aktuell beschäftigt mich das Thema der gewohnten Krankheitssuche und wie man diesen Kreislauf durchbrechen kann.
Es ist so, dass es aktuell keinen Grund gibt vor einer Erkrankung Angst zu haben. Auffällige Muttermale habe ich abchecken lassen, Brust wurde vor 1 Woche von der Gynäkologin abgetastet usw.
Ich habe Urlaub und alles könnte gut sein- bis auf dieses unterschwellige ungute Gefühl. Ich bin in meinen Zwängen der Selbstuntersuchung so drin, dass ich nicht weiß wie man einen Tag ohne Sorge verbringt. Ich wache auf und bin traurig und irgendwie besorgt. Zumindest bin ich nicht sorglos. Und eigentlich gibt es keinen Grund. Ich merke wie ich regelrecht alle Eventualitäten durchgehe und nach etwas suche, wovor ich wieder Angst haben kann.
Ich reflektiere dieses Verhalten recht gut selbst, merke wenn es passiert und weiß auch, woher das kommt. Aber ich schaffe es einfach nicht diesen Kreislauf zu durchbrechen.
Klar- ich kann so antrainiertes Verhalten nicht einfach mal eben wegzaubern und unbeschwert sein. Aber so gehts ja auch nicht und ich habe mittlerweile schon diese Angst vor der Angst.
Hab mich auch bereits abtasten müssen. Einfach weils eben eine so normale Handlung für mich ist, dass ich wie ein Süchtiger nicht einfach kalten Entzug haben kann. Verstehe auch, dass das natürlich nicht geht und man Süchtigen zunächst ja auch Entzugsmedikamente gibt und diese dann ausschleicht.
Aber ich spüre einfach wie unglücklich ich mit meiner aktuellen Lage bin.
Der nächste Therapietermin ist noch ein Stückchen hin und so kann ich das mit ihr noch nicht aufarbeiten.
Habt ihr vielleicht nen Kniff oder Tips? Oder einfach nur verständnisvolle Worte? Gehts jemandem auch so?
29.07.2020 09:25 • • 01.08.2020 #1