduld ist nicht gerade meine Stärke... mir ist glaube ich schon sehr geholfen, wenn ich wüsste, dass es ADS (denn hyperaktiv bin ich nicht) wäre.

Je mehr ich darüber lese und nachdenke finde ich sehr viele Übereinstimmungen, die ich bisher nicht einzuordnen wusste. Ich habe mich immer selbst fertig gemacht, weil ich so vergesslich, schusselig, impulsiv, unkonzentriert und leicht ablenkbar bin. Zudem kann ich nicht richtig mit Geld umgehen, fahre durchaus auch riskant Auto und und und....Ich habe manchmal das Gefühl nicht wirklich erwachsen zu sein und zu handeln. Die Diagnose wäre zumindest dann für mich eine Erklärung und Bestätigung, woher das ganze rührt... soll aber keine Entschuldigung sein. Ich könnte im Kopf dann ganz anders damit umgehen

Zitat von Froschkönigin:
Ich habe mich immer selbst fertig gemacht, weil ich so vergesslich, schusselig, impulsiv, unkonzentriert und leicht ablenkbar bin. Zudem kann ich nicht richtig mit Geld umgehen, fahre durchaus auch riskant Auto und und und...


Ja, das kommt mir alles sehr bekannt vor. Ich denke, ein Hinweis auf ADS könnte sein, dass man diese ganzen Verhaltensweisen als falsch erkannt hat, sie aber trotzdem nicht abstellen kann. Ich schreibe extra könnte, weil ich natürlich keine Diagnose (weder Mode- noch sonst eine ) stellen kann, sondern nur berichten was ich in den ganzen Jahren beobachtet und mir angelesen habe.

Fakt ist, sollte eine solche Krankheit, Störung, Behinderung, wie auch immer man es nennen will, vorhanden sein, kann man verschiedene Strategien lernen, um das Chaos einzudämmen. Und das ist immerhin eine Chance, die man sonst nicht hat.

Zitat von Luna70:
Ich denke, ein Hinweis auf ADS könnte sein, dass man diese ganzen Verhaltensweisen als falsch erkannt hat, sie aber trotzdem nicht abstellen kann.

Wie wahr, wie wahr

Ich weiß noch nicht ob ich eine offizielle Diagnose brauche und möchte. Im Moment weiß ich auch noch nicht, ob und was mir das bringen könnte... aber wie gesagt, ich stehe noch ganz am Anfang und mache mich erst seit heute schlau darüber.

Wenn ich das nicht zufällig gelesen hätte, wäre ich NIEMALS auf die Idee gekommen, dass ich das haben könnte... vielleicht ist es auch nicht so, aber ich kann mich zu 90% mit dem identifizieren was ich bisher gelesen habe

Dann lies dich doch erstmal in aller Ruhe ein. Ein gutes Buch ist das hier

https://www.amazon.de/Zwanghaft-zerstre...aysr=8-13

Das wurde in einem ADHS Forum von Betroffenen empfohlen.

Zitat von Froschkönigin:
Kann es tatsächlich sein, dass das bisher nicht erkannt wurde? Wenn ja, wie kann man sich Hilfe holen und gibt es da Hilfe in Form von Therapien etc?



JA das kann sein. Symptome machen aber keine Diagnose und Symptome alleine haben noch keinen pathologischen Wert. Wenn dann kann das sicher nur ein Facharzt feststellen und der wird dich sicherlich fragen wie du darauf kommst, warum für dich eine Diagnosestellung wichtig ist und wie sich dein Alltag gestaltet bzw. in wie weit dich das einschränkt.
Was auf deiner Liste fehlt und bei ADHS schon oft prägnant da ist, ist, Impulsivität und Aggressivität. Es muss aber nicht ADHS sein. Komorbiditäten können Ar. sein oder Persönlichkeitsstörungen.

Bevor man nach vorne schießt mit möglichen Therapien oder Medikamenten würde ich eine Diagnosestellung abwarten.

Zitat von FeuerWasser:
Impulsivität und Aggressivität

Ich will da auch nichts überbeurteilen oder mir vorschnell einen Stempel aufdrücken. Ich habe das heute zufällig entdeckt und es würde für mich so viel erklären. Impulsiv bin ich tatsächlich auch. Wenn ich gestresst oder überfordert bin schieße ich auch mal schnell übers Ziel hinaus und tue oder sage Dinge die nicht wirklich angebracht sind. Auch wenn ich mich in die Ecke gedrängt fühle (was aber nur mein eigenes empfinden ist). Es schränkt mich tatsächlich beruflich ziemlich ein, da ich sehr häufig Flüchtigkeitsfehler (auch aus Unkonzentriertheit heraus) mache und in meiner jetzigen Position dies durchaus Probleme macht/machen kann. In vorherigen Berufen ist dies nicht so aufgefallen, da hatte ich andere Aufgaben zu erledigen

Zitat von Froschkönigin:
Wenn ich gestresst oder überfordert bin schieße ich auch mal schnell übers Ziel hinaus und tue oder sage Dinge die nicht wirklich angebracht sind.

Das geht mir genau so. Ich habe selbst ADHS plus Ar.. Ich hatte im Arbeitskontext auch Schwierigkeiten. Entweder musste alles penibel genau sein oder machte Fehler als würde ich die Aufgabenstellungen zum ersten Mal sehen.

Ich würde darauf achten, dass du einen Diagnostiker findest der gezielt den Schwerpunkt darauf hat. Es gibt ua Spezialambulanzen für ADHS. Münster würde mir auf die Schnelle einfallen.

Zitat von FeuerWasser:
Entweder musste alles penibel genau sein oder machte Fehler als würde ich die Aufgabenstellungen zum ersten Mal sehen.

Genau so ist es... in letzter Zeit lasse ich mich vermehrt ablenken... wie man sieht bin ich viel hier im Forum tagsüber
Mir ist das im Moment tatsächlich wichtiger.... irgendwie ist mir das auch peinlich, aber ich kann nicht anders. Meine Arbeit interessiert mich auch zu wenig und macht mir wenig Spaß.

Abends beim fernsehen ist es auch so. Ich spiele während des Films die meiste Zeit am Handy, weil ich mich nicht lange durchgehend darauf konzentrieren kann. Früher habe ich geraucht und auch desöfteren Alk. getrunken. Das mache ich zum Glück beides nicht mehr... dafür hänge ich ständig am Handy

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Zitat von FeuerWasser:
Kenn ich alles

Ob mich das jetzt beruhigt

Keine Ahnung

Hab gar nicht gesehen,dass dieser Beitrag über ADHS heut Abend kam, ist aber schon in der Mediathek
http://www.3sat.de/mediathek/?mode=playobj=71792

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