Zitat von Treffnix:ch sehe überall Krebs. Das ist was da hab ich keinerlei Kontrolle drüber und das macht mich so verrückt
Das ist typisch für eine Angststörung. Man will unbedingt Sicherheit durch ärztliche Abklärung, aber die hält meist nicht lange. Entweder, weil man zwar die eine Krankheit/ Krebsart erst mal abhakt, aber prompt Angst vor der nächsten hat oder weil man überzeugt ist, der Arzt habe etwas übersehen.
In der Folge rennt man zum nächsten und zum übernächsten - aber die Beruhigung stellt sich nicht dauerhaft ein.
Fakt ist: Man hat keine Kontrolle. Egal, wie oft man zum Arzt rennt. In unserem Körper entarten täglich Zellen, die in Normalfall auch wieder repariert werden. Ob oder wann das irgendwann vielleicht nicht mehr so funktioniert, weiß niemand.
Letzten Endes bleibt einem nur die Entscheidung, entweder an dem Irrglauben festzuhalten, man müsse nur wachsam genug sein, um nicht zu sterben, oder darauf zu vertrauen, dass es einen nicht erwischen wird.
Angsthasen haben furchtbar Schiss davor, ein Krankheitsanzeichen zu übersehen und damit in die Lage zu geraten, es können irgendwann zu spät für eine Therapie sein. Fakt ist, dass es aggressive und weniger aggressive Krebsarten gibt. Aggressive Krebsarten haben in der Regel auch schlechte Verläufe - ziemlich unabhängig davon, wann sie entdeckt werden - und sie zeichnen sich ohnehin dadurch aus, dass sie so lange keine Beschwerden machen, bis es zu spät ist. Egal, wie wachsam man sich beobachtet.
Was man tun kann ist, Risikofaktoren zu minimieren. Den Rest hat man nicht in der Hand.
Man hat aber in der Hand, wie man sein Leben leben will: In ständiger Angst vor etwas, was aller Wahrscheinlichkeit nach nie oder erst in vielen Jahren auftritt oder in dem Vertrauen darauf, dass einem nichts geschehen wird. Am Todeszeitpunkt ändert beides nichts - an der Lebensqualität aber alles.